-
"Vorrichtung zum Zwirnen oder Texturieren
-
von Textilfäden"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Zwirnen oder Texturieron von Textilfäden der im Oberbegriff des Anspruchs 1
definierten Art.
-
Eine solche Vorrichtung wurde in der Hauptanmeldung P 29 28 522.1
vorgeschlagen.
-
Die Hauptanmeldung richtete sich auf Maßnahmen zur Verbesserung der
Gleichföroi6keit des Texturierergebnisses durch eine Verbesserung der Andrückung
der den direkten Reibkontakt u Faden bewirkenden Arbeitsflächen. Die in der Hauptanmeldung
angegebene Lösung zeichnet sich dadurch aus, daß die Andrückkräfte senkrecht zu
den Arbeitsflächen trägheits- und reibungsarm durch ein Druckfluid, d.h. ohne drehende
oder zu beschleunigende Teile, übertragen werden und daß bei direkter Beaufschlagung
der RUckseite der Arbeitsfläche mit mindestens einem Druckfluidpolster weitgehende
Verschleißfreiheit zwischen der Andrückeinrichtung und der Arbeitsfläche erreicht
wird. Bevorzugt werden die AndrUckkräfte durch statische Druckkräfte aufgebracht,
und die Ubertragung erfolgt reibungsar. durch Luftschmierung. Hi er zu ist die AndrUckeinrichtung
beispielsweise als Ringkolben mit einer Düse ausgebildet, welcher Ringkolben von
einem Druckfluid in einem Zylinder bewegt wird und die Arbeitsfläche selbst über
haupt nicht berührt, weil an der Stirnfläche des Ringkolbens ein Druckfluidpolster
durch ausströmende Druckluft (Schuierluft) oder dgl. gebildet ist.
-
Im Gegensatz zu bekannten älteren Andrückeinrichtungen wird bei der
Hauptanmeldung die Arbeitsfläche als dünnwandiges, flexiblos Element ausgebildet
und nur örtlich, d.h. längs der Fadenkleimlinis, deformiert, wodurch eine örtliche
Klemmung und
Zwirnung des Fadens ettolgt, während sich die übrigen
Teile der Arbeiteflächen nicht berühren, so daß infolgedessen dort auch kein Verschleiß
auftritt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die vorgeschlagenen Anordnungen
zum Zwirnen oder Falschdralltexturieren von Textilfäden, die auf dem fluiddynamischen
Andrückprinzip gemäß der Hauptanmeldung basieren und sich zur Ausübung der genannten
textilen Arbeiteprozesse zur Fadenbearbeitung besonders eignen, weiter fortzubilden
und zusätzliche vorteilhafte Anwendungen der Vorrichtung anzugeben.
-
Gemäß der vorliegenden Zusatzanceldung wird nunmehr vorgeschlagen,
daß die als flexibles Element ausgebildete Arbeitsfläche als dünnwandige Scheibe
oder als zwischen umlaufend angetriebenen achsparallelen Rollen gespannter Endlooflachriemen
vorliegt, die mittels einer fluiddynamisch wirkenden Andrückeinrichtung nach der
Hauptanmeldung unter Klemmung des Fadens örtlich gegen die Mantelfläche einer drehend
angetriebenen, steif ausgebildeten Arbeitsfläche, wie Walze, Rolle oder dgl. angedrückt
wird.
-
Der Vorteil dieser Anordnung liegt in der Verringerung des baulichen
Aufwandes und der geringen Störanfälligkeit, da die eine der flexiblen Arbeitsflächen,
beispielsweise einer der Bandläufe, entfällt. Somit wird auch nur@noch eine einzige
Andrückvorrichtung und das tUr ihren Betrieb erforderliche Arbeitemittel, wie Druckluft
etc., benötigt. Auch die Anzahl der durch die Werkstoffbeanspruchung bei längerer
Betriebsdauer ermündenden und ggf. zu ersetzenden Bandläufe wird reduziert, wodurch
die Zeiten für Störungebeseitigungen und Ausfälle der Aggregate im Produktionsprozeß
verringert werden.
