DE2953253C1 - Verfahren zur Herstellung von Cellulase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CellulaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Cellulase gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Cellulose sjellt die hauptsächliche Speicherungsform
von durch Photosynthese gebildeter Glucose und den Hauptbestandteil der in Biomasse umgewandelten
Sonnenenergie dar. In der ganzen Welt erhöht sich der Bedarf an Energie und Nahrungsmitteln. Cellulose ist
wegen ihres reichlichen Vorhandenseins ein vorteilhaftes Rohmaterial für die Befriedigung dieser Bedürfnisse.
Die Glucose-Untereinheiten der Cellulose können in einer Vielzahl von Verfahren verwendet werden, die
einerseits zur Erzeugung von Energie oder andererseits zur Herstellung von Protein dienen. Eine Hauptschwierigkeit, die de. Verbesserung der Technologie der
Ausnutzung von Cellulose er'.gegenstand, bestand darin, daß es schwierif war, aus Cellulose mit
vertretbaren Kosten in bezug auf 4en Energieaufwand und die Anforderungen an die Ausrüstung in annehmbarer Ausbeute Glucose zu erhalten. Die durch Cellulase
katalysierte Hydrolyse der ^-1,4-Glucan-Bindungen von
Cellulose unter Bildung des Disaccharids Cellobiose und die anschließende Hydrolyse der Cellobiose unter
Bildung von Glucose stellt eine vorteilhafte denkbare bzw. mögliche Lösung für diese Schwierigkeiten dar.
Die Herstellung ausreichender Mengen von Cellulase hängt jedoch davon ab, daß man eine geeignete Quelle
findet, durch die große Mengen des Enzyms Cellulase in einem in annehmbaren Maße reinen Zustand geliefert
werden.
Cellulasen werden im Verdauungsapparat von Schnecken, in bestimmten anaeroben Bakterien und in
anderen Mikroorganismen, insbesondere in den Pansenbzw. Vordermagen-Mikroorganismen, die in den Verdauungsorganen vor. Wiederkäuern leben, gefunden. Es
ist bekannt daß eine Anzahl von Pilzarten, in die Pilze der Klasse Ascomycetes wie Neurospora und Trichoderma eingeschlossen sind, Cellulase erzeugt. Die
Pilzsysteme sind vielleicht die vorteilhaftesten Systeme, weil die Organismen gezüchtet werden können, ohne
daß zu besonderen Züchtungsbedingungen wie der Anaerobiose gegriffen werden muß, Und weil zumindest
einige zu einem schnellen Wachstum befähigt sind.
Trichoderma reesei, nachstehend als T. reesei bezeichnet, ist eine Ascomycöteh-Pilzärt, die früher der
Art Trichoderma viride zugeordnet wurde. Im allgemeinen könnten alle Ascomyceten-Piize, die zum Synthetisieren einer vollständigen Cellulase befähigt sind,
verwendet werden, um einen Stamm mit ähnlichen Eigenschaften zu gewinnen. T. reesei wird zur Zeit
bevorzugt, weil große Mengen von Cellulasen extrazellulär erzeugt werden, [Simmons, E1G, Abstracts of
Second International Mycology Congress, Tampa, Florida, Serie 61? (1977),] In das Cellulasesystem, das
durch diese Art erzeugt wird, sind die Enzyme
EndQ-p-glüoanase, Exo-^-glucanase und 0-Glucosidase
eingeschlossen, Endo-p-glucanase ist dazu befähigt*
/J-glucosidische Bindungen zu hydrolysieren, die sich
häuptsächlich an Stellen im Inneren des Cellulosemoleküls befinden. Exo-^-glucanase ist dazu befähigt, die
ι" hydrolytische Entfernung von. bisaccharid-Untereinheiten von den Enden der Cellulosekette zu katalysieren,
wodurch als Produkt hauptsächlich Cellobiose geliefert wird. Die jJ-GIucosidäse katalysiert die Hydrolyse von
Cellobiose zu Glucose. In den in den Ansprüchen und
Ji der Beschreibung angewendeten Begriff Cellulase sind
alle derartigen Enzyme, darunter isozymische Formen, eingeschlossen. Die durch T. reesei erzeugte Cellulase
wird in dem Nährmedium gefunden. Die Synthese von Cellulase durch den Wildtyp von T. reesei erfolgt unter
strenger metabolischer und genetischer Kontrolle,
wobei sowohl eine Induktion als auch eine Repression beobachtet werden. Unter dem Begriff induktion ist zu
verstehen, daß die Gegenwart des Substrats, auf das ein Enzym einwirkt, oder die Gegenwart eines analogen
Substrats notwendig ist, da"mit das Enzym durch den
