DE3628012A1 - Verfahren und vorrichtung zum durchmischen eines heterogenen mediums - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum durchmischen eines heterogenen mediumsInfo
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Durchmischen eines heterogenen Mediums
und kann in der chemischen Industrie beispielsweise bei
der Mineraldüngerproduktion, in der mikrobiologischen
Industrie für die Herstellung von Fermentpräparaten,
in der erdölchemischen, medizinischen und anderen Industriezweigen
Anwendung finden.
Aus der Veröffentlichung F. Streng, "Mischen und Rührwerksapparate",
Leningrad, Verlag 'Khimia', 1975, S. 384
sind Einrichtungen zum Durchmischen von heterogenen
Medien, z. B. Rührwerke, bekannt, die ein Gehäuse mit
Einlauf- und Abziehstutzen, in dem ein Rührwerk an einer
darin angeordneten Welle vorgesehen ist, aufweisen. Die Welle wird
über ein Getriebe von einem Elektromotor angetrieben.
An der Eingangsstelle der Welle in das Gehäuse ist eine
Gleitringdichtung oder eine Stopfbuchse vorhanden.
Derartige Rührwerke können aber die häufig notwendige
Geschwindigkeit des Wärme- und Stofftransports in heterogenen
Medien nicht gewährleisten und sind energieaufwendig.
Wegen der unzureichenden Prozeßgeschwindigkeit ist
auch die spezifische Arbeitsleistung dieser Rührwerke
gering. Ferner begrenzen die störanfälligen Baugruppen
und Einzelteile, wie Getriebe, Gleitringdichtung bzw.
Dichtung mit Stopfbuchse die Betriebszuverlässigkeit
und Lebensdauer. Außerdem gewährleisten diese Apparate
keine Dichtigkeit und Sterilität der durchgeführten
Prozesse, was ihre Einsatzmöglichkeiten in der Industrie
einschränkt.
Ferner ist aus dem SU-Erfinderschein 5 08 400 ein Verfahren
zum Durchmischen eines heterogenen Mediums bekannt,
bei dem das Medium verwirbelt und periodischen
mechanischen Schwingungen verschiedener Frequenz ausgesetzt
wird. Auch dieses Verfahren gewährleistet keine
ausreichend hohe Geschwindigkeit des Wärme- und Stofftransports
durch die Phasengrenzfläche und ist mit
einem hohen Energieaufwand für das Mischen verbunden.
Bekannt ist schließlich ein Vibrationsextraktor (SU-
Erfinderschein 697 139), in dessen Gehäuse mit Ein-
und Abziehstutzen sich ein Behälter befindet, in dem
eine Stange mit Scheiben angebracht ist, die mit einem
Schwingantrieb verbunden und mit einem Dispergator
ausgestattet ist. Die Stange wird durch den Schwingangtrieb
in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt,
die ein Durchmischen eine heterogenen Mediums bewirkt.
Da sämtliche Scheiben an einer Stange befestigt sind,
geschieht das Aufprägen der Schwingbewegungen durch
diese Scheiben auf das heterogene Medium in einer Phase.
Daher werden auf das Gehäuse des Vibrationsextraktors
über das heterogene Medium dynamische Kräfte
übertragen, die eine starke Vibration desselben herbeiführen.
Im Zwischenraum zwischen zwei benachbarten
Scheiben entstehen im heterogenen Medium eine Druck-
und eine Unterdruckzone, die sich gegenseitig abschwächen
und durch die die Geschwindigkeit des Wärme-
und Stofftransports im heterogenen Medium verringert
wird.
Eine andere bekannte Vorrichtung zum Durchmischen eines
heterogenen Mediums (SU-Erfinderschein 401 385) enthält
ein Gehäuse mit Ein- und Abziehstutzen und einem
Behälter, in dem eine Stange mit Rührelementen angebracht
ist, an dessen Eingangsstelle in das Gehäuse eine
Abdichtungseinheit vorhanden ist. Die Rührelemente sind
in Form von Stäben mit einem konvex-konkaven Profil ausgebildet.
Am Gehäuse ist ein elektromagnetischer Vibrator
montiert, dessen Anker mit der Stange starr verbunden ist
und ihre Bewegung in der Gehäuseachse bewirkt.
