DE296271C - - Google Patents

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DE296271C
DE296271C DENDAT296271D DE296271DA DE296271C DE 296271 C DE296271 C DE 296271C DE NDAT296271 D DENDAT296271 D DE NDAT296271D DE 296271D A DE296271D A DE 296271DA DE 296271 C DE296271 C DE 296271C
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water
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DENDAT296271D
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D3/00Pretreatment of surfaces to which liquids or other fluent materials are to be applied; After-treatment of applied coatings, e.g. intermediate treating of an applied coating preparatory to subsequent applications of liquids or other fluent materials
    • B05D3/10Pretreatment of surfaces to which liquids or other fluent materials are to be applied; After-treatment of applied coatings, e.g. intermediate treating of an applied coating preparatory to subsequent applications of liquids or other fluent materials by other chemical means

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT,
Nach dem Grundzug dieser Neuerung werden zuvörderst feste Teerpeche beliebiger chemischer Abstammung oder Asphalte entweder gesondert oder gemeinsam mit Ton vermahlen. In jedem Falle aber wird das feingepulverte organische Material mit Ton und so viel Wasser zu einer gleichartigen, kleberigen Masse verrührt, so daß diese mit dem Pinsel oder einem anderen zweckentsprechenden Werkzeug wie jeder andere Anstrich über die zu schützenden Flächen verbreitet werden kann. Je nach dem technischen Zweck, den die später daraus hervorgehenden fertigen Anstriche zu erfüllen haben, kann das Mengenverhältnis zwischen den festen Teilbestandteilen beliebig verändert werden; doch haben sich Mischungen als die sachdienlichsten erwiesen, in denen in 100 Teilen fester Substanz nicht weniger als 10 Teile und nicht
ao mehr als 50 Teile Ton auf 90 Teile bzw. 50 Teile gepulverte Peche kommen.
Mit den so erhaltenen wässerigen Aufschwemmungen werden, als Vorstufe des späteren endgültigen Flächenschutzes, die eines solchen bedürftigen Körper bestrichen. Nachdem die Überzüge vollkommen auf den Streichflächen ausgetrocknet und erhärtet sind, werden sie im zweiten Arbeitsabschnitt dieses Verfahrens mit einem geeigneten organisehen Lösungsmittel, sei es für Teerpeche, sei es für. Asphalt, sei es für Mischungen beider mehr oder weniger druckkräftig bestrichen 'und dadurch dauernd fixiert. Indem dieses, beladen mit den in Lösung gehenden fein verteilten Trägern der Scbutzwirkung, den Ton durchdringt, hinterläßt es nach seiner Verdunstung die mineralischen und die organischen Teilbestandteile als einheitliche, mechanisch fest zusammenhängende, wasserundurchlässige Schutzdecke. Je nachdem Teerpeche oder Asphalte für sich allein oder - Gemenge dieser Stoffe Anwendung rinden, seien von organischen Lösungsmitteln genannt: leichte Teeröle, Monochlorbenzol, Dichlorbenzol, Terpentinöl, Terpentinölersatz und auch Petroleum, wo dieses lösend wirkt und mit seinen Eigenschaften dem Nutzungszweck nicht entgegenstellt. Flüchtige Lösungsmittel dieser Art können noch geringe, nicht flüchtige Beimischungen enthalten, die, wie An- 5" thracenöl, Mineralöle, Paraffin usw., dazu dienen können, einer etwaigen unerwünschten Sprödigkeit der verwendeten Peche entgegenzuwirken und die Überzüge geschmeidiger zu machen. -
Um spezifische Schutzwirkungen, besonders auf Mörtel- und Metallkörpern, mit den Anstrichen gegen Wasser zu verbinden, können die Mischungen von Ton und Pechpulvern im ersten Abschnitt ihrer Zubereitung ebenfalls noch Zuschläge erhalten, wie z.B. von Graphit, Sclnvefel, Talkum, wasserunlöslichen Seifen, Ozokerit, Ceresin, Harzen usw.
Wie sjch durch den Versuch ergeben hat, vermag die Schutzwirküng der Anstriche solche Verunreinigungen des Toris zu beein- ·
trächtigen, die aus diesem in jene übergehen, unter der Einwirkung saurer Wässer löslich werden und deshalb von den gebrauchsfertig gestrichenen Gegenständen allmählich abwandern. Die ursächlichen Träger dieses Verhaltens sind hauptsächlich kohlensaure Begleitsubstanzen des Tons. Wo sich ihre Anwesenheit im Ton herausstellt, werden sie durch dessen vorgängige Behandlung mit dün- »0 ner Salzsäure zerstört und mit der überschüssigen Säure durch Dekantiefen mit Wasser entfernt. ·
»5
Unterscheidende'Merk ma lc von den herkömmlichen Verfahren.
