DE2950386A1 - Verfahren zur herstellung von polymethylenpolyphenylpolycarbamaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polymethylenpolyphenylpolycarbamatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten aus
N-Phenylcarbamidsäureestern und Formaldehyd.
Polymethylenpolyphenylpolycarbamate sind Substanzen, die
bei der Herstellung von landwirtschaftlichen Chemikalien, Arzneimitteln, Polyamiden, Polyurethanen und dergl. verwendbar
sind. Zusätzlich können Polymethylenpolyphenylpolycarbamate thermisch zersetzt werden, um die entsprechenden
Polymethylenpolyphenylpolyisocyanate zu ergeben. Demgemäß ist es wünschenswert, neue Verfahren zur Herstellung
von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten mit industriellen Vorteilen zu entwickeln.
Ein aus dem Stand der Technik gut bekanntes Verfahren zur Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten umfaßt
die Umsetzung eines entsprechenden Polymethylenpolyphenylpolyisocyanats
mit Alkohol. Die Herstellung des als Ausgangsmaterial verwendeten Polymethylenpolyphenylpolyisocyanats
beinhaltet Jedoch die Verwendung von in hohem Ausmaß toxischem Anilin und Phosgen und erfordert überdies ein
kompliziertes Verfahren.
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Ein weiteres, aus dem Stand der Technik gut bekanntes Verfahren zur Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten umfaßt die Umsetzung eines entsprechenden PoIymethylenpolyphenylpolyamins mit einem Chlorameisensäurealkylester. Das Polymethylenpolyphenylpolyamiη und der
Chlorameisensäurealkylester, die als Ausgangsmaterialien verwendet werden, besitzen jedoch beide derart schwerwiegende,
eine Intoxikation hervorrufende und irritierende Eigenschaften* daß sie sehr schwierig zu handhaben sind, und deren
Herstellungsverfahren sind kompliziert. Aus diesen Gründen kann dieses Verfahren nicht als industriell anwendbar angesehen werden.
Es besteht auch noch ein weiteres, gut bekanntes Verfahren zur Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten durch
Umsetzung eines N-Phenylcarbamidsäureesters mit Formaldehyd. Beispielsweise können, wie in der DE-PS 1 042 891 beschrieben! ein N-Phenylcarbamidsäureester und Formaldehyd in einer
wäßrigen Chlorwasserstoffsäurelösung erhitzt werden, um ein Kondensationsprodukt zu ergeben, das überwiegend aus
Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten besteht.
Während viel über die Umsetzung eines aromatischen Amins
(z.B. Anilin) mit Formaldehyd bekannt ist, stellt die vorstehend genannte DE-PS die einzige Publikation dar, die
die Umsetzung eines N-Phenylcarbamidsäureesters mit Formaldehyd betrifft. Demgemäß ist nichts über die Reaktivität
von N-Phenylcarbamidsäureestera sowie die Wirkung einer
als Katalysator verwendeten, wäßrigen, sauren Lösung und deren Aktivität nach Beendigung der Reaktion bekannt. Die
üblicherweise praktizierte Umsetzung von Anilin mit Formaldehyd umfaßt große Schwierigkeiten insofern, als die als
Katalysator verwendete, wäßrige, saure Lösung, die mit dem erhaltenen Polyamin unter Bildung eines Salzes reagiert,
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neutralisiert und als Abwasser verworfen wird, anstatt daß
sie für die Recyclisierung zurückgewonnen wird.
überdies weist das in der vorgenannten DE-PS 1 042 891 beschriebene
Verfahren eine derart niedrige Reaktionsgeschwindigkeit auf, daß große Mengen an nichtumgesetzten Ausgangs-■aterialien
selbst dann zurückbleiben, wenn die Umsetzung während einer langen Zeitdauer durchgeführt wurde. Überdies
ist die Selektivität im Hinblick auf den gewünschten, verwendbaren Diphenylmethan-4,4l-dicarbamidsäurediester derart
niedrig, daß Polymethylenpolyphenylpolycarbamate, sog. mehrkernige
Verbindungen, mit 3 oder mehreren Phenylresten sowie
verschiedene Nebenprodukte und Zwischenprodukte in großen Mengen gebildet werden.
Bs war somit bisher kein Verfahren zur Herstellung von PoIymethylenpolyphenylpolycarbamaten
in industriell vorteilhafter Weise bekannt.