Der Anker und die mit ihm verbundene Stange mit den
Rührelementen führt unter der Einwirkung eines elektromagnetischen
Wechselfeldes hin- und hergehende Bewegungen
mit der vorgeschriebenen Frequenz aus, die eine
Verwirbelung des heterogenen Mediums und ein Aufprägen
periodischer mechanischer Schwingungen auf dasselbe in
einer Phase herbeiführt. Es werden ungenügende Geschwindigkeiten
des Wärme- und Massentransports infolge der
Aufprägung von Schwingungen auf das heterogene Medium
in einer Phase erreicht und ungünstige Bedingungen zum
Homogenisieren des heterogenen Mediums im Behälter geschaffen.
Im Betrieb ist die Vorrichtung starken Vibrationen
ausgesetzt und die vorhandene Abdichtungseinheit
schützt den Innenraum des Vibrators nicht gegen Eindringen
von Gasen und Dämpfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Durchmischen eines heterogenen Mediums durch Verwirbelung
des Mediums und Aufprägung periodischer
mechanischer Schwingungen auf das heterogene Medium
sowie eine entsprechende Vorrichtung mit zusätzlichen
Elementen im elektromagnetischen Vibrator zu schaffen,
die den Prozeß des Wärme- und Stofftransports beschleunigen
und den Energieaufwand bei einer wesentlichen Verminderung
der Vibration des Einrichtungsgehäuses senken.
Diese Aufgabe wird mit Hilfe eines Verfahrens zum Durchmischen
eines heterogenen Mediums durch eine Verwirbelung
desselben und Aufprägen periodischer mechanischer
Schwingungen auf das heterogene Medium gelöst, indem
erfindungsgemäß das Aufprägen periodischer mechanischer
Schwingungen auf das heterogene Medium von zwei benachbarten
Quellen in Gegenphase mit einer Amplitude von
0,5 bis 10 mm erfolgt.
Unter Einwirkung intensiver mechanischer Schwingungen
entsteht im heterogenen Medium bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein physikalischer Effekt, der vom Erfinder
mit "Steigerung der relativen Bewegungsgeschwindigkeit
von dispersen Teilchen in Flüssigkeiten durch die Vibration"
bezeichnet wird. Dieser Effekt wird erfindungsgemäß
optimal ausgenutzt und trägt dazu bei, daß die
Prozesse des Stoff- und Wärmetransports durch die
Phasengrenzfläche intensiviert und die dispersen Teilchen
in der Vorrichtung gleichmäßig verteilt werden.
Die Intensivierung des Durchmischvorgangs gewährleistet
eine vollständigere Ausnutzung des Ausgangsstoffes,
eine Verbesserung der Qualität des hergestellten
Produktes sowie eine beträchtliche Verringerung des
Energieaufwandes.
Zweckmäßigerweise wird zur Intensivierung des Durchmischungsvorgangs
die Verwirbelung des heterogenen
Mediums bis zu einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit
durchgeführt, die ein Ein- bis Vierfaches der Absetz-
oder der Aufschwimmgeschwindigkeit von dispersen Teilchen
beträgt.
Die Vorrichtung zum Durchmischen heterogener Medien
enthält ein Gehäuse mit Ein- und Abziehstutzen, in dem
sich ein Behälter befindet, in dem eine Stange mit Rührelementen
angebracht ist, an dessen Eingangsstelle in
das Gehäuse eine Abdichtungseinheit vorhanden ist,
sowie einen elektromagnetischen Vibrator, der am Gehäuse
montiert ist, eine Spule mit einem Anker enthält, der
mit der erwähnten Stange starr verbunden ist und eine
Bewegung desselben entlang der Längsachse des Gehäuses
bewirkt. Erfindungsgemäß ist im Behälter zumindest eine
weitere Stange mit Rührelementen angebracht und der
elektromagnetische Vibrator enthält eine weitere Spule
mit einem Anker, der mit der zweiten Stange starr verbunden
ist und eine Bewegung desselben in der zur Bewegung
der ersten Stange entgegengesetzten Richtung gewährleistet,
wobei die Spulen gleichachsig auf einer
gemeinsamen Grundplatte auf den entgegengesetzten Seiten
derselben angebracht und gleichsinnig geschaltet sind.
