DE29600021U1 - Bremsvorrichtung für einen Rollstuhl - Google Patents
Bremsvorrichtung für einen RollstuhlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für einen Rollstuhl nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zu den bisher bekannten derartigen Bremsen manuell betätigter Rollstühle gehören Bremsen, die üblicherweise als Kniehebelbremse
ausgebildet sind. Diese Bremsvorrichtungen haben den Nachteil, daß die Bremswirkung in Abhängigkeit vom Luftdruck
des Reifens beeinträchtigt wird, falls der Luftdruck nicht dem Normwert entspricht.
Daher weist eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende Bremsvorrichtung eine Trommelbremse auf, die ein
Luftdruck-unabhängiges Bremssystem darstellt. Hierfür sind folgende Betätigungsarten üblich:
Betätigung durch den Fahrer, oder
Betätigung durch die Begleitperson, oder
Betätigung durch die Begleitperson, oder
Betätigungsmöglichkeit sowohl durch den Fahrer als auch durch die Begleitperson.
Bei der gattungsgemäßen Bremsvorrichtung ist eine Betätigungseinrichtung
für die Begleitperson vorgesehen, die mit ein oder zwei Handbremshebeln versehen sein kann, der bzw.
die wiederum mit einem Trommelbremshebel der Trommelbremse verbunden sind. Der Bremshebel für den Fahrer ist bei der
bekannten Bremsvorrichtung mittels eines Gestänges mit dem Trommelbremshebel der Trommelbremse verbunden. Somit ist
diese Bremsvorrichtung vorteilhafterweise redundant ausgeführt .
Der hauptsächliche Nachteil der gattungsgemäßen Bremsvorrichtung ist jedoch in einem relativ hohen konstruktiven
Aufwand zu sehen, da die Betätigungseinrichtung für die Begleitperson mittels eines Bowdenzuges mit dem Trommelbremshebel
verbunden ist, während für die Verbindung für die Betätigungseinrichtung des Rollstuhlfahrers ein Gestänge
vorgesehen ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremsvorrichtung
für einen Rollstuhl der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, die konstruktiv
einfach ausgeführt ist, eine sichere, redundante Bremsbetätigung ermöglicht und die kostengünstig herstellbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
Dadurch, daß die Betätigungseinrichtung für die Begleitperson und die Betätigungseinrichtung für den Rollstuhlfahrer
mittels einer einzigen Bremsleitung mit dem Bremshebel verbunden sind, wird der konstruktive Aufwand der Bremsvorrichtung
erheblich reduziert und damit die Herstellkosten gesenkt, gleichzeitig jedoch die sichere, da redundante Betätigungsmöglichkeit
aufrecht erhalten.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausfuhrungsform ist die
Bremsleitung als Bowdenzug ausgebildet. Die Betätigungseinrichtung für den Rollstuhlfahrer ist hierbei so ausgebildet,
daß die Betätigung der Bremse über Zugkräfte erfolgt. Hierdurch kann das bei der bekannten Bremsvorrichtung vorgesehene
Gestänge durch den gleichen Bowdenzug ersetzt werden, der auch für die Verbindung der Betätigungseinrichtung für die
Begleitperson mit dem Bremshebel vorgesehen ist.
Um einen gleichen Wirkweg zu erzielen, weist der Bowdenzug bei der besonders bevorzugten Ausführungsform eine Litze
auf, die an einem Ende mit der Betätigungseinrichtung für die Begleitperson und am anderen Ende und der Betätigungseinrichtung
für den Rollstuhlfahrer verbunden ist. Ferner weist der Bowdenzug vorteilhafterweise eine Hülle auf, die
an einem Ende an einem rahmenfesten Gehäuseteil der Betätigungseinrichtung für die Begleitperson und am zweiten Ende
am Bremshebel der Trommelbremse abgestützt ist. Im Bereich zwischen diesen Enden läuft die Litze des Bowdenzugs durch
die Hülle.
