DE297287C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES A
'A
PATENTA
Beim Gießen von Metallstäben mit einer Gießmaschine mit wesentlich senkrecht angeordneter
Formhöhlung, welche von nach abwärts sich bewegenden Wänden umschlossen wird, ist es wichtig, den Zufluß von Metall
zur Formhöhlung stets in genauer Anpassung an die Geschwindigkeit, mit welcher die Formwände
nach abwärts bewegt werden, zu halten, damit nicht bei zu rascher Materialzufuhr das
Metall überfließt und die Maschine außer Betrieb setzt oder bei zu langsamer Materialzufuhr
ein unvollkommener Stab gebildet wird. Zur Vermeidung jedes der beiden genannten
Mängel wird der Erfindung zufolge eine selbst-
J5 tätige Steuerung eines den Ausfluß des geschmolzenen
Metalls aus der Gießpfanne regelnden Ventils vorgesehen, welche durch die Schwankungen des Niveaus in der Formhöhlung
selbst beherrscht wird, dergestalt, daß beim Ansteigen des Niveaus in der Formhöhlung
das Auslaßventil mehr geschlossen, dagegen umgekehrt .bei einem Sinken des Niveaus weiter
geöffnet wird.
Wesentlich für die Erreichung des bei einer Maschine der genannten Art mit nach abwärts
wandernder Form in Frage kommenden Zweckes ist die Regelung des Metallzuflusses zur Form
in Abhängigkeit von dem Metallniveaü in der Formhöhlung selbst. Hierdurch unterscheidet
sich die vorliegende Erfindung von einer vorbekannten Art der selbsttätigen Regelung des
Gießprozesses bei Gießmaschinen, welche darin besteht, daß das Metallniveau in der Gieß-- ~
pfanne durch eine selbsttätige Einrichtung unverändert erhalten wird, um aufeinanderfolgend
Gußstücke von gleicher Dichte zu erzeugen.
Die Erfindung ist auf den Zeichnungen veranschaulicht.
Die Erfindung ist auf den Zeichnungen in der 'Anwendung auf eine Gießmaschine dargestellt,
bei welcher die eigentliche Form von zwei endlosen Reihen von Formteilen gebildet
wird, wobei die Formteile mit passend gestalteten Höhlungen versehen sind, so daß beim
Zusammenarbeiten der Formteile eine ununterbrochene Formhöhlung gebildet wird, in welche
das Metall kontinuierlich am oberen Ende eingeführt wird, und von deren unterem Ende es
in Form eines Stabes von beliebiger Länge entlassen wird. Besonders bei solchen Maschinen
ist es wichtig, den Zufluß von Metall zur Formhöhlung gleichförmig zu erhalten, da bei
zu rascher Materialzufuhr das Metall überfließt und die Maschine außer Betrieb setzt. Wenn
aber die Materialzufuhr zu langsam ist, dann wird ein unvollkommener Stab gebildet.
Fig. ι veranschaulicht wesentlich schematisch die Gesamtanordnung, wobei einzelne
Teile im besonderen Schnitt dargestellt sind.
Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt in größerem Maßstab durch ein Stück der Gießpfanne und
durch das Auslaßrohr der letzteren.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III-III
der Fig. 2.
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Fig. 4 ist ein Querschnitt durch eine abgeänderte Form des Metallabflußrohres der Gießpfanne.
Fig. 5 bis 8 veranschaulichen zum Teil schematisch weitere Abänderungen.
Auf den Zeichnungen bezeichnet ι einen Behälter für geschmolzenes Metall, welcher eine
Bodenöffnung besitzt, die durch ein Ventil 2 gesteuert wird, welches letztere zweckmäßig
ιό aus Kohle besteht und ein sich nach unten verjüngendes
Ende besitzt. Die Abflußöffnung ist in einem Hohlzapfen 3 vorgesehen, der vorzugsweise
aus Graphit besteht und in eine Öffnung des Bodens der Gießpfanne 1 eingesetzt
ist. Der Zapfen 3 besitzt auf seiner Unterseite eine Höhlung, in welcher die kopfartige
Verdickung 4 des Abflußrohres 5 sitzt. Das Rohr 5 besteht zweckmäßig aus Kohle und seine kopfartige Verdickung 4 aus einem
Stück Graphit. Die Bohrung des Rohres 5 ist mit 6 bezeichnet. Diese Bohrung dient zur
Ableitung des geschmolzenen Metalls nach der Gußform. Das Rohr 5 besitzt außerdem noch
eine zweite Bohrung 7, welche sich am oberen Ende in einem Schlitz nach außen öffnet. In
diese Bohrung 7 ist eine Röhre 27 aus Kieselsäure eingesetzt.* durch welche sich ein Draht 8
erstreckt, dessen unteres Ende bis unter die untere Mündung der Röhre 27 hinabragt. 28 ist
eine Metallbüchse, welche die Röhre 5 und das Kopfstück 4 umgibt und stützt.