Diese konstruktive Ausführung der Einrichtung gestattet
es, praktisch beliebige Schwingungsgeschwindigkeiten
und Beschleunigungen zu realisieren, die zur Intensivierung
technologischer Prozesse erforderlich sind,
wobei sog. schädliche Vibrationen völlig ausgeschlossen
sind. Also hat diese Einrichtung eine höhere spezifische
Arbeitsleistung. Außerdem ist sie zuverlässiger im Betrieb,
weil keine drehenden und reibenden Bauteile und
-gruppen in derselben vorhanden sind.
Zweckmäßig enthält die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Intensivierung des Durchmischvorgangs zwei im Behälter
gleichachsig angeordnete Stangen, von denen die
eine hohl ausgebildet ist, werden drei Stangen eingesetzt,
dann sind zwei im Behälter an verschiedenen
Seiten der ersten Stange angeordnet und mit dem zweiten
Anker starr verbunden.
Zur Durchführung von unter Schaumbildungsbedingungen
ablaufenden Prozessen wird die Einrichtung zweckmäßigerweise
mit an den Stangen starr befestigten Schaumlöschscheiben
ausgestattet.
Zur Sicherung eines zuverlässigen luftdichten Abschlusses
des Arbeitsbehälters enthält die Abdichtungseinheit
zumindest ein elastisches Element in Gestalt
einer runden Platte mit durchgehenden, bogenförmigen,
konzentrisch angeordneten Schlitzen, in deren Öffnungen
die Stangen geführt sind.
Zum zuverlässigen luftdichten Abschluß des Arbeitsbehälters
bei hohen Druckwerten sind in der Abdichtungseinheit
zwei elastische Elemente in Form runder Platten
vorgesehen, die so befestigt sind, daß die Schlitze
relativ zueinander versetzt sind.
Zur Intensivierung des Durchmischungsvorgangs sollte das
Rührelement eine Scheibe sein, in deren Körper Aufsätze
angebaut sind, von denen jeder die Form eines Kegelstumpfes
aufweist, der mit seiner kleineren Grundfläche
über die Scheibe vorsteht.
Erfindungsgemäß wird das Medium zur Gewährleistung optimaler
Homogenisierungsbedingungen verwirbelt, wobei
feste Teilchen dank einer fortschreitenden Flüssigkeitsbewegung
in einen Fließzustand übergeführt werden.
Gleichzeitig werden auf die fortschreitend strömende
Flüssigkeit periodische mechanische Schwingungen von
zwei benachbarten Quellen in Gegenphase mit einer
Amplitude von 0,5 bis 10 mm aufgeprägt. Diese Schwingungen
rufen schwingende Bewegungen der Flüssigkeitsteilchen
hervor. Bei der schwingenden Bewegung der Flüssigkeit,
die feste Teilchen mit einer sich von der Flüssigkeitsdichte
unterscheidenden Dichte enthält, entsteht
infolge der vorhandenen Trägheitskräfte eine Bewegung
der Teilchen relativ zu der Flüssigkeit. Die Bewegung
der Teilchen relativ zu der Flüssigkeit beschleunigt
die konvektive Diffusion durch die Phasengrenzfläche,
d. h. die Prozesse des Wärme- und Stofftransports werden
intensiviert.
Die schwingende Bewegung von Tropfen und Blasen in
einem turbulenten Strom ist der im vorstehenden beschriebenen
ähnlich.
Das Aufprägen der Schwingungen mit einer Amplitude
unter 0,5 mm, gewährleistet keine ausreichende Homogenisierung
des heterogenen Mediums, und bei Amplituden
über 10 mm wird der Energieaufwand bei geringfügiger
Beschleunigung des Durchmischungsprozesses erhöht.
Im vorliegenden Fall wird der von den Erfindern festgestellte
Effekt "der Steigerung der relativen Bewegungsgeschwindigkeit
der dispersen Teilchen in der Flüssigkeit
durch die Vibration" optimal ausgenutzt. Das Auftreten
dieses Effektes gewährleistet eine Intensivierung
der Prozesse des Wärme- und Stofftransports bei
einem minimalen Energieaufwand.
Das Aufprägen der mechanischen Schwingungen trägt dazu
bei, daß die Verwirbelung des heterogenen Mediums mit
einem minimalen Energieaufwand erfolgt. Diese Verwirbelung
kann bis zur Erzielung einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit
erfolgen, die das Ein- bis Vierfache
der Absetz- oder Aufschwimmgeschwindigkeit der dispersen
Teilchen beträgt.