Bei einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform
kann die Betätigungseinrichtung für die Begleitperson als Fahrradhandbremse ausgebildet sein. Die Fahrradhandbremse
weist hierbei ein am Rahmen fixiertes Gehäuseteil auf, in dem schwenkbeweglich ein Handbremshebel angeordnet ist, an
dem eines der Enden der Litze festgelegt ist.
Die Betätigungseinrichtung für den Rollstuhlfahrer kann als Kniehebel-Betätigungseinrichtung ausgebildet sein. Hierbei
ist eine Halteplatte am Rahmen des Rollstuhls fixiert. An der Halteplatte ist ein Betätigungshebel schwenkbeweglich
angeordnet, der über einen im wesentlichen parallel zu einem Rahmenrohr verlaufenden Verbindungshebel mit einem Anlenkhebel
verbunden ist, der ebenfalls schwenkbeweglich an der Halteplatte angeordnet ist. Am freien Ende dieses Anlenkhebels
ist das andere Ende der Litze des Bowdenzugs befestigt.
Vorteilhafterweise können zur Bremseinstellung bzw. zur Bremsnachstellung einfache Mechanismen vorgesehen sein. Zur
Grobeinstellung ist es möglich, die Längsposition der Betätigungseinrichtung für den Rollstuhlfahrer zu verändern. Zur
Feineinstellung kann beispielsweise eine Rändelschraube an der Aufnahme der Bowdenzughülle am Bremshebel der Trommelbremse
oder auch an der als Fahrradhandbremse ausgebildeten Betätigungseinrichtung für die Begleitperson vorgesehen
sein.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematisch vereinfachte
Seitenansicht eines Rollstuhls mit einer erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung.
Im einzelnen zeigt die Figur der Zeichnung eine Bremsvorrichtung 1 für einen Rollstuhl 2, der schematisch vereinfacht
durch strichlierte Andeutung eines Rollstuhlrahmens 6 mit einem horizontalen Rahmenrohr 7 und einem vertikalen
Rahmenrohr 8 symbolisiert ist.
Der Rollstuhl 2 weist ein Rollstuhlrad 4 auf, das mit einer mit einer Trommelbremse 3 versehenen Nabe ausgestattet ist.
Die Konstruktion des Rollstuhlrades 4 mit seiner Trommelbremse 3 entspricht üblichem Standard.
An einem Griff 9, der an einem im wesentlichen horizontalen Abschnitt des ansonsten vertikal verlaufenden Rahmenrohres 8
angeordnet ist, ist eine erste Brems-Betätigungseinrichtung 10 für eine Begleitperson angebracht.
Am horizontalen Rahmenrohr 7 des Rollstuhlrahmens 6 ist eine zweite Betätigungseinrichtung 11 für den Rollstuhlfahrer
vorgesehen.
Wie die Figur verdeutlicht, sind die beiden Brems-Betätigungseinrichtungen
10 und 11 mittels einer einzigen Bremsleitung 12 mit einem Bremshebel 5 der Trommelbremse 3 verbunden.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Bremsleitung
12 als Bowdenzug ausgebildet. Der Bowdenzug 12 weist eine Litze 13 und eine Hülle 14 auf. Ein Ende 15 der Litze
13 ist an einem schwenkbeweglich in einem rahmenfesten Gehäuseteil 17 der ersten Brems-Betätigungseinrichtung 10
angeordneten Handbremshebel 18 fixiert.
Das andere Ende 16 der Litze 13 ist an der zweiten Brems-Betätigungseinrichtung
11 fixiert, was nachfolgend näher beschrieben wird.
Die Figur verdeutlicht ferner, daß ein Ende 19 der Hülle 14 des Bowdenzugs 12 am rahmenfesten Gehäuseteil 17 abgestützt
ist. Das andere Ende 20 der Hülle 14 ist in einer Aufnahmehülse 25 abgestützt, die wiederum am Bremshebel 5 fixiert
ist. Wie die Figur verdeutlicht, ist benachbart zur Aufnahmehülse 25 eine Feineinstelleinrichtung 24, vorzugsweise in
Form einer auf einem Gewindestift geführten Rändelschraube, angeordnet.
