DE2953327C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polymerfolie für medizinische
Zwecke, die flüssigkeitsundurchlässig ist, aber eine hohe
Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist und auf der einen Seite
mit Klebemittel beschichtet ist, das die Wasserdampfdurchlässigkeit
nicht beeinträchtigt.
Ein solches Material ist an sich bereits bekannt und in der
GB-PS 12 80 631 bzw. der US-PS 36 45 835 beschrieben. Es
ist zum Beispiel unter dem registrierten Warenzeichen "Op-
Site" erhältlich. Es wird als Verbandmaterial zum Bedecken
von Wunden, einschließlich Verbrennungen, und Operationsstellen
verwendet. Ein wesentliches Merkmal dieser bekannten
Folien besteht darin, daß sie wasserdampfdurchlässig aber
undurchlässig für Flüssigkeit, wie Wundflüssigkeit, sind.
Sie ermöglichen dadurch eine ausreichende Belüftung der Wundfläche,
ohne daß die Gefahr des Austrocknens der Haut besteht.
Außerdem dient eine solche Folie, welche aus einer
Polymerfolienschicht und einer Klebschicht aufgebaut ist, dazu,
das Eindringen von Bakterien von außen in Richtung auf die
offene Wundstelle zu verhindern.
Dieses Verbandmaterial besteht im allgemeinen aus Polyurethanfolien,
z. B. Goodrich-Polyäther-Polyurethan-Folien, die im
Handel unter dem Namen "Estane" erhältlich sind und eine Dicke
bis zu 75 µm, aber im allgemeinen unter 45 µm, z. B. etwa
30 µm, haben. Auf der einen Seite ist diese Folie mit einer
kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Schicht eines geeigneten
Klebemittels in etwa der gleichen Dicke beschichtet.
Unter "kontinuierlich" wird eine Klebemittelschicht verstanden,
welche die gesamte Folienfläche ohne Lücken oder Leerstellen
bedeckt. Unter "diskontinuierlich" wird eine Schicht
aus einem mikroporösen Klebemittel oder eine Schicht in Form
eines Musters von Linien oder Pünktchen des Klebemittels
verstanden, wobei das Muster die gesamte Fläche einheitlich
bedeckt, dabei aber gelegentliche Lücken zwischen dem Beschichtungsmuster
frei läßt. Beide Ausführungformen sind an sich in
der Beschichtungstechnik gut bekannt, im allgemeinen wird jedoch
die kontinuierliche Bedeckung mit Klebmittel im gegebenen Zusammenhang
bevorzugt, um gelegentlich vorhandene kleine Poren
in der Polymerfolie abzudecken.
Obwohl eine Polymerfolie der bekannten Art die Wunde oder die
Operationsstelle frei von Bakterien aus der Luft hält, bleibt
in der Praxis immer noch das Problem von Bakterien, die bereits
an der abzudeckenden Wundstelle oder häufiger auf der
die Wundstelle umgebenden Haut vorhanden sind. Da die Polymerfolie
in an sich erwünschter Weise flüssigkeitsundurchlässig
ist, können sich unter den dabei auftretenden Bedingungen solche
Bakterien unkontrolliert vermehren und daher zu Infektionen
führen.
Es wurde vorgeschlagen, dieses Problem durch reichliches Aufbringen
eines bakteriziden oder bakteriostatischen salbenförmigen
Präparats oder einer Lotion auf und um die Wunde oder
Operationsstelle herum Herr zu werden. Dieser Lösungsweg hat
jedoch in der Praxis Nachteile: wird nämlich die Folie anschließend
auf diese Salben- oder Lotionsgrundschicht aufgebracht,
so kann sie aufgrund der Bewegungen des Körpers Falten
bilden und haftet im allgemeinen nicht fest auf den betreffenden
Körperstellen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, eine mmit Klebemittel
beschichtete Polymerfolie der aus der GB-PS 12 80 631 bekannten
Art zur Verfügung zu stellen, bei der eine ausreichende
Hemmwirkung gegenüber Bakterien auf und in unmittelbarer
Nähe der Wundstelle sichergestellt ist, ohne daß die
Wasserdampfdurchlässigkeit der Folie beeinträchtigt wird,
während aber die Undurchlässigkeit für Feuchtigkeit erhalten
bleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Polymerfolie
der bekannten gattungsgemäßen Art gelöst, welche in der
Klebemittelschicht flächenmäßig verteilt ein das Wachstum
von Bakterien hemmendes antibakterielles Mittel enthält.