Mikroorganismus synthetisiert werden kann. Repression ist ein Ausdruck, der angewendet wird, um das
Phänomen zu beschreiben, daß die Gegenwart einer Substanz in dem Nährmedium ausreicht, um die
Synthese eines Enzyms zu verhindern. Die Gegenwart eines Repressors für ein bestimmtes Enzym verhindert,
daß die Genkodierung für dieses Enzym zum Ausdruck gebracht wird, und die Gegenwart eines Induktors wird
zusätzlich benötigt, um das Gen zum Ausdruck zu
bringen. Bei Kulturen des Wildtyps von T. reesei wirkt
Cellulose als Induktor für die Synthese von Cellulase,
weshalb die Gegenwart von Cellulose in dem Medium notwendig ist, um ein merkliches Ausmaß der Synthese
von Cellulase zu erzielen. Eine Anzahl von Substanzen,
insbesondere Glucose und Glycerin, wirken als Repressoren. Die für eine Synthese von Cellulase notwendigen
Bedingungen sind demnach die Gegenwart von Cellulose und die fast vollständige Abwesenheit von
Glucose. Wenn Cellulase synthetisiert und Cellulose in
dem Medium abgebaut wird, wird jedoch Glucose
erzeugt, was zu einer Repression der Cellulasesynthese
führen kann. Die Menge bzw. Konzentration der durch den Wildtyp-Stamm erzeugten Cellulase ist deshalb nie
sehr hoch. Außerdem ist die Synthese von Cellulase
μ durch eine Verzögerungsperiode nach der Repression
gekennzeichnet. Sobald die Glucose in dem Nährmedium aufgebraucht ist, dauert es selbst in Gegenwart eines
Induktors mehrere Stunden, bis die Synthese von Cellulase beginnt. Für eine maximale Cellulaseproduk
tion ist es daher notwendig, den Wüdtyp-Stamm durch
Mutation zu verändern, um die strengen Kontrollbedingungen zu modifizieren, die normalerweise die Geschwindigkeit begrenzen, mit der die Cellulasegene zum
Ausdruck gebracht werden.
Gegenstand der Erfindung ist das im Patentanspruch 1 gekennzeichnete Verfahren zur Herstellung
Von Cellulaie. Die Patentansprüche 2 und 3 nennen Ausgestaltungen dieses Verfahrens.
Trichoderma reesei MCG 77 (NRRL 11,236), ein
es Mikroorganismus, der vorteilhafte Eigenschaften für die Herstellung von Cellulase-Enzymen hat, ist ein Stamm
von T. reesei, bei dem es sich um das Endergebnis einer Vielzahl von Mutations- und Selektionsschritten han-
3 4
dejt, die in Fig, 1 in Vam eirjes QberWipKs, grsphiseh (nw?h?ledend »Is QlMeose-Stpß. bez,efplinet), Während bei
dargestellt werden, In Fig, 1 wird, such, der Μμμυηβη- der anderen FermentjerHng Kein Q|u.pp$e*Stoß durph-
Eyelejgh, P, E, in App|, and Enyirpn, MierqMQJ. 3<f, 777 Während &9ΓΥε % den G,|ucqse*Verbnw»ph, flarsteflti
(1077) berichtet haben. ' 5 Kijrve 3 bezeichnet βίηεη PMC-Versuch, mit GIucQse-
T, reesei MCG 77 (NRRL 11,236), nachstehend kurz Stoß und Kurv= 4 einen CMC-Versych qfine Glucpse-
mit »NRRL 11,236« bezeichnet, hat die folgenden Stoß, Kprve 5 stellt einen FP-Ver$uch mjt Glucose-Stoß
wichtigen Eigenschaften: J dar, w!hren.cj Ki?FVe 6 einen FP-Versuch ohne
NRRL 11,236 erzeugt extracellular mit einer hohen Gjijcose-Stpß bezeichnet (CMC = Carbpxyrnethylcel-
Geschwindigkeit Cellulase, pie Erzeugung ypn Cejluja- IQ lujose; FP — Filterpapier).
se wird durch Glucose reprimiert, jedoch tritt im F i g. 5 zeigt die Ergebnisse von Fermentien<i;gen und
Anschluß an den völligen Verbrauch der Glucose oder der Erzeugung von Cellulase durch NRRL 11,236 und
an cjie Öberfüh rung in ein glucosefrejes Medium bei der QM 9414 in Gegenwart von 1% Cellulose oder
Ceflulaseproduktion keine auf dje Repression folgende Cellulose-Glycenn-Miscliungen, Pie Cellulaseaktivität
Verzögerungsperiode auf. Die Cellulasesyntheseist in 15 wurde unter Verwendung von Filterpapier (FP), Salicin
bezug auf eine Repression durch Glycerin nicht (S) oder Carboxymethylcellulose (CMC) bestimmt
empfindlich. Außer Cellulose kann als Induktor der F i g. 6 zeigt die Mengen an Gesamt-Cellulase, die bei
Cellulasesynthese beispielsweise eine lösliche Substanz einer sechstägigen Inkubation in Gegenwart von
wie Lactose eingesetzt werden. Xylose verstärkt die Lactose und Xylose als Induktoren für NRRL !1,236 und
durch Lactose induzierte Cellulasesynthese. Der Orga- 20 QM 9414 erzeugt wurden.
