DE295463C - - Google Patents
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- DE295463C DE295463C DENDAT295463D DE295463DA DE295463C DE 295463 C DE295463 C DE 295463C DE NDAT295463 D DENDAT295463 D DE NDAT295463D DE 295463D A DE295463D A DE 295463DA DE 295463 C DE295463 C DE 295463C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/22—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by diffusion
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezweckt eine Trennung von Gasen aus Gasgemischen, indem
letztere gleichzeitig an zwei oder mehreren Diffusionsflächen von verschiedener Durchlässigkeit
für die verschiedenen Gase vorbeigeführt und durch diese hindurch- und abgesaugt
werden.
Die gleichzeitige Verwendung mehrerer verschiedenartiger Diffusionsflächen zur Trennung
ίο von Gasgemischen an sich ist bekannt (vgl. z. B.
W. Nernst, Theoretische Chemie, 6. Aufl., Stuttgart 1909, S. 100 ff.). Bei diesem bekannten
Prinzip handelt es sich um einen Zylinder, in welchen sich ein Gemisch von zwei Gasen I
und II befindet und ferner zwei Kolben gegenläufig bewegen, von denen einer nur für Gas I,
der andere ,nur für Gas II durchlässig ist. Diese Anordnung wird zur Ableitung der Trennungsarbeit
benutzt und hat nur ein theoretisches Interesse, kommt aber für praktische Ausführungen nicht in Betracht; denn bei der
dargestellten Anordnung befindet sich das Gasgemisch im Zustande der Ruhe, es verbleiben
also an den Kolbenflächen immer die gleichen Schichten des Gasgemisches. Nach erfolgter
Diffusion des einen Gases (z. B. Gas I) aus dieser Schicht wird also nur das nichtdiffundierende
(II) übrigbleiben und für die folgenden Gasschichten eine undurchdringliche Wand darstellen.
Die weitere Diffusion des Gases I durch den zugehörigen Kolben wird also nur nach
Maßgabe der erfolgten Diffusion der folgenden Gasschichten in die erste stattfinden. Mit fortschreitenden
Diffusionsvorgängen werden die hierzu erforderlichen Zeiten immer größer werden,
entsprechend den immer stärker werdenden Schichten, durch welche Gas I hindurch diffundieren muß. Die hierdurch bedingte außer-'
ordentlich geringe Leistungsfähigkeit macht eine solche Vorrichtung für praktische Zwecke
unbrauchbar. Dieser Ubelstand läßt sich umgehen, indem das Gasgemisch in (wirbelnde)
Bewegung gehalten wird, damit ununterbrochen und stetig neue Gasschichten an der Diffusionswand vorbeigeführt werden. Dieses
wird bei vorliegendem Erfindungsgegenstande erreicht, indem statt der beweglichen
Diffusionsstellen fest angeordnete Diffusionswände verwendet werden und an diesen das
Gasgemisch in einem stetigen Strome vorbeigeführt und hindurchgedrückt oder -gesaugt
wird. Durch die Reibungs- und Strömungserscheinungen werden an den Diffusionswänden
Wirbelungen erzeugt und somit ununterbrochen neue Gasschichten an diese herangeführt. Die
feste Anordnung ermöglicht zudem, die verschieden durchlässigen Membranen verhältnismäßig
dicht nebeneinander anzuordnen, wodurch erreicht wird, daß die Zusammensetzung
des Gemisches auch in unmittelbarer Nähe der Wände praktisch nahezu konstant bleibt.
Diese Wirkung wird erhöht, indem die Diffusionswände (Rohre usw.) quer zur Richtung des
Gasstromes angeordnet werden, so daß die Gase auf diese aufprallen und in Wirbelungen versetzt
werden.
Gleichfalls bekannt ist, eine Trennung der' Gase aus Gemischen zu erreichen, indem letztere
an festen Diffusionswänden vorbeigeführt werden (vgl. deutsche Patentschrift 192034,
Kl. I2e, Gruppe 2, sowie die britische Patentschrift 805 vom Jahre 1906). Die bekannten
- Verfahren sind dadurch charakteristisch, daß das ursprüngliche Gasgemisch nur an gleichartigen
Diffusionsflächen vorbeigeführt und durch diese Gas hindurchgesaugt wird, wobei man auf der anderen Seite der Diffusionswand
infolge der verschiedenen Diffusionsgeschwindigkeiten der verschiedenen Gase ein Gasgemisch
von anderer Zusammensetzung erhält als im ursprünglichen Gasstrom. Dieses so gewonnene
reduzierte Gasgemisch kann sodann einem zweiten Diffusionsprozeß unterworfen werden und so fort, bis schließlich ein entmischtes
Gas von verlangter Beschaffenheit
(z. B. aus dem Gasgemisch [2 H2 -f CO2] möglichst
reines H2) erhalten wird.
