DE29701358U1

DE29701358U1 - Elektrowerkzeugmaschine

Info

Publication number: DE29701358U1
Application number: DE29701358U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-01-29
Filing date: 1997-01-29
Publication date: 1997-04-17
Anticipated expiration: 2007-01-30

Description

Elektrowerkzeugmaschine

Die Erfindung betrifft eine Elektrowerkzeugmaschine, insbesondere eine Kernbohrmaschine mit Mehrganggetriebe. Die Elektrowerkzeugmaschine wird in einem Gestänge eingespannt als Kernbohrmaschine {Diamant- oder Gesteinsbohrmaschine) mit einer Bohrkrone eingesetzt.

Es ist bekannt, daß Kernbohrmaschinen hoch belastete Elektrowerkzeugmaschinen sind. Die Überlastung des Antriebsmotors kann sowohl durch eine plötzliche Blockierung der Bohrkrone (z.B. durch Auftreffen auf Bewehrungseisen bei Betonbohrungen) als auch durch ständige Überlastung wegen der gewählten Bearbeitungsparameter hervorgerufen werden.

Deshalb gibt es sehr viele Vorschläge, wie eine Überlastung des Antriebsmotors vermieden werden kann.

An mechanischen Lösungen sind in DE-OS 44 26 305 eine adaptive Rutschkupplung, in DE-OS 42 28 176 eine Rutschkupplung und in DE-OS 40 36 912 eine Schlingfederkupplung vorgeschlagen.

Weiterhin wird in DE-OS 41 00 185 eine mechanische Sicherheitskupplung vorgeschlagen, die im Blockierfall ausgelöst und nach Abschalten des Motors selbsttätig wieder geschlossen wird.

Neben diesen Kupplungen sind auch Scherstifte bekannt.

Eine weitere nicht mechanische Lösung zeigt dem Benutzer den Belastungszustand der Kernbohrmaschine durch Leuchtdioden an. Eine zwangsweise Abschaltung erfolgt nicht.

Nachteilig ist dabei, daß alle mechanischen Lösungen einem hohen Verschleiß unterliegen. Eine Kupplung wird ja gerade zum

Schutz der übrigen Bauteile als Verschleißteil ausgelegt. Das Ersetzen eines abgescherten Scherstiftes durch einen neuen Scherstift ist aufwendig und kann oftmals nicht vor Ort erfolgen.

Da eine optische Anzeige verschmutzen kann, ist nicht mit Sicherheit eine Überlastung der Maschine auszuschließen. Außerdem ist es letztendlich durch die nicht zwangsweise Abschaltung der Maschine in das Ermessen des Benutzers gestellt, ob und wann er die Maschine vor Überlastung bewahrt,

Der gravierende Nachteil aller bekannten Systeme ist aber das Fehlen einer Kühlmöglichkeit ohne Ausbau der Maschine aus dem Gestänge und ohne Entfernen der Bohrkrone aus dem Bohrloch; d.h. es muß bei abgeschalteter Maschine gewartet werden, bis sich die Wicklungstemperatur mittels des vorhandenen Temperaturgefälles abgekühlt hat.

Der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Elektrowerkzeugmaschine, insbesondere Kernbohrmaschine mit Mehrganggetriebe, zu schaffen, die ohne mechanische Verschleißteile unter Überlastbedingungen ein Abschalten des Antriebsmotors realisiert und gleichzeitig die Möglichkeit eines Kühllaufes, ohne vorhergehenden Ausbau der Kernbohrmaschine aus dem Gestänge oder Herausnahme der Bohrkrone aus dem Bohrloch, ermöglicht.

Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß eine elektronische Abschaltung eines Antriebsmotors, die sowohl bei einer zu hohen Stromaufnahme des Antriebsmotors als auch bei einem Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Wicklungstemperatur des Antriebsmotors wirksam wird, und ein Getriebe mit einer Getriebestellung zur Trennung Antriebsmotor/Abtrieb zur

Realisierung eines kühlenden Leerlaufes des Antriebsmotors angeordnet sind.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen bei Beibehaltung einer zwangsweisen Abschaltung der Maschine insbesondere darin, daß mechanische Verschleißteile entfallen, Rüstzeiten entfallen, die Abkühlung des Motors schneller und intensiver erfolgt und somit nach kürzerer Zeit die Arbeit wieder fortgesetzt werden kann.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anschließend beschrieben werden. Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der Arbeitsweise.