Die vorstehend beschriebenen Merkmale fübren zu Die Stämme QM 9414 und NG 14 wurden auf
einer Vielzahl von bedeutenden Betriebsvorteilen bei Kartoffel-Dextrose-Agar-Schrägkulturen gehalten,
der Herstellung von Cellulase durch Kulturen von 25 NRRL 11,236 wurde auf Agar-Schrägkulturen gehalten,
NRRL 11,236. Die schnelle Erholung nach der die Vogels Salze enthielten, die mit 0,00005%
Repression ermöglicht es, große Mengen von Cellulase (Gewicht/ Volumen) Biotin und 1,25 bis 2,25% (Gewicht/
mit einer hohen Geschwindigkeit zu synthetisieren, Volumen) Cellulose ergänzt waren. [Difco Manual,
nachdem zwecks Erzielung einer gewünschten Biomas- 9. Auflage, Difco Laboratories Ine, Detroit, (1953).]
se eine Züchtung auf Glucose durchgeführt wurde. Das 30 Einige Experimente wurden mit 10-Liter-Submerskultu-
Fehlen der Repression durch Glycerin ermöglicht es, ren unter Anwendung eines handelsüblichen Fermen-
Cellulase in kontinuierlichen Kulturen in Gegenwart ters durchgeführt. Das Nährmedium war ein basisches
eines Induktors zu synthetisieren. Glycerin ist eine Salzmedium, wie es von M. Mandels in Symposium On
relativ billige Kohlenstoffquelle für die Züchtung von Cellulose AS A Chemical and Energy Source,
NRRL 11,236, da Glycerin ein Nebenprodukt der 35 Biotechnol. Bioeng. Symp. No. 5, R. Wilke.Ed, Wiley-In-
Äthanolgärung ist Weil es möglich ist, mit einem terscience, New York, Seite 681 (1975) beschrieben
löslichen Zucker oder einer Kombination von Zuckern wird, jedoch wurde Harnstoff weggelassen und wurden
zu induzieren, wird das gesamte Gärverfahren verein- 0,1% (Gewicht/Volumen) Proteose-Pepton und 0,1%
facht, wodurch es ermöglicht wird, eine einfachere (Gewicht/Volumen) Polyoxyäthylensorbitanmonocleat
Ausrüstung anzuwenden und den Gesamt-Energiever- 40 hinzugegeben. Impfkulturen wurden mit Konidien aus
brauch zu vermindern. Da sich NRRL 11,236 unter den Schrägkulturen eingeleitet die drei Tage lang in dem
üblichen Kulturbedingungen als haploider Mikroorga- angegebenen Medium, das mit 0,75% (Gewicht/Volu-
nismus fortpflanzt, ist er im allgemeinen von einer men) Cellulose und 0,75% (Gewicht/Volumen) Glucose
Generation zur nächsten ohne genetische Veränderung ergänzt war, gezüchtet worden waren. Die Fermenter
exakt reproduzierbar. 45 wurden beimpft mit entweder einem lOprozcntigen
Der Stamm NRRL 11,236 wurde am 20. Dezember oder einem 20prozentigem (Volumen/Volumen) Inocu-
1977 in der Kultursammlung des Northern Regional Ium. Die Temperatur, der aufgelöste Sauerstoff und der
Research Centers des US-Landwirtschaftsministeriums, pH-Wert wurden während der Experimente kontrolliert
1815 North University Street, Peoria, Illinois, 61 604, und kontinuierlich aufgezeichnet. Der pH-Wert wurde
hinterlegt so anfänglich von 5,0 auf 3,0 sinken gelassen und durch
F i g. 1 gibt einen groben Überblick über das Zugabe von 2 η NH*OH, falls notwendig, auf 3,0
Verfahren zur Herstellung der Mutante NRRL 11,236 einreguliert Die Temperatur wurde auf 27°C bis 28°C
aus dem Elter T. reesei QM 6% Auch das Verfahren zur gehalten. Die Belüftung wurde auf eine Strömungsge-
Herstellung der nach dem Stand der Technik bekannten schwindigkeit von 2 l/min bei einem Manometerdruck
Mutante T. reesei NG 14 wird gezeigt. ss von 9,4i>
bar eingestellt wobei das Rühren zwischen
F i g. 2 zeigt die Herstellung von Cellulase durch die 300 U/min und 500 U/min variiert wurde.