Ziel der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten aus N-Phenylcarbamidsäureestern
und Formaldehyd zu schaffen, das eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit erzielen läßt, als sie
bei früheren Verfahren erhalten werden konnte.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zar
Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten aus N-Phenylcarbamidsäureestern und Formaldehyd zu schaffen, das
eine hohe Selektivität im Hinblick auf den entsprechenden Diphenylmethan^^'-dicarbamidsäurediester aufweisen kann.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zur Herstellung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten
aus N-Phenylcarbamidsäureestern und Formaldehyd, bei
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dem nach Beendigung der Umsetzung die als Katalysator verwendete,
wäßrige, saure Lösung zu einer anschließenden Umsetzung recyclisiert werden kann.
Diese und weitere Ziele der Erfindung werden mit Hilfe eines Verfahrens zur Herstellung eines Polymethylenpolyphenylpolycarbamats
der allgemeinen Formel
H1-O-O-Ii -£4f 0H2-£ 440H2-P Jj- A-J-O-R1
erreicht, worin
R1 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,
Rp ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt,
η eine positive, ganze Zahl von 1 bis 4 ist und
m 0 oder eine positive, ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet,
durch Umsetzung eines N-Phenylcarbamidsäureesters der allgemeinen
Formel
H 0 ι η ,N-C-O-R1
1 (H)
<R2>n
worin R1, R2 und η die für die vorstehende Formel (I) angegebenen
Bedeutungen besitzen, mit Formaldehyd oder einer formaldehydbildenden Verbindung in Gegenwart von Wasser und
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einem sauren Katalysator, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man
(a) den sauren Katalysator in Form seiner wäßrigen Lösung mit einer Konzentration an saurem Katalysator zu
Beginn der Reaktion von zumindest 10 Gew.% und in einer
Menge zu Beginn der Reaktion von 0,01 bis 100 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester
verwendet, und
(b) die Reaktion bei einer Temperatur von 20 bis 150°C durchführt.
Nach Beendigung der vorstehend beschriebenen Reaktion wird das feste Reaktionsprodukt oder die dieses enthaltende
organische Schicht von der wäßrigen, sauren Katalysatarlösung,
die geringe Mengen an organischen Verunreinigungen exvthält, abgetrennt und das gewünschte Polymethylenpolyphenylpolycarbamat
wird aus der organischen Schicht isoliert. Andererseits kann die wäßrige, saure Katalysatorlösung für eine
weitere Umsetzung des N-Phenylcarbamidsäureesters mit Formaldehyd oder einer formaldehydbildenden Verbindung ohne
Entfernung der in ihr enthaltenen organischen Verunreinigungen, jedoch nach Einstellung ihrer Konzentration an
saurem Katalysator auf ein derartiges Niveau, daß man eine wäßrige, saure Katalysatorlösung mit einer Konzentration an
saurem Katalysator zu Beginn der anschließenden Umsetzung von zumindest 10 Gew.% erhält, wiederverwendet werden.
Eine genaue Untersuchung der Umsetzung eines N-Phenylcürbamidsäureesters
mit Formaldehyd ergab, daß, wenn die Umsetzung in Gegenwart von V/asser und einem sauren Katalysator
durchgeführt wird, sich ein festes Reaktionsprodukt oder eine ölige, dieses enthaltende Schicht spontan aus der als
Katalysator verwendeten, wäßrigen, sauren Lösung abscheidet. Demzufolge kann die wäßrige, saure Lösung leicht zurückgewonnen
werden. Die zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung enthält zusätzlich zu nichtumgesetztem Formaldehyd
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insgesamt 0,1 bis 3 Gew.% organische Verunreinigungen, die
nichtumgesetzter Carbamidsäureester, Reaktionsprodukt, Nebenprodukte
und Zwischenprodukte zu sein scheinen. Der überwiegende Anteil der als Katalysator verwendeten, wäßrigen,
sauren Lösung wird ohne Vermischung in der Reaktionsproduktschicht zurückgewonnen. Wird jedoch die zurückgewonnene,
wäßrige, saure Lösung für eine anschließende Umsetzung direkt wiederverwendet, wird die Reaktionsgeschwindigkeit
derart niedrig, daß es schwierig wird, deren Wiederverwendung mehrmals zu wiederholen. Bei der Untersuchung
des Grundes hierfür fand man, daß die Reduktion der Aktivität der zurückgewonnenen, wäßrigen, sauren Lösung nicht der
Anwesenheit organischer Verunreinigungen in ihr zuzuschreiben ist, sondern der Abnahme ihrer Säurekonzentration, die
von der Bildung von Wasser während der Umsetzung, dem durch die Nachbehandlung verursachten Verlust und dergl. herrührt.