Die Formhöhlung wird zwischen zwei endlosen Reihen von Formteilen A, B gebildet, die durch
Kettenräder C, D getragen werden. Die Kettenräder werden durch einen geeigneten Antriebsmechanismus,
beispielsweise durch Schnecken E, F auf einer Welle G angetrieben, die ihrerseits
durch einen Motor von veränderlicher Geschwindigkeit mit Geschwindigkeitsregler / in
Umdrehung versetzt wird. Die Formketten laufen auch über Kettenräder K, L am unteren
Ende der Maschine. *
Das Ventil 2 sitzt an einer Stange 9, die mit ihrem oberen Ende an' einen Balken 10
gelenkig angehängt ist, welcher letztere wagebalkenartig auf einer Schneide 11 schwingt.
Der Balken 10 trägt einstellbare Gewichte 12 und ist mit seinem anderen Ende ari den Kern 13
eines Solenoids 14 angehängt.
Mit 18 ist ein einstellbarer Anschlag bezeichnet, der in einer Konsole ig sitzt. Der Solenoidstromkreis
wird gebildet von dem Draht 8, der Batterie 15, dem Draht 16, dem Solenoid 14
und einem Draht 17, welcher mit dem Maschinengestell verbunden ist, so daß er sich in
leitender Verbindung mit dem Metall in der Form befindet.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt:
Wenn das geschmolzene Metall in der Form hoch genug steigt, um mit dem Leiterende 81
des Solenoidstromkreises Kontakt herzustellen, dann ist der Solenoidstromkreis geschlossen.
Die Folge davon ist, daß der Solenoidkern in die Spule 14 hineingezogen wird und das Ventil 2
ganz oder teilweise geschlossen wird, je nach der Einstellung der Maschine. Sobald das
Metall in der Form unter das Leiterende 81
herabsinkt, wird der Stromkreis unterbrochen und das Gewicht 12 bewirkt eine Anhebung
des Ventils 2 und damit die Wiedereröffnung des Zuflusses an geschmolzenem Metall.
Anstatt einen einzigen Draht zu benutzen, könnten auch zwei in gehöriger Weise isolierte
Drähte durch die Röhre 7 hindurchgeführt 75 werden, wie es in Fig. 4 angedeutet ist, wobei
die Enden der Drähte unter das untere Ende der Röhre 5 in demselben Maße herabgeführt
werden (vgl. Fig. 5) und wobei der Stromkreis durch das geschmolzene Metall geschlossen
wird, wenn dieses in Berührung mit den Drahtenden gelangt.
Falls eine abgestufte Wirkung des Ventils 2 gewünscht wird, können zwei Solenoide 141, 142
benutzt werden. In diesem Falle werden zwei Drähte 8 und 20 (Fig. 6) benutzt, wobei der
eine weiter herabragt als der andere. Wenn das Metall in der Form hoch genug steigt, um
Kontakt mit dem unteren Ende des Drahtes 20 zu machen, dann wird der Stromkreis durch
Draht 25 (in metallischer Verbindung mit der Form wie in Fig. 1), Batterie 15 1, Draht 26,
Relais 30, Draht 27, Solenoid 141 und Draht 20 geschlossen. Das Solenoid 141 bewirkt dann
eine teilweise Schließung des Ventils 2. Wenn das Metall weiter steigt und in Berührung mit
dem Ende des Drahtes 8 gelangt, dann wird ein zweiter Stromkreis, in dem das Solenoid 142
liegt, geschlossen, wodurch das Ventil 2 noch weiter bewegt wird und den Metallzufluß ganzlieh
abschließt.
Falls gewünscht wird, daß der Fall des ■ Metalls in der Form unter einen bestimmten
Punkt, wie z. B. unter das Ende des Drahtes 20 herab, angezeigt wird, kann ein Relais 30 in
den Stromkreis der Batterie-151 eingeschaltet
werden, wie auf der Zeichnung dargestellt. Wenn der Kontakt unterbrochen wird, wird
der Relaisanker 31 durch die Feder 40 zurückgezogen und schließt einen lokalen Stromkreis
der Batterie 32, in welchem eine Anzeigevorrichtung 33 liegt, die aus einer Glocke oder aus
einer Lichtsignalvorrichtung bestehen kann. Ähnliche Anzeigevorrichtungen 34, 35 können
vorgesehen sein, um sichtbare oder hörbare Zeichen über die Änderungen des Niveaus zu
geben, so daß der die Maschine Bedienende erforderlichenfalls die Einstellung weiter vervollständigen
kann, indem er die Gesch.windig-. keit der Maschine verändert. Augenscheinlich
können die hörbaren oder sichtbaren Zeichen der Niveauanzeige ohne selbsttätige Kontrolle
der Metallzufuhr benutzt werden, und der die Maschine Bedienende kann die Gießbedingungen
in Gemäßheit mit solchen Zeichen durch Handeinstellung des Ventils 2 und des Reglers/ regeln,
In Fig. 7 ist eine Vorrichtung zur selbsttätigen Regelung auf pneumatischem Wege
anstatt auf elektrischem dargestellt. Der vorzugsweise aus Graphit bestehende Zapfen 40
in der Bodenöffnung der Gießpfanne ist mit Nuten 41 versehen, durch welche ein Gas, vorzugsweise
ein nicht oxydierendes Gas, von dem Rohr 42 her in das Gießrohr 43 gepreßt wird.