Mutanten NRRL 11,236, TKO 41 undQM9414( Die Celhiloseaktivitat wurde mit Carboxymethylcellu-
Fig.3 zeigt die Ergebnisse eines Züchtungsexperi- lose (CMC) oder mit Filterpapier (FP) als Substrat
tr.ents, bei dem zusätzlich zu der Erzeugung von gemessen, wie es von Andreotti, R. E„ u. a. in
Cellulase Filterpapier-Celiulaseeinheiten/m! (FP, Kur- 60 Proceedings Biocpnversion Symp., I.I.T., Delhi, Seite 249
ven 2), Mycel-Protein (MPr, Kurven 4), lösliches Protein (1977) beschrieben wird. Eine Einheit der Aktivität ist
(SPr, Kuryen 3) und Glucose (Kurven 1) in dem Medium die Menge des Enzyms, durch die die Freisetzung von
als Funktion der Zeit gemessen wurden. Es werden einem Mikromol Glucose pro Minute katalysiert wird.
Werte gezeigt, die mit NRRL 11,236 (Kreise) und mit Die Cellutaseaktivität mit Baumwolle als Substrat wird
QM 9414 (Quadrate) erhalten wurden. 65 in Milligramm redozierenden Zuckers (Glucose) ausge-
Fig.4 zeigt Ergebnisse von zwei parallel durchge- drückt, der erzeugt wird, wenn 1 ml des Kulturfiltrats
führten Fermentierungen. Bei der einen Fermentierung 24 h lang bei pH 4,8 und 500C in einem nicht
wurde nach 74 h stoßweise 1 % Glucose hinzugegeben geschüttelten Reagenzglas auf 50 mg Baumwolle
einwirkt. 0-Glucosidase wurde in internationalen
Einheiten (Mikromol Glucose, die pro Minute freigesetzt werden) unter Verwendung von Salcin gemessen,
wie es von Mandels, M. u. a. in Biotechnol. Bioeng. Symp. No. 6, Wiley-Interscience, New York, Seite 21
(1976) beschrieben wird. Als Substrate für die Messung der Aktivität des gesamten Cellulasesystems wurden
Filterpapier (FP) und Baumwolle verwendet. Zur Messung der Aktivität von Endo-/?-glucanase wurde
Carboxymethylcellulose (CMC) als Substrat eingesetzt Der Stamm NRRL 11,236 wurde aus dem Wildtyp
von T. reesei in einer Reihe von Schritten gewonnen, die
mit einer Mutagenese und einer sich daran anschließenden Selektion verbunden waren, wie es in F i g. 1 in
groben Umrissen erläutert wird. Der Stamm QM 9123
ist früher beschrieben worden. [Mandels, M. u. a. in Applied Microbiology 21. 152 (1971).] Der Stamm
TKO 41 wurde durch Mutagenese mittels Ultraviolettlicht erzeugt und entsprechend der Fähigkeit zum
Überleben der KhUiiiuiii-Behandlung scickitcii. Dei
Stamm NRRL 11,236 wurde erzeugt, indem man den Stamm TKO 41 einer UV-Mutagenese unterzog, und
auf der Basis seiner Befähigung zur Aufhellung bzw. Klärung von Cellulose auf einer 8% (GewicM/Volumen)
Glycerin enthaltenden Agarplatte selektiert, und er wurde weiter selektiert hinsichtlich der Freiheit von
einer Repression durch Glycerin in einer Submerskultur. Der Stamm NG 14 und sein Vorläufer sind früher
beschrieben worden [Montenecourt, B. D. und Eveleigh.
D.E. in Appl. and Environ. Microbiol. 34. 77 (1977).]
Unter den beschriebenen Züchtungsbedingungen tritt die Erzeugung von Cellulase durch Trichoderma-Stämme
typischerweise im Anschluß an die Periode des aktivsten Wachstums ein. Während der erster, ju Stunden
wird der pH-Wert schnell sinken gelassen und erreicht die Biomasse ein Maximum, jedoch werden nur
kleine Mengen an Cellulase erzeugt. Die größte Erzeugung von Ceilulase erfolgt während der zweiten
Periode von 50 Stunden, während restliche Cellulose verbraucht wird, und die Biomasse bleibt in einen
stationären Zustand oder vermindert sich langsam. Versuche zur Verlängerung der Phase der Enzymproduk'ion
durch Zugabe von mehr Cellulose zu einem späteren Zeitpunkt der Fermentierung waren nur von
n-ißigem Erfolg begleitet. Durch die Verwendung einer
hochkristallinen Cellulose wie faserförmiger Baumwolle ·>. ird die Produktionsphase verlängert, weil das Substrat·
langsamer verbraucht wird.
