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Wischarm
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Wischarm gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Für moderne Kraftfahrzeuge werden die Scheibenwischeranlagen in zunehmendem
Maße so ausgebildet, daß der Scheibenwischer in einer sogenannten versenkten Parkstellung
außerhalb des normalen Wischfeldes abgelegt wird. Dabei befindet sich der Wischhebel
in einem Schacht zwischen der zu reinigenden Windschutzscheibe und der Motorhaube.
Für solche Scheibenwischeranlagen benötigt man einen extrem flach bauenden Wischarm.
Dazu ist in der GBPS 1 150 101 bereits ein Wischarm vorgeschlagen worden, der anstelle
der üblichen Zugfeder zur Erzeugung des notwendigen Anpreßdruckes Druckfedern aufweist,
die am wischblattfernen Ende des Befestigungsteils abgestützt sind und direkt auf
das an diesem Befestigungsteil angelenkte Gelenkteil wirken.
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Bei einer solchen Konstruktion kann man aber den Wischarm nur in einem
begrenzten Maße entgegen der Wirkung der Federkraft von der Scheibe abheben, so
daß die Montage und Demontage des Wischblattes schwierig ist. Dies liegt im wesentlichen
daran, daß die Druckfeder dauernd auf das Gelenkteil wirkt und nur in einem sehr
beschränkten Maße zusammengedrückt werden kann.
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Aber auch bei Wischarmen mit einer Zugfeder als Federelement kann
man die Wischstange oft nicht ausreichend abklappen, weil dann diese Zugfeder am
Gelenkbolzen zwischen Befestigungsteil und Gelenkteil anschlägt. Auch in diesem
Fall ist also aufgrund der dauernden Wirkverbindung zwischen Befestigungsteil und
Gelenkteil über das Federelement die Montage und Demontage des Wischblattes schwierig.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen extrem
flachbauenden Wischarm zu schaffen, bei dem aber dennoch die Montage und Demontage
des Wischblattes ohne Schwierigkeiten bewerkstelligt werden kann.
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Diese Erfindung wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, daß man den Abklappwinkel
vergrößern kann, wenn man die Krafteinwirkung des Federelementes aufhebt.
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Dazu ist am Wischarm ein verstellbares Kupplungselement vorgesehen,
über das die Krafteinwirkung dieses Federelementes abschaltbar ist.
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Der Grundgedanke der Erfindung kann auf verschiedenartige Weise realisiert
werden, denn es gibt mehrere Stellen, an denen man die Krafteinwirkung des Federelementes
unterbrechen kann. Bei einer ersten Ausführung wird die Wirkverbindung des Federelementes
zwischen Befestigungsteil und Federelement gelöst. Bei einer solchen Ausführung
ist also das Federelement unlösbar an dem das Wischblatt führenden Führungshebel
fixiert, kann aber über das Kupplungselement vom Befestigungsteil gelöst werden.
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Bei einer anderen Alternative wird die Wirkverbindung des Federelementes
zwischen diesem Federelement und dem das Wischblatt tragenden Führungshebel gelöst.
Dabei kann man zwei Alternativen unterscheiden. Wesentlich ist, daß der Einhängepunkt
des Wischblattes an dem Ende des Führungshebels gut zugänglich ist. Wenn der Führungshebel
in an sich üblicher Weise aus einem Gelenkteil und einer das Wischblatt tragenden
Wischstange aufgebaut ist, muß man also dafür sorgen, daß das Federelement nicht
mehr auf die Wischstange wirkt. Da das Federelement üblicherweise am Gelenkteil
angreift, kann man also das Kupplungselement zwischem dem Gelenkteil und der Wischstange
vorsehen. Im Prinzip bedeutet dies, daß man im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen
die Wischstange nicht unlösbar am Gelenkteil, sondern lösbar an diesem anbringt.
Besonders bevorzugt wird jedoch die andere Alternative, bei der das Kupplungselement
unmittelbar zwischen dem Federelement und dem Gelenkteil vorgesehen ist, so daß
nach Lösen dieser Kupplung der gesamte Führungshebel, also das Gelenkteil und die
Wischstange ohne Kraftaufwand von der Scheibe abgeklappt werden kann.
