DE1102540B - Verfahren und Auftaugeraet zum Erwaermen tiefgefrorener Speisen und Lebensmittel - Google Patents
Verfahren und Auftaugeraet zum Erwaermen tiefgefrorener Speisen und LebensmittelInfo
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Description
- Verfahren und Auftaugerät zum Erwärmen tiefgefrorener Speisen und Lebensmittel Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein zu dessen Ausführung dienendes Auftaugerät, um tiefgefrorene Lebensmittel bzw. fertiggekochte Speisen in kurzer Zeit ohne Beeinträchtigung der Qualität bei einfachster Bedienung aufzutauen und auf Serviertemperaturen bzw. Temperaturen bis an 100° C zu erwärmen.
- Die Tiefkühltechnik bietet, insbesondere in Verbindung mit einem leistungsfähigen betriebssicheren Schnellauftaugerät, Vorteile, z. B. bei der fabrikmäßigen Herstellung von Speisen und fertigen Gerichten, bei der Bereithaltung einer vielfältigen Speisekarte in durchgehendem Betrieb, bei geringstem Personaleinsatz, bei Stoßbetrieb usw.
- Es sind bereits Auftaugeräte bekannt. Diese arbeiten vorwiegend mit stärker erwärmter, z. B. auf etwa 250° C mechanisch umgewälzter Luft, welche die Lebensmittel bzw. Behälter möglichst allseitig und gleichmäßig umströmt.
- Es ist auch bekannt, einen sogenannten Luftkochschrank (deutsche Auslegeschrift 1003 557) als Auftaugerät zu benutzen.
- Diese bekannten Auftaugeräte haben gegenüber dem Gegenstand derErfindung den Nachteil der längerenAnwärmzeit und der ungleichmäßigen Erwärmung verschiedenartiger und an verschiedenen Stellen eingebrachter Speisen. Außerdem ist es schwierig, das Gerät so auszubilden, daß eine einfache Bedienung ermöglicht wird bzw. Fehlbedienungen keine Schädigung der eingebrachten Speisen bewirken.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden. Das geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß das Auftaugut in einem geschlossenen Raum von vorzugsweise gesättigtem Wasserdampf, etwa atmosphärischen oder höheren Drucks, der zwangläufig umgewälzt wird, umströmt wird.
- Um kurze Auftauzeiten zu erreichen, muß der Wärmeübergang vom Übertragungsmedium auf das Auftaugut groß sein. Der Wärmeübergang steigt mit der Wärmeübergangszahl und der Temperaturdifferenz. Der Erhöhung der Temperaturdifferenz durch eine hohe Temperatur des Übertragungsmediums ist eine Grenze gesetzt, wenn man vermeiden will, daß die Speisen bei nicht genauer Einhaltung der Auftauzeit überhitzt werden und daß bei ungleichen Speisen entweder die sich schnell erwärmenden Speisen überhitzt oder die sich langsam erwärmenden Speisen nicht genügend erhitzt werden.
- Erfindungsgemäß werden die kurzen Auftauzeiten, die Gleichmäßigkeit der Endtemperatur verschiedenartiger Speisen und die Unabhängigkeit von ungenauer Bedienung dadurch erzielt, daß die hohe Wärmeübergangszahl von sich kondensierendem Wasserdampf in Verbindung mit der Erhöhung der Wärmeübergangszahl durch schnelle Strömung des Dampfes um das Auftaugut ausgenutzt wird.
- Der gesättigte Wasserdampf wird durch einen Dampferzeuger gebildet, der im Auftaugerät untergebracht ist oder auch außerhalb desselben angeordnet sein kann. Die Beheizung des Dampferzeugers kann mit Elektrizität, Gas oder durch eine andere Wärmeenergie erfolgen. Es ist auch möglich, das Auftaugerät über ein Druckreduzierventil an eine Dampfleitung anzuschließen.
- Für die Erzielung einer kurzen Anheizzeit ist es erforderlich, daß beim Anheizen die Luft im Auftauraum entweichen kann. Außerdem soll im Auftauraum kein größerer Überdruck entstehen. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Auftauraum und der Außenluft ein Auslaßrohr angeordnet.
- Zweckmäßigerweise wird an dieses Aüslaßrohr eine Wrasenniederschlagsvorrichtung angeschlossen, wenn ein zu großer Dampfaustritt in den Aufstellungsraum vermieden werden soll.
- In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, an der Mündung des Auslaßrohres den Fühler eines Thermostaten bzw. einen Thermostaten einzubauen, wobei das Fühlorgan so anzubringen und einzustellen ist, daß die Ausschaltung der Dampferzeugung durch den Thermostaten bei verstärktem Dampfaustritt erfolgt und .die Dampferzeugung wieder eingeschaltet wird, wenn der Dampf nur noch wenig austritt.
- Um auch Temperaturen unter 100° C im Auf taur aum zu erzielen und konstant zu halten, wird die Anordnung eines Thermostaten vorgesehen, dessen Fühler im Auftauraum liegt und welcher in Abhängigkeit von der eingestellten Temperatur des Auftauraumes die Heizung des Dampferzeugers bzw. den Dampfeintritt steuert.
- Zur Vereinfachung der Bedienung kann das Auftaugerät mit einem Signalgeber oder für die Ein- und Ausschaltung der Heizung des Dampferzeugers mit einer Schaltuhr ausgerüstet werden.