Dc Erzeugung von Celluiase wird bei den meisten AsconvvC""en-P;'zen. wobei Neurospora und Trichoderma
eir.gesoK-T-sen sind, und bei allen Stämmen von
T. p.-esei. ν.on·.. SRRL ' !.236 eingeschlossen ist. durch
Glucke rvr.ru-.>ert Bei allen bekannten Stämmen von
T. reesei mit Ausnahme von NRRL 11,236 tritt im Anschluß an den vollständigen Verbrauch der Glucose
eine Postrepressions-Verzögerungsperiode mit einer
beträchtlichen- Länge ein, während der die Erzeugung von Cellulase auf einem niedrigen Niveau fortgesetzt
wird Tatsächlich ist im Falle von QM 9414 dieErhoIung
von der Repression durch Glucose nicht vollständig,
·.veshalb dieser Stamm weniger Celluiase erzeugt wenn
er auf Glucose gezüchtet wird als wenn er- auf Cellulose gezüchtet wird Die Fähigkeit von NRRL 11,236, sich
schnell und vollständig von der Repression durch Glucose zu erholen, hai einen bedeutenden praktischen
Vorteil, der darin besteht, daß diese Fähigkeit einen schnellen Aufbau von Biomasse durch Züchtung auf
Glucose erlaubt woran sich nach der Übertragung auf ein von Glucose freies Cellulosemediurn eine schnelle
Erzeugung von Cellulase anschließt. Durch diese Züchtungs-»Diät« wird in wesentlich verkürzten Zeiten
eine maximale Erzeugung von Cellulase erzielt.
Wie vorher festgestellt wurde, wurde der Stamm NRRL 11,236 so ausgewählt, daß er frei von Repression
durch Glycerin ist. Diese Eigenschaft ist vom industriellen Standpunkt aus vorteilhaft, weil sie ermöglicht, daß
Kulturen von NRRL 11,236 unter Bedingungen, die in jo bezug auf die Stoffwechselenergie nicht beschränkend
sind, Cellulase erzeugen. Durch die Fähigkeit zur fortgesetzten Herstellung von Cellulase in Gegenwart
von Glycerin mit ' ellulose als Induktor wird nahegelegt,
daß die Mutation in NRRL 11,236 nicht bloß darin
ι i besteht, daß dieser Mikroorganismus gegenüber Glucose
nicht reagierend gemacht wird, sondern eher darin besteht, daß die Qualität seiner Reaktion bzw. seines
Ansprechens verändert wird.
Ein anderes auffälliges Merkmal von NRRL 11.236
-·' UCMCIIl U(II I! I, UdU HIMM. t l,J.;uuuiti
werden kann. Normale Induktoren der Cellulasesynthese beim Wildtyp von T. reesei sind Cellulose selbst und
Cellobiose. Cellobiose ist im Vergleich mit Cellulose teuer und weist gemeinsam mit Cellulose den Nachteil
auf, daß induzierte Cellulase unter Erzeugung von Glucose, eines Repressors, auf die Induktorsubstanz
einwirkt. Durch die Fähigkeit zur Erkennung von induktoranalogen Substanzen wie Lactose wird eine
Anzahl ion spezifischen methodologischen Vorteilen
Jf zur Verfügung gestellt. Durch die Fähigkeit, bei der
Fermentierung mit löslichen Materialien zu arbeiten, werden die bei einer Fermenticrung mit unlöslichen
Substanzen verbundenen technischen Probleme vermindert. Es tritt kein Verlust von Cellulase infolge
Adsorption an die Oberfläche der restlichen Cellulose ein. Das Volumen des Fermenters wird mit einem
höheren Wirkungsgrad ausgenutzt, da der NRRL 11,236-Biomasse ein größerer Anteil zur Verfügung
gestellt werden kann und zum Rühren und zur Belüftung des Fermenters weniger Energie benötigt wird.
Außerdem kann die Menge des Induktors erhöht werden, weil im Unterschied zu Cellulose keine
Beschränkung durch die Masse bzw. das Volumen auferlegt wird. Eine noch !größere Bedeutung hat der
Umstand, daß Lactose ein Hauptbestandteil der Molke.
eines Abfall- und Nebenprodukts der käseproduzieren-
; .den Industrie, ist. Demnach steht für eine Herstellung
: ■ von Cellulase mit niedrigem Kostenaufwand ein großer Vorrat eines billigen Nebenprodukts zur Verfugung. In
5n dieser Hinsicht gewinnt die Tatsache an Bedeutung, daß
Xylose, die selbst kein Induktor ist, die induzierende Wirkung der Lactose verstärkt Xylose wird bei der
Vorbehandlung von pflanzlichen Cellulosen wie Stroh und Maisstengeln und -blättern in großen Mengen
hergestellt Gegenwärtig wird bei solchen Verfahren soviel Xylose hergestellt daß der Preis sehr niedrig ist
Die kombinierte Verwendung von Lactose und Xylose führt fast zur Verdoppelung der Cellulaseproduktion,
die mit celluloseinduziertem NRRL 11,236 in Schüttel kolben-Kulturen erzielt wird, und bietet außerdem alle
vorstehend beschriebenen Vorteile der löslichen Induk-
. toren. Außerdem wird durch die Fähigkeit zum
Synthetisieren von Cellulase in Abwesenheit von Cellulose eine der bedeutenderen Schwierigkeiten, die der Erzielung hoher Ausbeuten entgegenstehen, nämlich die Tatsache, daß die Frodukte der Ceüulosehydrolyse. Cellobiose und Glucose, die Cellulasesynthese
reprimieren, beseitigt Daher erlaubt die Erzeugung von
Cellulase mit NRRL 11,236 eine maximale Cellulasesynthese in einem cellulosefreien Medium. Nähere
Einzelheiten zu den Wachstums- und Regulierungseigenschaften von NRRL 11,236 werden in den Beispielen
angegeben.