Die zweite Betätigungseinrichtung 11 für den Rollstuhlfahrer weist eine Halteplatte 21 auf, die über eine Lasche 33 fest
mit dem horizontalen Rahmenrohr 7 verbunden ist. An der Halteplatte 21 ist ein Handgriff 22 schwenkbeweglich gelagert.
Der Handgriff 22 ist mit einem nicht näher dargestellten Verbindungshebel mit einer Befestigungslasche 23 bzw. einem
im wesentlichen aufrecht bzw. vertikal stehenden Schwenkhebel 2 3 gelenkig verbunden, an dem wiederum das andere Ende
16 der Litze 13 fixiert ist.
Wie die Darstellung der besonders bevorzugten Ausführungsform der Bremsvorrichtung 1 gemäß der Figur zeigt, weist der
Bowdenzug 12 ausgehend von der ersten Betätigungseinrichtung 10 einen ersten Bogenabschnitt 26 auf, entlang dem sowohl
die Litze 13 als auch die Hülle 14 verlaufen. Der Bogenabschnitt 2 6 wird ausgehend von einer am vertikalen Rahmenrohr
8 befestigten Führungshülse 27 entlang einem geraden Abschnitt 29 parallel zur Längsachse des vertikalen Rahmenrohrs
8 zu einer zweiten Führungshülse 28 geführt. Dieser gerade Abschnitt 29 betrifft ebenfalls sowohl die Litze 13
als auch die Hülse 14. Ausgehend von der zweiten Führungshülse 28 folgt ein zweiter vom vertikalen Rahmenrohr 8 weg
verlaufender Bogenabschnitt 30, an den sich ein dritter gegenläufiger Bogenabschnitt 31 anschließt, der in der Auf-
nahmehülse 25 endet. Die Figur verdeutlicht, daß dieser
Bereich des Bowdenzugs (ausgehend von dem Abschnitt 19 bis zum letzten Abschnitt 31) sowohl die Litze 13 als auch die
Hülse 14 betrifft. Ab der Aufnahmehülse 25 verläuft die Litze 13 in einem geraden hüllenfreien Litzenabschnitt 32
vom Bremshebel 5 bis zu ihrem anderen Ende 16, das an der zweiten Betätigungseinrichtung 11 fixiert ist. Die Litze 13
verläuft hierbei durch einen am Bremshebel 5 angeordneten Führungskanal, ohne daß sie am Bremshebel 5 selber einen
unmittelbaren Fixierungspunkt aufweist.
In der Figur sind durch strichlierte Stellungen des Handbremshebels
18 und des Handgriffs 22 bzw. durch mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellungen dieser Hebel unterschiedliche
Betätigungszustände verdeutlicht. Die strichlierten Stellungen zeigen eine Bremsstellung, während die
Stellungen mit ausgezogenen Linien die Lösestellung der Bremsvorrichtung 1 zeigen.
Demgemäß wird mittels der ersten Betätigungseinrichtung 10 die Trommelbremse 3 in ihrer Bremsstellung betätigt, wenn
der Handbremshebel 18 in die strichlierte dem Griff 9 angenäherte Stellung verschwenkt wird. Hierbei drückt die Hülle
14 des Bowdenzugs 12 aufgrund einer Relativbewegung zur Litze 13 den Bremshebel 5 von der Stellung "L" in die Bremsstellung
11B". Die Bremsstellung "B" ist durch eine strichpunktierte
Darstellung des Bremshebels 5 in der Figur verdeutlicht.
Durch Betätigung bzw. Verschwenkung des Handgriffs 22 von der Stellung mit voll ausgezogenen Linien in die Stellung
mit strichlierten Linien wird der Bremshebel 5 ebenfalls von Lösestellung "L" in die Bremsstellung 11B" verschwenkt, wobei
hier die Verschwenkbewegung des Bremshebels 5 durch eine Zugwirkung der Litze 13 erfolgt. Durch die besonders bevorzugte
Ausbildung der zweiten Brems-Betätigungseinrichtung 11 als Kniehebelpresse kann die strichlierte Stellung des Hand-
griffs 22 eine fixierte Stellung (Ubertotpunktlage) sein.
