DE29967C - Maschine zur Erzeugung gleichgerichteter intermittirender oder kontinuirlicher elektrischer Ströme - Google Patents
Maschine zur Erzeugung gleichgerichteter intermittirender oder kontinuirlicher elektrischer StrömeInfo
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- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K23/00—DC commutator motors or generators having mechanical commutator; Universal AC/DC commutator motors
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Description
KAISERLICHES
Ströme.
Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen, in welchen nach einer neuen Methode gleichgerichtete
intermittirende oder constante elektrische Ströme erzeugt werden. Diese Methode besteht darin, die bei der Bewegung von Drahtspulen
in magnetischen Feldern hervorgebrachten Stromimpulse zu gleichgerichteten intermittirenden
oder continuirlichen Strömen mittelst einer allmäligen Commutation der Spulen zu vereinigen,
d; h. einer Commutation, welche sich auf einmal nur auf einen kleinen Theil, nach
und nach aber auf die ganze Spule erstreckt. Während also bei den bisherigen Maschinen die
Commutation jeder Drahtspule immer plötzlich in dem Augenblick erfolgt, wo der Wechsel in
der Richtung der Stromimpulse stattfindet, so werden hier die einzelnen Theile der Spulen,
schon bevor dieser Wendepunkt für die ganze Drahtspule erreicht ist, einer nach dem anderen
eingeschaltet.
Betrachtet man die Strombahn für sich, also nur den Lauf des Stromes, ohne Rücksicht
darauf, dafs die Stromleitung abwechselnd durch andere Drahtstücke vermittelt wird, so ist bei den
bisherigen Maschinen die Strombahn nach jeder Commutation wieder eine ganz ähnliche wie vorher.
Bei diesen neuen Maschinen ändert sich die Strombahn durch die allmälige theilweise Commutation
der Spulen, indem erst nach einer gewissen Anzahl Umschaltungen die Strombahn wieder die nämliche wird.
Um diese Erfindung näher zu erläutern, wird eine Maschine beschrieben werden, wie dieselbe
vom Erfinder zur Verwirklichung seiner Methode entworfen wurde. Es wird jedoch ausdrücklich
bemerkt, dafs die darin angewendeten Zahlenverhältnisse der Drahtspulen und Commutatortheile,
sowie die ganze Einrichtung der Maschine nur als ein Beispiel der Anwendung der neuen
Erfindung auf ein specielles Modell dienen sollen.
Die Maschine ist in Fig. 1 und 2 dargestellt. Die Einrichtung des Elektromagneten ist leicht
ersichtlich. Nur der eine Schenkel Nn ist mit
Wickelungen versehen. Die niedrige Lage der Polstücke N und .S und somit der Drehungsachse
macht das Ganze sehr stabil. Zwischen den genannten Polstücken N und »S dreht
sich der Anker abcd, der aus zwei kreuzweise
auf der Drehungsachse befestigten Stücken besteht. Eines dieser Stücke ist in Fig. 3 und 4
im Querschnitt besonders dargestellt und besteht aus einer Anzahl Eisenblechstücken (oder einem
Drahtbündel) ef, an beiden Enden mit weicheisernen Ansätzen α und b versehen, welche
zur Vermeidung von Inductionsströmen mit Einschnitten versehen sein können. Zwei solche
Stücke werden nun, erst jedes für sich, mit isolirtem Leitungsdraht bewickelt und dann so auf
der Drehungsachse befestigt, dafs der Theil e/ des einen zwischen den Ansätzen c d des anderen
zu liegen kommt. - Entgegen der Wirkung der Centrifugalkraft werden die Enden α und b
durch ein Messingstück verbunden (s. Fig. 2). Dieses ist in Fig. 1 weggelassen, um die Einrichtung
des Ankers besser zu zeigen. Ebenfalls fehlen deshalb die Zuleitungsdrähte zu dem
Commutatorcylinder (s. Fig. 2), der übrigens ähnlich construirt ist wie diejenigen bei den
bekannten dynamo-elektrischen Maschinen.
