DE29769C - Verfahren zur Darstellung von gereinigtem Weinstein - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von gereinigtem Weinstein

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DE29769C
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F. DIETRICH in München
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/487Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by treatment giving rise to chemical modification

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. VS
Die Erfindung hat zum Zweck, gereinigten Weinstein I. Qualität unmittelbar aus rohem Weinstein zu gewinnen.
Die Erfindung basirt auf der Thatsache, dafs Eisen und Thonerde, immer gegenwärtig im Rohweinstein, die Darstellung von gutem, gereinigtem Weinstein verhindern und hauptsächlich die grofsen Fabrikationsverluste verursachen, und dafs diese Körper durch Behandlung des Rohweinsteins mit Phosphorsäure oder deren Verbindungen gefällt und entfernt werden in der Form von Phosphaten von Eisen und Thonerde.
Diese Fällung und Entfernung der Phosphate geht vor sich theils in der heifsen, theils in der kalten Weinsteinlösung; die Fällung ist nicht vollständig, aber vollkommen genügend für den beabsichtigten Zweck.
Es werden daher alle Operationen, welche nöthig sind, um den Rohweinstein in gereinigten Weinstein überzuführen, in Gegenwart einer gewissen grofsen Menge von Phosphorsäure oder irgend einem dazu geeigneten Phosphat oder einer, Mischung davon vorgenommen.
Der Rohweinstein wird wie gewöhnlich in Wasser oder Mutterlauge gelöst und dieser Lösung werden ungefähr 15 pCt. (vom Gewicht des Rohweinsteins) Phosphorsäure (Anhydrid) oder entsprechend mehr einer Phosphorsäure in Lösung zugesetzt und gekocht, bis aller Weinstein gelöst ist. Hierauf wird die Flüssigkeit mit Thon oder einem anderen Klärungsmittel, welches keine Zersetzung des Wein steins bewirkt, geklärt und die klare, heifse Lösung in ein anderes Gefäfs gebracht und mit Thierkohle, die zuvor mit Salzsäure oder sonstwie gereinigt war, oder mit einem anderen Entfärbungsmittel, welches keine Zersetzung des Weinsteins bewirkt, entfärbt. Oder die Lösung des Rohweinsteins wird erst mit Thierkohle entfärbt, dann mit Thon geklärt und die klare, heifse Flüssigkeit in ein anderes Gefäfs gebracht. Dänach wird die Lösung noch einmal mit Thon oder einem anderen Klärungsmittel aufgekocht, um die letzten Spuren von Kohlenstaub und anderen Unreinigkeiten niederzuschlagen, und endlich mit einer sehr geringen Menge Y2 bis 1 pCt. (vom Gewicht des Rohweinsteins) gelbem Blutlaugensalz versetzt, um geringe Spuren von Kupfer, Eisen und anderen hierdurch fällbaren Körpern zu entfernen. Nachdem dies geschehen, bleibt die Flüssigkeit nochmals zum Klären still stehen und wird dann zur Krystallisation abgelassen.
Auf diese Weise wird gereinigter Weinstein I. Qualität in grofsen glänzenden Krystallen gewonnen, in den meisten Fällen ein sogenanntes chemisch reines Product, während der weinsaure Kalk des rohen Weinsteins für sich ausscheidet und im Rückstand gefunden wird.
Von der Phosphorsäure in der Mutterlauge wird ein gewisser Betrag, genau entsprechend dem gefällten Eisen und der Thonerde, consumirt, indem sich Phosphate bilden. Der Gehalt an Phosphorsäure vermindert sich also beständig, da die Laugen bekanntlich immer wieder gebraucht werden.
Daher ist es nöthig, die Langen von Zeit •zu Zeit zu untersuchen und die verbrauchte Phosphorsäure zu ergänzen. Bei dieser Gelegenheit wird im allgemeinen die Reinigung der Laugen vorgenommen, indem die kalten phosphorsäurehaltigen Langen gleichzeitig mit einer unbestimmten, aber sehr geringen Menge von gelbem Blutlaugensalz in Lösung versetzt werden. In Gegenwart der Phosphorsäure entsteht hierdurch ein Niederschlag von Berlinerblau und gröfstentheils unbekannten Körpern, welche aus dem rohen Weinstein und aus den Rohmaterialien herrühren und der Fabrikation von gereinigtem Weinstein sehr hinderlich sind.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Bei der Darstellung von gereinigtem Weinstein die Abscheidung des Eisens und der Thonerde durch Phosphorsäure bezw. phosphorsaure Salze und die Behandlung der bei der Fabrikation gewonnenen kalten Mutterlaugen mit Blutlaugensalz zum Zweck der Reinigung derselben.
DENDAT29769D Verfahren zur Darstellung von gereinigtem Weinstein Expired - Lifetime DE29769C (de)

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