Dieses Verfahren ist jedoch unwirtschaftlich, was aus folgender Überlegung folgt: Zunächst
ist zu beachten, daß bei den Diffusionsvorgängen der einzelnen Gase die Partialdrücke dei
Teilgase maßgebend sind. Denkt man sich nun den idealen Fall, daß eine Diffusionsmembrane
zur Verfügung stände, welche nur für ein Gas durchlässig wäre, z. B. aus oben erwähntem
Gasgemisch für H2, so folgt für diesen letzteren Fall, wenn das Gemisch unter 1 Atm. Druck
steht, der Partialdruck des Wasserstoffes nach dem Daltonschen Gesetz zu..0,67 Atm. Auf
der anderen Seite der Membrane müßte also das H2 abgesaugt werden mit einem Druck,
welcher kleiner ist als 0,67 Atm., denn würde der Druck größer sein, so würde — da nach
Voraussetzung auf dieser letzteren Membranseite nur reines H2 sein könnte und mithin der
absolute Druck auf dieser Seite im Grenzfalle identisch mit dem Partialdruck des H2 wäre —
eben eine Diffusion in entgegengesetzter Richtung stattfinden. Wird jedoch der Druck auf
der Saugseite auf einen niedrigeren Druck als 0,67 Atm. gehalten, z. B. auf 0,5 Atm. abs.,
so wird in diesem Falle allerdings zunächst eine rege Diffusion einsetzen; hierdurch wird
jedoch das ursprüngliche Gasgemisch wasserstoffärmer, der Partialdruck des H2 also geringer,
bis er gleichfalls den Wert von 0,5 Atm. erreicht hat. Das abziehende Gemisch würde
sich also aus 50 Prozent H2 und 50 Prozent CO2
zusammensetzen, die Ausbeute an Wasserstoff wäre also sehr gering. Um die Ausbeute nun
zu vergrößern, müßte das Vakuum auf der .Saugseite der Membrane weiter herabgedrückt
werden; hierbei wird aber in bezug auf die Menge des gewonnenen Gases die aufgewendete
Energie wesentlich größer, das Verfahren also unwirtschaftlicher. Wenn an Stelle der angenommenen
idealen Membrane eine wirkliche tritt, d. h. eine solche, bei welcher auch gewisse
Mengen der anderen Teilgase hindurchtreten, so gestalten sich die Verhältnisse insofern noch
ungünstiger, als mit fortschreitendem Diffusibnsprozeß die Partialdrücke der anderen Gase
steigen, die Diffusionsmengen derselben also immer größer und mithin das gewonnene Gas
immer unreiner wird.
Vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß statt einer festen Diffusionsfläche zwei oder'
mehrere von verschiedener Beschaffenheit bzw. Durchlässigkeit für die verschiedenen Teilgase
angeordnet und die verschiedenen Teilgase durch die verschiedenen Membranen gleichzeitig,
aber durch getrennte Leitungen abgesaugt werden. Die Größen der Diffusionsflächen wären
so zu bemessen, daß sie den durchströmen-, den Gasmengen entsprechen. Bei oben erwähntem
Gase wäre also für den idealen Fall, daß eine Membrane zur Verfügung stände, welche
nur H2 durchließe, und eine zweite, welche nur für CO2 durchlässig wäre, die Größe der letzteren
so zu wählen, daß die durchgehende Gasmenge von CO2 nur das halbe Volumen der
diffundierenden H2 - Gasmenge ausmachen würde. Der Zweck dieser Erfindung ist, im
aufzuarbeitenden Gasstrom ein Gemisch von nahezu konstanter Zusammensetzung aufrechtzuerhalten,
um so den Arbeitsaufwand trotz der doppelten bzw. mehrfachen Kompressorenanlagen
auf ein Minimum zu beschränken und außerdem die Gasausbeute auf ein Maximum zu bringen, die ganze Anlage also in zweifacher
Hinsicht wirtschaftlicher zu gestalten. Um die stets gleichartige Zusammensetzung des Gas- ■
gemisches an den verschiedenen Stellen zu sichern, ist es natürlich notwendig, die Diffu-■
sionsflächen entsprechend gleichmäßig verteilt und ohne größere Zwischenräume anzuordnen,
was jedoch reine Konstruktionssache ist. Statt der festen Diffusionswände können auch solche
aus plastischem Material, z. B. Wachs usw., verwendet werden. Praktische Schwierigkeiten
würde die Verwendung solcher Stoffe nicht .weiter bieten, da diese auf poröse feste Materialien
in entsprechenden Schichten aufgetragen werden könnten. Das gleiche würde auch von
flüssigen Körpern gelten.