Da beide Theile des Ankers in gleicher Weise construirt sind, so genügt es, wenn vorläufig nur
der eine Theil (z. B. a b) näher beschrieben
wird. Wenn man nun bei einer solchen Einrichtung in gewöhnlicher Art einen gleichgerichteten
(also commutirten) Strom erhalten will, so würde man die beiden Enden der auf a b gewickelten
Drahtspulen mit den zwei diametral gegenüberliegenden Theilen eines Commutators verbinden, wodurch also bei der Rotation
abwechselnd das eine und das andere Drahtende mit derselben Commutatorfeder in Berührung
kommt. Anstatt dieser plötzlichen Umschaltung findet nun in der neuen Maschine,
wie schon erwähnt, eine allmälige Commutation statt. Die Einrichtung hierzu und die Wirkungsweise
läfst sich am besten aus der schematischen Darstellung, Fig. 5, erklären.
Die Reihe kleiner Kreise α b, Fig. 5, stellt
die Drahtspule dar. Die länglichen Theile an dem äufseren Kreisumfang deuten den Commutator
an, worauf die Ableitungsbürsten P und P' schleifen. Die Verbindungen des Commutators
mit α b an den zwischen α und b gelegenen
Stellen der Drahtspule ist aus der Figur ersichtlich. Das Ganze sei drehbar zwischen den
Magnetpolen N und 5.
Um sich die Inductionswirkung vorstellen zu können, denke man sich die kleinen Kreise (die
jeder eine beliebige Zahl Umwickelungen repräsentiren) über einen Stab geschoben, so dafs die offenen
Stellen alle dem Beschauer zugekehrt sind. Bei der in der Figur angegebenen Stellung ist nun
die ganze Drahtspule zwischen P und P' eingeschaltet; dies ist eben auch die Lage der
Maximuminduction. Dreht sich nun die Vorrichtung, so werden die Theile der Drahtspulen
einer nach dem anderen ausgeschaltet, so dafs nach go° Drehung die ganze Spule ausgeschaltet
ist, worauf beim Weiterdrehen die Spule wieder allmälig in umgekehrter Richtung eingeschaltet
wird. Man sieht, dafs also ein stets gleichgerichteter (aber intermittirender) Strom in der
zwischen P und P' angebrachten Leitung fliefsen wird.
Es sei hier sogleich bemerkt, dafs die Anzahl Commutatortheile in Verbindung mit der Drahtspule
α b je nach Umständen beliebig genommen werden kann. Weiter müssen, wie die
Zeichnung angiebt, die Verbindungsdrähte zwischen Commutator und Drahtspule mit (in Betreff
des Stromlaufes) auf einander folgenden Drahttheilen verbunden werden; dies hindert
aber nicht, dafs der Draht der Spule in gewöhnlicher Art hin und zurück über den Kern
oder sonst in einer zweckmäfsigen Weise aufgewickelt wird.
Es läfst sich diese Einrichtung in mancherlei Weise abändern; so kann man die Commutatortheile
ungleich grofs nehmen, oder man kann die Modification Fig. 6 benutzen, welche, wie
man leicht erkennt, dasselbe Resultat giebt wie Fig· 5·
Bei dem Arrangement Fig. 7 hat man zwei Drahtspulen α b at bt unter sich parallel geschaltet
und jede mit einer Hälfte des Commutators verbunden. Diese beiden Drähte können aber auch auf einen Kern aufgewickelt
sein, so dafs dieselben also constructiv nur eine Drahtspule bilden. Man sieht nun,
dafs man in der durch diese Figur angegebenen Lage genau dasselbe hat, als ob in Fig. 5 zwei
Drähte zusammen aufgewickelt wären. Hat sich die Vorrichtung Fig. 7 um 900 gedreht,' so ist
die Schaltung so, dafs sich die Stromimpulse in der äufseren Leitung gerade aufheben würden,
wenn dies nicht eben die Lage wäre, worin die Totalinduction doch Null ist. Beim Weiterdrehen
gelangt die Doppelspule wieder allmälig in eine der Anfangsstellung ähnliche Lage, aber
umgekehrt.