- Für besondere Zwecke kann die Heizung des Dampferzeugers so ausgebildet werden, daß sie auch ohne Wasser betrieben werden kann. Es wird dann kein Dampf erzeugt, und das Auftauen erfolgt in an sich bekannter Weise durch auf über 100° C erwärmte Luft.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Auftaugerätes nach der Erfindung näher dargestellt. Es zeigt Abb. 1 das Auftaugerät in Vorderansicht, Abb. 2 das Auftaugerät in der Seitenansicht im Schnitt A-B.
- Das Gehäuse l umschließt den Auftauraum 2, welcher durch die Tür 3 beschickt wird. Im unteren Teil des Auftauraumes ist der Dampferzeuger 4 mit den Heizkörpern 5 untergebracht. Am Dampferzeuger sind das Zulaufventil13 für die Füllung mit Wasser und das Entleerungsventil 14 angeordnet. Der Überlaufstutzen 15 schützt vor Überfüllung des Wasserbades. Im oberen Teil des Auftauraumes befindet sich der Ventilator 6, welcher mit dem Motor 9 gekuppelt ist. Das Auslaßrohr 8 für die Entlüftung ist an der Decke des Auftauraumes angebracht. Die Roste 7, welche das Auftaugut aufnehmen, werden auf Leisten in den Auftauraum eingeschoben; sie sind übereinanderliegend versetzt angeordnet. Oben auf dem Gehäuse 1 sind vorn der Thermostat 10, das Thermometer 11, der Schalter 16 und der Signalgeber 12 bzw. eine Schaltuhr untergebracht. Der Thermostat 10 hält im Auftauraum die eingestellte Temperatur konstant, sein Fühler .befindet sich im oberen Teil des Auftauraumes. Das Thermometer 11 dient zur Kontrolle der Temperatur im Auftauraum. Mit dem Schalter 16 werden die Heizkörper 5, vorzugsweise über ein Schaltschütz, ein- bzw. ausgeschaltet. Die Ein- und Ausschaltung kann auch durch eine Schaltuhr erfolgen, die an Stelle des Signalgebers einzubauen ist.
- Bei Inbetriebnahme wird das Gerät auf eine Temperatur von etwa 80° C im Auftauraum vorgeheizt. Das Auftauen und Erwärmen der Speisen erfolgt zweckmäßig bei einer Temperatur von 95 bis 100° C.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Auftauen und- Erwärmen tiefgefrorener Speisen und Lebensmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftaugut in einem. geschlossenen Raum (2) des Auftaugerätes von vorzugsweise gesättigtem Wasserdampf, etwa atmosphärischen oder höheren Druckes, umströmt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf, durch einen Ventilator (6) umgewälzt, das Auftaugut umströmt.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf in einem Kreislauf derartig umgewälzt wird, daß er vor dem Umströmen des Auftaugutes zum Teil über die Wasserbadoberfläche des Dampferzeugers (4) strömt.
- 4. Auftaugerät zum Ausführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die übereinander einschiebbaren Roste (7), die das Auftaugut aufnehmen, an den Wänden bzw. an. der Tür (3) des Auftauraumes (2) abwechselnd einseitig anliegen und abstehen, so daß die Strömung des Wasserdampfes zwischen den Rosten vorwiegend mäanderförmig erfolgt.
- 5. Auftaugerät zum Ausführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferzeuger (4) oder die Verbindung zwischen Auftauraum (2) und Dampferzeuger so angeordnet ist, daß das imAuftauraum anfallende Kondenswasser in den Dampferzeuger zurückfließt.
- 6. Auftaugerät zum Ausführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftauraum (2) durch ein Auslaßrohr (8) mit der Außenluft verbunden ist, so daß beim Anheizen die im Auftauraum befindliche Luft entweichen und in demselben kein nennenswerter Überdruck entstehen. kann.
- 7. Auftaugerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an das Auslaßrohr (8) eine Wrasenniederschlagsvorrichtung angeschlossen ist. B. Auftaugerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Auslaßrohr (8) der Fühler eines Thermostaten bzw. ein Thermostat so angeordnet und eingestellt ist, daß der Thermostat die Dampferzeugung bzw. den Dampfeinlaß in den Auftauraum (2) abschaltet, wenn der Dampfaustritt stärker wird und wieder einschaltet, wenn der Dampf nicht mehr austritt. 9. Auftaugerät zum Ausführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1; 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der Dampferzeugung bzw. des Dampfeintritts in den Auftauraum (2) durch einen Thermostaten (10), dessen Fühler im Auftauraum angeordnet ist, so erfolgt, daß auch Temperaturen unter 100° C im Auftauraum eingestellt und konstant gehalten werden können. 10. Auftaugerät zum Ausführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe mit einem Signalgeber (12) oder mit einer Schaltuhr ausgerüstet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Buch von M. W. Tuchschneid, »Die Kältebehandlung schnell verderblicher Lebensmittel«, 2. Aufl., 1951, S. 213, letzter Abs., S. 215, 1. und 2. Abs. von unten und S. 216, Abs. 2.
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1270706B (de) * | 1963-06-13 | 1968-06-20 | Electrolux Ab | Verfahren zum Regeln eines Ofens zum Auftauen eingefrorener Nahrungsmittel und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens |
EP0000908A1 (de) * | 1977-08-31 | 1979-03-07 | Küppersbusch Aktiengesellschaft | Gerät zum Garen von Esswaren |
EP0002484A1 (de) * | 1977-12-16 | 1979-06-27 | Küppersbusch Aktiengesellschaft | Gerät zum Garen bzw. Erhitzen von Esswaren |
US4506598A (en) * | 1981-10-31 | 1985-03-26 | Siegfried Meister | Apparatus for the heating of foodstuffs by means of a steam-air mixture |
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1960
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Non-Patent Citations (1)
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