In der Kernbohrmaschine mit Mehrganggetriebe sind eine elektronische Abschaltung des Antriebsmotors, die sowohl bei einer zu hohen Stromaufnahme des Antriebsmotors als auch bei einem Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Wicklungstemperatur des Antriebsmotors wirksam wird, und ein Getriebe mit einer Getriebestellung zur Trennung Antriebsmotor/Abtrieb zur Realisierung eines kühlenden Leerlaufes des Antriebsmotors angeordnet.

Zunächst wird die Kernbohrmaschine üblicherweise zur exakten Führung in ein Gestänge eingebaut, die Diamantbohrkrone eingesetzt und in Arbeitsstellung gebracht. Während der Arbeit, Schalter eingeschaltet, wird über eine elektronische Steuerung ständig das tatsächliche Drehmoment mit dem vorgegebenen maximalen Drehmoment und die tatsächliche mit der vorgegebenen maximalen Temperatur der Motorwicklung verglichen. Bleiben beide Regelwerte unter den Grenzwerten, so arbeitet die Kernbohrmaschine normal weiter und überträgt in der jeweiligen

gewählten Getriebestellung die Antriebskraft des Motors auf die Spindel und die Diamantbohrkrone. Bei Arbeitsbeginn sorgt die Elektronik für einen Sanftanlauf mit Drehzahlregelung.

Bei Überschreitung der vorgegebenen Grenzwerte für Drehmoment und/oder Wicklungstemperatur erfolgt eine Motorabschaltung. Liegt eine Abschaltung wegen Überschreitung des maximalen Drehmomentes vor, so kann die Maschine wieder eingeschaltet werden und sofort weitergearbeitet werden. Führte eine Verklemmung der Bohrkrone im Bohrloch zu dem überhöhten Drehmoment, ist die Bohrkrone zunächst von Hand zu lockern. Ein "Losreißen" durch ständiges Einschalten der Maschine ist nicht zulässig.

Eine thermische Überlastung blockiert die Maschine bis die Temperatur der Wicklung des Motors wieder unter ihren Grenzwert abgesunken ist. Ein Starten der Maschine bei Übertemperatur ist nicht möglich. Kann nach einer Überhitzung wieder eingeschaltet werden, d.h. die Temperatur liegt im äußersten Arbeitsbereich, empfiehlt es sich, die Maschine in den Kühlgang zu schalten und somit weiter abzukühlen. Dies sollte 5-10 Minuten erfolgen. Der Kühlgang soll auch genutzt werden, wenn eine starke Erwärmung der Maschine erkennbar ist, ohne daß schon eine Temperaturabschaltung anspricht. Damit kann zusätzliche Stillstandszeit eingespart werden, die bei einer Überhitzung zwingend notwendig wird! Während der Kühlung in dem dafür vorgesehenen Gang kann die Maschine in der Arbeitsposition - Bohrloch- belassen werden. Ein Ausspannen der Maschine, Entfernen der Bohrkrone usw. ist nicht erforderlich. Nach Beendigung des Kühllaufes wird das Getriebe wieder in die gewählte Arbeitsstellung gebracht und der Maschinenstart erfolgt wiederum unter Regie der Elektronik als Sanftanlauf.

Claims

Anspruch

1. Elektrowerkzeugmaschine, insbesondere Kernbohrmaschine mit Mehrganggetriebe, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektronische Abschaltung eines Antriebsmotors, die sowohl bei einer zu hohen Stromaufnahme des Antriebsmotor als auch bei einem Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Wicklungstemperatur des Antriebsmotors wirksam wird, und ein Getriebe mit einer Getriebestellung zur Trennung Antriebsmotor/Abtrieb zur Realisierung eines kühlenden Leerlaufes des Antriebsmotors angeordnet sind.