Da der Bremshebel 5 der Trommelbremse 3 in die Lösestellung "L" federbelastet ist, nimmt er die Lösestellung "L" selbsttätig
ein, wenn der Handbremshebel 18 der ersten Betätigungseinrichtung 10 losgelassen wird, bzw. wenn der Handgriff
22 von seiner Ubertotpunktlage seines Kniehebelgestänges gelöst wird.
Claims (11)
1. Bremsvorrichtung (1) für einen Rollstuhl (2)
- mit zumindest einer Bremse, insbesondere einer Trommelbremse (3), für ein Rollstuhlrad (4), die einen
zwischen einer Lösestellung (L) und einer Bremsstellung (B) bewegbaren Bremshebel (5) aufweist;
- mit einer ersten Brems-Betätigungseinrichtung (10) , die für eine Begleitperson vorgesehen ist und die mit
dem Bremshebel (5) in Wirkverbindung steht; und
- mit einer zweiten Brems-Betätigungseinrichtung (11) , die für einen Rollstuhlfahrer vorgesehen ist, und die
ebenfalls mit dem Bremshebel (5) in Wirkverbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die erste und die zweite Brems-Betätigungseinrichtung (10 bzw. 11) mittels einer einzigen Bremsleitung
(12) mit dem Bremshebel (5) verbunden sind.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsleitung (12) als Bowdenzug ausgebildet
ist.
3. Bremsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bowdenzug (12) eine Litze (13) aufweist, die an einem Ende (15) mit der ersten Brems-Betätigungseinrichtung
(10) und an einem anderen Ende (16) mit der zweiten Brems-Betätigungseinrichtung (11) verbunden ist.
4. Bremsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bowdenzug (12) eine Hülle (14) aufweist, deren . eines Ende (19) an einem rahmenfestem
Gehäuseteil (17) der ersten Brems-Betätigungseinrichtung
(10) und deren anderes Ende (20) am Bremshebel (5) abgestützt ist, und daß in diesem Bereich (19, 29, 30, 31)
die Litze (13) durch die Hülle (14) verläuft.
5. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Brems-Betätigungseinrichtung (10) als Fahrradhandbremse ausgebildet ist,
die einen im rahmenfesten Gehäuseteil (17) schwenkbeweglich Handbremshebel (18) aufweist, an dem das eine Ende
(15) der Litze (13) festgelegt ist.
6. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Brems-Betätigungseinrichtung
(11) eine fest mit dem Rollstuhlrahmen (6) verbundene Halteplatte (21) aufweist, an der ein
schwenkbar gelagerte Handgriff (22) zur Brems-Betätigung
und eine schwenkbar bewegliche Befestigungslasche (23) für das andere Ende (16) der Litze (13) angeordnet ist.
7. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Brems-Betätigungseinrichtung (11) verstellbar am Rollstuhlrahmen (6)
angeordnet ist.
8. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feineinstelleinrichtung
(24) für die Litze (13) des Bowdenzugs (12) vorgesehen ist.
9. Bremsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feineinstelleinrichtung als Rändelschraube
(24) benachbart zu einer Aufnahmehülse (25) für die Hülle (14) des Bowdenzugs (12) ausgebildet ist.
• ·
11 -
10. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremshebel (5) in seiner
Lösestellung (L) federbelastet ist.
11. Bremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Bowdenzug (12) in dem
Bereich, in dem die Litze (13) in der Hülle (14) verläuft,
zumindest einen bogenförmig geführten Abschnitt (31) aufweist.
Bereich, in dem die Litze (13) in der Hülle (14) verläuft,
zumindest einen bogenförmig geführten Abschnitt (31) aufweist.
Priority Applications (2)
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DE29600021U DE29600021U1 (de) | 1996-01-02 | 1996-01-02 | Bremsvorrichtung für einen Rollstuhl |
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Applications Claiming Priority (1)
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
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