Der Stamm NRRL 11,236 zeichnet sich weiter dadurch aus, daß er auf Kartoffeldextrose-Agar-Medium
schlecht wächst und darauf anscheinend keine Koni',»-*2n bildet. Außerdem erzeugt der Stamm nach 6-bis
8tägiger Züchtung in einer Submerskultur auf dem Medium 4577 MP eine einzigartige blaßrosafarbene
Kulturflüssigkeit. Dieses Medium hat die folgende Zusammensetzung (in Gewichtsprozent/Volumen):
KH2PO4, 1,5%; MgSO4 · 7 H2O, 0,03%; (NH4J2HPO4, 0,28%; CaCI2 · 2 H20,0,03%; Harnstoff, 0,06%; Proteo- 1 i sepepton, 0,1%; Biotin, 0,00005%; Mandels Spurenelemente. 1 ml (siehe die vorstehend erwähnte Literaturstelle von Mandels, M.) und eine Kohlenstoffquelle, im allgemeinen 1% Cellulose. Der Stamm NRRL 11,236 »*CIg» I" ^iCgCri'A'Sri VCri ivaufCmit'r ^w iTig/ΓΓ11/ ficiCn UCI
KH2PO4, 1,5%; MgSO4 · 7 H2O, 0,03%; (NH4J2HPO4, 0,28%; CaCI2 · 2 H20,0,03%; Harnstoff, 0,06%; Proteo- 1 i sepepton, 0,1%; Biotin, 0,00005%; Mandels Spurenelemente. 1 ml (siehe die vorstehend erwähnte Literaturstelle von Mandels, M.) und eine Kohlenstoffquelle, im allgemeinen 1% Cellulose. Der Stamm NRRL 11,236 »*CIg» I" ^iCgCri'A'Sri VCri ivaufCmit'r ^w iTig/ΓΓ11/ ficiCn UCI
Mycel-Übertragung auf ein Kabicidin enthaltendes Medium nur ein geringes Wachstum, falls er überhaupt
wächst.
Der Stamm NRRL 11,236 kann im allgemeinen auf jedem Medium gezüchtet werden, das für die Züchtung
von T. reesei-Stämmen geeignet ist. Der pH des Mediums sollte auf dem Wert 3 oder einem höheren
Wert gehalten werden.
Beispie Il in
Er eugung von Cellulase in T. reesei-Stämmen: Jeder Stamm wurde in einem Fernbach-Behälter (Schüttelkolben)
gezüchtet, der 1 Liter des vorstehend beschriebenen Mediums 4577 MP enthielt, das mit 1% (Gewicht/
Volumen) Cellulose ergänzt und mit 1,5% (Gewicht/Volumen) KH2PO4 gepuffert war. Die Kulturen wurden bei
28°C auf einer Rotations-Schüttelvorrichtung inkubiert. Zu den angegebenen Zeiten wurden aliquote Anteile
von 5 ml aus der Kultur entnommen und in bezug auf λο
den pH-Wert und die Cellulaseaktivität in der überstehenden Flüssigkeit geprüft. Die Ergebnisse für
die Stämme QM 9414, TKO 41 und NRRL 11,236 werden in F i g. 2 gezeigt. Bei allen Stämmen verzögerte
sich der Beginn der Erzeugung von Cellulase um etwa 2 Tage. Während dieser Zeit vergrößerte sich die
Biomasse. (Diese Meßwerte werden nicht gezeigt.) Sobald die Cellulasesynthese begonnen hatte, wurde
Cellulase durch den Stamm NRRL 11,236 mit einer höheren Geschwindigkeit und in einem größeren
Ausmaß synthetisiert als durch die anderen Stämme.
Züchtung, Erzeugung von Cellulase und Reaktion auf
den vollständigen Verbrauch von Glucose: F i g. 3 zeigt die Ergebnisse eines ähnlichen Züchtungsexperiments,
bei dem zusätzlich zur Erzeugung von Cellulase Filterpapier-CelluIaseemheiten/ml (FP), Mycel-Protein
(MPr), lösliches Protein (SPr) und Glucose in dem Medium (G) als Funktion der Zeit gemessen wurden.
