DE297266C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09C—TREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
/V
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Vr 297266 KLASSE 22/. GRUPPE L4.
BRUNO THIEME in BERLIN.
Verfahren zur Erzeugung von Ruß aus Kohlenwasserstoffen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt, die Güte des aus Kohlenwasserstoffen gewonnenen Rußes
dadurch zu verbessern, .daß die Entflammungstemperatur der zur Rußbildung führenden Prozesse
nach Bedarf auf elektrischem Wege reguliert werden kann, wobei gleichzeitig durch Verbindung
der Möglichkeiten, Ruß aus gasförmigen und flüssigen Ausgangsprodukten zu erzeugen
und infolge der sparsameren Ausnutzung der
ίο Wärmeenergie der Zersetzungsprodukte, die
Quantität der gewonnenen Rußmenge gesteigert werden soll. ,
Der Zersetzungskessel (Figur) wird in bekannter Weise mit einem gasförmigen, entflammungsfähigen
Gemisch von Kohlenwasserstoffen mit Sauerstoff unter bestimmtem Druck
gefüllt, nur daß der Boden des Kessels in ausreichendem Maße mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff
bedeckt ist. Mittels zweier Elektroden kann in diesem flüssigen Kohlenwasserstoff
in bestimmtem Abstande von der Oberfläche ein Lichtbogen von verhältnismäßig
niederer Spannung erzeugt werden, dessen Effekt einerseits hinreicht, um die Flüssigkeit im rußbildenden
Sinne zu zersetzen, anderseits dazu dient, die Entflammung des oberhalb der Flüssigkeit
befindlichen komprimierten Gasgemisches einzuleiten.
Gegenüber bekannten Verfahren, welche mit Spannungen des Lichtbogens von mehr als
1000 Volt arbeiten, benutzt die vorliegende Erfindung nur Spannungen unter 1000 Volt.
Verwendet Werden im Anschluß an die üblichen Netzspannungen Lichtbogen von etwa 200 Volt;
auf die Herstellung des Rußes haben Spannungsänderungen keinen merklichen Einfluß. Augen
blicksspannungen über 1000 Volt kämen unter Umständen nur für die Entzündung des Lichtbogens
in Frage, die aber naturgemäß auch .· auf jede andere bekannte Weise, z. B. durch
mechanischen Kontakt, erfolgen kann. Einen Einfluß auf die Rußbildung im technischen
Sinne hat die höhere Zündspannung jedenfalls nicht. ' ■
Art, Menge und Siedepunkt der verwendeten Rohstoffe richten sich ganz nach den Erfordernissen
von Ort und Zeit bei der Fabrikation und sind unabhängig von dem Erfindungsgedanken.
Die Entflammung des Kohlenwasserstoffes in gasförmigem Zustand kann durch ein geeignetes
Mischungsverhältnis mit Sauerstoff so gewählt werden, daß die Zersetzung langsam
vor sich geht; damit wird dem Auftreten zu hoher Drucke sowie zu hoher Temperaturen
vorgebeugt.
Eines der möglichen Beispiele des Darstellungsvorganges ist das folgende:
Der Kessel, in dem die Zersetzung vor sich gehen soll, kann etwa 2 cbm fassen. Die Füllung
wird zu ungefähr 2/3 mit gasförmigen (bzw.
dampf- oder nebeiförmigen) Kohlenwasserstoffen, zu ungefähr Y3 mit schwer- oder leichtflüssigen
Kohlenwasserstoffen erfolgen.
Für die ersteren werde Azetylen, für die zweiten dickflüssige, hochsiedende Rückstände
von der fraktionierten Destillation des Braunkohlenteers und des Rohpetroleums, die vorwiegend
aus Kohlenwasserstoffen bestehen, angenommen.
Die Rußgewinnung geht nun so vor sich: Der Strom wird eingeschaltet und ein Licht-
bogen in dem flüssigen, hochsiedenden Kohlenwasserstoffgemisch hervorgerufen. Es tritt Spaltung
ein. Diese wird, da der Ofen dauernd im Betrieb bleibt oder wenigstens längere Zeit
hindurch betrieben wird, infolge der durch die Zersetzungswärme und der Lichtbogenwärme
entstehenden Temperaturerhöhung schließlich bedeutend gefördert. Es bilden sich außer
Kohlenstoff die Gase: Wasserstoff (6 Prozent),
ίο Methan (55 Prozent), Kohlenoxyd (9 Prozent),
Äthylen (30 Prozent) und schwerere Kohlenwasserstoffe.
Der Kohlenstoff bleibt in der Flüssigkit, die anderen entstandenen Gase mischen sich mit
dem Azetylen. Durch den Lichtbogen ist nun gleichzeitig, nachdem seitlich unter etwas erhöhtem
Druck mittels einfachen Gebläses Luft eingelassen wurde, das Azetylen zersetzt worden.