Es wurde auch gefunden, daß bei Verwendung einer wäßrigen, sauren Lösung bei dieser Reaktion als Katalysator diese
eine Säurekonzentration von zumindest 10 Gew.% zu Beginn
der Reaktion besitzen sollte, wobei höhere Säurekonzentrationen höhere Reaktionsgeschwindigkeiten ergeben. Dies ist
im Hinblick darauf, daß bei der gut bekannten Umsetzung einer aromatischen Aminoverbindung (insbesondere Anilin)
mit Formaldehyd die Reaktionsgeschwindigkeit mit abnehmender Säurekonzentration höher wird [siehe z.B. Y.Ogata et al,
J.Am.Chem.Soc., 3J7, 1715 (1951)], gänzlich unerwartet und
überraschend.
Der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete N-Phenylcarbamidsäureester
ist eine durch die allgemeine Formel (II) dargestellte Verbindung. In dieser Formel ist R1 ein Alkylrest,
wie Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, η-Butyl, sek.-Butyl,
Isobutyl, tert.-Butyl, irgendeiner der Pentylreste, abgeleitet von n-Pentan und seinen Isomeren, irgendeiner der
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Hexylreste, abgeleitet von η-Hexan lind seinen Isomeren, etc.;
oder ein Cycloalkylrest, wie Cyclopentyl, Cyclohexyl, etc.; und R2 ist ein Wasserstoffatom; ein Halogenatom, wie Chlor,
Brom, Fluor, etc.; ein Alkylrest, wie Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, η-Butyl, sek.-Butyl, Isobutyl, tert.-Butyl,
irgendeiner der Pentylreste, abgeleitet von n-Pentan und seinen Isomeren, irgendeiner der Hexylreste, abgeleitet
von η-Hexan und seinen Isomeren, etc.; oder ein Alkoxyrest, bestehend aus irgendeinem der vorgenannten Alkylreste und
einem Sauerstoffatom.
Insbesondere umfassen die verwendbaren N-Phenylcarbamidsäureester
Phenylcarbamidsäurealkylester der allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Alkylrest, wie vorstehend definiert,
bedeutet und R2 ein Wasserstoffatom ist; Halogenphenylcarbamidsäurealkylester
der allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, bedeutet und R2
ein Halogenatom, wie vorstehend definiert, ist; Alkylphenylcarbamidsäurealkylester
der allgemeinen Formel (II), worin R1 und R2 Alkylreste, wie vorstehend definiert, bedeuten;
Alkoxyphenylcarbamidsäurealkylester der allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Alkylrest, wie vorstehend definiert,
bedeutet und R2 ein Alkoxyrest, wie zuvor definiert, ist;
Phenylcarbamidsäurecyclopentyl- oder -cyclohexylester der allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Cyclopentyl- oder
Cyclohe::ylrest bedeutet und R2 ein Wasserstoff atom ist;
Halogenphenyicarbamidsäurecyclopentyl- oder -cyclohexylester
der allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Cyclopentyl-
oder Cyclohexylrest bedeutet und R2 ein Halogenatom, wie
vorstehend definiert, ist; Alkylphenylcarbamidsäurecyclopentyl-
oder -cyclohexylester der allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Cyclopentyl- oder Cyclohexylrest darstellt
und R2 ein Alkylrest, wie vorstehend definiert, ist; Alkoxyphenylcarbamidsäurecyclopentyl-
oder -cyclohexylester der
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allgemeinen Formel (II), worin R1 einen Cyclopentyl- oder
Cyclohexylrest darstellt und R2 einen Alkoxyrest, wie vorstehend
definiert, bedeutet; und dergl..
Die bevorzugten N-Phenylcarbamidsäureester sind Phenylcarbamidsäuremethylester,
Phenylcarbamidsäureäthylester, Phenylcarbamidsäure-n-propylester,
Phenylcarbamidsäureisopropyiester, Phenylcarbamidsäure-n-butylester, Phenylcarbamidsäure-sek.-butylester,
Phenylcarbamidsäureisobutylester, Phenylcarbamidsäure-tert.-butylester, Phenylcarbamidsäurepentylester,
Phenylcarbamidsäurehexylester, o-Chlorphenylcarbamidsäuremethylester,
o-Chlorphenylcarbamidsäureäthylester, o-Chlorphenylcarbamidsäureisopropylester, o-Chlorphenylcarbamidsäureisobutylester,
o-Methylphenylcarbamidsäuremethylester,
o-Methylphenylcarbamidsäureäthylester,
Phenylcarbamidsäurecyclohexylester, o-Chlorphenylcarbamidsäurecyclohexylester,
o-Methylphenylcarbamidsäurecyclohexylester,
m-Methoxyphenylcarbamidsäuremethylester, Phenylcarbamidsäurecyclopentylester
und dergl..