Der Stamm NRRL 1136 wurde mit QM 9414
verglichen. Die Kulturen wurden im wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben gezüchtet, jedoch enthielt das
Medium am Anfang 1% Glucose in 2% Fichtenholzschliff, der in einer Kugelmühle bis zur Erzielung einer
Teilchengröße entsprechend einer lichten Maschenweite von 74 um gemahlen worden war. Mycel-Protein und
lösliches Protein wurden durch das Verfahren von Lowry, O. H., u. a., Biochem. 193,265 (1951) gemessen. Ir,
Fig. 3sind die Werte,die mit dem Stamm NRRL 11,236
erhalten wurden, durch Kreise dargestellt, während die Werte für QM 9414 durch Quadrate dargestellt werden.
Die Kurven 1 geben den Glucoseverbrauch wieder. Die Kurven 2 stellen den FP-Versuch dar. Die Kurven 3
geben das lösliche Protein wieder, während die Kurven 4 das Mycel-Protein darstellen. Man kann sehen, daß der
Beginn der Cellulasesynthese bei beiden Stämmen zeitlich im allgemeinen mit dem vollständigen Verbrauch
der Glucose aus dem Medium übereinstimmte, jedoch begann die Cellulasesynthese bei NRRL 11,236
sofort und mit hoher Geschwindigkeit. Bei QM 9414 trat die Cellulasesynthese aufgrund einer Postrepressions-Verzögerung
verspätet ein, und die Geschwindigkeit der Synthese war bedeutend niedriger als bei NRRL
11,236. Bei NRRL 11,236 wurden innerhalb von IO Stunden nach dem vollständigen Verbrauch der
Glucose beträchtliche Mengen von Ceiiuiase synthetisiert.
Bei beiden Stämmen war die Geschwindigkeit der Synthese von löslichem Protein in dem Medium und von
Cellulase im wesentlichen parallel.
Experiment mit Glucose-Stoß: Zur weiteren Darlegung der Repression durch Glucose und des Fehlens
einer Postrepressions-Verzögerung bei NRRL 11,236 wurde eine Kultur in der Wachstumsphase, bei der
Cellulase synthetisiert wird, ein Glucose-Stoß verabreicht. Zur Einleitung der Züchtung in einem Fermenter
wurde ein lOprozentiges (Volumen/Volumen) Inoculum von Mycel verwendet, das auf 1% (Gewicht/Volumen)
Glucose gezüchtet worden war. Der Fermenter enthielt als Kohlenstoffquelle Cellulose in Form von 1,5%
(Gewicht/Volumen) Fichtenholzschliff (lichte Maschenweite: 420 μηι), der weiter bearbeitet worden war,
indem man ihn zweimal eine Minute lang durch eine Walzenmühle mit einer Spaltweite von 508 μπι hindurchlaufen
ließ, und von 0,5% (Gewicht/Volumen) Baumwolle, die auch zweimal mit einer Walzenmühle
mit einer Spaltweite von 254 μηι bearbeitet worden war.
[Tassinari, T. und Macy, C, Biotechnol. Bioeng. 19, 1321
(1970).] Die Ergebnisse von zwei parallel durchgeführten Fermentierungen werden in F i g. 4 gezeigt. Bei der
einen Fermentierung wurde nach 74 Stunden ein lprozentiger Glucose-Stoß hinzugefügt, während bei
der anderen kein Glucose-Stoß erfolgte. Die mit 1 bezeichnete Kurve stellt den Glucose-Stoß dar,
während Kurve 2 den Glucoseverbrauch darstellt. Kurve 3 bezeichnet den CMC-Versuch "v* Glucose-Stoß
und Kurve 4 den CMC-Versuch ohne Glucose-Stoß-Kurve 5 bezeichnet den FP-Versuch mit Glucose-StoS, während Kurve 6 den FP-Versuch ohne
Glucose-Stoß bezeichnet Cellulase wurde unter Verwendung von Filterpapier (FP) als Substrat und von
Carboxymethylcellulose (CMC) als Substrat geprüft Man kann sehen, daß, selbst nachdem die Cellulasesynthese begonnen hatte, eine weitere Synthese durch
Glucose reprimiert wurde. Die Cellulasesynthese begann jedoch wieder ohne eine bedeutende Postrepressions-Verzögerung, sobald die Glucose in dem
Medium vollständig verbraucht war. Innerhalb von 10 Stunden nach dem vollständigen Verbrauch der
Glucose wurden beträchtliche Mengen von Cellulase synthetisiert Die Ceüulasemenge, die am Ende in dem
Fermenter mit Glucose-Stoß erzeugt worden war, war so hoch wie bei dem KontroUversuch oder höher.