-
Um die durch die Walze, Rollen oder dgl. gebildeten Arbeitsflächen
den verschiedenen Erfordernissen des Texturiervorganges anpassen zu können, sind
sie verschwenkbar angeordnet und bezüglich ihres Xreuzungswinkels gegenüber dem
Fadenlauf einstellbar, wobei dieser Winkel zwischen dem Fadenlauf und einer Norm
nl ebene zur Dreachse der Walze, Rolle oder dgl. definiert iet. Alternativ ist der
Bandlauf bezüglich seines Kreuzungswinkels gegenüber dem. Fadenlauf einstellbar
angeordnet.
-
Die steif ausgebildete Walze, Rolle oder dgl. hat entweder bevorzugt
eine kreiszylindrische Form oder ist auf ihrer Mantelrläche kreiskegelatumpfförmig
ausgebildet. Sie kann zur Anpassung an eine optimale Fadenklemmlinie auch als exaktes
oder angenähartes Drehhyperboloid ausgebildet sein. Die geometrische Form der Oberflache
des Drehhyperboloid6 richtet sich dabei bevorzugt nach dem beim Betrieb der Texturiervorrichtung
vorgesehenen, mittleren Kreuzungswinkel6 zwischen den Arbeitsflächen und die Andrückfl>iche
@@ der Andrückvorrichtung in hieran entsprechend angepanter Weise eindisensional
konvex gekrümmt.
-
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung, bei der eine ArbeitslRche
als flexibler Bandlauf vorliegt, der mit der Mantelflache einer steif ausgebildeten
Walze, Rolle oder dgl. zusammenwirkt, weisen die Antriebs- und/oder Umlenkrollen
für den Bandlauf einen größeren Durchmesser auf als der Durchmesser der steif ausgebildeten
Walze, Rolle oder dgl.. Ferner ist die zugeordnete Arbeitsfläche mit der umlaufend
angetriebenen, steif auagebildeten Oberfläche in dem von den beiden Rollen und den
Riementrums eirgeschloseenen Raum angeordnet und die Innenfläche des Bandlaufs wird
von außen her reibungsarm gegen die Mantelfläche der Walze, Rolle oder dgl fluiddynamisch
angedrückt.
-
Da bevorzugt zumindest eine der beiden Rollen des Bandlaufs mit balliger
Mantelfldche ausgebildet ist, ergeben sich durch die
angepaßte,
im Querschnitt leicht konkave Krümmung des Bandes bzw. Endlosriemene modifizierte
Verhaltnisse hinsichtlich der Fadenklemmung, die für bestimmte Betriebseinstollungen
günstig sind.
-
Eine zweckmäßige Anordnung der Friktionsaggregate für den Aufbau einer
Zwirn- oder Texturiermaschine ist im Anspruch 8 angegeben. Danach ist es vorteilhaft,
wenn die steif ausgebildeten Walzen1 Rollen oder dgl. mehrerer Arbeitsstellen koaxial
zueinrnder angeordnet sind und durch eine sich vorzugsweise über ein Feld oder die
gesamte Länge der Maschine erstreckende Welle gemeinsam angetrieben werden. Hierdurch
läßt sich die Lagerung und der Antrieb der Friktionsaggregate vereinfachen. Andererseits
rnüssen die nexiblen Arbeitsflächen, insbesondere Bandlaufe, beziislich ihres jeweiligen
Xreuzungswinkels individuell einstellbar sein und die Fadenführer derart angeordnet
werden, daß sie den Faden längs 9nr vorgesehenen Fadenklemmlinie führen. Zweckmäßigerweise
werden dabei die Fadenführer derart angeordnet, daß sie den Faden im wesentlichen
immer auf der Winkelhalbierenden des Kreuzungewinkels X zwischen den beiden zusammenwirkenden
Arbeitsflnchen führen.
-
Die Ansprüche 9 bis t3 beziehen sich auf weitere zweckmäßige und vorteilhafte
Ausbildungen der Erfindung und betreffen insbesondere Kreuzriemchenaggregate, für
welche Vorschläge gemacht werden, um die Vorteile der in der Fadenandrückzone auf
den Faden einwirkenden ebenen Flächen im Hinblick auf die Gleichmaißigkeit der Drehungsverteilung
im Faden zu nutzen, ohne jedoch gleichzeitig für beide Bandläufe die fluiddynamisch
wirkenden Andrückvorrichtungen anwenden zu müssen. Diesen Vorschlägen liegt dabei
der Gedgnkezugrunde, nur den einen der Bandläufe mit einer Andriickvorrichtung zu
versehen und den anderen Bandlauf als Gegenfläche möglichst biegesteif auszubilden.
