DE2996A - Backofen für kontinuirlichen Betrieb mit überhitztem Dampf - Google Patents

Backofen für kontinuirlichen Betrieb mit überhitztem Dampf

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DE2996A
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Original Assignee
R. LEHMANN, Ingenieur, in Dresden

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Description

PATENTSCHRIFT
lasse 24.
RICHARD LEHMANN in DRESDEN. Backofen für continuirlichen Betrieb mit überhitztem
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 23. November 1890.
Der Backofen beruht auf folgendem Grundgedanken: Sonderimg der Back- von der Heizfläche und damit verbunden gröfsere Reinlichkeit, gleichmäfsige Temperatur, möglichste Ersparnifs an Brennstoff und schliefslich Erhaltung der für die Erzeugung eines guten Backwerkes so wichtigen Feuchtigkeit.
Bezüglich der Spannung des: Dampfes setzte ich mir »2 Atmosph. absolut« als oberste Grenze fest, für welche eine Ueberhitzungstemperatur von 180 bis 2oo° C. erforderlich ist, um eine Backtemperatur von 250 bis 2700 C. zu erhalten.
Der einzige wesentliche Wärmeverlust besteht, aufser dem allen Feuerungen anhaftenden durch die abziehenden Heizgase, nur in dem schliefslich entweichenden ν Wasserdampf, der in dem, im Innern des Ofens angebrachten Wasserreservoir keine Gelegenheit zur Condensation fand. Durch eine entsprechende Anordnung des Heizröhrensystems ist eine wiederholte Regeneration des nassen in überhitzten Dampf bedingt, so dafs zugleich dadurch bedeutend an Dampf und an Kesselheizfläche erspart wird.
Um das Princip der Heizung im allgemeinen anzugeben, sei erwähnt, dafs der nasse Kesseldampf in drei Strängen ein Röhrensystem durchzieht, in welchem er sich zu wiederholten malen überhitzt, bis er schliefslich in ein Wasserreservoir geleitet wird, wo er seine Wärme vollends abgeben kann.
Von einem kleinen Dampfkessel im hinteren Theile des Ofens gehen drei Dampfrohre durchs Gemäuer in den Feuerkanal und steigen in demselben auf bis unter das Niveau der Backfläche; hierbei findet der durchströmende Dampf Gelegenheit, sich zu überhitzen und geht in diesem Zustande unter der Backfläche hin und zurück, um sich im Feuerkanal von neuem zu überhitzen; dies wiederholt sich nun viele mal, sowohl in dem Rohrsystem unter der Backfläche, als auch in dem anderen über dem Backraum. Schliefslich, nachdem er seine Aufgabe erfüllt, geht der Dampf in das Wasserreservoir, woselbst er sich condensirt bezw. entweicht und continuirlich warmes Wasser zum Kesselspeisen und Backdienst vorbereitet. Es empfiehlt sich, drei Köhrensysteme zu nehmen, weil dadurch einmal eine Veränderlichkeit der Heizung der Backfläche für die ver-, schiedenen Fälle möglich, ein andermal aber bei einem etwaigen Rohrdefect der Betrieb des Ofens nicht ins Stocken kommt, indem einfach der defecte Rohrstrang ausgeschaltet wird. Die Dampfströmung in den Rohrsträngen ist durch an ihren Anfängen und Enden befindliche Hähne zu reguliren. Von diesen Hähnen sind die zu Anfang der Rohrstränge in der Zeichnung nicht mit angegeben.
Das Wesentlichste in kurzen Worten also nochmals zusammengefafst liefert uns das Charakteristische unseres Heizungssystems: »die Verwendung permanent strömenden, niedrig gespannten überhitzten Dampfes in einem offenen Rohrnetze«.
Was die Trennung der Heizfläche von der Backfläche betrifft und die damit verbundene gröfsere Reinlichkeit, so wäre es wohl überflüssig, hier ein Wort darüber zu verlieren.
Die künstliche Erneuerung der Feuchtigkeit durch' eingeblasenen Dampf habe ich dadurch überflüssig zu machen gesucht, dafs ich die der Backwaare vom Teigtroge her*anhaftende Flüssigkeit ihr während des Backens so lange wie möglich zu erhalten strebe, und zwar in Form von Dampf im Backraum.
Der Uebelstand des schnellen Trocknens und Backens der Oberfläche der Waare in den alten Backöfen liegt namentlich darin, dafs die trockenheifsen Steine begierig alle Feuchtigkeit anziehen und daher ein wiederholtes Bestreichen der Waare nöthig machen. Im vorliegenden Systeme habe ich diesem Uebelstand einmal durch Vermeidung trockener Hitze, ferner aber durch einen nahezu allseitig hermetischen Verschlufs des Backraumes entgegen zu treten gesucht.
Kann die Feuchtigkeit nicht so schnell entweichen, so ist ein oberflächliches Backen auch nicht möglich.
Um den Ofen bei seiner schwachen Bauart gegen äufsere Abkühlung thunlichst zu sichern, kam es darauf an, den Backraum mit einem möglichst schlechten Wärmeleiter zu umgeben.
Da ich eine massige Construction des Ofens schon wegen seiner etwaigen Verwendung als transportabler Feldbackofen für Militärzwecke vermeiden wollte, so wählte ich als nächste Umkleidung des aus Eisenblech bestehenden Backraumkastens Chamotteplatten, hinter welche eine Lage von in Lehm gebetteten Strohgeflechten und hierauf schliefslich eine dünne Schicht Kälberhaare zu liegen kommt. Sodann folgt der äufsere umgebende Blechmantel.
Ueber die Einrichtung und Einmauerung des Kessels und der Feuerzüge giebt die Zeichnung genügenden Aufschlufs. *,, per Kessel ist zu ar- * miren mit: Wässerstandszeiger., Sicherheitsventil, Manometer, D:afhpfabiafsKahn,'Speisepumpe und Wasserauslafshahri." ' ""
In der Grundrifszeichnung sind des mangelnden Platzes wegen die Kessel- und Armaturtheile weggelassen.
Da man von vornherein das Verhältnifs der zur Dampferzeugung und zur Ueberhitzung zu verwendenden Wärmemenge nicht genau bestimmen kann, so ist die Dampferzeugung und Ueberhitzung unbedingt regulirbar einzurichten, um schliefslich einen Beharrungszustand zu erreichen. Ich suche dies durch einen verschiebbaren Rost zu erzielen; indem derselbe nämlich vor- und hintergeschoben werden kann, wird einmal ein gröfserer, ein andermal nur ein kleinerer Theil des Kessels vom Feuer bestrichen. Im ersteren Falle wird die auf dem Roste entwickelte Wärme im wesentlichen zur Dampferzeugung, im zweiten Falle vorzugsweise zur Ueberhitzung des Dampfes verwendet. .
Was nun endlich das Aeufsere des Ofens betrifft, so sind seine Dimensionen der Praxis entnommen; seiner Aufstellung nach braucht er nur an zwei Seiten frei zu sein. Die Decke soll jedenfalls nicht übermauert werden, um jederzeit schnell in das Innere des Backraums gelangen zu können. Der Theil unter dem Backraum dient zur Aufbewahrung von Backgeräthen und an der Seite der Feuerung für Kohlen, Torf, Braunkohlen oder sonstiges Brennmaterial.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Gesammt- Anordnung des Ofens wie gezeichnet und beschrieben.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.

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