Nachstehend werden konkrete Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben:
In einem Apparat mit einem Volumen von 1 m³ wird die
elektrochemische Reduktion von Kupfer in einer schwefelsauren
Lösung mittels Zinkstaub bei folgenden physikalischen
Kennwerten des zu mischenden heterogenen
Mediums durchgeführt: Flüssigkeitsdichte - 1000 kg/m³,
Flüssigkeitszähigkeit - 10-3 kg(ms), Dichte der festen
Teilchen - 2000 kg/m³, Korngröße der Teilchen - 0,1 mm.
Die Verwirbelung und die Aufprägung mechanischer
Schwingungen erfolgen mit Hilfe gelochter Scheiben.
Jedes Scheibenpaar führt Schwingbewegungen in Gegenphase
aus.
In der Tabelle 1 sind technologische Kennwerte des erfindungsgemäßen
Verfahrens und des Verfahrens nach dem
SU-Erfinderschein 508 400 gegenübergestellt.
In einem Apparat mit einem Volumen von 1 m³ wird die
Oxidation einer wäßrigen Natriumsulfitlösung durch Luftsauerstoff
mit folgenden physikalischen Kennwerten des
zu mischenden heterogenen Mediums durchgeführt:
Flüssigkeitsdichte - 1000 kg/m³, Flüssigkeitszähigkeit -
10-3 kg/(ms), Luftdichte - 1,29 kg/m³.
Die Verwirbelung des heterogenen Mediums erfolgt durch
Druckluftzufuhr über einen Druckmischer, und das Aufprägen
periodischer mechanischer Schwingungen geschieht
mittels gelochter Scheiben. Jedes Scheibenpaar führt
Schwingbewegungen in Gegenphase aus.
In der Tabelle 2 sind die technologischen Kennwerte des
erfindungsgemäßen Verfahrens und des gemäß dem SU-
Erfinderschein 5 08 400 durchgeführten Verfahrens gegenübergestellt.
In einem Apparat mit einem Volumen von 1 m³ wird die
Oxidation einer wäßrigen Natriumsulfitlösung durch
Luftsauerstoff mit folgenden physikalischen Eigenschaften
des zu mischenden heterogenen Mediums durchgeführt:
Flüssigkeitsdichte - 1000 kg/m³, Flüssigkeitszähigkeit -
10-3 kg(ms), Luftdichte - 1,29 kg/m³. Die Verwirbelung
des zu mischenden Mediums erfolgt durch Druckluftzufuhr
über einen Druckmischer, und das Aufprägen periodischer
mechanischer Schwingungen geschieht mittels gelochter
Scheiben. Jedes Scheibenpaar führt Schwingbewegungen in
Gegenphase aus.
In der Tabelle 3 sind die Kennwerte des erfindungsgemäßen
Verfahrens und des nach dem SU-Erfinderschein
5 08 400 durchgeführten Verfahrens gegenübergestellt.
Im folgenden wird eine Vorrichtung unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben, mit der das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt werden kann. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch im Längsschnitt eine Vorrichtung zum
Durchmischen eines heterogenen Mediums mit zwei
Stangen;
Fig. 2 eine andere Ausführung der Vorrichtung im Längsschnitt;
Fig. 3 einen Scheibenaufsatz im Längsschnitt in größerem
Maßstab;
Fig. 4 eine Abdichtungseinheit im Längsschnitt in
größerem Maßstab;
Fig. 5 ein elastisches Element in Draufsicht in größerem
Maßstab.
Die Vorrichtung zum Durchmischen eines heterogenen
Mediums nach Fig. 1 enthält ein Gehäuse 1 mit einem
Stutzen 2 zum Einführen und einem Stutzen 3 zum Herausführen
der Phasen. Im Gehäuse-Innenraum 4 sind zwei
Stangen, 5, 6 gleichachsig zentral angeordnet, von denen
die eine Stange 5 hohl ist und die Stange 6 umgibt.
