DE29591C - Verfahren und Apparate zur Extraktion der ätherischen Oele des Hopfen und anderer Pflanzen - Google Patents

Verfahren und Apparate zur Extraktion der ätherischen Oele des Hopfen und anderer Pflanzen

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DE29591C
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TH. A. BREITHAUPT in Strafsburg i. Elsafs
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12CBEER; PREPARATION OF BEER BY FERMENTATION; PREPARATION OF MALT FOR MAKING BEER; PREPARATION OF HOPS FOR MAKING BEER
    • C12C3/00Treatment of hops
    • C12C3/04Conserving; Storing; Packing
    • C12C3/08Solvent extracts from hops

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Description

KAISERLICHES J
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein neues Verfahren nebst zugehörigem Apparat zur Extraction der ätherischen OeIe des Hopfens und anderer Pflanzen. Das Verfahren beruht auf der Verdrängung der flüchtigen Pflanzenbestandtheile mittelst atmosphärischer Luft und bietet den Vortheil, dafs jeder Verlust an flüchtigen Stoffen durch Verflüchtigung, welches auch immer die Natur der pflanzlichen Producte sei, vermieden wird.
Aus der Anwendung des vorliegenden Verfahrens auf den Hopfen (der wichtigste Theil meiner Erfindung) resultirt ein entölter Hopfen, der, wenn getrocknet, sehr lange ohne Beeinträchtigung seiner Qualität aufgespeichert werden kann, indem seine Behandlung mittelst meines Verfahrens die darin enthaltenen Bitterstoffe, Gerb- und Harzstoffe gänzlich unverändert läfst und die Entfernung des Hopfenöles alle die Gefahren ausschliefst, welche gerade durch die Gegenwart dieses Bestandtheiles so häufig hervorgerufen zu werden pflegen. Man kann also mit solchem nach meiner Erfindung behandelten Hopfen gute Biere auf eine ökonomische Weise erzeugen.
Andererseits kann auch das extrahirte OeI dem Handel direct übergeben oder zuvor in ein specielles Product, welches ich »aromatischen Hopfengeist« nenne, umgewandelt werden, das, dem Bier in der Kälte zugesetzt, dasselbe verbessern hilft und seine Conservirung zu jeder Jahreszeit durch Unterdrückung aller sauren und faulen Gährung gewährleistet.
Mein Verfahren zur Extraction der ätherischen OeIe des Hopfens durch atmosphärische Verdrängung besteht darin, dafs man den Hopfen, grün oder frisch getrocknet, in Berührung mit Dampf erhitzt, wodurch die die OeIe umschliefsenden Häutchen zum Platzen gebracht werden, dafs man sodann in das geschlossene, den Hopfen enthaltende Gefäfs (Extractor) ein so grofses Volumen Luft prefst, als erforderlich ist, um. den Druck auf 2 bis 3 Atmosphären zu bringen (hierbei mischt sich das verflüchtigte OeI innig mit der Luft), dafs man alsdann den Apparat mit einem vorher evacuirten Recipienten (Scheidegefäfs) in Verbindung setzt. Diese Verbindung geschieht mittelst eines in einem aufserhalb oder innerhalb des Scheidegefäfses belegenen Kühlgefäfse liegenden Schlangenrohres. Die mit den ätherischen Dämpfen beladene Luft tritt nach dem Scheidegefäfs über, in welchem sich die abgekühlten Dämpfe condensiren und von Zeit zu Zeit abgezogen werden.
Es ist einleuchtend, - dafs man den Procefs mehrere Male mit demselben Hopfen vornehmen kann, um eine möglichst vollständige Entölung desselben herbeizuführen.
Zur praktischen Ausführung des vorstehend gekennzeichneten Verfahrens habe ich das in den beiliegenden Zeichnungen dargestellte höchst einfache Apparatsystem construirt.
Der Apparat Fig. 1 besteht aus einem Gefäfs zur Aufnahme des Hopfens (Extractor), einem Condensator, einem Scheidegefäfs und einer Luftpumpe.
Der Apparat Fig. 2 ist ein Duplexapparat, bestehend aus zwei Extractoren, einem gleichzeitig als Condensator dienenden Scheidegefäfs und einer Luftpumpe.
Bei der Anordnung des Apparates Fig. 1 wird der Hopfen, grün oder frisch getrocknet,
in den cylindrischen Behälter A aus Kupfer eingefüllt. Dieser Behälter ist äufserlich von einem Blechmantel B umgeben und oben mittelst des Helmes C geschlossen. Letzterer communicirt durch den Hahn D mit der in einem metallenen, mit Wasser oder Eis gefüllten Gefäfse liegenden Schlange E; letztere steht in Verbindung mit einem cylindrischen Gefäfs F, in welchem mittelst der Luftpumpe G Luftleere erzeugt werden kann. Rohr H und Hahn J vermitteln die Verbindung zwischen F und G.