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der vorstehende N-Pnenylcarbamidsäureester mit Formaldehyd oder einer formaldehydbildenden
Verbindung umgesetzt. Die formaldehydbildende Verbindung kann irgendeine Verbindung sein, die unter
den Reaktionsbedingungen der Erfindung Formaldehyd bilden kann, und spezielle Beispiele hierfür umfassen Paraformaldehyd,
Methylal und andere Formale. Gewöhnlich wird eine
wäßrige Formaldehydlösung verwendet.
Die bei dem vorliegenden Verfahren verwendete Säure kann eine Mineralsäure, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Borsäure, etc., oder eine organische Säure, wie Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Toluolsulfonsäure,
etc., sein. Die sog. Supersäuren, wie Bromwasserstoffsäure,
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Perchlorsäure, Chlorsulfonsäure, Trifluonnethansulfonsäure,
etc., können ebenfalls wirksam verwendet werden. Gewöhnlich ist Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure bevorzugt. Um
sie zurückzugewinnen und wiederzuverwenden, muß die Säure
in Form ihrer wäßrigen Lösung verwendet werden. Jedoch können die Säure und Wasser zu dem Reaktor in irgendeiner
geeigneten Weise, die zur Bildung einer wäßrigen, sauren Lösung in dem Reaktor führt, zugegeben werden. Beispielsweise
können die Säure und Wasser getrennt dem Reaktor zugegeben werden, oder die Säure und eine wäßrige Formaldehydlösung
können dem Reaktor zugegeben werden.
Obgleich das erfindungsgemäße Verfahren in Abwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt werden kann, kann ein geeignetes
Lösungsmittel verwendet werden, z.B. um die Handhabung der Ausgangsmaterialien und/oder Reaktionsprodukte mit hohen
Schmelzpunkten zu erleichtern. In diesem Fall muß das Lösungsmittel gegenüber Formaldehyd inert sein. Spezielle Beispiele
für das geeignete Lösungsmittel umfassen aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, etc.jhalogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Methylenchlcrid, Tetrachlorkohlenstoff, Dichloräthan, Trichloräthan, Tetrachloräthan,
etc.; alicyclische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclopentan,
Cyclohexan, etc.; Fettsäurealkylester, wie Äthylacetat, etc.; und dergl.. Aromatische Verbindungen, wie
Benzol, Toluol, etc., sind im allgemeinen für die Verwendung
beim erfindungsgemäßen Verfahren ungeeignet, da sie dazu neigen, mit Formaldehyd zu reagieren. Sie können jedoch unter
derartigen Bedingungen verwendet werden, die eine nennenswerte Reaktion mit Formaldehyd nicht erlauben.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
der Formaldehyd (oder die formaldehydbildende Verbindung) im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 10 Mol und vor-
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zugsweise 0,2 bis 2 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester verwendet.
Ist die verwendete Menge an Formaldehyd zu gering, nimmt der verbleibende, nichtumgesetzte N-Phenylcarbamidsäureester
zu, während, wenn sie zu hoch ist, eine Bildung von Polymethylenpolyphenylpolycarbamaten (oder mehrkernigen
Verbindungen) mit 3 oder mehreren Phenylresten resultiert.
Die Säure sollte in Form ihrer wäßrigen Lösung mit einer Säurekonzentration zu Beginn der Reaktion von zumindest
10 Gew.% verwendet werden. Ist die Säurekonzentration geringer
als 10 Gew.?6, so wird die Reaktion langsam, und die Selektivität in Bezug auf den entsprechenden Diphenylmethan-A^'-dicarbamidsäurediester
wird reduziert. Hohe Konzentrationen in dar Nähe von 100 Gew.% können wirksam verwendet
werden, jedoch sind sie für die Verwendung im industriellen Bereich praktisch ungeeignet. Im allgemeinen
können, wenn die Säurekonzentration zu hoch ist, Nebenreaktionen, wie eine Hydrolyse,stattfinden, und daher besteht
die Neigung, daß die Qualität und die Ausbeute des gewünschten Produkts vermindert werden. Der bevorzugte Bereich
beträgt 20 bis 95 Gev.%.