Die Anzahl der Stangen mit daran befestigten Rührelementen
ist durch die Kennwerte des Durchmischungsprozesses
bedingt. Die Vorrichtung mit den beiden Stangen 5, 6
hat in der Regel ein relativ kleines Arbeitsvolumen 4
und ist für den Einsatz in Labors und kleinen Werkabteilungen
ausgelegt.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung mit relativ
großem Arbeitsvolumen 4 hat drei Stangen 7, 8, 9, von
denen zwei - 7, 9 - an verschiedenen Seiten der Stange 8
liegen. Diese Vorrichtung ist zum Einsatz in Großbetrieben
geeignet.
Am Gehäuse 1 ist ein elektromagnetischer Vibrator montiert,
der zumindest zwei Spulen 10, 11 mit Ankern 12,
13 enthält. Die Spulen 10, 11 sind auf einer gemeinsamen
Grundplatte 14 an gegenüberliegenden Seiten derselben
gleichachsig angeordnet und gleichsinnig geschaltet.
Die Spulenzahl bestimmt die Leistung des elektromagnetischen
Vibrators, die je nach der erforderlichen
Mischintensität gewählt wird. Bei kleinen Geräten
werden in der Regel zwei Spulen 10, 11 eingesetzt. Der
Anker 12 ist auf einer Montageplatte 15, der Anker 13
aber auf einer Montageplatte 16 starr befestigt. Zwischen
den Platten 15, 16 und der gemeinsamen Grundplatte 14
sind elastische Elemente, beispielsweise Federn 17, vorgesehen.
Der Anker 12 ist über die Montageplatte 15 mit der
Stange 5 zur Sicherstellung ihrer Bewegung in der Achse
des Gehäuses 1 starr verbunden. Der Anker 13 ist über
die Montageplatte 16 mit der Stange 6 zur Sicherstellung
der Bewegung entlang der Gehäuseachse in der zur Bewegung
der Stange 5 entgegengesetzten Richtung starr verbunden.
Gemäß Fig. 2 kann der Anker 13 über die Montageplatte
16 gleichzeitig mit zwei Stangen 7, 9 zur Sicherstellung
ihrer Bewegung entlang der Achse des Gehäuses 1
in der zur Bewegung der Stange 8 entgegengesetzten Richtung
starr verbunden sein. Dies ermöglicht es, den Durchmischungsprozeß
des heterogenen Mediums zu beschleunigen
und die spezifische Arbeitsleistung der Vorrichtung zu
erhöhen. Die Stangen 7, 8, 9 sind mit Rührelementen in
Gestalt von gelochten Scheiben 18 starr verbunden. Zur
Intensivierung des Durchmischungsprozesses des heterogenen
Mediums können die im Körper der Scheiben 18
vorhandenen Lochungen Aufsätze 19 eingebaut sein. Jeder
Aufsatz 19 (Fig. 3) hat die Form eines Kegelstumpfes,
der mit seiner kleineren Grundfläche über die Scheibe
18 vorsteht.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann mit Erfolg in
Schaum bildenden Prozessen, beispielsweise in der Mikrobiologie,
angewendet werden. Hierzu sind die Stangen 7,
8, 9 bei der Vorrichtung nach Fig. 2 über dem heterogenen
Medium in der Schaumzone mit einem Paar von gelochten
Scheiben 20 ausgestattet. Der Schaum wird dank
der Berührung mit der vibrierenden Oberfläche der
Scheibe 20 und dem Zusammendrücken desselben zwischen
den Scheiben zerstört.
An der Eingangsstelle der Stangen in das Gehäuse ist
eine in Fig. 4 dargestellte Abdichtungseinheit vorhanden,
die eine obere Kappe sowie zwei durchgehende elastische
Dichtelemente 21 und zwei elastische Elemente 22 mit
Bogenschlitzen 25 (Fig. 5) enthält. Diese Elemente sorgen
für einen luftdichten Abschluß des Gehäuses 1.
Jedes elastische Dichtelement 21 besteht aus Fluoroplast,
Gummi oder Metall, je nach den technologischen Erfordernissen,
und wird an das Gehäuse 1 und die Stange 5 durch
das benachbarte elastische Element 22 dicht angedrückt.