Die beschriebenen Vorrichtungen werden nun einen gleichgerichteten, aber intermittirenden
Strom liefern können. Meistens ist aber ein constanter Strom besser, und dies kann man
nun durch Combination zweier (oder mehrerer) solcher Vorrichtungen erhalten, welche sich in
verschiedenen Inductionsphasen befinden, es sei denn, dafs jede ihre eigenen Magnetpole hat,
oder, wie bei Fig. 1 angegeben, mit nur einem Elektromagneten. Sammelt man nämlich die
von α b und c d gelieferten Ströme jeden für sich und verbindet dann die Commutatorbürsten
hintereinander, so erkennt man, dafs die Lage der Maximum - Stromimpulse der einen Spule
mit derjenigen der Minimum -Stromimpulse der anderen Spule übereinstimmt, und dafs also bei
gehöriger Anordnung auf diese Weise ein constanter Strom zu erhalten ist.
Die Schaltung der beiden Spulen unter einander und mit der äufseren Leitung ändert sich
nun stetig, und da es eben nur auf die richtige Schaltung ankommt, so ist es nicht gerade
nöthig, die Inductionswirkung der Spulen erst getrennt aufzufangen und dann zu vereinigen.
Man wird also dieselbe Wirkung erhalten, wenn die Drahtspulen in jeder Lage direct
richtig zusammengeschaltet sind. Dies erhält man z. B. durch die Einrichtung Fig. 8. (Zu
allen diesen Figuren ist zu bemerken, dafs nur, wenn an der Kreuzungsstelle zweier Striche,
welche Stromleitungen darstellen, ein Punkt angebracht ist, dies eine leitende Verbindung
beider Drähte bedeutet, sonst nicht.) Hier ist ein doppelter Commutator mit vier Federn angebracht.
Betrachtet man die Vorgänge der Induction beim Drehen, so wird man finden, dafs die Verbindung von zwei neben einander
liegenden Federn einen constanten Strom giebt. Es sind nämlich stets die Theile zweier Drahtspulen
so zusammen verbunden, wie dies bei Combination von zwei um 900 gegen einander
gedrehten Spulen Fig. 5 erfolgen würde. Man erhält hier zwei constante Ströme, was unter
Umständen von Vortheil sein kann.
Die Einrichtung Fig. 9 mit Doppelspulen giebt ebenfalls einen constanten Strom mit nur einem
Commutator. Dabei kann man entweder die vier Federn PP' P" P'" benutzen, die dann
parallel zu schalten sind, oder man nimmt nur die beiden punktirt angedeuteten Federn/
und /'.
Da es bei der Erzeugung von constanten Strömen mittelst Combination von mehreren
Drahtspulen darauf ankommt, dafs in jeder Lage die Drahttheile der Spulen richtig zusammengeschaltet
sind, ohne dafs dabei die Aufeinanderfolge der Drahttheile etwas zur Sache thut, und
weil ein allmäliger Uebergang der einen Schaltung in die umgekehrte bezweckt wird, so kann
sich auch die theilweise Commutation jedesmal auf Drahtstücke erstrecken, welche mehreren Drahtspulen
angehören. Werden z. B. in der Einrichtung Fig. 9 zur Vereinfachung nur die zwei
Federn/ und/' angenommen, so giebt es für den Strom zwei Wege, von / nach /'. Folgen wir z. B.
dem einen nach rechts, dann geht der Strom durch die drei Theile (die drei kleinen Kreise) der
ersten Drahtspule und dann auf die zweite Drahtspule. Anstatt dessen denke man sich, dafs
der erste kleine Kreis nur Drahtwickelungen der ersten Drahtspule darstellt, dafs aber der
zweite kleine Kreis auch einige Wickelungen der zweiten Drahtspule und der folgende stets
mehr Wickelungen der zweiten Drahtspule umfafst, so dafs der vierte kleine Kreis zum gröfsten
Theil aus Wickelungen der zweiten Drahtspule und der sechste nur aus Wickelungen dieser
Spule besteht u. s. f. Die bei jeder Stellung des Commutators zwischen / und /' eingeschaltete
Anzahl Umwickelungen der einen und der änderen Drahtspule kann bei dieser Einrichtung
genau dieselbe sein wie vorher.
