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Regallager
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Die Erfindung betrifft ein Regallager, insbesondere für Kleinteile,
bestehend aus einzelnen zu Regalblöcken zusammengefaßten Regaleinheiten, die in
Tiefenrichtung hintereinander angeordnet in einer Richtung verschieblich gelagert
sowie über wenigstens einen Bedienungsgang zugänglich sind, der durch Verschieben
von Regaleinheiten wahlfrei an verschiedenen Stellen gebildet werden kann.
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Zur Lagerung von Kleinteilen werden in der Regel Regale verwendet,
die in herkömmlicher Anordnung ortsfest angeordnet sind, wobei jeweils zwischen
zwei Regalen ein Bedienungsgang vorhanden ist, welcher die Zuführung und die Entnahme
der gelagerten Teile erlaubt. Weil bei derartigen Lagern durch die zwischen den
Regaleinheiten vorhandenen Bedienungsgänge ein größerer Teil der Grundfläche verlorengeht,
als von den Regalen überdeckt ist, werden in der Praxis häufig Regallager in verschiedenen
Ausführungsformen eingesetzt, deren Regaleinheiten verschieblich gelagert sind,
so daß jeweils wenigstens ein Bedienungsgang wahlfrei an verschiedenen Stellen des
Regallagers gebildet werden kann, der den Zugriff zu den jeweils gewünschten Regaleinheiten
ermöglicht. Bei einem weit verbreiteten typischen sogenannten Rollregallager dieser
Art sind die einzelnen Regaleinheiten auf Rollen
gestellt, welche
das Verschieben der Regaleinheiten in Richtung ihrer Tiefe erlauben. Hierdurch ist
es möglich, für eine größere Anzahl von Regaleinheiten mit nur einem Bedienungsgang
auszukommen, während andererseits durch Zusammenfahren der Regaleinheiten sich eine
einfache Möglichkeit ergibt, einen unbefugten Zugang zu dem Regallager zu verhindern.
Die Tiefe der Regaleinheiten darf aber aus Gründen der Standsicherheit ein bestimmtes
Maß nicht unterschreiten. Aus diesem Grunde ergibt sich bei der Lagerung kleinerer
Gegenstände in geringen Stückzahlen pro Gegenstandsart eine schlechte Platzausnutzung,
da die Regaltiefe nicht ausgenutzt werden kann.
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Außerdem muß für jeden Regalblock Platz für einen quer zu der Blocklängsrichtung
verlaufenden Bedienungsgang freigehalten werden, wobei hinzukommt, daß zwischen
nebeneinanderstehenden Regalblöcken wiederum Bedienungsgänge vorhanden sein müssen,
die den Zugang zu dem in den Regalblock hineinführenden Bedienungsgang ermöglichen.
Dadurch ist die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Grundfläche weiter verschlechtert.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Regallager zu schaffen,
das insbesondere zur Lagerung von Kleinteilen geeignet ist und sich bei einfacher,
übersichtlicher Anordnung der Regaleinheiten durch eine hohe Platzausnutzung auszeichnet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Regallager erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß die Regalblöcke jeweils als Einheit in Regallängsrichtung
unter Ausbildung des Bedienungsganges verschieblich sind und daß die Regaleinheiten
jedes Regalblockes ihrerseits einzeln in Regal längsrichtung in den jeweiligen
Bedienungsgang
hinein verschiebbar ausgebildet sind.
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Bei diesem Regallager können somit die einzelnen, aus in Tiefenrichtung
hintereinander angeordneten Regalen geringer Tiefe bestehenden Regalblöcke so verschoben
werden, daß an der jeweils gewünschten Stelle ein Bedienungsgang entsteht. In diesen
Bedienungsgang können dann die einzelnen Regaleinheiten hineingeschoben werden,
zu denen ein Zugriff erforderlich ist. Ein solches Regallager kann deshalb grundsätzlich
mit einem einzigen Bedienungsgang das Auslangen finden, so daß sich eine hervorragende
Ausnutzung der Grundfläche ergibt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können die Regaleinheiten der
einzelnen Regalblöcke auf für die jeweils einander entsprechenden Regaleinheiten
aller Regalblöcke gemeinsamen Führungsbahnen verschiebbar sein, was beispielsweise
den Vorteil mit sich bringt, daß durch Verschieben einer am Rande des Regallagers
befindlichen Regaleinheit die auf der gleichen Führungsbahn geführte Regaleinheit
des an den Bedienungsgang anschließenden Regalblockes über die dazwischenliegenden
Regaleinheiten in dem Bedienungsgang hineingeschoben werden kann. Diesem Vorteil
kommt insbesondere bei engen Platzverhältnissen eine erhebliche Bedeutung zu.
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Die Regaleinheiten können dabei auch eine unterschiedliche Tiefe aufweisen.
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Um insbesondere bei Kleinteilen die Tiefe der Regaleinheiten ohne
Rücksicht auf die Standsicherheit der Regaleinheiten voll ausnutzen zu können, können
die einzelnen Regaleinheiten mit sehr geringer Tiefe ausgebildet werden.