ι. Teer und erneuerter Teer werden in Vergesellschaftung mit eingerührtem Ton als Deckmittel bereits benutzt. Demgegenüber kommt nach dem neuen Verfahren nicht,
ao wie nach dem bekannten, eine den festen Aggregatzustand der organischen Grundsubstanz zen aufhebende Auflösung in einer organischen Flüssigkeit zum Aufstrich, sondern eine mit Hilfe von Ton und Wasser zubereitete
as Streichpaste. In dieser aber bleibt das Teerpechpulver ungelöst erhalten. Sonach wird der erstrebte Flächenschutz in jedem der beiden Fälle auf Grundlage der mechanischen ' Vereinigung durchaus verschiedenen Ausgangsmaterials vorbereitet.
Die gebräuchlichen Anstrichmittel der gekennzeichneten Art können daher nur in einheitlicher Umfassung aller ihrer Bestandteile, d.h. in einer in sich unzerlegbaren Arbeitsoperation aufgetragen werden. Im Gegensatz hierzu ist die Ausbreitung und Fixierung der in zwei Substanzgliederungcn zerlegten Erzeugnisse dieses Verfahrens auf den zu bekleidenden Flächen an zwei materiell un-
4». gleichartige Arbeitsfolgen'gebunden.
2. Um Zement, Beton und andere künstliche Silikate im Inneren abzudichten, ist es bekannt,, ihnen während des Anmachens mit Wasser Zuschläge von fein verteilten natür-
45- liehen oder künstlichen bituminösen Pechen zu erteilen. Darauffolgend werden die aus dem Mörtel hergestellten Gebilde nach dem Abbinden mit einem in die Poren eindringenden flüchtigen organischen Lösungsmittel
5» bestrichen. Dies erfolgt zu dem Zweck, das Innere des Stlikatkörpers in bestimmter Tiefe mit dem aufgenommenen bituminösen Zusatzmaterial zu durchtränken und es zwischen den Mörtelteilchen als Schutzsubstanz gegen eindringendes Wasser abzulagern.
Hiervon unterscheidet sich diese Erfindung zunächst dem Material nach dadurch, daß darin nicht Zement, sondern Ton den mineralischen Mischbestandteil darstellt. Da dieser chemisch vollkommen untätig bleibt, ■ ist jede gegenseitige substantielle Beeinflus
sung der Grundstoffe des Anstrichs unmöglich. Das Gegenteil davon ist jedoch in Berührung von gepulverten bituminösen Pechen mit Zement und Wasser der Fall; denn unter der Wirkung der konzentrierten alkalischen Laugen, die unter diesen Bedingungen aus dem Zement ausbrechen, ändern die organischen Stoffe mehr oder weniger ihre ursprüngliche Beschaffenheit. Mit dem bekannten Verfall- ^0 ren kann daher zwar die technische Schutzaufgabe verfolgt werden, Mörtelkörper im Inneren abzudichten, jedoch nie die, die daran beteiligten Substanzen ohne einschneidende chemische Veränderung ihrer Ursprungsbeschaffenheit zu einem Flächenanstrich zu vereinigen.
Technische und wirtschaftliche Vorteile de s "V erfahren s.
1. Die in zwei Materialeinheiten zerlegten Anstrichmittel lassen sich da, wo es zweckdienlich erscheint, auf den zu schützenden Körpern ohne Bildung von Streichbläschen befestigen. Deren Auftreten kann dadurch verhindert werden, daß im zweiten Abschnitt der Beldeidungsarbeit das Lösungsmittel nur durch Befeuchtung und ohne mechanisch -aufwühlenden Druck über die Wandflächen verbreitet wird, so daß es die erhärtete Grundmasse in der Auflagerung allmählich durchdringt, wie sie vorgestrichen ist. Unter diesen Arbeitsbedingungen wirken die zwischen der auflösbaren organischen" Substanz eingebetteten, in ihrer Lage verharrenden Tonteilchen als Luftbläschen ab\veisendes und zerstörendes Durchgangshindernis. Bei Anstrichen bekannter Art dagegen ist die Bildung von Bläschen deshalb unvermeidlich, weil sie in einheitlicher Operation auf den Körperflächen mit dem Streichwerkzeug oder der Verteilungsbrause zusammen mit Luft durcheinandergewirbelt und ausgebreitet werden müssen. Die schädigende Folgewirkung besteht da, wo sich Luftbläschen befinden, bekanntlich nicht selten darin, daß der lückenlose Zusammenhang des eingetrockneten schützenden Überzugs von kraterförmigen Öffnungen unterbrochen wird, durch die materialzerstörende Substanzen einzudringen vermögen.