Legt man z. B. eine Wasserschicht als Diffusionswand zugrunde, so ist bekanntlich die
Durchlässigkeit für verschiedene Gase angenähert proportional dem Absorptionsvermögen
des Wassers in bezug auf das betreffende Gas. Hierbei wäre es zweckmäßig, das Wasser bzw.
allgemein die Flüssigkeit in Bewegung zu halten, da, wie bekannt, hierdurch der Gasaustausch
begünstigt wird. Nach der »Hütte«, 19. Aufl., I. T., S. 280, beträgt z.B. die Löslichkeit
des CO2 in 1,0 m3 Wasser bei o° = 1,96 m3
und bei 200 = 0,98 m3, die des H2 dagegen entsprechend
0,023 bzw. 0,020 m3; bei o° würde
also bei gleichen Druckverhältnissen und sonst
gleichen Umständen ——— =85,2 mal mehr CO,
ö 0,023 J 2
diffundieren als H,, und bei 20 ° immer noch Andererseits würde bei
= Aomal soviel.
0,020 ^y
0,020 ^y
einer porösen Diffusionsfläche bei gleichen äußeren Verhältnissen die Diffusionsmenge sich
verhalten H2 : CO3 = j/ -^- = 4,69 : 1, da
nach Graham (Lehrbuch der Physik von O. P. Chwolson 1902, I. Band, S.517) die Geschwindigkeiten,
mit welchen die Gase durch eine poröse Scheidewand diffundieren, proportional dem
Drucke, unter welchem sich die Gase befinden, und indirekt proportional der Quadratwurzel
ihrer Dichte sind.
Die für praktische Ausführungen zweckmäßigsten Stoffe müßten natürlich erst durch
entsprechende Versuchsreihen ermittelt werden, und würde die Auffindung eines besonders
geeigneten Stoffes am Prinzip an sich nichts ändern und war die spezielle Anführung obiger
Diffusionsflächen (Wasser und poröse Wand) nur als Beispiel angeführt. '
Claims (2)
1. Verfahren zur Trennung von Gasgemischen bei gleichzeitiger Verwendung
zweier oder mehrerer verschiedenartiger Diffusionsflächen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gasgemisch an den fest angeordneten Diffusionsflächen vorbeigeführt wird
und durch letztere gleichmäßig die Teilgase in verschiedenen Verhältnissen abgesaugt
werden.
2. Verfahren zur Trennung von Gasen verschiedener Beschaffenheit nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Diffusionswände festes, plastisches oder
tropfbar flüssiges Material verwendet wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE295463C true DE295463C (de) |
Family
ID=549939
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT295463D Active DE295463C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE295463C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1167797B (de) * | 1957-05-04 | 1964-04-16 | Commissariat Energie Atomique | Vorrichtung zum Trennen von Gasen mit wenig unterschiedlichen Molekulargewichten durch Gasdiffusion |
DE1217341B (de) * | 1957-05-04 | 1966-05-26 | Commissariat Energie Atomique | Mehrstufige Vorrichtung zur Trennung von Gasen durch Gasdiffusion |
-
0
- DE DENDAT295463D patent/DE295463C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1167797B (de) * | 1957-05-04 | 1964-04-16 | Commissariat Energie Atomique | Vorrichtung zum Trennen von Gasen mit wenig unterschiedlichen Molekulargewichten durch Gasdiffusion |
DE1217341B (de) * | 1957-05-04 | 1966-05-26 | Commissariat Energie Atomique | Mehrstufige Vorrichtung zur Trennung von Gasen durch Gasdiffusion |
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