Die Elemente 21, 22 sind an einem Bund 23 der Stange 5
abgestützt und durch eine Mutter 24 über eine Buchse
von oben festgezogen. Die hermetische Abdichtung der
Stangen 7, 8, 9 nach Fig. 2 ist ähnlich. Das elastische
Element 22 besteht aus Federstahl in Gestalt einer Kreisscheibe
mit bogenförmigen, konzentrisch angeordneten
Schlitzen 25 (Fig. 5), die elastische Verformungen und
Relativbewegungen des Mittelteils gegenüber seinem
peripheren Teil in der vertikalen Richtung ermöglichen.
Jedes elastische Element 22 hat eine gewisse Steifigkeit,
die durch Vorsehen von mehreren dieser Elemente
22 an den Überdruck im Behälter 4 des Gehäuses 1 angepaßt
werden kann. Zwischen jedem Paar elastischer
Elemente 22 ist ein scheibenförmiges Dichtelement 21
angeordnet. Sind in der Abdichtungseinheit mehrere
elastische Elemente 22 vorhanden, so liegen die Schlitze
25 des einen elastischen Elementes in bezug auf die
Schlitze 25 des anderen versetzt, was auch bei erheblichen
Druckwerten im Arbeitsbehälter 4 einen zuverlässigen
luftdichten Abschluß und eine dichte Durchführung
der Stangen 5 bzw. 6 bis 8 gewährleistet. Am
Gehäuse 1 kann ein Stutzen 26 zum Abführen des während
der Durchmischung anfallenden Gases vorgesehen sein.
Die Einrichtung arbeitet auf folgende Weise. Der Innenraum
4 des Gehäuses 1 wird mit einem heterogenen Medium
über den Stutzen 2 gefüllt. Den gleichsinnig geschalteten
Spulen 10, 11 des Vibrators wird eine pulsierende
Wechselspannung aus dem Netzt zugeführt. Hierbei erzeugt
der in der Wicklung fließende Strom eine pulsierende
Kraft der gegenseitigen Anziehung der Anker 12, 13 und
jeweils der Spulen 10, 11, wodurch ihre Annäherung und
eine Deformation der Federn 17 bewirkt wird. Der Rücklauf
erfolgt dank der von den Federn 17 bei deren Hinlauf
aufgespeicherten potentiellen Energie. Im weiteren
wiederholt sich der Zyklus. Jedoch bewegen sich bei abgestimmtem
(in gleicher Phase erfolgendem) Betrieb die
Anker 12, 13 des elektromagnetischen Vibrators in entgegengesetzten
Richtungen, was durch die Anordnung der
Spulen 10, 11 bedingt ist. Der Anker 12 gewährleistet
eine Bewegung der mit ihm starr verbundenen Stange 5
oder 8 mit den Rührscheiben 18 entlang des Gehäuses 1,
der Anker 13 eine Bewegung der Stange 6 oder der
Stangen 7, 9 mit den Rührelementen 18 - in der zur Bewegung
der Stange 5 oder 8 entgegengesetzten Richtung.
Die Scheiben 18 führen eine hin- und hergehende Bewegung
aus. Die Scheiben 18 erteilen dabei dem heterogenen
Medium eine fortschreitende und eine schwingende Bewegung,
wodurch der Strom verwirbelt wird. Die gemittelte
Strömungsgeschwindigkeit wird auf einen Wert gebracht,
der das Ein- bis Vierfache der Absetz- oder der Aufschwimmgeschwindigkeit
der dispersen Teilchen beträgt.
Gleichzeitig findet eine Aufprägung periodischer mechanischer
Schwingungen mit einer Amplitude von 0,5 bis
10 mm statt.
Bei gleichen Massen der an den Ankern angebrachten
Teile sowie bei gleichen Widerständen, die die Scheiben
18 bei ihrer Bewegung durch die Flüssigkeit erfahren
(praktisch ist eben dieser Fall von Bedeutung),
schwingen die Anker 12, 13 und gemeinsam mit ihnen auch
die Scheiben 18 mit gleichen Amplituden in entgegengesetzten
Richtungen. Die gemeinsame Grundplatte 14 und
die Spulen 10, 11 des elektromagnetischen Vibrators
führen dabei keine Schwingbewegungen aus, da die Grundplatte
14 über Holme 27 auf der formsteifen Stirnwand
des Behälters 4 außerhalb der elastischen Abdichteinheit
mit einem vertikalen Zwischenabstand befestigt sind.