Die Säure sollte in einer Menge zu Beginn der Reaktion von 0,01 bis 100 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester verwendet
werden. Ist die verwendete Säuremenge geringer als 0,01 Mol, wird die Reaktion langsam und die Selektivität im Hinblick
auf das gewünschte Produkt wird reduziert. Obgleich es möglich ist, mehr als 100 Mol Säure zu verwenden, sind in
normalen Fällen derart hohe Mengen nicht notwendig. Der bevorzugte Bereich beträgt 0,1 bis 50 Mol/Mol N-Phenylcarbamicisäureester
und der am meisten bevorzugte Bereich 0,2 bis 10 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester.
Die verwendete Lösungsmittelmenge hängt von den Eigenschaften der Ausgangsmaterialien und dem Reaktionsprodukt ab. Je-
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doch wird das Lösungsmittel im allgemeinen in einer Menge
von 0,1 bis 100 Gew.Teilen und vorzugsweise von 0,2 bis
50 Gew.Teilen/Gew.Teil N-Phenylcarbamidsäureester verwendet*
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von 20 bis 1500C und
vorzugsweise 30 bis 100°C durchgeführt. Ist die Reaktionstemperatur niedriger als 200C, so wird die Reaktion sehr
langsam, während, wenn sie höher als 1500C ist, Nebenreaktionen,
wie eine Hydrolyse, stattfinden, so daß die Menge an Nebenprodukten zunimmt und daher die Ausbeute und die
Reinheit des gewünschten Produktes reduziert werden.
Allgemein ausgedrückt, kann das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden, indem man den N-Phenylcarbamidsäureester
so, wie er ist, oder in Form seiner Lösung oder Suspension in einem geeignet gewählten Lösungsmittel vorgibt,
den Formaldehyd oder die formaldehydbildende Verbindung und die wäßrige, saure Lösung hierzu zugibt und dann die
erhaltene Reaktionsmischung bei einer vorherbestimmten Temperatur rührt. Alternativ kann das erfindungsgemäße Verfahren
auch durchgeführt werden, indem man eine Formaldehydlösung tropfenweise zu einer den N-Phenylcarbamidsäureester
enthaltenden Lösung oder Suspension und der wäßrigen, sauren Lösung zugibt.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren in einem kontinuierlichen
Arbeitssystem durchgeführt werden, bei dem eine die Ausgangsmaterialien enthaltende Lösung oder Suspension,
das Lösungsmittel und die wäßrige, saure Lösung in einem geeigneten Verhältnis kontinuierlich einem Reaktor zugeführt
und kontinuierlich hieraus nach einer vorherbestimmten Verweilzeit entnommen werden.
Die Reaktionsdauer hängt von den Typen oder Mengen der Ausgangsmaterialien
und der verwendeten Säure, dem Verfahrens-
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typ, den Reaktionsbedingtingen und dergl. ab. Im Falle eines
ansatzweisen Verfahrens kann sie im allgemeinen 1 bis 40 Stunden betragen.
Nach Beendigung der Reaktion wird das feste Reaktionsprodukt oder die dieses enthaltende, ölige Schicht aus der wäßrigen,
sauren Lösung mit Hilfe irgendeiner geeigneten Technik, wie die Verwendung eines Scheidetrichters, einer Filtration, etc.,
isoliert. Die gewonnene, wäßrige, saure Lösung kann für eine anschließende Umsetzung, nachdem deren Säurekonzentration
auf ein derartiges Niveau eingestellt worden ist, daß man eine wäßrige, saure Lösung mit einer Säurekonzentration zu
Beginn der anschließenden Umsetzung von zumindest 10 Gew.% erhält, wiederverwendet werden. Insbesondere wird die gewonnene,
wäßrige, saure Lösung mit einer geeigneten Menge Wasser verdünnt, wenn ihre Säurekonzentration zu hoch ist,
oder durch Einengen oder andere geeignete Techniken konzentriert, wenn ihre Säurekonzentration zu niedrig ist. Es
versteht sich, daß die wiedergewonnene, wäßrige, saure Lösung direkt wiederverwendet werden kann, wenn ihre Säurekonzentration
in den vorstehend definierten Bereich fällt. Jedoch unterscheidet sich aufgrund der Bildung von Wasser
während der Reaktion, von Verlusten infolge einer Wanderung in die Reaktionsproduktschicht und einer Verdampfung während
der Reaktion, eines Verlustes infolge einer Nachbehandlung und dergl. die Säurekonzentration der rückgewonnenen, wäßrigen,
sauren Lösung gewöhnlich von der ursprünglichen und neigt dazu, von dem vorstehend definierten Bereich abzuweichen.