2. Gebräuchliche Teer- und Asphaltanstriche müssen, um zweckdienlich über die Streichflächen verbreitet werden zu können, durchschnittlich aus gleichen Mengen fester Grundsubstanz und verflüchtigungsfähigem Lösungsmittel zusammengestellt sein. Nach der neuen Herstellungs- und Arbeitsweise kann demgegenüber bis zur Hälfte des nach alter Methode aufgewandten organischen Lösungsmittels erspart werden. Der Verbrauch an diesem ist um so geringer/ je feiner die
bituminösen Stoffe vermählen sind. Durch eine derartige feinpulverige Beschaffenheit wird die Annäherung und der Zusammenschluß, ihrer einzelnen Teilchen nußcrordcnt-■ Hch gesteigert und der Kohärenz einer endgültigen Schutzdecke bereits in der Vorstufe des Bekleidungsverfahrens nahegebracht. Aus diesem Grunde bedarf es dann nur·Vergleichs-' weise geringer Mengen Lösungsmittel, damit
ίο unter deren Wirkung die festen organischen Träger der Schutzwirkung um den eingelagerten Ton herum zu einem lückenlosen Überzug verschmelzen.
3. Man ist bei den gekennzeichneten
»5 Stoffen der neuen Methode, im Unterschied zu fertigen Anstrichmitteln, von keinem ihnen einverleibten Lösungsmittel abhängig, da ein solches erst am Orte des Verbrauchs gesondert benutzt wird. Hierdurch wird zunächst die
ao Herstellungsarbeit gespart, die von Haus aus organisch gelöste, definitiv streichfertig gemachte Anstriche herkömmlicher Art erfordern. Weiter noch gewähren Flächenschutz^ mittel der neuen Zusammenstellung den Vor-
»5 teil, daß zur bleibenden Befestigung des wasserfrei gewordenen, erhärteten Vorstrichs am -Orte des Verbrauchs j edes passende organische Lösungsmittel anderer gewerblicher Bestimmung herangezogen werden kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von schützenden Überzügen auf Flächen beliebiger Art mit Hilfe von Pech und Asphalt, darin bestehend, daß die Flächen zunächst mit einer streichbaren wässerigen Paste bedeckt werden, die aus gemahlenen Tccrpechen -und Asphalten mit Wasser und Tonarten, auch solchen, welche mit vcr-." dünnter Säure ausgezogen sind, gcgel>cncnfalls unter Zusätzen wie Graphit, Schwefel,
    .Talkum, wasserunlöslichen Seifen, Ozokerit, Ceresin zusammengesetzt ist, und daß die ausgetrockneten Überzüge mit einer ihrer Hauptmasse nach vcrflüchtigungsfahigcn organischen Flüssigkeit, die
    • auf die festen organischen Grundstoffe -:'[■ des Anstrichs lösend wirkt, bestrichen
    ■; oder angefeuchtet werden, zum Zweck, diese mit den mineralischen Mischbe-
    ; standteilen zu einer fesi zusammenhän- :_ Agenden, wasserundurchlässigen Sqhutzdecke zu vereinigen) .
    BEKLM. CEORUCKT IN DER RfclCttSDRUCKERR.
DENDAT296271D Active DE296271C (de)

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DE (1) DE296271C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE836467C (de) * 1948-10-02 1952-04-15 Dynamidon Werk Engelhorn & Co Verfahren zur Herstellung von Baustoffen
DE959044C (de) * 1952-01-01 1957-02-28 Gelsenkirchener Bergwerks Akti Verfahren zum Herstellen stabiler waesseriger Dispersionen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE836467C (de) * 1948-10-02 1952-04-15 Dynamidon Werk Engelhorn & Co Verfahren zur Herstellung von Baustoffen
DE959044C (de) * 1952-01-01 1957-02-28 Gelsenkirchener Bergwerks Akti Verfahren zum Herstellen stabiler waesseriger Dispersionen

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