Diese Bewegungen werden dank der Gleichheit der gegensinnigen
elektromagnetischen Kräfte ausgeglichen.
Bei der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung schwingen somit
nur aktive Massen, nämlich die Anker 12, 13 mit den
Stangen 5, 6 oder 7, 8, 9 mit den Lochscheiben 18, und
zwar ohne reaktive Massen. Aus diesem Grunde sind das
Gewicht und die Abmessungen des elektromagnetischen
Vibrators gering und der Deformationsbetrag der Federn
17 entspricht nur den Schwingungsamplituden der aktiven
Massen. Daher ist die Lebensdauer der Federn ausreichend
hoch und kann mehrere Jahre kontinuierlichen Betriebs
erreichen.
Das zu mischende heterogene Medium, das über den Stutzen
2 in den Behälter 4 des Gehäuses 1 gelangt, gerät zunächst
in die Wirkungszone des ersten Paares der Rührscheiben
18, die ihre Schwingbewegungen in entgegengesetzten
Richtungen vollführen. Nach dem mehrmaligen
Durchlauf des Umlaufkreises des ersten Paares der Lochscheiben
18 wird das zu mischende Medium allmählich
durch das frisch zugeführte Medium verdrängt und gerät
in die Wirkungszonen der anderen Paare der Scheiben 18.
Nachdem es einen ähnlichen Umlauf in diesen Zonen abgeschlossen
hat, wird das heterogene Medium über den
Stutzen 3 aus dem Behälter 4 des Gehäuses 1 abgeleitet.
Die Mischscheiben 18, die in entgegengesetzten Richtungen
schwingen, haben erhebliche hydrodynamische
Vorteile gegenüber ihrer Funktion mit der Schwingbewegung
in einer Richtung (bei Anordnung an nur einer Stange),
weil sich dabei die Druckfelder zwischen zwei Scheiben
addieren und der Flüssigkeitsdurchsatz durch die Aufsätze
19 der Scheiben 18 größer wird. Eine zusätzliche
Intensivierung des Durchmischungsprozesses wird durch
die Form der Aufsätze 19 erzielt.
Wenn es beim Mischen zur Schaumbildung kommt, schwimmt
der Schaum über die Oberfläche des heterogenen Mediums
auf und sammelt sich in der Wirkungszone der Schaumlöschscheiben
20. Hierbei baut sich in der Halbperiode,
wenn das Paar der Scheiben 20 auseinanderläuft, im
zwischen den Scheiben bestehenden Zwischenraum ein
Unterdruck gegenüber dem Arbeitsdruck im Gehäuse 1 auf
und der Schaum wird dann durch die Lochungen der Scheiben
20 und die Seitenspalte zwischen denselben in den
zwischen den Scheiben bestehenden Zwischenraum eingesaugt.
Bei Rücklauf der Scheiben 20 in der nächsten
Halbperiode nimmt das Volumen des Scheibenzwischenraums
umgekehrt ab, und der Schaum wird, indem er zusammengedrückt
wird, zerstört. Die Flüssigkeit fließt dann nach
unten herab, während das Gas zum Gasableitstutzen 26
strömt. Im weiteren wiederholt sich der Zyklus. Während
der Zusammendrückung kann ein Teil des Schaums natürlicherweise
durch die Scheibenlochungen und den Seitenspalt
wieder herausgepreßt werden. Die Praxis hat aber gezeigt,
daß bei schnell ablaufenden Prozessen, zu welchen
auch die Schaumlöschung mittels Vibrationen gehört, der
Volumenanteil des zurückgepreßten Schaums gering ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchmischen eines
heterogenen Mediums ist dank dem in ihr vorgesehenen
elektromagnetischen Vibrator der beschriebenen Konstruktion
keinen "schädlichen" Vibrationen ausgesetzt, d. h.
dynamisch ausgewuchtet. Ihre spezifische Arbeitsleistung
ist beträchtlich höher und ihr Energieaufwand für das
Mischen erheblich geringer als bei den Apparaten mit
mechanischen Rührwerken.
Die Vorrichtung hat keine drehenden und reibenden Teile
oder Baugruppen, benötigt keinen Schmierstoff, hat eine
hohe Zuverlässigkeit und benötigt kein Bedienungspersonal.