Dieser Lösungsweg hat außerdem den Vorteil, daß sofort nach
dem Abdecken der Wundfläche mit der Klebefolie eine antibakterielle
Wirkung einsetzt und daß anschließend ein Langzeiteffekt
eintritt, welcher auf der Ionendiffusion durch die
Klebemittelschicht hindurch beruht.
Die erfindungsgemäße Polymerfolie weist neben der Bewahrung
der Haftfähigkeit und der Vermeidung von Faltenbildung zwei
wesentliche Vorteile auf: erstens ist das in dem Klebemittel
flächenmäßig verteilte antibakterielle Mittel in gleichmäßiger
bekannter Menge je Flächeninhalt über die Wundstelle und
über den sie umgebenden Hautflächen vorhanden, zweitens benötigt
man kein weiteres Substrat, so daß die Folie sehr genau
auf die vorgesehende Stelle der Haut aufgebracht werden kann
und auf dieser flach aufliegt. Das Vermeiden einer Faltenbildung
ermöglicht bei Verbrennungen die sehr erwünschte
Zurückhaltung schützender und heilender Wundexsudate über
der Wunde.
Die US-PS 39 69 498 sieht ein Verbandsmaterial vor, welches
wasser- und plasmalöslich ist und wobei die Klebemittelschicht
auf der Wundschicht selbsthaftend ist. Dieses Material
besteht im wesentlichen aus einem wasserlöslichen Dextranpolymerisat,
und eines seiner hervorstechenden Merkmale besteht
darin, daß es sich in der Wundflüssigkeit von selbst auflöst
und dadurch in situ ein Escharoticum bildet. Diese Funktion
ist daher den erfindungsgemäßen medizinischen Folien diametral
entgegengesetzt.
Soweit diese sich selbst auflösenden Abdeckmaterialien pharmazeutische
Wirkstoffe enthalten, werden diese erst im Verlauf
des Auflösungsvorgangs freigesetzt. Auch soweit Silbersalze
vom Typ des Sulfadiazins zur Anwendung kommen, findet
eine Freisetzung erst infolge des Auflösungsvorganges des Abdeckmaterials
statt.
Die US-PS 37 61 590 beschreibt die Anwendung von Silber-Sulfadiazin
zur Behandlung von Brandwunden in Form von wäßrigen
Suspensionen oder Salben (hydrophile Öl-in-Wasser-Emulsionen).
Eine solche Anwendungsform verbietet sich aber gerade, wenn
medizinische Folien auf Wundstellen aufgebracht werden sollen,
welche feuchtigkeitsundurchlässig sind.
Die erfindungsgemäß in der Klebemittelschicht flächenmäßig
verteilten antibakteriellen Mittel können bakteriostatisch
sein, sind jedoch im allgemeinen bakterizid. Man kann verschiedenste
Arten solcher Mittel verwenden, z. B.:
- i) Metallsalze oder ähnliche Verbindungen, die antibakterielle Metallionen enthalten, wie Kupfer, Quecksilber oder Silber, gegebenenfalls in Kombination mit weiteren nicht-metallischen Ionen mit antibakteriellen Eigenschaften,
- ii) topische Antibiotika, wie Neomycin, Solframycin, Bacitracin oder Polymycin,
- iii) antibakterielle Mittel, wie Chlorhexidin und dessen Salze,
- iv) quarternäre Ammoniumverbindungen, wie Cetrimid, Domiphenbromid oder polymere quarternäre Ammoniumverbindungen, und
- v) Jod in Form von Verbindungen oder Komplexen, wie Povidonjodid (Reaktionsprodukt von Polyvinylpyrrolidon und Jod).
