DE29615162U1 - Vorrichtung zum Zerkleinern von Zellgewebe oder organischen Substanzen mittels eines Reagenzglasschüttlers - Google Patents

Vorrichtung zum Zerkleinern von Zellgewebe oder organischen Substanzen mittels eines Reagenzglasschüttlers

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Description

Die Neuerung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Zellgewebe oder organischen Substanzen mittels eines Reagenzglasschüttlers, in welchem eine Mehrzahl von Reagenzgläsern oder ähnlichen Laborgefäßen mit ihrem unteren Ende von einem exzentrisch gelagerten, antreibbaren Umlaufkörper in stoßartige Bewegungen versetzbar sind.
Aus der DE 32 20 879 C2 ist es bekannt, den Schwingteller eines Reagenzglasschüttlers mittels eines Exzenterantriebs in Horizontalschwingungen zu versetzen. Die Reagenzgläser werden über den Schwingteller zu dem Zweck bewegt, um die^arin eingefüllte Probenflüssigkeit zur Vergrößerung des Volumens aufzuwirbeln.
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Eine durch einen Exzenter angetriebene gemeinsame Halteplatte für daran befestigte Laborgefäße ist auch aus der DE 32 13 707 Cl bekannt. Die Halteplatte wird dort in longitudinale Horizontal- oder Vertikalschwingungen versetzt.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, Stoßkräfte auf das zu zerkleinernde Gut punktuell und effektiver einwirken zu lassen.
Diese Aufgabe wird nach der Neuerung dadurch gelöst, daß die das Zellgewebe bzw. organischen Substanzen und gegebenenfalls, zusätzliche Flüssigkeit aufnehmenden Reagenzgläser Stahlkugeln oder andere regelmäßig oder unregelmäßig geformte Mahlkörper enthalten.
Vorzugsweise sind die Reagenzgläser in einem Reagenzglasschüttler einzeln und nacheinander in stoßartige Bewegungen versetzbar.
Die Zerkleinerung erfolgt demnach durch die kinetische Energie der eingebrachten Stahlkugeln bzw. Mahlkörper, wobei der Zerkleinerungseffekt durch deren Anzahl, Größe und Form mitbestimmt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Neuerung sind die Reagenzgläser in einem ortsfesten Haltegestell aufgehängt und in hin- und hergehenden Pendelbewegungen auslenkbar.
Damit die Auslenkung der Reagenzgläser nur einen begrenzten Weg hat, sind sie durch einen ebenfalls aus einem Elastomer bestehenden Führungsring, der sie auf Abstand umgibt, in ihrer
3 -
Bewegungsfreiheit eingeengt. Dadurch pendeln die Reagenzglasröhrchen zwischen hammerartigem Umlaufkörper und Führungsring hin und her, was die beigegebenen Stahlkugeln bzw. Mahlkörper in ständiger turbulenter Bewegung hält.
Die Zerkleinerungsleistung der Stahlkugeln bzw. Mahlkörper hängt vom Durchmesser der Reagenzglasröhrchen, dem eventuell beigegebenen Flüssigkeitsvolumen und der Stabilität des Gewebes bzw. der zu zerkleinernden Masse ab. Weiterhin ist sie von der Exzentrizität und Frequenz des hammerartigen Umlaufkörpers abhängig, mit der er über einen Motor angetrieben wird.
Die Auslenkung der Stahlkugeln bzw. Mahlkörper in stoßartigen Pendelbewegungen bringt den besonderen Effekt mit sich, daß durch Mehrfachreflexionen an den Innenwänden der Reagenzglasröhrchen die Stahlkugeln bzw. Mahlkörper am Absinken gehindert und vielmehr in der Schwebe gehalten werden.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im nachfolgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den hammerartigen Umlaufkörper und die Reagenzgläser.
4 -
In einem aus zwei auf vertikalem Abstand zueinander angeordneten Platten bestehenden Haltegestell 1 eines Reagenzglasschüttlers sind in kreisförmig angeordneten Bohrungen 4 mehrere Reagenzgläser. 3 eingesteckt. Die Bohrungen 4 haben etwas größeren Durchmesser als die Reagenzgläser. Letztere liegen über ihre Verschlußstopfen 2 am Rand der Bohrungen 4 auf, so daß die Reagenzgläser in den Bohrungen 4 frei pendeln können.
Die Reagenzgläser 3 enthalten Zellgewebe oder andere organische Substanzen' 5; sie sind mit Flüssigkeit 6 aufgefüllt.
Vor dem Zerkleinern werden dem zu zerkleinernden Gut Stahlkugeln 7 beigegeben. Gute Ergebnisse wurden mit Stahlkugeln von 4 mm Durchmesser erzielt. Stahlkugeln lassen sich preisgünstig aus der Kugellagerproduktion verwenden. Sie lassen sich nach dem Zerkleinern durch Sieben oder Sedimentieren von der mit zerkleinertem Gewebe durchsetzten Flüssigkeit trennen. Hierbei entfallen die sonst erforderlichen Werkzeuge, beispielsweise Dispergierwerkzeuge, die nach dem Zerkleinern wegen der Kontamination aufwendig gereinigt bzw. sterilisiert werden müßten. Ist dagegen das Gewebe kontaminiert, müssen lediglich die Reagenzglasröhrchen aus Kunststoff und die Stahlkugeln entsorgt werden.
Die pendelnd aufgehängten Reagenzgläser 3 werden endseitig durch einen als Hammer wirkenden Umlaufkörper 8 aus einem Elastomer einzeln und nacheinander in Vertikalebenen ausgelenkt. Der Umlaufkörper 8 ist exzentrisch um eine Drehachse 10 von einem Motor 11 angetrieben.
Auf Abstand sind die Reagenzgläser 3 von Führungsringen 9 aus Elastomer umgeben, die in Bohrungen 12 einer oberhalb des Umlaufkörpers 8 ortsfest angeordneten Platte 13 austauschbar eingelassen sind.