Somit ist eine Einstellung der Säurekonzentration der rückgewonnenen, wäßrigen, sauren Lösung mehr oder weniger
erforderlich, wenn man ihre Wiederverwendung mehrmals wiederholen möchte. Es können,insbesondere wenn die zurückgewonnene,
wäßrige, saure Lösung in Art einer Recyclisierung verwendet wird, eine konstante Reaktionsgeschwindigkeit
und daher gleichbleibende Ergebnisse erhalten werden,
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wenn man die Säurekonzentration der aus jeder Umsetzung gewonnenen,
wäßrigen, sauren Lösung auf das gleiche Niveau wie die ursprüngliche einstellt.
Bei der Berechnung der Säurekonzentration zu Beginn der Reaktion
sollte das in der wäßrigen Formaldehydlösung und der wäßrigen, sauren Lösung enthaltene Wasser miteinbezogen werden.
Obgleich die zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung organische Verunreinigungen, wie nichtumgesetzten Formaldehyd,
Zwischenprodukte, Nebenprodukte, etc., enthält, wird ein Teil des nichtumgesetzten Formaldehyd und der
Zwischenprodukte wirksam während ihrer Wiederverwendung verbraucht. Demgemäß kann die zurückgewonnene, wäßrige, saure
Lösung, die derartige organische Verunreinigungen enthält, ohne Reinigung wiederverwendet werden, wobei die erfindungsgemäße
Umsetzung in geringem Ausmaß nachteilig beeinflußt wird.
Nach der Isolierung aus der wäßrigen, sauren Lösung können das feste Reaktionsprodukt oder die dieses enthaltende,
ölige Schicht entweder direkt für die beabsichtigten Ziele verwendet werden oder einer weiteren Behandlung (z.B. Waschen
mit Wasser und Trocknen) unterzogen werden, um ein Endprodukt zu ergeben. Enthält das Endprodukt noch nicht
umgesetzte Ausgangsmaterialien und andere Verunreinigungen, so kann es gewünschtenfalls weiter mit Hilfe irgendeiner
geeigneten Technik, wie die Destillation, die Umkristallisation, die Extraktion, etc., gereinigt werden, um ein
Produkt mit einer höheren Qualität zu ergeben.
Somit kann das erfindungsgemäße Verfahren eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit
ergeben, als sie mit Hilfe von Verfahren nach dem Stand der Technik erhalten wurde. Es kann auch
eine höhere Selektivität im Hinblick auf den gewünschten Diphenylmethan-4,4l-dicarbamidsäurediester
zeigen, als sie bei Verfahren aus dem Stand der Technik erreichbar war.
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überdies können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zahlreiche
methylenverbrücke Polyphenylpolycarbamate der allgemeinen
Formel (I) in Abhängigkeit von dem als Ausgangsmaterial verwendeten N-Phenylcarbamidsäureester hergestellt wer ·
den. Unter üblichen Reaktionsbedingungen ist das Reaktionsprodukt eine Mischung, die eine größere Menge an zweikernigen
Verbindungen der allgemeinen Formel (I) umfaßt, worin m O ist,und eine geringere Menge an mehrkernigen Verbindungen
der allgemeinen Formel (I), worin m 1 oder mehr beträgt, enthält. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
die Ausbeute an zweikernigen Verbindungen höher, wenn die Säurekonzentration erhöht wird.
Weiterhin führt, da die aus der erfindungsgemäßen Reaktion zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung stark sauer ist und
beträchtliche Mengen an organischen Substanzen enthält, ihr unmittelbares Verwerfen zu einer ernsthaften Umweltverschmutzung.
Um die zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung in geeigneter Weise vor ihrem Verwerfen als Abwasser zu behandeln,
sind sehr große Kosten erforderlich. Es kann jedoch die zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren recyclisiert werden. Somit besitzt das erfindungsgemäße Verfahren große industrielle Vorteile
insofern, als die verwendeten Materialmengen im Vergleich zu Verfahren des Standes der Technik eingeschränkt werden
können und ein geschlossenes System verwendet werden kann, um ein Verwerfen von Afryasser zu vermeiden und das Auftreten
einer Umweltverschmutzung zu verhindern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden
Beispiele näher erläutert. In jedem dieser Beispiele wurde das Produkt durch Flüssigkeitschromatographie unter Verwendung
von Naphthalin als interner Standard analysiert.
