DE29606123U1

DE29606123U1 - Schüttgutbehälter aus einem hochfesten Gewebe

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Publication number: DE29606123U1
Application number: DE29606123U
Authority: DE
Original assignee: AMOCO FABRICS ZWEIGNIEDERLASSU
Current assignee: AMOCO FABRICS ZWEIGNIEDERLASSU
Priority date: 1996-04-02
Filing date: 1996-04-02
Publication date: 1996-06-13
Anticipated expiration: 2006-04-03

Description

B:AMP06_T3.TAT

Schüttgutbehälter aus einem hochfesten Gewebe

Die Erfindung betrifft einen Schüttgutbehälter, einen flexiblen, intermediaten Bulkcontainer (FIBC), der aus einem hochfesten Gewebe hergestellt ist, das sowohl in der Kette als auch im Schuß aus flexiblen Kunststoff-Bändchen besteht.

Ein solcher FIBC ist beispielsweise in der EP 0 413 886 Al dargestellt. Ein solcher FIBC besteht aus einem flexiblen Tragbeutel und daran befestigten Tragvorrichtungen (Tragschlaufe, -öse, -gurt oder ähnliches). Das Material der Kunststoff-Bändchen sind Polyolefine, vorzugsweise Polyäthylen, Polypropylen oder Polyolefin-Mischcopolymerisate. Es sei aber nicht ausgeschlossen, daß auch andere geeignete Materialien zum Einsatz kommen. Insbesondere können, wie noch beschrieben werden wird, sowohl Kettfäden als auch Schußfäden aus leitfähig gemachten Polyolefinen bestehen, wie es beispielsweise aus der vorgenannten EP 0413 886 Al bekannt ist.

Das bei den bekannten FIBCs verwendete Gewebe ist ein normales L 1-1-Gewebe, eine sogenannte Leinwandbindung. Eine solche Bindung erlaubt nur eine bestimmte Dichte an Schuß- und Kettfäden, so daß vom Material her hier auch die Tragfähigkeit begrenzt ist. Insbesondere bei Falltest-Anforderungen für Gefahrgutbehälter, bei denen die ruckweisen Belastungen und Abstürzen simuliert werden, hat sich gezeigt, daß bekannte FIBCs aus Gewebe in Leinwandbindung nicht ausreichend diesen Belastungen

standhalten können. Insbesondere handelt es sich hierbei um die standardisierten Falltests mit einem Gewicht von 1,0 t und einer Fallhöhe von 120 cm. Dabei muß angemerkt

werden, daß insbesondere an den Schlaufen und Ösen hohe 5

Belastungen auftreten, die von dem dort vorhandenen Gewebe auf die anderen Behälter-Bereiche geleitet werden müssen.

Es stellt sich daher die Aufgabe, Behälter zu konstruieren, die höheren Schockbelastungen standhalten können. Diese Aufgabe wird gelöst bei einem Schüttgutbehälter der eingangs genannten Art, bei dem das Gewebe eine Bindung aus zwei Kettsystemen (Oberkette und Unterkette)

und einem Schußsystem aufweist.
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Gewebe mit zwei Kettsystemen und einem Schußsystem sind aus der Fachliteratur der Weberei-Technologie bekannt. Derartige Bindungen werden insbesondere für Herren- und

Damenkleidung verwendet, teils zur Verstärkung, aber 20

auch zur zweckentsprechenden Musterung, z.B. bei Seidengeweben zur Kleinmusterung in Krepp-Romain. Ferner sind Möbel- und Dekogewebe sowie Decken in einer derartigen Bindung mit zwei Kettsystemen und einem Schußsystem

bekannt.
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Überraschenderweise hat aber eine solche Bindung speziell für Schüttgutcontainer den Vorteil, daß wesentlich mehr Folienbändchen auf einer Einheitsfläche untergebracht werden können. Damit wird einerseits die 30

Dichtigkeit des Gewebes erhöht, was wiederum Inliner in den Schüttgutcontainern entbehrlich macht, andererseits aber auch eine wesentlich höhere Festigkeit erreicht, so daß die Schüttgutbehälter sowohl von der Lebensdauer (wenn als Mehrfachbehälter genutzt) als auch von der

Schockbelastungen, insbesondere in den Kantennahtbereichen, wesentlich widerstandsfähiger sind als die des Standes der Technik.