Diese Verbindungen sind als Feststoffe und/oder als Flüssigkeiten
anwendbar, vorzugsweise verwendet man sie jedoch als
feinverteilte Feststoffe.
Einige dieser feinverteilten Feststoffe wirken durch die Anwesenheit
und Aktivität eines relativ kleinen Atoms oder
einer relativ kleinen Gruppe, wie eines Metalls, z. B. Silber,
andere durch die Anwesenheit und Aktivität einer großen
ionisierten Gruppe und andere wiederum durch die Kombination
dieser beiden Gruppen. Solche Stoffe, welche mittels Metallionen
wirken, werden bevorzugt, insbesondere wenn in Kombination
damit einer andere aktive Gruppe vorhanden ist.
Ein besonders bevorzugtes antibakterielles Mittel für das
Einbringen in die Klebemittelschicht ist Silber-Sulfadiazin
in feinverteilter Form.
Zweckmäßig werden 1 bis 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise
5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Klebemittels,
der antibakteriellen Verbindung verwendet.
Wird ein feinverteilter Feststoff, wie Silber-Sulfadiazin,
als antibakterielles Mittel verwendet, so liegt er im allgemeinen
im "mikronisierten" Zustand vor. Hierbei ist der Zustand
der Unterteilung des Materials im allgemeinen derart,
daß 99% der Teilchen eines Durchmesser unter 20 µm und 90%
einen Durchmesser unter 10 µm haben. In der Praxis hat die
Mehrzahl der Teilchen einen Durchmesser, der kleiner, im allgemeinen
sogar viel kleiner als 5 µm ist. Die Teilchen
sind im allgemeinen vollständig in die Klebemittelschicht
eingebettet. Es ist jedoch kein Nachteil, wenn einige Teilchen
aus der Klebemittelschicht herausragen, da dann ihre
antibakterielle Aktivität sofort zum Tragen kommt. Einige
Teilchen können sogar als Brücke zwischen der äußeren Oberfläche
der Klebemittelschicht und der Polymerfolie wirken.
Wird der Wundverband aufgelegt, dann können die sofort verfügbaren
Teilchen an der Oberfläche ihre antibakteriellen
Inhaltsstoffe freisetzen, unabhängig davon, ob es sich um
große oder kleine Ionen handelt. Nach dieser Anfangsphase
wird der Vorgang merklich durch Ionendiffusion durch die
Dicke der Klebemittelschicht hindurch kontrolliert, wobei
kleinere Ionen (z. B. Metallionen) wirkungsvoller sind. Außerdem
können über der Wunde selbst infolge des Wundexsudats
solche Bedingungen herrschen, daß das Klebemittel weich und
dadurch die Wanderung des antibakteriellen Mittels zur Wundstelle
hin verbessert wird.
Festes Silber-Sulfadiazin führt trotz seiner Verteilung in
einer wasserunlöslichen Klebmittelschicht und seiner eigenen
Wasserunlöslichkeit zu sehr interessanten und wertvollen Ergebnissen.
Die Polymerfolie selbst besteht vorzugsweise aus Polyurethan
und sie kann eine Dicke bis zu 75 µm haben, vorzugsweise beträgt
die Dicke 40 µm oder weniger, z. B. etwa 30 µm.
Das Klebemittel ist im allgemeinen ein Polyvinyläther, es
kann aber auch ein Klebemittel auf Acrylsäurebasis sein. Die
Klebemittelschicht hat eine Dicke bis zu 75 µm, vorzugsweise
liegt sie jedoch unter 40 µm und im allgemeinen beträgt sie
etwa 30 µm.
Für medizinische Anwendungszwecke müssen die betreffenden Produkte
hohe Anforderungen in bezug auf die Gleichmäßigkeit,
Sicherheit, Nicht-Giftigkeit und Beschwerdefreiheit erfüllen.