Das Gefäfs A besitzt in seinem unteren Theil einen perforirten Zwischenboden M, auf welchem der Hopfen aufliegt und unterhalb dessen ein Dampfzuleitungsrohr J und ein Rohr K zum Zuführen von comprimirter Luft einmünden. Durch Rohr L wird ferner Heizdampf in den Mantel A eingelassen.
Unterhalb des konisch ausendenden und daselbst mit einem Hahn N versehenen Scheidegefäfses F ist ein hermetisch verschliefsbares Gefäfs O zum Abziehen des condensirten Oeles aufgestellt.
Nachdem der Behälter A mit Hopfen beschickt worden, läfst man zunächst Dampf in den Mantel B zur Erwärmung von A und schickt alsdann einen schwachen Dampfstrom in letzteres, um die das ätherische OeI um· schliefsenden Häutchen zum Platzen zu bringen. Die Zuführung von Dampf in den Mantel gestattet eine rapide Steigerung der Temperatur des Hopfens ohne Condensation, u.m im Innern des Apparates ca. 80° C. zu erhalten.
Hierauf läfst man unter Druck atmosphärische Luft, die einem besonderen Reservoir oder am einfachsten der Pumpe G entnommen werden kann, in den Behälter A eintreten, so dafs sich der Druck in ihm bis auf ca. 2 Atmosphären steigert. Nachdem sich sodann die ätherischen OeIe mit der Luft gemischt oder darin aufgelöst haben, schliefst man die Hähne auf den Röhren J und K, öffnet dagegen den Hahn D, so dafs der Helm C mit der Kühlschlange E und dem mittelst der Pumpe G evacuirten Scheidegefäfs F in Communication tritt. Die heifse, comprimirte Luft, welche verflüchtigtes ätherisches OeI, sowie eine kleine Menge Wasserdampf enthält, strömt nach F hin, die Dämpfe schlagen sich in diesem infolge der in E erfahrenen Abkühlung in flüssigem Zustande nieder und sammeln sich am Boden. Durch Oeffnen des Hahnes N gelangt das verflüchtigte OeI alsdann in das untergesetzte Sammelgefäfs O.
Durch zwei- bis dreimalige Wiederholung dieses Verfahrens gelangt man zur völligen Entölung des Hopfens, welcher alsdann, getrocknet und verpackt, jahrelang aufgespeichert werden kann.
Um jeden Verlust an OeI durch nicht condensirte und in der benutzten Luft suspendirt bleibende Dämpfe zu vermeiden, benutze ich stets dieselbe Luft, um das OeI aus A nach F zu verdrängen. Zu diesem Behufe führt die Pumpe G die aus F abgesaugte Luft nach A, von wo sie wieder nach F gelangt, um abermals nach A zurückgeschickt zu werden. Man wiederholt dies mehrmals und prefst dann schliefslich reine Luft nach A, um alle mit ätherischem OeI beladene Luft daraus zu verdrängen, worauf man A ohne Furcht vor Verlusten öffnen, entleeren und wieder frisch beschicken kann.
Die im Sammelgefäfs aufgesammelte ätherische Flüssigkeit kann direct zur Aufbesserung von Bieren benutzt oder zuvor in ein gereinigtes rectificirtes Product übergeführt werden, welchem ich den Namen »aromatischer Hopfengeist« beilege.
In Fig. 2 ist eine Variante meines Apparates mit zwei Extractionsgefäfsen und ins Innere des Scheidegefäfses verlegter Kühlschlange dargestellt.
Das Scheidegefäfs α ist von einem doppelten Isolirmantel b umgeben und trägt in seinem centralen Theile einen hohlen, mit Eis gefüllten Cylinder c, in welchem die Schlange S liegt. Mit Hähnen r r versehene Leitungen d verbinden das Scheidegefäfs mit den beiden Extractionsgefäfsen g g und eine Leitung e verbindet die letzteren mit der Luftpumpe /. Durch den oberen Deckel sind ein Thermometer k und ein Vacuummeter / in das Scheidegefäfs eingelasssen.
Bei dieser Anordnung werden die beiden Extractionsgefäfse g g alternirend mit Hopfen beschickt, und es gelangen die in ihnen verflüchtigten OeIe abwechselnd nach dem Scheidegefäfs a, dessen Functionirung also während der Neufüllüng der Extractoren nicht unterbrochen zu werden braucht.
Die beiden Extractoren g g werden wie bei der ersten Anordnung mittelst der Leitung h h mit Dampf gespeist und durch die Leitung ii mit der Luftpumpe in Verbindung gesetzt. Eine gemeinsame Leitung m führt den Heizdampf in den Mantel jedes Extractors, von wo das Condensationswasser durch eine ebenfalls gemeinsame Leitung/ abfliefst.
Es können auch mehr als zwei Extractoren mit einem Scheidegefäfs α verbunden werden.
Das in obigem in Bezug auf Hopfen beschriebene Verfahren kann in gleicher Weise und mit denselben Vortheilen auch auf die Behandlung anderer Pflanzen angewendet werden, um deren flüchtige Bestandteile auszuziehen.