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- 20 -Beispiel 1
Man beschickte einen 100 ml Kolben, der mit einem Thermometer,
einem Rührer und einem Tropftrichter ausgestattet war, mit 20 g Phenylcarbamidsäureäthylester, 37,5 g 36%iger
Chlorwasserstoff säur*» und 20 g Wasser. Nach dem Erhitzen des Kolbens auf 500C in einem Ölbad unter Rühren seines
Inhalts gab man 5,2 g 35%ige wäßrige Formaldehydlösung durch einen Tropftrichter zu. Die erhaltene Reaktionsmischung
wurde 5 h bei 98 bis 1000C gerührt. Man isolierte die ölige Schicht, wusch mit Wasser und trocknete anschließend,
um 19,1 g Produkt zu erhalten.
Das Produkt wurde in Tetrahydrofuran gelöst und durch FlüssigkeitsChromatographie
analysiert. Demzufolge enthielt das Produkt 47 Gew.% Diphenylmethan-4,4'-dicarbamidsäurediäthylester,
21 Gew.% dreikernige und höhere Polymethylenpolyphenylpoly-(äthylcarbamat)e
und 14 Gew.% nichtumgesetzten Phenylcarbamidsäureäthylester. Dieses Ergebnis bedeutet,
daß der Umwandlungsgrad des als Ausgangsmaterial verwendeten Phenylcarbamidsäureäthylesters 86% betrug und
die Ausbeute an Diphenylmethan-4,4'-dicarbamidsäurediäthylester,
bezogen auf die Menge an Phenylcarbamidsäureäthylester (d.h. die Selektivität im Hinblick auf den Diphenylmethan-4,4'-dicarbamidsäurediäthylester),
51% betrug.
Gemäß dem in der DE-PS 1 042 891 beschriebenen Verfahren wurde eine Reaktionsmischung, bestehend aus 20 g Phenylcarbamidsäuraäthylester,
10 g 36%iger Salzsäure, 50 g Wasser und 7,3 g einer 35%igen wäßrigen Formaldehydlösung,
in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 aufgearbeitet, d.h.
die Reaktionsmischung wurde 5 h bei 98 bis 100°C gerührt. Als Ergebnis hiervon betrug der Umwandlungsgrad des Phenyl-
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carbamidsäureäthylesters 29# und die Selektivität im Hinblick
auf den Diphenylmethan^^'-dicarbamidsäurediäthylester
4096. ,
Man wiederholte das Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme,
daß man die Mengen an anstelle von Chlorwasserstoffsäure verwendeter Schwefelsäure variierte und die
Umsetzung 5 h bei 800C durchführte. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Tabolle 1
Zugeführte Materialien: Phenylcarbamidsäureäthylester (0,12 Mol) und Formaldehyd (0,06 Mol)
Reaktionstemperatur: 800C
Reaktionszeit: 5 h | , Verwendete Mengen und Wasser (r) |
an Säure | Säurekonzentr. zu Reaktionsbe |
Umwandlung d. Phenylcarbamid- |
Selektivität im Hin blick auf Diphenyl- |
I ro ro ι |
|
Beisp. bzw. |
9896ige Schwe felsäure |
Wasser | ginn (Gew. 90 |
säureäthylesters (90 |
methan-4,4'-dicarb- amidsäurediäthvlester(90 |
||
VgIB. | .2 35,4 3 35,4 4 23,6 |
33 50 33 |
50 40 40 |
80 77 71 |
63 60 54 |
||
O CJ |
Beisp, η η |
2 8,4 | 112 | 7 | 8 | 32 | |
O O ro |
VgIB. | ||||||
7/073 |
ςη ο co
Beispiel 5
Man wiederholte das Verfahren von Beispiel 1 mit der Ausnahme,
daß man anstelle des Phenylcarbamidsäureäthylesters 18,1 g Phenylcarbamidsäuremethylester verwendete und die
Umsetzung 4 h bei 800C durchführte. Als Ergebnis hiervon
erhielt man einen Umwandlungsgrad des Phenylcarbamidsäuremethylesters
von 8896, und die Selektivität im Hinblick auf Diphenylmethan-4,4'-dicarbamldsäuredimethylester betrug 68%.