Dies gelingt durch stärkeres Spannen des die Gegenfläche bildenden Bandlaufs und
durch Verkürzung des
Achsabstandes der beiden Rollen des Bandlaufs
oder durch Fügen des Bandlaufs der Gegenfläche über eine im Bereich der Fadenandrücksone
angeordnete Stützrolle.
-
Die Ansprüche 14 bis 16 betreffen bevorzugte.Ausgestaltungen der Andrückvorrichtung
für die flexible Arbeitsfläche an den Fäden und insbesondere der das Druck nuidpolster
erzeugenden Oberfläche am Stempel der Zylinder-Kolben-Einheit, die die Anordnung
nach der Hauptanmeldung vorteilhaft weiterbilden und ergänzen können.
-
Anspruch 17 bis 20 bezieht sich schließlich auf die Anwendung der
erfindungsgemäßen Texturiereinrichtungen lit ihren fluiddynamischen Andrückeinrichtungen
zur Herstellung von Effekt fäden durch eine vorgebbare Veränderung des Fluiddruckes.
-
Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sich die vorliegende Texturiereinrichtung
in ganz besondere einfacher und vorteilhafter Weise auch zur Herstellung verschiedener
Arten von Effektgarnen benutzen läßt, indem beispielsweise die Oberflächengeschwindigkeit
der Arbeitaflächen entsprechend einem vorgebbaren Programm variiert vird. Bevorzugt
wird jedoch - im Rinblick auf die Andrückvorrichtung gemäß der Hauptanmeldung -
der Fluiddruck periodisch oder nach einem Programm verändert, mit dem der Kolben
der Andrückvorrichtung gegen die Rückseite der Arbeitsfläche statisch andrückbar
ist. Diese Xnderungen können bevorzugt auch unregelmäßig nach einer Zutallverteilung
erfolgen. Hierdurch läßt sich in vorteilhafter Weise der Schlupf zwischen Faden
und Arbeitsflächen beeinflussen und bei gleicher Arbeitsgeschwindigkeit die Fadenstärke
oder die Verteilung des Kräuselgrades im Faden steuern, wodurch sich bestimmte textiltechnische
Effekte gezielt herbeiführen lassen.
-
Es ist auch möglich, durch periodische Drehzahlerhöhung bei evtl.
-
gleichzeitiger Erhöhung des Anpreßdruckes gezielt zugedrehte Stellen
im Faden zu erzeugen und damit derartige textiltechnische Effekte bewußt herbeizuführen.
Schließlich können auch die lit
dem Faden zusammenwirkenden Arbeitsflächen
in ihrem Reibbeiwert so ausgebildet werden, daß sie bei einer periodischen oder
nach einem bestimmten Programm ausgeführten Verringerung der Anpressung einen erhöhten
Schlupf aufweisen und hierbei auf die Fadenoberfläche in der Weise aggressiv einwirken,
daß gezielt Kapillarbrüohe auftreten und die texturierten Multifilamentfäden einen
gewiseen Fasergarncharakter erhalten. Zur Erzeugung solcher Effekte bewirkender
Unregelmäßigkeiten können auch die Fadenführer vor und hinter der Fadenbehandlungszone
nach einem be6timmten Programm verstellt werden. Ebenso ist an eine Veränderung
des Kreuzungewinkeis und damit der auf den Faden einwirkenden Dreh- und Förderkräfte
sowie sin* Beeinflussung der Reibbeiwerte der Arbeitsflächen gedacht.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand der lediglich ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert.