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Die Erfindung und deren vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachstehend
anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 einen Teilschnitt durch einen Wischarm,
Fig. 2
einen Teilschnitt durch eine andere Ausführungsform eines Wischarms im Bereich des
Kupplungselementes, Fig. 3 einen Teilschnitt durch eine dritte Ausführungsform,
Fig. 4 einen Teilschnitt durch eine vierte Ausführungsform, Fig. 5 einen Teilschnitt
durch einen Wischarm mit einer lösbaren Kupplung zwischen Gelenkteil und Wischstange,
Fig. 6 einen Teilschnitt durch eine weitere Ausführungsform mit einer lösbaren Wischstange
und Fig. 7 einen Teilschnitt durch eine dritte Ausführungsform mit einer lösbaren
Wischstange.
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In Fig. 1 ist mit 10 ein Befestigungsteil eines Wischarms bezeichnet,
das in herkömmlicher Weise auf einer nicht näher dargestellten Wischerwelle befestigt
werden kann. Am wischblattfernen Ende dieses Befestigungsteils 10 ist in einem Sackloch
11 wenigstens ein Federelement, nämlich eine Druckfeder 12 abgestützt. Diese Druckfeder
12 wirkt auf einen Anpreßhebel 13, der über das Befestigungsteil 10 gestülpt ist.
Dieser Anpreßhebel 13 ist an einem Gelenkbolzen 14 am Befestigungsteil 10 gelagert,
an dem auch ein Gelenkteil 15 angelenkt ist. An diesem Gelenkteil 15 ist eine Wischstange
16 unlösbar fixiert, an der in üblicher Weise ein Wischblatt schwenkbar aufgehängt
werden kann. Gelenkteil 15 und Wischstange 16 bilden folglich zusammen einen Führungshebel
17 für das Wischblatt. Gelenkteil 15 und Wischstange 16 könnten bei dieser Ausführungsform
auch einstückig hergestellt sein.
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Das Gelenkteil 15 ist im wesentlichen U-förmig ausgebildet und hat
zwei Seitenwangen 18 und einen Rücken 19. In diesen Rücken 19 ist ein länglicher
Durchbruch 20 eingearbeitet, in dem ein insgesamt mit 30 bezeichnetes Kupplungselement
in Längsrichtung des Führungshebels, also in Pfeilrichtung P verschiebbar ist. Dieses
Kupplungselement 30 ist bei der Ausfiihrung nach Fig. 1 als im Querschnitt T-förmiger
Schieber ausgebildet, dessen
Längsschaft 31 den Durchbruch 20 durchsetzt.
Der Quersteg 32 stützt sich außen am Rücken 19 des Gelenkteils 15 ab. In den Längsschaft
31 ist eine Rastaufnahme 33 eingearbeitet, in die das freie Ende 21 des Anpreßhebels
13 eingreift.
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In der in Fig. 1 dargestellten Schaltstellung des Kupplungselementes
30 ist also eine Wirkverbindung zwischen Federelement 12 und Führungshebel 17 gegeben.
Die Anpreßdruckfeder 12 wirkt nämlich in der Weise auf den Anpreßhebel 13 ein, daß
dieser in Richtung des Uhrzeigers vorgespannt wird.
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Folglich drückt das freie Ende 21 des Anpreßhebels 13 über den Längsschaft
31 und den Quersteg 32 des Kupplungselementes 30 das Führungsteil 17 in Pfeilrichtung
A, so daß die notwendige Anpreßkraft erzeugt wird, mit der das Wischblatt gegen
die zu reinigende Scheibe gedrückt wird. In Fig. 1 befindet sich also dieses Kupplungselement
in der normalen Betriebsschaltstellung.
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Zum Auswechseln des Wischblattes wird das Kupplungselement 30 in Längsrichtung
des Führungshebels 17 in Richtung auf das Wischblatt hin verschoben. Dadurch rastet
das freie Ende 21 des Anpreßhebels 13 aus der Rastaufnahme 33 aus. Das freie Ende
21 des Anpreßhebels 13 schlägt an einem Anschlag 22 am Befestigungsteil 10 an. Der
gesamte Führungshebel 17 kann nun ohne jede Krafteinwirkung entgegen der Pfeilrichtung
A verschwenkt und damit das Wischblatt von der zu reinigenden Scheibe abgehoben
werden.