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In diesem Falle ist es dann zweckmäßig, daß die unten auf Laufrollen
abgestützten Regaleinheiten an ihrer Oberseite
in Führungsbahnen
seitlich geführt sind, so daß ein Umkippen oder Verklemmen ausgeschlossen ist.
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Die Führungsbahnen können etwa in Gestalt von Fthrungsschienen an
einer Decke od.dgl. befestigt sein. Es ist aber auch eine Anordnung denkbar, bei
der die Führungsbahnen Teile einer die Regalblöcke überspannenden flAchenhaften
Konstruktion sind, die über Rollen-unmittelbar auf den Einzelregalen abgestützt
und gegebenenfalls seitlich an einer Wand od.dgl. ortsfest verankert ist.
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Auf diese Weise lassen sich eigene Aufhängungen der Führungsbahnen
vermeiden, die beispielsweise bei großer Deckenhöhe des das Regallager aufnehmenden
Raumes sonst einen erheblichen konstruktiven Aufwand bedingen. Die Führungsbahnen
werden bei dieser Ausführungsform von den Regaleinheiten selbst getragen.
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Schließlich kann auch in dem Bereich zwischen benachbarten Regalblöcken
wenigstens ein über die Blocklänge durchgehender Balken angeordnet sein, der unter
Verschiebung wenigstens eines Regalblockes in Regallängsrichtung bewegbar ist. Der
Balken gewährleistet, daß die Regaleinheiten des zu verschieben den Regalblockes
bei der Verschiebung in ihrer aufeinander ausgerichteten Zuordnung verbleiben, ohne
daß besondere Vorkehrungen getroffen werden müßten. Für den Fall, daß zwischen den
Regalblöcken für den Balken zu wenig Raum zur Verfügung steht, kann dieser auch
in dem Bereich der oberen Führungsbahnen angeordnet sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Regallager gemäß der Erfindung
in der Draufsicht und in schematischer Darstellung, Fig. 2 ein Regallager gemäß
Fig. 1 mit einer anderen Anordnung des Bedienungsganges, in einer Darstellung entsprechend
Fig. 1, Fig. 3 ein Regallager gemäß der Erfindung in einer anderen Ausführungsform
und in einer Darstellung gemäß Fig. 1, Fig. 4 das Regallager nach Fig. 1 in einer
Seitenansicht, Fig. 5 eine Regaleinheit des Regallagers nach Fig. 1 in einer Einzeldarstellung
und einer Seitenansicht, Fig. 6 die Regaleinheit nach Fig. 5 in einer um 900 gedrehten
Seitenansicht, Fig. 7 die Führungseinrichtung einer Regaleinheit für ein Regallager
gemäß der Erfindung in einer schematischen Teildarstellung und im Ausschnitt und
Fig. 8 die Anordnung nach Fig. 7, geschnitten längs der Linie VIII-VIII der Fig.
7 in einer Seitenansicht und im Ausschnitt.
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Das in Fig. 1 dargestellte Regallager besteht aus einer Anzahl von
Regaleinheiten 1 geringer Tiefe, von denen eine in den Fig, 5, 6 veranschaulicht
ist. Jede der Regaleinheiten 1 ist auf zwei Laufrollen 2 abgestützt, die in Gestalt
von Spurkranzrollen ausgebildet sind, welche auf einer unteren Führungsbahn in Gestalt
einer rechteckigen Schiene 3 laufen, die auf dem Fußboden od.dgl.
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befestigt ist. Die Laufrollen 2 gestatten es somit, die Regaleinheit
1 in Regallängsrichtung (in Fig. 5 nach links oder rechts) zu verschieben. Um die
Standsicherheit der Regaleinheiten 1 trotz ihrer geringen Tiefe zu gewährleisten,
trägt jede Regaleinheit 1 oben einen vertikalen Rollenzapfen 4, an dem eine horizontale
Führungsrolle 5 drehbar gelagert ist, welche in der insbesondere aus Fig. 6 ersichtlichen
Weise in einer eine obere Führungsbahn bildenden U-Profilschiene 6 läuft. Die U-Profilschienen
6 sind an einer Decke od.dgl. befestigt, wie dies bei 7 in Fig. 5, 6 angedeutet
ist. Die von den U-Profilschienen 6 gebildeten Führungsbahnen sind in den Fig. 1
bis 3 durch strichpunktierte Linien angedeutet. Die Führungsbahnen verlaufen ersichtlich
im Abstand parallel zueinander.
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Die einzelnen Regaleinheiten 1 sind in Tiefenrichtung der Regale hintereinanderstehend
zu Regalblöcken 8 bis 11 zusammengefaßt, von denen jeder bei dem in den Fig.
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1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel dreizehn Regaleinheiten
umfaßt.
