DE296658C

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Publication number: DE296658C
Application number: DENDAT296658D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist bekannt, Aufzüge für Waren so auszubilden, daß die Warenbehälter mit den in Bewegung befindlichen endlosen Tragorganen des Aufzuges durch Mitnehmer gekuppelt und in der Richtung dieser Organe befördert werden. Es ist weiterhin bekannt, daß der Übergang der Warenbehälter zum Aufzug oder umgekehrt über.-geneigte Bahnen unter gleichzeitiger Einkupplung oder Entkupplung der

ίο Mitnehmerorgane erfolgt.

Die Aufzüge dieser Art haben den Nachteil, daß der Einkuppel- bzw. Auskuppelvorgang zwischen Behälter und Aufzug auf der senkrechten Strecke des Aufzuges stattfinden muß, also naturgemäß auf einer sehr kurzen Länge; denn es ist nicht möglich, die Höhenerstreckung der Stockwerke beliebig zu wählen, namentlich wenn die Förderanlage in vorhandene Gebäude eingebaut werden soll. Derartig kurze Kuppelstellen bieten nun bei der relativ hohen Arbeitsgeschwindigkeit und ununterbrochenen Förderbewegung der Aufzüge beträchtliche Nachteile insofern, als die Richtungs- und Geschwindigkeitsänderungen des Warenbehälters in kurzer Zeit, also ruckweise erfolgen müssen. Demgemäß sind Stöße und Erschütterungen des Warenbehälters und seines Inhaltes die notwendige Folge und geben so Anlaß zu Beschädigungen der zu befördernden Waren. Leicht zerbrechliche Gegenstände oder Chemikalien, die Erschütterungen nicht vertragen, können also mit derartigen Aufzügen nicht befördert werden.

Von diesen Nachteilen ist die vorliegende Konstruktion frei, bei der das Ein- und Auskuppeln der Warenbehälter mit dem Aufzug ruhig und stoßfrei auf einer längeren Strecke erfolgt. Es wird dies dadurch erreicht, daß die Ketten oder Seile des Aufzuges in^: den verschiedenen Stockwerken, wo Ein- und Auskuppelstellen vorgesehen werden sollen, in die Horizontale auf beliebige Länge vorgezogen werden, wobei durch Zusammenwirken schräger Fahrbahnstrecken und der schräg geführten Seil- oder Kettentrums der Kupplungsvorgang in an sich bekannter Weise langsam und stoßfrei nach jeder Richtung durchgeführt werden kann. Mit Aufzügen dieser Art können also auch leicht zerbrechliche Gegenstände und Chemikalien, die vor Erschütterungen zu bewahren sind, befördert werden. Man kann diese Aufzüge aber auch in bestehende Gebäude einbauen, da sich die Kuppelstellen nicht im senkrechten Aufzugsschacht befinden, sondern in den Räumen vor dem Schacht, also ohne Schwierigkeiten in voller Länge ausgestreckt werden können. Bei Neubauten bieten sie den Vorteil, daß die Höhe der Räume nicht durch die Längenstreckung der Kuppelstellen bestimmt wird, so daß unter Umständen an Gebäudekosten sehr beträchtliche Ersparnisse erzielt werden können.

Fig. ι zeigt die Förderanlage in der Seitenansicht, . ■

Fig. 2 in der Vorderansicht.¹

Fig. 3 zeigt eine Einkuppelstelle an einem unteren Aufzugsende,

Fig. 4 eine Auskuppelstelle an einem oberen Aufzugsende in beispielsweise schematischer Darstellung. Durch geeignete Rollenführung kann der Aufzug entsprechend Fig. 1 auch in weitere Stockwerke fortgesetzt werden, wobei

in jedem einzelnen Stockwerke Ein- bzw. Auskuppelstellen einseitig oder zweiseitig angegebracht sein können.

In der Einkuppelstelle entsprechend Fig. 3 kommt der Warenbehälter auf wagerechter Strecke an und wird in die Bahn des Aufzuges gebracht, wobei die als beispielsweises Kupplungsorgan dargestellte Mitnehmerstange e des Aufzuges sich in den Mitnehmer f des Wagens einhängt und so den Wagen vorschiebt und aufnimmt. In der Auskuppelstelle, Fig. 4, sind die Fördertrums des Aufzuges schräg nach abwärts geleitet, wobei sich der Wagen entsprechend senkt und auf einer schrägen Ebene c-d aufläuft. Hierbei hebt sich der Mitnehmer f von der Mitnehmerstange β des Aufzuges allmählich ab, und der Wagen läuft auf der schrägen Ebene c-d ab.

Wünscht man an einer derartigen Auskuppelstelle keine Auskupplung des Wagens,

so kann die schräge Ebene c-d beweglich angeordnet werden, so daß sie selbsttätig oder von Hand bei Eintreffen des Warenbehälters, der an der betreffenden Stelle nicht ausgekuppelt werden soll, gesenkt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Fördereinrichtung mit endlosem Ketten- oder Seiltrum für selbsttätig fahrende Wagen, die sich mit den Huborganen des Trums selbsttätig kuppeln bzw. sich selbsttätig von ihnen lösen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stellen des Kuppeins bzw. Lösens der Wagen von den Huborganen des Trums, letzteres aus der senkrechten in die wagerechte oder annähernd wagerechte Richtung übergeführt wird, wobei zwecks Lösens der Wagen das Trum gegenüber der Fahrbahn der Wagen eine Neigung erhält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.