*«s

Im Gegensatz zu üblichen Bindungen bei Deko- und Bekleidungsstoffen, bei denen die Unterkette möglichst so

gewebt wird, daß sie von der Oberkette abgedeckt wird, 5

wird bei dem hier gewählten Gewebe eine Webart so vorgenommen, daß auf beiden Sichtseiten des Gewebes (Vorder- und Rückseite) sowohl Hebungen der Oberkette als auch der Unterkette offen (unverdeckt) liegen.

Um eine gleichmäßige Verteilung und hohe Dichte zu erreichen, erscheinen bei dem verwendeten Gewebe im Mittel über einen Rapport gesehen gleich viele Hebungen der Unterkette und der Oberkette auf der Vorder- und der

Rückseite des Gewebes. Im speziellen Fall ist das Gewebe 15

ein leinwandähnliches Doppelgewebe, dessen Vorder- und Rückseite im wesentlichen gleich sind.

Um die Unterkett- und Oberkettfäden jeweils zur Dichtigkeit betragen zu lassen, wird vorgeschlagen, daß die Unterkettfäden bei einem Teil der Kettenlagen nicht unter die Oberkettfäden verschiebbar sind.

Insbesondere in diesem Falle können Kettfäden der Unteroder Oberkette, nebst Schußfäden, in erforderlichen 25

Abständen aus elektrisch-leitfähigen Folienbändchen, Markierungsbändchen od. dgl., bestehen, wobei garantiert ist, daß diese sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite mit dem Ladegut und der Außenseite des

Schüttgutbehälters Kontakt haben und für eine gute 30

Ableitung sorgen.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 in stark vergrößerter Darstellung ein

Bändchen-Gewebe in an sich bekannter Leinwandbindung;

Fig. 2 ein Doppel-Kettsystem in einer ersten Ausführungsform;

Fig. 3 ein Doppel-Kettsystem in einer zweiten

Aus führungs form;

Fig. 4 schematisch einen FIBC;

Fig. 5 einen Gewebe-Ausschnitt aus einem FIBC gemäß

Fig. 4 in Doppelkett-Ausführung.

Fig. 1 zeigt eine üblicherweise für Schüttgutbehälter

der eingangs genannten Art verwendete Bindung aus 15

Kunststoff-Folienbändchengewebe. Die in der Kette liegenden Bändchen 10, 11 werden von den Schußfäden 20, 21 gekreuzt, wobei sich nach jedem zweiten Schußfaden und nach jedem zweiten Kettfäden das Bild wiederholt.

Diese Bindung kann zwar dicht gewebt werden, erlaubt 20

jedoch nur eine begrenzte Flächendichte von tragenden Kett- und Schußfäden. Man kann also eine Flächenbildlegung von 100%, je nach Beschaffenheit der Folienbändchen ca. 120%, erreichen.

Verglichen mit dem Einfach-Kettsystem gemäß Fig. 1 wird bei dem Doppel-Kettsystem gemäß Fig. 2 eine wesentlich höhere Dichte erreicht. Hier ist ein Doppel-Kettsystem gewählt, bei dem Oberkettfäden 10, 11, 12, 13 und

Unterkettfäden 14, 15, 16, 17 in derselben Richtung ver-30

laufen. Das System von Oberkettfäden und Unterkettfäden wird gekreuzt von Schußfäden 20, 21, 22, 23. Bei dem Doppel-Kettsystem gemäß Fig. 2 handelt es sich um einen Kettrapport mit acht Kettfaden und einen Schußrapport

mit vier Schußfäden. Das Gewebe ist ausbalanciert. 35

Kettfäden und Schußfäden sind symmetrisch verteilt, wobei darauf geachtet ist, daß auf beiden Sichtseiten des Gewebes sowohl Hebungen der Oberkette als auch der

Unterkette offen (unverdeckt) liegen. Es sind auch im Mittel über einen Rapport gesehen gleich viele Hebungen der Unterkette und der Oberkette auf der Vorder- und

_c Rückseite des Gewebes vorhanden. Darauf hinzuweisen ist

auch, daß aufgrund des Kettsystems der Unterkettfaden 14 nicht unter Oberkettfaden 10 geraten kann, so daß dann, wenn beispielsweise der Unterkettfaden 14 ein leitfähiger Faden ist, dieser sowohl ständig auf der Oberkette als auch auf der Unterkette offen liegt.