Nach der hier beispielsweise beschriebenen Maschine wird es deutlich sein, dafs diese Erfindung
in mancherlei Form ausgeführt werden kann, und dafs, wie schon bei Fig. 5 erwähnt,
die als Beispiel gegebenen Schemas, nur was die leitenden Verbindungen und Induction betrifft,
mafsgebend sind, dafs aber die constructiven Verhältnisse je nach Umständen geändert
werden können. So ist hier in der Combination stets eine gerade Anzahl Drahtspulen angenommen;
man kann aber auch eine ungerade Zahl nehmen. Dann ist als Beispiel eine Maschine
mit zwei Magnetpolen beschrieben; es läfst sich aber sehr gut nach dieser Erfindung
eine Maschine mit mehreren Polen herstellen, wie z. B. in der Zeichnung, Fig. \o, angegeben
ist. Mit Absicht ist nur ein Theil des ganzen Kreisumfariges gezeichnet, um anzudeuten, dafs
die Zahl der Magnete ganz beliebig sein kann. Die Bewickelung und Schaltung ist aus der
Zeichnung, Fig. 9, abgeleitet, worin die eine Hälfte jeder Doppelspule durch eine Drahtverbinduug
ersetzt ist. Wie man leicht einsieht, läfst sich die Zahl der Ableitungen P P' P" ...
auf zwei reduciren, wenn die Drahtspulen unter einander verbunden werden.
In Betreff der übrigen Einrichtung der Maschine kann jede Anordnung verwendet werden,
welche durch Bewegung von Leitern in der Nähe von Magnetpolen (oder was dieselbe ersetzen
kann), oder umgekehrt, Stromimpulse zu erzeugen geeignet ist; dieselbe kann also
irgend einer Wechselstrommaschine entnommen sein, wie die von Siemens & Halske, de
Möritens, Gramme u. s. w. Was im Besonderen den Anker betrifft, so sind in Fig. 1 und 2
zwei getrennte Ankerstücke angenommen; es können aber die beiden Drähte ebensowohl
kreuzweise über einander auf einen Kern gewickelt sein, was zu einer besonderen Cylinderbewickelung
führt, wobei der Kern mit rotiren kann oder auch nicht. Auch ein ringförmiger Anker läfst sich nach dieser Erfindung bewickeln,
indem man denselben aus zwei halbkreisförmigen Stücken zusammengesetzt denkt, die nun jedes
ebenso bewickelt werden, wie vorhin für einen geraden Stab angegeben ist.
Auch kann die Maschine als Elektromotor, zur Kraftübertragung etc. benutzt werden.
Claims (1)
- Pa tent-Anspruch:Eine dynamo- oder magneto-elektrische oder elektrodynamische Maschine mit einer oder mehreren inducirten Drahtspulen (oder was diese ersetzen kann), welche sowohl jede für sich sowie auch alle zusammengenommen periodisch verschiedene Stellungen in Betreff der Magnetpole (oder was diese ersetzen kann) einnehmen und welche mittelst an verschiedenen Stellen angebrachter Verbindungen mit einem vieltheiligen Commutator allmälig commutirt werden, wodurch in der beschriebenen Weise ein gleichgerichteter intermittirender oder continuirlicher Strom in der äufseren Leitung erhalten wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE29967C true DE29967C (de) |
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ID=306112
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE29967C (de) |
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- DE DENDAT29967D patent/DE29967C/de not_active Expired - Lifetime
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