Claims (4)

  1. Patent- Ansprüche:
    r. Das Verfahren, die in Hopfen and' anderen Pflanzen enthaltenen ätherischen OeIe durch atmosphärische Verdrängung zu extrahiren, welches Verfahren aus folgenden Operationen besteht:
    a) Erwärmen des grünen oder frisch getrockneten Hopfens in Berührung mit Dampf in einem von aufsen geheizten Gefäfse, um die das ätherische OeI umhüllenden Häutchen zu zersprengen;
    b) Einführung comprimirter Luft in das unter a) genannte Gefäfs, um die durch die Wärme entwickelten Dämpfe aufzunehmen ;
    c) Verbindung des die mit ätherischen Dämpfen beladene comprimirte Luft enthaltenden Gefäfses mit einem evacuirten Scheidegefäfs, in welche Verbindung eine Kühlschlange eingeschaltet ist, welche die Dämpfe condensirt und als Flüssigkeit austreten läfst, die sich am Boden des Scheidegefäfses ansammelt und von da in ein hermetisch verschliefsbares Sammelgefäfs abgezogen wird;
    d) Verwendung desselben Luftvolumens zur genannten Verdrängung der ätherischen Flüssigkeit mittelst einer Luftpumpe, welche in dem Scheidegefäfs F zu derselben Zeit ein Vacuum erzeugt, während welcher sie den Druck im Extractionsgefäfs A erhöht.
  2. 2. Die Apparatenanordnung, bestehend aus einem Extractor mit Dampfmantel, einem Scheidegefäfs, in welchem ein Vacuum erzeugt wird, einer Kühlschlange und einer Luftpumpe (Fig. i).
  3. 3. Die modificirte Apparatenanordnung, bestehend aus zwei Extractoren für ein ßcheidegefäfs, um die Functionirung des letzteren continuirlich zu gestalten (Fig. 2).
  4. 4. Die Verwendung des Scheidegefäfses als Kühlgefäfs durch Einsetzen eines centralen, mit Eis gefüllten Cylinders, in welchem eine Kühlschlange liegt, die die mit ätherischen Dämpfen beladene Luft zur Beschleunigung der Condensation der ersteren passirt, ehe sie in das eigentliche Scheidegefäfs eintritt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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