-
Ee zeigen: Fig. 1 eine schematische Aufsicht einer Texturiereinrichtung
mit Bandlauf und einer unter einem Kreuzungewinkel « angeordneten Rolle; Fig. 2
eine schematische Ansicht der Texturiereinrichtung nach Fig. 1 mit einer Andrückeinrichtung
nach der Hauptanmeldung; Fig. 2a eine hyperboloidisch ausgebildete Rolle; Fig. 3)
Aufsicht und Ansicht einer Texturiereinrichtung mit Fig. 4) Arbeiteflächen, die
aus einer flexiblen Scheibe und einer steif ausgebildeten Rolle bestehen; Fig. 5
eine schematiEçhe Ansicht einer Texturiereinrichtung ähnlich Fig. 2, bei der die
Rolle innerhalb des Bandlaufe angeordnet ist; Fig. 6 die schematische Anordnung
mehrerer Texturiereinrichtungen als Ausschnitt einer Texturiermaschine; Fig. 7 die
Andrückeinrichtung für die flexible Arbeitsfläche bis 15 im Längsechnitt und verschiedene
Ausführungen der fluiddynamisch wirkenden Andrückfläche des Kolbens;
Fig.
t6 Aufsicht und in die Zeichenebene gedrehte Ansicht und Fig. 17 eines Kreuzriomchenaggregates
nach der Erfindung, bei dem ein Bandlauf im Bereich der Fadenandrückzone steifer
ausgebildet ist.
-
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht und Fig. 2 die Seitenansicht eines Texturieraggregates,
das aus einem zwischen zwei Umlenkrollen 100 und 101 gebildeten Bandlauf 102 und
einer steifen Rolle 103 oder Walze besteht, wobei die gemeinsam auf den Faden 104
einwirkenden Arbeltsflächen einen einstellbaren Kreuzungswinkel X zueinander einnehmen.
Das Band 102 oder - bevorzugt ein Endlosflachrierchen aus einem geeigneten synthetischen
Gummi- oder Kunststoffwerkstoff - ist zwischen den beiden Umlenkrollen gespannt
und von einer der beiden Rollen 100 oder 101 angetrieben.
-
Die Rolle oder Walze 103 kann in beliebiger Weise, beiopielsweise
durch einen Riemenantrieb, einen direkten elektrischen Antrieb oder auch durch einen
Friktionsantrieb angetrieben sein.
-
Wie Fig. 2 zeigt, wird der Band- oder Riemenlauf 102 durch eine auf
seine Innenfläche einwirkende fluiddynamisch wirkende Andrückvorrichtung 105 gemaß
der Hauptanmeldung P 29 28 522.1 in der Fadenandrückzone 106 örtlich gegen den Feden
104 und gegen die umlaufend angetriebene Mantelfläche der Rolle 103 oder Walze angedrückt.
In der bevorzugten Ausführungsform ist die Andrückvorrichtung als Zylinder-Kolben-Einheit
ausgebildet, deren Kolben durch ein Druckmittel, insbesondere Druckluft,beaufschlagt
ist.
-
Bei der in Fig. 2 gezeigten Andrückvorrichtung ist der Kolben in Längsrichtung
durchbohrt, so daß sich neben dem auf die Kolbenilchc wirkenden statischen Druck
ein Druckpolster zwischen der Kolbenstirnfläche und dem Bandlauf ausbildet, durch
welches die AndrUekkraft auf den Bandlauf zwar übertragen, die Reibung und der Verschleia
zwischen Kolben und Bandlauf - durch Luftschmierung -aber ganz wesentlich herabgesetzt
und vernachlässigbar klein wird.
-
Bezüglich weiterer Einzelheiten der Andrückeinrichtung wird auf die
Hauptanmeldung P 29 28 522.1 verwiesen, deren diesbezügliche Offenbarung auch zum
Inhalt dieser Anmeldung gemacht wird.
-
Fig. 2a zeigt eine alternative Ausbildung der Rolle 1030 als Drehhyperboloid,
wobei bei einer solchen Ausführungsform der kreuzende Bandlauf 102 - wie in Fig.
1 im Querechnitt 1020 angedeutet - durch eine eindimensional konvex gekrümmte Stirntlfiche
des Kolbens der Andrückeinrichtung 105 örtlich deformiert wird.