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Insgesamt ist also zur Ausführung nach Fig. 1 folgendes festzustellen:
Die Krafteinwirkung des Federelementes 12 auf das an der Wischstange 16 angelenkte
Wischblatt ist durch ein verstellbares Kupplungselement 30 abschaltbar. Dabei ist
bei der Ausführung nach Fig. 1 diese Wirkverbindung dieses Federelementes 12 zwischen
dem Federelement und einem Teil des Führungshebels 17, nämlich dem Gelenkteil 15
lösbar, denn dieses Kupplungselement 30 ist zwischen dem freien Ende des Anpreßhebels
13 und dem Führungshebel 17 angeordnet. Dieses Kupplungselement 30 ist verstellbar
am Führungshebel geführt und in der ersten Schaltstellung mit dem freien Ende 21
des Anpreßhebels wirkverbunden, in der anderen Schaltstellung aber von diesem Anpreßhebel
entkoppelt. Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist das Kupplungselement 30 in Längsrichtung
des Führungshebels 17 an diesem verschiebbar geführt. Natürlich könnte man die beiden
Schaltstellungen des
Kupplungselementes durch Rasten an diesem
Kupplungselement 30 bzw. dem Führungshebel 17 festlegen, bevorzugt wird jedoch die
in der Zeichnung dargestellte Ausführung, bei dem eine Verrastung unmittelbar über
die Rastaufnahme 33 mit dem freien Ende 21 des Anpreßhebels 13 gewährleistet wird.
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Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist das Kupplungselement 30 als rohrartiger
Schieber ausgebildet, der über das Gelenkteil 15 des Führungshebels 17 gestülpt
ist. Dieses Kupplungselement 30 bei der Ausführung nach Fig. 2 hat also eine erste
Seitenwand 41, die sich am Rücken 19 des Gelenkteils 15 abstützt. Zwei Seitenwangen
42 dieses rohrartigen Schiebers liegen außen an den Seitenwangen 18 des Gelenkteils
15 an. Die der Seitenwange 41 gegenüberliegende Seitenwand 43 dieses rohrartigen
Schiebers schließt das U-förmige Gelenkteil 15 zu der zu reinigenden Scheibe hin
ab. Auf diese Seitenwand 43 wirkt das freie Ende 21 des Anpreßhebels 13, wobei wiederum
eine Rastverbindung bei 44 vorgesehen ist.
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Auch bei dieser Ausführung ist also die Wirkverbindung des Federelementes
zwischen diesem Federelement bzw. dem davon betätigten Anpreßhebel 13 und dem Furungshebel
17 lösbar. Außerdem ist auch bei dieser Ausführungsform das Kupplungselement 30
in Längsrichtung des Führungshebels 17 verschiebbar.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen nun Ausführungen mit einem drehbar am Führungshebel
17 gelagerten Kupplungselement 30. Bei der Ausführung nach Fig. 3 ist dieses Kupplungselement
als Drehbolzen 50 ausgebildet, in dessen Mantelfläche 51 eine gewindegangartige
Rampe 52 eingearbeitet ist, die als Anschlag für das freie Ende 21 des Anpreßhebels
13 dient. In der in Fig. 3 dargestellten Schaltstellung des Drehbolzens 50 wirkt
die Druckfeder 12 uber den Anpreßhebel 13, die Rampe 52 und den Drehbolzen 50 in
der üblichen Weise auf das Gelenkteil 15. Wird nun dieser Drehbolzen 50 um seine
Achse verschwenkt, gleitet das freie Ende 21 des Anpreßhebels auf der Rampe 52 entlang
und hebt schließlich vollständig von dieser Rampe 52 ab. Dann kann das Gelenkteil
15 ohne größere Krafteinwirkung entgegen der Pfeilrichtung A verschwenkt werden.
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Fig. 4 zeigt schließlich eine Ausfühung, bei der als Kupplungselement
30 ein Schraube 60 verwendet wird, die mit einem Gewinde am Anpreßhebel 13 zusammenwirkt.
Dieses Gewinde könnte unmittelbar in den Anpreßhebel 13
eingearbeitet
sein, doch wird eine Ausführung mit einer Gewindemutter 61 bevorzugt, die am freien
Ende 21 dieses Anpreßhebels 13 fixiert ist.