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Jeder der Regalblöcke 8 bis 11 kann als Einheit in Regallängsrichtung,
d.h. in Richtung eines Pfeiles 12 in den Fig. 1, 2 verschoben werden, so daß ein
in Regalblocklängsrichtung verlaufender Bedienungsgang 13, dessen Breite der Länge
einer Regaleinheit 1 entspricht, wahlfrei an beliebiger Stelle innerhalb des Regallagers
gebildet werden kann. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Zustand befindet sich der
Bedienungsgang 13 in der Mitte des Regallagers zwischen den Regalblöcken 9 und 10,
während bei dem in Fig. 2 veranschaulichten Zustand der Regalblock 9, bezogen auf
Fig. 1, nach rechts verschoben ist, so daß der Bedienungsgang 13 nunmehr zwischen
den Regalblöcken 8 und 9 liegt.
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In den so zwischen benachbarten Regal blöcken ausgebildeten Bedienungsgang
13 kann aus einem der jeweils anstoßenden Regalblöcke heraus eine Regaleinheit eingeschoben
werden, die in den Fig. 1, 2 mit 1a bezeichnet ist.
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Die von den U-Profilschienen 6 und den parallel dazu verlaufenden
Rechteckschienen 3 gebildeten Führungen verlaufen über die gesamte Länge des Regallagers.
Um deshalb beispielsweise in Fig. 1 anstelle der Regaleinheit la die benachbarte
Regaleinheit 1b aus dem Regalblock 10 in den Bedienungsgang 13 einzuschieben,kann
von der Regallageraußenseite her die Regaleinheit 1c, bezogen auf Fig. 1, nach links
verschoben werden, womit die Regaleinheit 1a wieder in den Regalblock 9 zurückgebracht
wird und die Regaleinheit 1b in den Bedienungsgang 13 gelangt.
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Das Regallager ist selbstverständlich nicht auf die in den Fig. 1,
2 veranschaulichte Zahl von vier Regalblöcken 8 bis 11 beschränkt. Das Regallager
kann sowohl eine größere als auch eine kleinere Zahl von Regaleinheiten 1 umfassen.
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Auch ist es nicht erforderlich, daß die Regaleinheiten 1 alle die
gleiche Tiefe aufweisen. Wie Fig. 3 zeigt, können einzelne Regaleinheiten 100 auch
mit einer größeren Tiefe ausgebildet sein, wenn dies die Art der zu lagernden Teile
zweckmäßig erscheinen läßt.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen sind die die oberen Führungsbahnen
bildenden U-Profilschienen 6, wie bereits erläutert, an der Decke 7 verlegt. Daneben
ist es naturgemäß auch möglich, diese U-Profilschieneh 6 an einer Tragkonstruktion
zu befestigen, die über Ständer auf dem Fußboden abgestützt ist.
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Eine andere Ausführungsform ist in den Fig. 7 und 8 gezeigt: Die U-Profilschienen
6 sind zu einer flächenhaften Konstruktion miteinander verbunden, die auf den Regaleinheiten
1 selbst abgestützt ist. Zu diesem Zwecke sind an den Regaleinheiten 1 auf der oberen
Stirnseite Stützrollenpaare 13 angeordnet, die um eine horizontale Drehachse 14
drehbar an einem Lagerbock 15 gelagert sind und auf denen die U-Profjlchienen 6
der Konstruktion aufliegen. Die Konstruktion selbst kann seitlich an einer Gebäudewand
od.dgl. verankert sein. Damit entfallen besondere Stütz- oder Aufhängekonstruktionen
für die obere Führung der Regaleinheiten 1.
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Um die einzelnen Regalblöcke in einfacher Weise zur Ausbildung eines
Bedienungsganges 13 verschieben zu können, sind in der aus Fig. 4 ersichtlichen
Weise in dem Bereich zwischen benachbarten Regalblöcken über die Länge der Regalblöcke
durchgehende Balken 17, 18 vorgesehen, an denen die einzelnen Regaleinheiten 1 verankerbar
sind. Um einen Regalblock zu verschieben, genügt es dann, den entsprechenden Balken
17 bzw. 18 zu bewegen, der den daran anliegenden Balken des benachbarten Regalblockes
mitnimmt, wenn beispielsweise zwei oder mehrere Regalblöcke gleichzeitig verschoben
werden sollen. Die Balken 17, 18 können, wie dargestellt, nahe des Fußbodens angeordnet
sein, doch ist es grundsätzlich möglich, sie in jeder beliebigen Höhe vorzusehen.
Bei beengten Platzverhältnissen können die Balken außerdem auch im Bereiche der
Führungsrollen 5 bzw. der Profilschienen 6, d.h. oberhalb der Regaleinheiten 1 angeordnet
sein, wie dies etwa bei 18a in Fig. 4 angedeutet ist. In einfachen Fällen,
wie
sie in der Praxis häufig vorkommen, kann anstelle von zwei Balken 17, 18 lediglich
ein Balken 17 vorgesehen sein, der bei der Verstellung die an ihm einfach anliegenden
Regaleinheiten 1 mitnimmt.