Dieses Gas entweicht um das untere Ende des Gießrohres herum so „lange, als dasselbe nicht
durch das geschmolzene Metall in der Formhöhlung verschlossen wird. Das Druckgas wird
der Röhre 42 durch eine Pumpe P zugeführt, welche Luft durch ein geschlossenes Gefäß 44
preßt, welches zum Teil mit Alkohol oder einem flüssigen Kohlenwasserstoff gefüllt ist. Von
dem Behälter 44 strömt das Gas durch das Rohr 45 entweder in das Rohr 42 oder in den
Zylinder 46, in welchem ein Kolben 47 arbeitet. Die Kolbenstange 48 drückt mit ihrem oberen
Ende gegen das Ende des Wagebalkeris 10, wenn der Kolben steigt. Der Wagebalken steht unter
dem Zuge einer einstellbaren Feder 49. Wenn beim Betrieb das Metall so weit steigt, daß das
Ende des Gießrohres verschlossen wird, dann wird der Gasabfluß durch das Gießrohr allmählich
vermindert und der Druck im Zylinder 46 steigt allmählich an und bewirkt ein Anheben
des Kolbens 47 und damit ein allmähliches Niedersinken des Ventils 2 und demgemäß eine
.35 Verminderung der Metallzufuhr aus der Gießpfanne i, bis die normalen Arbeitsbedingungen
wieder hergestellt sind.
Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform bewirkt das Ansteigen der Kolbenstange
48 die Berührung zweier elektrischer Kontakte 50, 51, welche im Stromkreise einer Batterie 52
liegen, in dem sich auch die Wicklung eines Solenoids 53 befindet, dessen Kern 54 mit dem
Wagebalken 10 verbunden ist.
Die Wirkungsweise dieser Abänderung bedarf keiner weiteren Erläuterung.
Im vorstehenden ist bei der Beschreibung gewisser Ausführungsformen die Anordnung von
Drähten erwähnt, welche in die Formhöhlung herabragen. Unter Drähten sind hier nicht nur
Metalldrähte verstanden, sondern auch Stäbe, welche gänzlich oder teilweise aus irgendeinem
geeigneten elektrisch leitenden Material, wie z. B. Kohle oder Graphit, bestehen. Die Erfahrung
hat gezeigt, daß zum mindesten die Enden dieser Leiter.am besten aus Kohle oder
Graphit hergestellt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die besonderen Ausführungsformen beschränkt, welche auf den
Zeichnungen dargestellt und im vorstehenden beschrieben sind.
Claims (7)
1. Einrichtung zur selbsttätigen Regelung des Zuflusses von geschmolzenem Metall zu
Gießmaschinen mit wesentlich senkrecht angeordneter Formhöhlung, welche von nach
abwärts sich bewegenden Wänden umschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die selbsttätige Regelung der Materialzufuhr zur Form in Abhängigkeit von den Niveauschwankungen des geschmolzenen
Metalls in der Form selbst erfolgt.
2. Speisevorrichtung nach Anspruch 1, bestehend aus einer Gießpfanne mit in die
Form hineinragendem Ausflußrohr und einem Steuerventil für den Zugang zum Ausflußrohr, welches Ventil durch die
' Niveauschwankungen des flüssigen Metalls in der Form selbsttätig gesteuert wird.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch ' gekennzeichnet, daß das den Auslaß aus
der Gießpfanne steuernde Ventil durch einen Elektromagneten bewegt wird, der sich in
einem Stromkreise befindet, zu welchem ein in die Form hineinragender Draht gehört.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Form hineinragende
Draht in der Gießröhre sitzt, aber gegen dieselbe isoliert ist und über das untere Ende derselben hinausragt.
5. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Leitungsdrahtes
im Stromkreise des Steuerelektromagneten nahe dem Ende der Ausflußröhre
der Gießpfanne liegt.
6. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des den
Austritt des geschmolzenen Metalls aus der Gießpfanne beherrschenden Ventils durch
zwei Solenoide erfolgt, von denen jedes im Stromkreise eines von zwei Drähten liegt,
welche verschieden weit über die untere Mündung des Gießrohres in die Form hineinragen.
7. Gießvorrichtung mit wesentlich vertikal stehender Gießform, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ende eines Stromleiters in den oberen Teil der Form hineinragt, welcher in einem Stromkreise liegt, in dem sich ein
Relais befindet, welches eine Signalvorrichtung betätigt, wenn sein Stromkreis unterbrochen
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=551595
Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE297287C (de) |
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-
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