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In den Fig. 5 bis 7 sind nun Ausführungsbeispiele dargestellt, bei
denen praktisch das Kupplungselement zwischen dem Gelenkteil 15 und der Wischstange
16 vorgesehen ist. Bei dieser Ausführung wirkt also das Federelement unverändert
auf das Gelenkteil 15, das nun bis in den Bereich der Druckfeder 12 reicht, doch
wird die Wirkverbindung zur Wischstange 16 unterbrochen, so daß letztendlich wiederum
die Anlenkstelle des Wischblattes an der Wischstange 16 gut zugänglich ist. Bei
der Ausführung nach Fig. 5 sind in einfacher Weise die üblichen Nietverbindundungen
zwischen der Wischstange 16 und dem Gelenkteil 15 durch Schraubverbindungen 70 ersetzt,
die bei dieser Ausführung als Kupplungselement anzusehen sind. Bei der Ausführung
nach Fig. 6 ist eine Klemmverbindung 71 vorgesehen. Bei dieser Ausführung ist die
Wischstange 16 zwischen den Seitenwangen 18 des Gelenkteils geführt und stützt sich
in Längsrichtung an einem Anschlag 72 ab. In den Seitenwangen 18 ist ein Exzenterbolzen
73 drehbar gelagert, der die Wischstange 16 gegen den Rücken 19 des Gelenkteils
15 spannt. Die Kupplung wird durch Drehen dieses Exzenterbolzens gelöst, worauf
dann die Wischstange 16 mit dem daran aufgehängten Wischblatt in Längsrichtung aus
dem Gelenkteil 15 herausgezogen werden kann.
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Fig. 7 zeigt schließlich ein Ausführungsbeispiel bei dem der Exzenterbolzen
73 beidseitig eines zylindrischen Abschnittes 74 kegelstumpfförmige Abschnitte 75
aufweist, zwischen denen die Wischstange 16 auch in seitlicher Richtung verspannbar
ist. Bei dieser Ausführung liegt also die Wischstange nicht an den Seitenwangen
des Gelenkteils an. Bei dieser Ausführung können also unterschiedlich breite Wischstangen
an demselben Gelenkteil festgelegt werden. Bei dieser Gelegenheit wird darauf hingewiesen,
daß natürlich bei den Ausfuhrungen nach den Fig. 5 bis 7 eine lösbare Verbindung
zwischen der Wischstange und dem Wischblatt nicht unbedingt notwendig ist, denn
es könnte das Wischblatt zusammen mit einem unlösbar daran fixierten Wischstangenabschnitt
als Einheit ausgewechselt werden. Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß natürlich
nicht notwendiger Weise die Wischstange nach dem Lösen der Kupplung 30 in Längsrichtung
aus dem Gelenkteil herausgezogen werden muß. Denkbar sind auch Ausfulrrungen, bei
denen dieser Wischstangenabschnitt seitlich abklappbar ist.
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Abschließend wird noch auf einige Alternativen hingewiesen, die in
den Zeichnungen nicht näher dargestellt sind. Beispielsweise könnte man die Wirkverbindung
des Federelementes zwischen dem Befestigungsteil und dem Federelement durch ein
Kupplungselement lösen. So könnte man etwa bei der Ausführung nach Fig. 1 den Boden
80 des Sackloches 11 als Schraubteil ausbilden, das in das Befestigungsteil eingeschraubt
ist. Nach Lösen dieses Schraubteils, also des Bodens 80 wäre dann eine Entkopplung
des Federelementes von dem Befestigungsteil gegeben. Eine entsprechende Ausbildung
wäre natürlich auch am Anpreßhebel möglich.
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Die Erfindung wird bevorzugt bei solchen Wischarmausfulirungen realisiert,
bei denen eine Druckfeder zur Erzeugung der notwendigen Anpreßkraft verwendet wird,
wie das in den Zeichnungen dargestellt ist. Der Grundgedanke der Erfindung kann
aber genausogut bei Wischarmausführungen realsisiert werden, bei denen in herkömmlicher
Weise eine Zugfeder verwendet wird. Auch dort könnte man ein Kupplungselement entweder
zwischen dem Befestigungsteil und dem Federelement oder zwischen dem Federelement
und dem Gelenkteil vorsehen. Schließlich könnte man auch eine zweiteilige Zugfeder
verwenden und diese beiden Teile über ein Kupplungselement lösbar miteinander verbinden
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