Bei dieser Umbildung spalten sich einige der entstandenen Kohlenwasserstoffe weiter in Kohlenstoff
und Wasserstoff.
■Die Luftzufuhr in den unter normalem Außendruck
stehenden Kessel erfolgt in steigendem Maße so lange, bis eine laufende, nicht stoßende
und nicht explosive Spaltung eintritt. Diese Spaltung verläuft in der Minute vier- bis fünfmal.
Zu unterscheiden ist davon die vollkommen selbständig verlaufende, dauernd stattfindende
Spaltung in den flüssigen Kohlen-Wasserstoffen. Während in diesen fortlaufend der Lichtbogen eine zu spaltende chemische
Substanz vorfindet, kommt der gleiche Lichtbogen im darüber befindlichen Gasraum nur
zur Entzündung, sobald das richtige Gemisch vorhanden ist. Diese Zündung durch ein und
denselben Lichtbogen hat den Vorteil, daß die Spaltung beide Male langsam bzw. genügend
kühl verläuft, denn einmal findet sie in einer nicht über ihren Siedepunkt hinaus zu erhitzenden
Flüssigkeit statt, das andere Mal vollzieht sie sich langsam im Gasraum infolge des geringen
Sauerstoffgehaltes. Sollte betriebsmäßig versehentlich mehr Luft zugeführt werden, als
vorgesehen ist, so kann daraus doch keine Explosion entstehen, sondern es tritt lediglich
die Entzündung früher und unter unruhigem, sofort zu kennendem Geräusch ein.
Der Vorteil ist demnach, daß der zur Spaltung nötige Lichtbogen nicht zwischen den Spaltungspausen
von etwa 12 bis 20 Sekunden, wo er unbenutzt wäre, nutzlos brennt, sondern
gleichzeitig unten in den flüssigen Kohlenwasserstoffen Arbeit leistet. Andererseits hat
das Verfahren gegenüber den nur mit flüssigen Kohlenwasserstoffen arbeitenden Methoden den
Vorteil, die Spaltungsprodukte noch einmal unter besseren Bedingungen zu spalten und
somit gleichzeitig Ruß nach zwei Verfahren zu geben. Selbstverständlich hat der so gewonnene
Ruß auch zwei verschiedene Eigenschaften.
Die Gewinnung selbst erfolgt unter den folgenden Verhältnissen:
Die flüssigen Kohlenwasserstoffe geben Ruß bei der Spaltung, der in der Flüssigkeit bleibt.
Daher verdickt diese sich allmählich und muß entweder durch Abfüllen und Neuauffüllen oder
durch ständige Kreisbewegung und Filtration außerhalb des Kessels erneuert werden.. Unter
den oben dargestellten Verhältnissen ergibt sich für diesen Zeitraum bei etwa 4 Ampere Belastung
ungefähr eine Stunde. Sollte Filtration vorgesehen sein, so fließt der dicke Rückstand
über ein Filtertuch, das den Ruß zurückhält, bevor die vom Kohlenstoff befreite Masse wieder
in den Kessel zurückgepumpt wird.
Die gasförmigen Kohlenwasserstoffe scheiden bei der Spaltung ihren Kohlenstoff im Spaltkessel
aus. Da die unten befindliche Flüssigkeit siedet, so wird ein großer Teil des Kohlenstoffes von den Dämpfen in die unten befind-
liehen flüssigen Kohlenwasserstoffe niedergeschlagen, wenn ihn nicht schon die eigene
Schwere dorthin führte, und kommt mit diesen zur Gewinnung.
Der andere Teil geht mit den Restbeständen fort, kann in einen zweiten Kessel geleitet werden,
um sich dort abgekühlt niederzuschlagen, oder wird durch Filter gesogen, die den Ruß
festhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung von Ruß aus Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß gleichzeitig flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe mittels eines. elektrischen Lichtbogens von weniger als
1000 Volt Spannung zersetzt werden.
2. Verfahren zu 1, um den Lichtbogen stetig zu zünden, ohne den Abstand der
Kohlen zu ändern, gekennzeichnet durch Verwendung höherer Augenblickszündspannungen
über 1000 Volt, z. B. durch Benutzung parallel geschalteter induktiver
Spulen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1079007B (de) * | 1957-04-23 | 1960-04-07 | Arthur Schoenfelder | Verfahren zur Oxydation fluessiger oder verfluessigter nichtionogener Stoffe |
-
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DE1079007B (de) * | 1957-04-23 | 1960-04-07 | Arthur Schoenfelder | Verfahren zur Oxydation fluessiger oder verfluessigter nichtionogener Stoffe |
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