In Fig. 3 ist ein Doppel-Kettsystem mit einer komplizierteren Anordnung gewählt worden. Hier umfaßt der Rapport sechszehn Kettfaden und vier Schußfäden, wobei noch eine höhere Mannigfaltigkeit der einzelnen Bindungselement erzielt worden ist.

Als besonderer Vorteil wird bei einem Doppelkettgewebe die Eigenschaft angesehen, daß nach Beanspruchung, bei der das Gewebe an einzelnen Stellen auseinandergedrückt

oder geöffnet wird, inbesondere im Nahtbereich die Öffnungsbereiche sich nach kurzer Zeit und nach Aufhebung der Belastung wieder schließen.

Für den Fachmann sind Abwandlungen der vorgenannten Rapporte möglich. Dabei ist ein spezielles Kriterium, daß eine Kraftaufnahme sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung einwandfrei möglich ist und ein Optimum der Dichte in bezug auf die zu erwartenden Belastungen erreichbar ist. Die Dichte ist gegenüber dem Einfach- -Kettsystem auf ca. 200% je nach Beschaffenheit zu erhöhen, da der Schuß auf die beiden vorhandenen Kettsysteme verteilt werden kann. Es können auch Kettfäden und Schußfäden verschieden breit sein, __ beispielsweise breite Kettfäden und schmale Schußfäden

gewählt werden.

Entsprechend den ästhetischen und technologisch-informa-

tiven Bedürfnissen können die Folienbändchen auch verschieden eingefärbt sein. Es soll sogar nicht ausgeschlossen werden, daß ein Teil der Folienbändchen auch durch zylindrische Filamente oder Spleißfaserbändchen oder aufgetrennte Bändchen ersetzt wird.

Mit dem in den Fig. 2 oder 3 dargestellten Gewebe kann ein Schüttgutbehälter 1 (vgl. Figur 4) hergestellt " - - -

werden. Dieser ist in gefüllter Form quaderförmig und besitzt seitlich angenähte Hebeschlaufen 2 sowie eine verschließbare Öffnung 3. Ein Detail eines Gewebes zeigt Fig. 5. Hier ist erkennbar, daß die in Unterkette und Oberkette liegenden Kettbändchen 10, 12 relativ breit

sind, während die Schußbändchen 20 durch Webumschlag demgegenüber relativ schmal ausfallen.

Dabei ergibt sich eine hohe Gewebedichte in der Art eines leindwandähnlichen Doppel-Gewebes, bei dem Vorder-

und Rückseite im wesentlichen gleich sind.

Claims

(&Bgr;:&Agr;&Mgr;&Rgr;06_&Agr;3.&Tgr;&Agr;&Tgr;) ANSPRÜCHE

1. Schüttgutbehälter, sogenannter FIBC, hergestellt

aus einem hochfesten Gewebe, das sowohl in der Kette als auch im Schuß aus flexiblen Kunststoff-Folienbändchen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe eine Bindung aus zwei Kettsystemen (Oberkette und Unterkette) und einem Schußsystem aufweist.

2. Schüttgutbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Sichtseiten des Gewebes sowohl Hebungen der Oberkette als auch der Unterkette

offen (unverdeckt) liegen.

3. Schüttgutbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem verwendeten Gewebe im Mittel über einen Rapport gesehen gleich viele

Hebungen der Unterkette und der Oberkette auf der Vorder- und der Rückseite des Gewebes erscheinen.

4. Schüttgutbehälter nach Anspruch 3, dadurch

gekennzeichnet, daß das Gewebe ein leinwandähnliches

Doppelgewebe ist, dessen Vorder- und Rückseite im wesentlichen gleich sind.

5. Schüttgutbehälter nach Anspruch 4, dadurch

gekennzeichnet, daß die Unterkettfäden bei einem Teil

der Kettenlagen nicht unter die Oberkettfäden verschiebbar sind.

6. Schüttgutbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Kettfäden der Unter- oder Oberkette als auch Schußfäden in erfoderlichen Abständen aus elektrisch leitfähigen Folienbändchen bestehen·

7. Schüttgutbehälter anch einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-FoIienbändchen wenigstens zum Teil fillibriert sind.