Die erfindungsgemäßen Polymerfolien wurden daher auf verschiedene
Eigenschaften geprüft, wie unten aufgeführt, und
als besser oder nicht merklich verschlechtert im Vergleich zu
bekannten Verbandsmaterialien befunden.
So wurde zum Beispiel gefunden, daß selbst dann, wenn das
Gesamtgewicht (g/m²) an Klebemittel bei verschiedenen Silber-
Sulfadiazinbeladungen im wesentlichen beibehalten wird, die
sich daraus ergebenden Veränderungen in bezug auf die Dicke
und die Gleichmäßigkeit der Klebemittelschicht immer noch
innerhalb annehmbarer Grenzen bleiben. Sogar nach einer
Äthylenoxid-Sterilisation und einem gegebenenfalls künstlichen
Altern oder einer γ-Bestrahlung ist die Durchlässigkeit
dieser medizinischen Folien für Wasserdampf, Sauerstoff oder
Kohlendioxid bei den verschiedenen Silber-Sulfadiazin-Beladungen
nicht deutlich verändert. Entsprechende Ergebnisse
erhält man bei Zug- und Elastizitätsversuchen, d. h. es
werden keine deutlichen Unterschiede beobachtet. Nach der
γ-Bestrahlung zwecks Sterilisierung waren die Klebemitteleigenschaften
leicht verändert, doch ist dies eher einer Einwirkung
auf das Klebemittel zuzuschreiben, beruht aber nicht
auf der Beladung mit Silber-Sulfadiazin. Auf jeden Fall ist
die Haftfähigkeit auch auf feuchter Haut nicht verändert.
Ein Bereich, in dem kleine Unterschiede auftreten, ist die
Lichtbeständigkeit. Die vorstehend angeführten Sterilisationsverfahren
können eine geringe Verfärbung verursachen,
jedoch nicht so stark, daß die Polymerfolie lichtundurchlässig
wird und so das Beobachten der Wunde verhindert. Diese
Verfärbung beruht vermutlich auf der Verwendung des Silbersalzes,
obwohl bekannt ist, daß sich die Folie selbst nach
dem Bestrahlen mit Sonnenlicht entfärbt.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Beispiele näher
erläutert.
Aus den folgenden Bestandteilen wird ein Klebemittel mit einem
Feststoffgehalt von 30% hergestellt:
g | |
Bakelite EHBM ¹) | |
134,5 | |
Bakelite EHBC ²) | 58,8 |
Kelrez 42463 ³) | 24,0 |
Nonox WSL (Antioxidans) ⁴) | 1,4 |
Toluol | 53,8 |
Standard-Normalbenzin | 96,9 |
¹) Bakelite EHBM ist ein Polyvinyläthylätherharz mit hoher
Viskosität und einem Anteil an nicht-flüchtigen Stoffen in
Hexan von 25%, einer reduzierten Viskosität bei 20°C von
4,0 ± 0,5, einer Plastizität von 1,6 bis 2,0 m.m, einem
Flammpunkt von <-6,67°C, einem spezifischen Gewicht von
0,7299 und einem Gewicht von 2,75 kg je 4,5 l.
²) Bakelite EHBC ist ein Polyvinyläthylätherharz mit niedriger Viskosität, es enthält 98% nicht-flüchtige Stoffe, hat eine reduzierte Viskosität bei 20°C von 0,3 ± 0,1 und ein spezifisches Gewicht bei 20°C von 0,973.
³) Kelrez 42463 ist ein Zinkresinat, das sich bei der Umsetzung von Zinkoxiden mit den Harzsäuren aus partiell dimerisiertem Colophonium bildet und 9,6 Zink enthält und einen Schmelzpunkt von 160 bis 165°C hat.
⁴) Nonox WSL ist ein Antioxidationsmittel in Form des α-1-Methylcyclohexylderivats einer Mischung von 2,4- und 2,5- Dimethylphenol.
²) Bakelite EHBC ist ein Polyvinyläthylätherharz mit niedriger Viskosität, es enthält 98% nicht-flüchtige Stoffe, hat eine reduzierte Viskosität bei 20°C von 0,3 ± 0,1 und ein spezifisches Gewicht bei 20°C von 0,973.
