DE29527C - Taschenstempel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

EDWIN MILLER RICHFORD in LONDON. Taschenstempel.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. April 1884 ab.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein aus Metallblech herstellbares Gehäuse mit Federverschlufs, das mit einer Kautschukstempelplatte und einer selbsttätigen Anordnung zum Anfeuchten oder Anfärben des Stempels derartig versehen ist, dafs diese Theile, im geschlossenen Zustande des Gehäuses, sich im Innern desselben befinden und dann so zu einander liegen, dafs der Stempel gegen.das mit Farbe oder Drucktinte anzufeuchtende Kissen geprefst wird. Im offenen Zustande aber stellen sich die Gehäusetheile unter einem spitzen Winkel dachartig gegen einander, und die den Kautschukstempel tragende Platte bildet alsdann die Basis eines körperlichen Dreiecks. Die Schenkel des Dreiecks dienen in dieser Stellung zur Handhabung des Stempels.

In Fig. ι bis 3 ist der Apparat als besonderer Stempel und in Fig. 4 bis 6 als ein mit einem Bleistift- oder Federhalter verbundener Gegenstand dargestellt.

Fig. ι ist eine perspectivische Ansicht des Apparates im offenen, zum Gebrauch fertigen Zustande;

Fig. 2 zeigt eine perspectivische Ansicht des geschlossenen Apparates;

Fig. 3 ist ein Längenschnitt des geschlossenen Apparates.

Die Fig. 4 bis 6 zeigen den Fig. 1 bis 3 entsprechende Ansichten eines solchen Apparates, "der mit einem Bleistifthalter verbunden ist und darum verhältnifsmäfsig kleiner hergestellt wird.

Dieselben Buchstaben bezeichnen die gleichen oder analogen Theile der verschiedenen Figuren.

A und B sind zwei flache Arme mit umgelegten Rändern a abb, welche durch die letzteren die Form eines flachen Kastens bekommen; A ist unten mit einem Rand a^x versehen, der höher ist als die übrigen und bei B an der entsprechenden Stelle wegfallen kann. Die Kasten A B sind entweder an einander mittelst Scharniers β², wie in Fig. 1, 2 und 3, oder an einem Zwischenstück C mittelst der Gelenke «² und P, wie in Fig. 4, 5 und 6, drehbar befestigt. D ist ein gewöhnlicher Kautschukstempel, der von der Platte E gehalten wird. Die Platte E ist mittelst Scharniers e an dem freien Ende des Kastens B befestigt, und zwar ist ihre Bewegung beim Herausfallen durch Anschlag ihrer unteren Kante gegen die flache Wand B (oder durch eine besondere Vorrichtung) begrenzt, so dafs der von Έ beschriebene Winkel stets derselbe sein mufs, was nöthig ist, damit der Rand a^x in die Nuth <?² der Platte E treten kann. A¹B¹ sind zwei an den oberen Enden von A und B angebrachte Griffe oder Daumen, mittelst derer, wenn man sie gegen einander drückt, man dem Apparat die durch Fig. ι und 4 gezeigte Stellung giebt. F ist eine in das Scharnier a¹, Fig. 3, eingelegte oder zwischen den Daumen A¹ und B¹, Fig. 6, eingeschaltete Feder, welche die Kästen AB gegen einander drückt. G ist das Tintenkissen, gegen welches der Kautschukstempel D durch den Druck der Feder F geprefst, wird, wenn der Apparat geschlossen ist.

Wenn man sich des Stempels bedienen will, so spreizt man die Kästen A B (durch Druck

auf A¹ und B¹) so weit aus einander, dafs die Platte E herabfallen und gerade bis über den Rand β¹ hinausgehen kann; läfst dann der Druck auf A' B¹ nach, so haben A und B das Bestreben, sich einander zu nähern, und es wird dadurch die Kante von a¹ in die Nuth e² der Platte E gedrückt, dadurch bleiben A und B in der gespreizten Stellung stehen und die Theile A B und E bilden ein zum Drucken oder Stempeln fertiges Instrument.

Die Platte E fällt durch ihr eigenes Gewicht wieder in B zurück, wenn man den Apparat in die geeignete Lage bringt und die Theile AB genügend weit aus einander spreizt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Gehäuse eines Taschenstempels, welcher aus den kastenartigen, durch Gelenk verbundenen und mit von einer Feder F beeinflufsten Griffen oder Daumen A' und B¹ versehenen Armen A und B und der am freien Ende von B durch Gelenk befestigten Platte E besteht, welch letztere mit einer Nuth e¹ zur Aufnahme der vorstehenden Kante des an A befindlichen Randes a^} versehen ist und welche im geschlossenen Zustande des Stempels sich parallel zu B legen, im offenen Zustande aber die zum Stempeln geeignete Lage zwischen A und B einnehmen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.