-
Die Fig. 3 und 4 zeigen in Aufsicht und Ansicht die schematische Darstellung
eines Texturieraggregates, bei dem anstelle des Bandlaufs 102 der Fig. 1 und 2 eine
drehend angetriebene, flexible Scheibe 107 verwandt wird, welche mit der radial
zur Scheibe 107 angeordneten Mantelfläche einer steif au6gebildetn Walze oder Rolle
103 zusammenwirkt, um dem Faden 74 eine Drehung zu erteilen.
-
Die v.n der Welle 108 angetriebene flexible So hebe 107 wird - ahnlich
wie der Bandlauf 102 in den Fig. 1 und 2 - durch die Finwirkung der fluiddynamischen
Andrückvorrichtung 105 in der von der Kolben näche definierten Fadenandrückzone
106 örtlich gegen den Faden 7G4 und gegen die Rolle 103 gedrückt, wodurch der Faden
104 in der in Fig. 3 gezeieten Pfeilrichtung gefördert und dabei falechgedrallt
wird. Hierbei sind die flexible Scheibe 107 in Drehrichtung 109 und die steif ausgebildete
Rolle 103 in Drehrichtung 110 angetrieben und der Faden von unterhalb der flexiblen
Scheibe 107 durch Fadenführer 150 und 157 auf einer solchen Bahn zu-bzw. weggeführt,
daß die Umfangsgeschwindigkeiten der Scheibe 107 und der Oberfläche der Rolle 703
in der Andrückzone 106 im wesentlichen gleich groß sind.
-
Fig. 5 zeigt in Abwandlung der Fig. 1 und 2 ein Texturieraggregat
aus einem Bandlauf 114 und einer steif ausgebildeten Rolle 113, bei welchem die
beiden Rollen t11 und 112 im Durchmesser so groß
ausgebildet sind,
daß die zylindrische Rolle 113 in dem von den beiden Uulenkroll.n und dem sie umschlingenden
angetriebenen Band oder Endlosriemen 114 umschloseencn Raun angeordnet werden kann,
während die Andrückvorrichtung 105 außerhalb des Band- oder Riemenlaufs 114 vorgesehen
ist und diesen örtlich gegen den Faden 104 und din steif ausgebildete Rolle andrückt
In Fig. 6 sind mehrere Texturieraggregate der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Art schematisch als Ausschnitt eines Feldes einer Texturiermaschine gezeigt. Hierbei
sind zur Vereinfachung der Antriebe sämtliche Rollen 103 koaxial zueinander auf
einer gemeinsamen Antriebswelle 115 angeordnet und eynchron angetrieben. Die einzelnen
Bandläuie 102 sind in einem Abstand, der der engsten Maschinenteilung entspricht,
nebeneinander und oberhalb der Rollen 103 angeordnet und durch nicht dargestellte,
individuelle Andrückvorrichtungen gegen die unter dem halben Kreuzungswinkel zwischen
den Arbeitsflächen durch FadenfUhrer 116 und 117 zugefUhrten Fäden 104 angedrückt.
Zur Einstellung anderer Kreusungowinkel zwischen den drallerteilenden Arbeitstlächen
sind die R1emchea- oder Bandaggregate 102 bezüglich der Rollen 103 einzeln schwenkbar
angeordnet. Hierbei läßt sich auch der hintere Faden führer 116 parallel zur Antriebswelle
115 der Rollen 103 derart verschieben, daß der Faden 104 nach einer Änderung des
Kreusungswinkels längs der vorgesehenen Fadenklemmlinie zwischen den Arbeitaflächen
und im wesentlichen auf der Winkelhalbierenden des Kreuzungswinkels α geführt
ist.
-
Einzelheiten für die Weiterbildung des Zylfnder-Kolben-Systeme der
fluiddynamisch-wirkenden Andrückvorrichtung gemaß der Hauptanmeldung sind in den
Fig. 7 bis Fig. 15 in verschiedenen Ausführungsformen schematisch dargestellt Wie
in der Rauptanxeldung beschrieben ist, besteht die Andrückvorrichtung 105 aus dem
Zylinder 118, der über zwei Fluid-Einlaßkanal. 119 und 120 an zwei nicht dargestellten
Druckquellen
anschließbar ist. Es sei erwähnt, daß die Fluiddrücke
in den beiden Leitungen durch übliche Ventile oder Droeseleinrichtungen auf einen
vorbestimmten Wert konstant eingestellt werden können, bei dem die Andrückeinrichtung
für einen vorgegebenen Multi filament faden und für bestimmte Maschineneinstellungen
die besten Texturierergebnisse liefert. Diese Werte lassen sich durch einfache Versuche
leicht ermitteln.