Das Durchmischen verläuft steril unter dichtem
Luftabschluß, was auf die vorstehend beschriebene Abdichtungseinheit
zurückzuführen ist. Die Elastizität
dieser Abdichteinheit ist zweckmäßig so gewählt, daß
ihre mittleren Abschnitte die Längsbewegungen mitmachen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Durchmischen eines heterogenen Mediums
durch Verwirbeln und Aufprägen periodischer mechanischer
Schwingungen, dadurch gekennzeichnet,
daß die periodischen mechanischen Schwingungen dem
heterogenen Medium von zwei benachbarten Quellen in
Gegenphase mit einer Amplitude von 0,5 bis 10,0 mm
aufgeprägt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Medium bis zu einer mittleren Strömungsgeschwindigkeit
verwirbelt wird, die etwa das Ein- bis Vierfache
der Absetz- oder Aufschwimmgeschwindigkeit disperser
Teilchen beträgt.
3. Vorrichtung zum Durchmischen eines heterogenen Mediums,
enthaltend einen Behälter (1) mit Ein- und Auslaßstutzen
(2, 3), eine im Behälter (1) angeordnete
Stange (5) mit Mischelementen (18), eine Abdichtungseinheit
an der Eingangsstelle in den Behälter (1),
sowie einen am Behälter (1) montierten elektromagnetischen
Vibrator, dessen Anker (12) mit der Stange (5)
starr verbunden ist und eine Schwingbewegung in der
Längsachse des Behälters (1) ausführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Behälter (1) mindestens eine weitere Stange (6)
mit Mischelementen (18) angeordnet ist;
daß der elektromagnetische Vibrator zumindest eine weitere
Spule (11) mit einem mit der weiteren Stange (6)
starr verbundenen Anker (13) aufweist und eine Bewegung
dieser weiteren Stange (6) in Gegenrichtung der Stange
(5) gewährleistet und
daß die Spulen (10, 11) gleichachsig auf den gegenüberliegenden
Seiten einer gemeinsamen Grundplatte (14)
angeordnet und gleichsinnig geschaltet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Stangen (5) hohl ist und beide Stangen
(5, 6) im Behälter (1) koaxial angeordnet sind, wobei
die innere Stange (6) über die äußere Stange (5) hervorragt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zwei von drei Stangen (7, 8, 9) im Behälter (1)
an gegenüberliegenden Seiten der mittleren Stange (8)
angeordnet und mit dem Anker (13) starr verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stangen (7, 8, 9) Schaumlöschscheiben (20)
starr befestigt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abdichtungseinheit zumindest ein elastisches
Element (22) vorgesehen ist, das in Gestalt
einer Kreisscheibe mit bogenförmigen konzentrisch angeordneten
Schlitzen (25) ausgebildet und mit Öffnungen
versehen ist, durch die Stangen abgedichtet geführt
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Abdichtungseinheit zwei elastische Kreisscheiben
(22) unter Zwischenlage eines elastisch verformbaren
Dichtelements (21) mit relativ zueinander
versetzten Schlitzen (25) übereinander angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischelemente Lochscheiben (18) sind, in denen
kegelförmige hohle Aufsätze (19) eingebaut sind, die
mit ihrer kleineren Grundfläche über die Scheibe (18)
vorstehen und je einen sich zur kleineren Grundfläche
verjüngenden Durchflußraum mit bogenförmigen Innenwänden
aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an der mittleren Stange (8) starr befestigten
Lochscheiben (18) Bohrungen für den freien Durchgang
der beiden seitlichen Stangen (7 und 9) aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochscheiben (18) über Muffen verstellbar an
ihrer jeweiligen Stange montiert sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den Vibrator tragende Grundplatte (14) über
ein Gestell (27) mit vertikalem Zwischenabstand auf
der Stirnwand des Behälters (1) starr montiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628012 DE3628012A1 (de) | 1986-08-19 | 1986-08-19 | Verfahren und vorrichtung zum durchmischen eines heterogenen mediums |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863628012 DE3628012A1 (de) | 1986-08-19 | 1986-08-19 | Verfahren und vorrichtung zum durchmischen eines heterogenen mediums |
Publications (2)
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DE3628012C2 DE3628012C2 (de) | 1990-12-06 |
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ID=6307653
Family Applications (1)
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DE3628012C2 (de) | 1990-12-06 |
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