³) Kelrez 42463 ist ein Zinkresinat, das sich bei der Umsetzung von Zinkoxiden mit den Harzsäuren aus partiell dimerisiertem Colophonium bildet und 9,6 Zink enthält und einen Schmelzpunkt von 160 bis 165°C hat.
⁴) Nonox WSL ist ein Antioxidationsmittel in Form des α-1-Methylcyclohexylderivats einer Mischung von 2,4- und 2,5- Dimethylphenol.
In das vorstehend angegebene Klebemittel wird 1% Silber-Sulfadiazin
einverleibt, d. h. auf trockener Basis 590 mg je 100 g
Gesamtmasse.
Dieses Klebemittelpräparat wird mit dem Messer auf eine Polyurethan-
Folie mit einer Dicke von 25 µm aufgetrichen und
2 Stunden bei Raumtemperatur an der Luft getrocknet. Aus der
mit Klebemittel beschichteten und Silber-Sulfadiazin enthaltenden
Folie wird eine Scheibe von 17 mm Durchmesser geschnitten
und mit der Klebemittelscheibe nach unten auf für die
Neomycinbestimmung verwendeten Agar-Platten, die mit Bacillus
subtilis oder Pseudomonas aeruginosa beimpft worden sind,
gelegt. Die Platten werden etwa eine halbe Stunde bei Raumtemperatur
liegen gelassen und dann über Nacht bei der optimalen
Wachstumstemperatur inkubiert. Nach der Inkubation werden
die Wachstumshemmzonen um die Scheiben herum gemessen. In
jedem einzelnen Fall befand sich um den Rand der Scheibe
herum ein Ring von zerstörten Bakterien.
Der vorstehende Versuch wurde wiederholt mit dem Unterschied,
daß 10 Gewichtsprozent Silber-Sulfadiazin in das Klebemittel
einverleibt wurden. Die Ergebnisse unter Verwendung von
Scheiben gleicher Größe wie in Beispiel 1 waren (für Bacillus
subtilis) eine Hemmzone mit einem Durchmesser von 34 mm
und (für Pseudomonas aeruginosa) von 28,9 mm Durchmesser, wobei
jeweils der Durchmesser der Scheibe mitgerechnet worden
ist.
Es wurde ein Vergleichsversuch mit chirurgischem Verbandsmaterial,
das 0 (Kontrolle), 5 und 10 Gewichtsprozent nominell
an Silber-Sulfadiazin (SSD) im Klebemittel enthielt, durchgeführt:
Der Feststoffgehalt des Klebemittels vor dem Auftragen betrug
30%, d. h. jede Probe enthielt 100 g Lösung (30 g Feststoffe)
und den zusätzlichen Gehalt an Silber-Sulfadiazin. Daraus
folgt, daß die nominelle 5%-Probe tatsächlich 4,8 Gewichtsprozent
Silber-Sulfadiazin und die nominelle 10%-Probe 9,1
Gewichtsprozent Silber-Sulfadiazin enthielt.
Je 1 kg der betreffenden Klebemittel-Massen wurde mittels
der folgenden Maßnahmen hergestellt:
- 1. Toluol und gepulvertes Silber-Sulfadiazin wurden mit hoher Geschwindigkeit 5 Minuten lang vermischt.
- 2. Die Geschwindigkeit wurde verringert und es wurden Kelrez und Nonox im Verlauf von 10 Minuten zugegeben.
- 3. Das Mischen wurde während 20 Minuten zugegeben.
- 4. Im Verlauf von 10 Minuten wurde EHBC-Harz zugegeben.
- 5. Im Verlauf von 20 Minuten wurde EHBM-Harz zugegeben.
- 6. Standard-Normalbenzin wurde zugesetzt.
- 7. Das Mischen wurde während weiterer 50 Minuten fortgesetzt.
Die Gesamtmischzeit betrug 2 Stunden.