-
Der Fluid-Einlaßkanal 119 mündet im Zylinder 118 in einen Druckraum
121 oberhalb des Kolbens 122 und drängt diesen aus dem Zylinder 118 so lange heraus,
bis er eine durch einen nicht dargestellten Anechlag definierte Endetellung erreicht
hat oder bis eine Oegenkraft das Kraftegleichgewicht wieder herstellt. Der zweite
Fluid-Einlaßkanal 120 mündet in den Druckraum 123 im Kolben 122 und ist durch eine
Axialbohrung 124 mit dem sich daran anschließenden Verteilerkanal 125 und der Kolbenstirnflä.che
126 verbunden. Durch das am Kolben 122 stirneeitig ausströmende Druckgas, vorzugsweise
Druckluft, wird zwischen der Kolbenstirnfläche 126 und der Rückseite der flexiblen
Arbeitsfläche ein Druckpoleter gebildet, durch welches die Kraftwirkung des Kolbens
122 war auf die Fadenandrückzone übertragen wird, eine Berührung und damit Reibung
und Verschleiß dagegen ausgeschlossen werden.
-
Fig. 7 zeigt dabei ii Längschnitt und Fig. 8 mit Blick auf die KolbonotirnRläche
126, daß das zur Luft schmierung dienende Druckfluid durch einen längs der Fadenklemmlinie
verlaufenden Verteilerkanal aut mehrere, in der KolbenotirnflNche angeordnete Bohrungen
127 verteilt austritt. Nach Fig. 9 wird das Druckfluid uf zwei parallel angeordnete
Reihen von Bohrungen 127 verteilt, whhrend gemäß Fig. 10 eine Zone 128 der Kolbenstirnfläche
126, die in Richtung der Fadenklemmlinie verläuft, aus einem porösen Werkstoff besteht
und in die Kolbenstirnfläche eingesetzt iat, welche bei Bedarf beispielsweise auch
eindimensional gekrümmt ausgebildet' sein kann.
-
Mit Erfolg wurden auch Zylinder-Kolben-Einheiten angewandt, bei denen
der Kolben 129 entsprechend Fig. 11 ausgebildet war. Die Axialbohrung 124 für den
Austritt des für die Luftschmierung benctigten Druckfluids mündet hierbei in eine
zentrale Drosselbohrung 130 in der Stirnflache 126 des Kolbens 129 oder in einen
Hingkanal, an den sich beispielsweise umfangsverteilte Austrittsbohrungen 131 nach
Fig. 13, eine poröse KreisflUche 132 nach Fig 14 oder eine poröse Ringfläche 133
nach Fig. 15 an der Kolbenstirnfläche anschließen können.
-
Durch die Ausbildung der Kolbenstirnfläche 126 entsprechend der Beechreibung
zu den Fig. 7 bis Fig. 15 kann gegenüber den eine Luftkissenkammer auf der Kolbenctirnfläche
aufweisenden Andriickvorrichtungen erreicht werden, daß auch bei schwierigen Betriebseinstcllungen
und hohen Geschwindigkeiten der Arbeitsflächen hochfrequente Schwingungen unterdrückt
werden1 welche die Laufruhe des Fadens 104 nachteilig beeinflussen und störenden
Lärm erzeugen.
-
In Fig. 16 und 17 ist zur Erlauterung einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung nochmals ein Texturieraggregat ähnlich Fig 1, jedoch mit zwei sich
kreuzenden Bandlaufen, dargestellt. Die Bezu;szahlen des oberen Bandlaufs, auf den
die fluiddynamisch-wirkende Andrückvorrichtung 105 zum Klemmen des Fadens 1C4 einwirkt,
entsprechen den Bezugszahlen in den Fig. 1 und Fig. 2, da eine Ubereinctimmung in
der technischen Ausführung besteht. Der untere Bandlauf 140 mit den Rollen 141 und
142 kreuzt den Bandlauf 102 und ist in Fig. 17 in die Zeichenebene hineingedreht
dargestellt.