Claims (9)

Schutzansprüche
1. Vorrichtung zum Zerkleinern von Zellgewebe oder organischen Substanzen mittels eines Reagenzglasschüttlers, in welchem eine Mehrzahl von Reagenzgläsern oder ähnlichen Laborgefäßen mit ihrem unteren Ende von einem exzentrisch gelagerten, antreibbaren Umlaufkörper in stoßartige Bewegungen versetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die das Zellgewebe bzw. organischen Substanzen (5) und gegebenenfalls zusätzliche Flüssigkeit (6) aufnehmenden Reagenzgläser (3) Stahlkugeln (7) oder andere regelmäßig oder unregelmäßig geformte Mahlkörper enthalten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser (3) in einem Reagenzglasschüttler einzeln und nacheinander in stoßartige Bewegungen versetzbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser (3) in einem ortsfesten Haltegestell (1) aufgehängt und in hin- und hergehenden Pendelbewegungen auslenkbar sind.
— 2 —
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser (3) pendelnd aufgehängt und endseitig durch einen als Hammer wirkenden Umlaufkörper (8) aus einem Elastomer auslenkbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser (3) in Bohrungen (4) des Haltegestells (1) aufgehängt und durch den Umlaufkörper (8)
in Vertikalebenen auslenkbar sind.
6. Vorrichtung "nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser (3) mit ihren Verschlußstopfen (2)
am Rand der Bohrungen (4) aufliegen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reagenzgläser (3) durch den Umlaufkörper (8) gegen sie auf Abstand umgebende Führungsringe (9) aus
einem Elastomer auslenkbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsringe (9) auf einem konzentrischen Kreis
um die Drehachse (10) des Umlaufkörpers (8) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führingsringe (9) in Bohrungen (12) einer oberhalb des Umlaufkörpers (8) ortsfest angeordneten Platte (13) austauschbar eingelassen sind.
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