Das Klebemittel wurde als eine Schicht von 23 µm auf eine
Polyurethanfolie mit einer Dicke von 25 µm mittels einer
herkömmlichen Aufstreichmaschine aufgebracht, und die Folie
wurde dann zu chirurgischem Verbandmaterial zerschnitten.
Die Menge des Klebemittelauftrags betrug etwa 30 g/m².
Mit diesen Proben wurden verschiedene physikalische und chemische
Untersuchungen durchgeführt, es konnten jedoch keine
signifikanten Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften
(z. B. Gas- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, Haftfestigkeit
und Zugfestigkeit) festgestellt werden. Die Silber-Sulfadiazin
enthaltenden Proben überstanden das Altern und die Sterilisationsbehandlungen
so gut wie die Kontrollproben.
Die Proben wurden dann der mikrobiologischen Auswertung mit
verschiedenen Testorganismen unterworfen.
Die Proben wurden nach der Äthylenoxid-Sterilisation mittels
der Zonendiffusions-Methode untersucht. Scheiben der Polymerfolien
wurden mit der Klebemittelseite nach unten auf die
für die Neomycin-Bestimmung verwendeten Agar-Platten, die
mit den zu untersuchenden Organismen beimpft worden waren,
gelegt. Nach der Inkubation wurden die Platten untersucht und
die Wachstumshemmzonen um die Proben herum gemessen. Der
Durchmesser der Scheiben betrug 10 mm, und die Durchmesser
der Hemmzonen um die Scheiben herum und diese einschließend
sind wie folgt:
Claims (13)
1. Mit Klebemittel beschichtete Polymerfolie für medizinische
Zwecke, die flüssigkeitsundurchlässig ist, jedoch eine hohe
Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in der Klebemittelschicht
ein das Wachstum von Bakterien hemmendes und flächenmäßig
verteiltes antibakterielles Mittel enthält.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das antibakterielle
Mittel ein feinverteilter Feststoff ist.
3. Folie wie in Anspruch 2 beansprucht, dadurch gekennzeichnet,
daß der feinverteilte Feststoff Metallionen enthält.
4. Folie wie in Anspruch 3 beansprucht, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallion das Silberion ist.
5. Folie wie in Anspruch 4 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß
das antibakterielle Mittel Silber-Sulfadiazin ist.
6. Folie wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5
beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 25 Gewichtsprozent
des antibakteriellen Mittels, bezogen auf das Gewicht
des Klebemittels enthält.
7. Folie wie in Anspruch 6 beansprucht, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 5 bis 15 Gewichtsprozent des antibakteriellen Mittels
enthält.
8. Folie wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 7
beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrzahl der
feinverteilten Teilchen des antibakteriellen Mittels einen
Durchmesser unter 5 µm haben.
9. Folie wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8
beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerfolie aus
Polyurethan besteht und eine Dicke bis 75 µm hat.
10. Folie wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9
beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebemittel in
Form einer Schicht eines Polyvinyläthers mit einer Dicke bis
zu 75 µm vorliegt.
11. Folie wie in Anspruch 9 und 10 beansprucht, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schicht eine Dicke bis zu 30 µm hat.
12. Folie wie in irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
11 beansprucht, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf der klebenden
Seite mit einer vor der Verwendung abtrennbaren Schutzschicht
versehen ist.
13. Verwendung der Folie wie in igendeinem der Ansprüche 1 bis
12 beansprucht, als Verbandmaterial für Wunden, Verbrennungen
und Operationsstellen.
Applications Claiming Priority (2)
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PCT/GB1979/000188 WO1980001041A1 (en) | 1978-11-17 | 1979-11-15 | Adhesive-coated sheet material incorporating anti-bacterial substances |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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EP (1) | EP0011471B1 (de) |
AU (1) | AU531898B2 (de) |
CA (1) | CA1138774A (de) |
DE (1) | DE2953327A1 (de) |
GB (1) | GB2048120B (de) |
NZ (1) | NZ192149A (de) |
WO (1) | WO1980001041A1 (de) |
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