-
Nach der vorliegenden Erfindung weist der untere Bandlauf 140 jedo<.h
keine fluiddynamisch-wirkende hndrückeinrichtung mehr auf.
-
Um eine hinreichende Klemmwirkung am Faden 104 zu erzielen und dennoch
wirtschaftlich arbeiten zu können (luidverbrauch), sind folgende Maßnahmen vorgesehen
bzw. müssen die im folgenden beschriebenen Bedingungen erfüllt sein.
-
Der Bandlauf 140 ist im Vergleich zum Bandlauf 102 stärker vorgespannt.
Bevorzugt wird dies durch Kraftgeber, beispielsweise Spanntedern 143 und t44 mit
unterschiedlicher Ch@rakteristik, erreicht, wobei durch die Feder 144 im Bandlauf
140 eine höhere, vorzugsweise etwa um 50 % höhere Zugkraft vorliegt.
-
Andererseits wird such vorgeschlagen, den Achsabstand L zwischen den
beiden Umlenkrollen 141 und 142 so klein wie technisch sinnvoll auszuführen, um
hierdurch ebenfalls eine höhere Steifigkeit im Bandlauf 14C und eine Beringere Auslenkung
durch die auf den Bandlauf 102 einwirkende Andrückeinrichtung 105 bzw. eine srEßere
elastische und entgegengesetzt zur Andrückkraft des Kolbens gerichtete Reaktionskraft
(RUckfederkratt) zum Zweck der Fadenklemmung zu ersielen.
-
Eine ähnliche Erhöhung der Steifigkeit des Bandlaufs 140, fiir die
sich eine zugeordnete Andrückvorrichtung mit standigem Druckfluidverbrauch für die
Andrückung und die Luftschmierung erübrigt, erhält man durch Anordnung einer in
Fig. 17 gestrichelt dargestellten, frei drehbar gelagerten Stützrolle 145, deren
Drehachse senkrecht zur Wirkungsrichtung der auf den Faden 1C4 einwirkenden AndrUckkraft
angeordnet ist und vom Bandlauf 140 angetrieben ißt.
-
Diese Stützrolle t45 kann zusätzlich auch noch durch einen nicht dargestellten
Kraftgeber im Sinn des Spannens des Bandlaufs 140 gegen den Bandlauf gedrückt werden.
-
Bei einer näheren Untersuchung der in den Fig. 16 und 17 dargestellten
Vorrichtung wurde herausgefunden, daß auch die Zugkraft im schwächer gespannten
Bandlauf 102 nach unten begrenzt werden muß, um einen stabilen Fadenlauf zu erzielen.
Ein bei dieeer Untersuchung gefundenes Kriterium für die Bemessung der ZugkrÄfte
in den Handläufen 102 und 140 besteht in der Angabe einer von anderen variablen
Parametern wie Fadentiter, Reibungawert, Kreuzungswinkel0<, Dr.hungshöhe im Faden
etc. unabhängigen Größe, nämlich dem Bereich
des Seileckwinkels/3
für die Auslenkung der Bandlaufe, unter welchen das Aggregat textiltechnisch gute
Werte bei wirtschaftlich sinnvoller Einstellung liefert. Dieser Seileckwinkel /3
am Bandlauf soll bei einem erfindungsgemäßen Kreuzriemchenaggregat im Bereich zwischen
10 und 60, vorzugsweise im Bereich zwischen 20 und 40 liegen. Hierfür ergibt sich
dann eine auereichende Stabilität des Fadenlaufs. Bei einer mittleren Andrückkraft
des Bandlaufs an den Faden 104 bei Druckfluidbeaufschlagung von etwa 2 bis 2,5'N
errechnet sich hieraus nach einfachen, bekannten Beziehungen die Zugkraft im straff
gespannten Bandlauf 140 und mit etwa 60 bis 75 fi dieses Werte die Zugkraft im weicher
gespannten Bandlauf 102. Mit diesen Werten lassen sich dann die Kraftgeber 143 und
144 entsprechend dimensionieren.