Wirkungen von Glycerin auf die Synthese von Cellulase durch NRRL 11,236 und QM 9414: Die zwei
Stämme wurden in SchUttelkolben gezüchtet, die 30 ml s des vorstehend beschriebenen Mediums enthielten,
worin entweder 1% (Gewicht/Volumen) Cellulose oder Cellulose-Glycerin-Mischungen, wie sie in Fig.5
gezeigt werden, enthalten waren. Bei diesen Experimenten waren die Vfedien mit 1,5% (Gewicht/Volumen)
KH2PO4 gepuffert, um den pH auf einem größeren Wert
als 3,0 zu halten. Zweifache Kulturen des Stammes QM 9414 und dreifache Kulturen des Stammes NRRL
11,236 wurden 162 Stunden lang bei 28°C auf einer sich
hin- und herbewegenden Schüttelvorrichtung gezüchtet, is
Die Cellulaseaktivität in der überstehenden Flüssigkeit wurde dann unter Verwendung von Filterpapier (FP),
Salicin (S) oder Carboxymethylcellulose (CMC) als Substrat bestimmt. Die Durchschnittswerte f·"?r jeden
Test wurden graphisch dargestellt. Die Erzeugung von Cellulase wurde bei QM 9414 durch die Gegenwart von
2,5% Glycerin im wesentlichen vollkommen reprimiert. Andererseits wurde durch NRRL 11,236 Cellulase
synthetisiert, und zwar in wesentlich größeren Mengen als durch QM 9414 in Abwesenheit von Glycerin. Die
Zugabe von Glycerin führte nur zu einer mäßigen Verminderung der Menge der synthetisierten Cellulase.
Selbst in Gegenwart von 7,5% (Gewicht/Volumen) Glycerin wurde durch NRRL 11,236 beträchtlich mehr
Cellulase synthetisiert als durch nicht reprimiertes QM 9414. Der Stamm NRRL 11,236 kann Glycerin im
Stoffwechsel umwandeln und ist dazu befähigt, Cellulase zu synthetisieren, während gleichzeitig Glycerin verbraucht
wird. (Diese Meßwerte werden nicht gezeigt.) Die Reaktion von NRRL 11,236 auf Glycerin ist vom
praktischen Gesichtspunkt aus von großer Bedeutung. Die Hydrolyse der Cellulose kann für eine im großen
Maßstab erfolgende Erzeugung von Ethanol mit der Ethanqlgärung verbunden werden. Glycerin, das während
der Herstejfung von Ethanol als Nebenprodukt gebildet wird, könnte für die Züchtung und für die
Produktion von Biomasse des Pilzes NRRL 11,236, die für die Erzeugung von mehr Cellulase eingesetzt wird, in
den Kreislauf zurückgeführt werden.
Wirkungen von Lactose und Xylose auf die Induktion der Celluiasesynthese. Fig.6 zeigt die Mengen der
gesamten Cellulase, die bei einer 6tägigen Inkubation in Gegenwart der angegebenen Substanzen als Induktoren
erzeugt we Jen, wobei der Stamm NRRL 11,236 mit QM 9414 verglichen wird.
Bei dem Züchtungsmedium handelte es sich um das Medium 4577 MP, das so modifiziert war, daß es 0,08%
Harnstoff, 1,25% KH2PO4 und 0,53% (NH4J2H PO«
enthielt. Wie vorher beobachtet wurde, war die durch Cellulose allein induzierte Erzeugung von Cellulase bei
NRRL 11,236 wesentlich größer "als bei QM 9414. Überraschenderweise war die Synthese von Cellulase
durch NRRL 11,236 durch Lactose induzierbar, die sogar effektiver zu sein schien als Cellulose. Xylose
wirkte bei keinem der beiden Stämme als Induktor. Xylose verstärkte jedoch bei NRRL 11,236 in hohem
Maße sowohl die Induktion durch Cellulose als auch die Induktion durch Lactose. Eine maximale Cellulaseproduktion,
die beträchtlich größer war als die bei einer Induktion durch Cellulose erhaltene Cellulaseproduktion,
wurde beobachtet, als Xylose in Verbindung mit Cellulose oder Lactose als Induktor vorhanden war. Die
Eigenschaft des Stammes NRRL 11,236, daß er für eine maximale Celluiasesynthese durch die Kombination von
zwei löslichen Zuckern, Lactose und Xylose, induziert werden kann, scheint eine allein diesem Stamm
zukommende Eigenschaft zu sein.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Cellulase durch
Züchten von TricRoderma reesei und Gewinnen der
ejctrazelluJär erzeugten CeJlülase, dadurch gekenn ζ e ϊ c h η e t, daß man als Trichoderma reesei
Trichoderinä reesei MCG 77 (NRRL 11,236) züchtet,
2. Verfahren nach Anspruch 1* dadurch gekennzeichnet, daß man als Induktor der Cetlulasesynthese
Lactose einsetzt
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Nährmediüm Glucose oder
Glycerin enthält.
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