Man wie derholte das Verfahren von Beispiel 5 mit der Ausnahme,
daß man die Mengen der anstelle der Chlorwasserstoff säure verwendeten Schwefelsäure variierte. Die so erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
030027/0733
Zugeführte Materialien: Phenylcarbamidsäuremethylester (0,12 Mol) und Formaldehyd (0,06 Mol)
Reaktionstemperatur: 800C
U) O
O -O IO U)
Reaktionszeit: 4 h | . Verwendete Mengen und Wasser (g) |
an Säure | Säurekonz.zu Reaktionsbe |
Umwandlung d. Phenylcarbamid- |
Selektivität im Hinblick auf Diphenylmethan-4,4'-dicarb- |
Beisp, bzw. |
98%ige Schwe felsäure |
Wasser | ginn (Gew. 96) |
säuremethyl- esters (%) |
amidsäuredimethylester (90 |
VgIB. | .6 35,4 7 35,4 8 23,6 |
OJ VJl OJ
OJ O OJ |
50 40 40 |
95 88 82 |
73 68 64 |
Beisp, Il Il |
3 8,4 | 112 | 7 | 12 | 40 |
VgIB. |
PO
K)
Man beschickte einen 100 ml Kolben, der mit einem Thermometer,
einem Rührer und einem Tropftrichter ausgestattet war, mit 20 g Phenylcarbamidsäureäthylester, 37 g 98%iger
Schwefelsäure und 50 g Wasser. Nachdem der Kolben in einem ölbad auf 80°C unter Rühren seines Inhalts erhitzt worden
war, gab man 5,2 g 35%ige wäßrige Formaldehydlösung über den Tropftrichter zu. Die erhaltene Reaktionsmischung wurde
4 h bei 80°C gerührt und dann bei 50°C oder darüber aufgetrennt, um 21,7 g einer öligen, die Reaktionsprodukte
enthaltenden Schicht und 88 g zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung zu erhalten.
Die ölige Schicht wurde in Tetrahydrofuran gelöst und durch
Flüssigkeitschromatographie unter Verwendung von Naphthalin als internen Standard analysiert. Demzufolge enthielt die
ölige Schicht 47 Gew.% zweikernige Verbindungen, 2 Gew.%
dreikernige Verbindungen, 4 Gew.% vierkernige und höhere mehrkernige Verbindungen und 27 Gew.# nichtumgesetzten
Phenylcarbamidsäureäthylester. Dieses Ergebnis bedeutet, daß der Umwandlungsgrad des als Ausgangsmaterial verwendeten
Carbamidsäureesters 7196 betrug, die Ausbeute an zweikernigen
Verbindungen, bezogen auf die Menge des verbrauchten Carbamidsäureesters, 60% betrug und die Ausbeute an
dreikernigen und höheren mehrkernigen Verbindungen, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Carbamidsäureester,
ca. 396 betrug.
Die zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung besaß eine Säurekonzentration
von 38 Gew.% und enthielt Formaldehyd und sehr geringe Mengen an unbekannten Verunreinigungen zusätzlich
zu der Schwefelsäure.
030027/0733
Unter Verwendung der vorstehend zurückgewonnenen, wäßrigen, sauren Lösung (ohne Einstellung ihrer Säurekonzentration),
20 g Phenylcarbamidsäureäthylester und 5,2 g einer 35%igen wäßrigen Formaldehydlösung wiederholte man das vorstehend
beschriebene Verfahren viermal. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
Danach wurde eine weitere Reihe von Wiederholungsansätzen in der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, durchgeführt.
In dieser Reihe jedoch wurde eine geringe Menge konzentrierte Schwefelsäure zu der aus jedem Ansatz zurückgewonnenen,
wäßrigen, sauren Lösung derart zugegeben, daß eine Säurekonzentration von 40 Gew.% zu Beginn der
nachfolgenden Umsetzung erreicht werden konnte. Bei 5facher
Wiederholung des gleichen Verfahrens wurden im wesentlichen gleichbleibende Ergebnisse erzielt. Das heißt, daß
in sämtlichen Ansätzen der Umwandlungsgrad des Carbamidsäureesters bei 70 bis 72% gehalten wurde, die Ausbeute
an zweikernigen Verbindungen bei 58 bis 60% und die Ausbeute
an dreikernigen und höheren mehrkernigen Verbindungen bei 8 bis 10%.
030027/0733
ZugefUhrte Materialien für jeden Ansatz: Phenylcarbamidsäureäthylester (20 g), 35tfige wäßrige
Formaldehydlösung (5,2 g; und wiedergewonnene, wäßrige, saure Lösung (85 bis 88 g)
Reaktionstemperatur: 800C
Reaktionszeit: 4 h
Anz.d. | Verwendete, | 88 | Konzen tration (Gew.90 |
wäßrige,saure Lösung | 0,36 | Säure- | Molverh. | Ergebnisse | . Ausbeute,bez. auf CSE-Ver- brauch (%) |
. dreik.u höhere mehrk. Verb. |
zurückgew., wäßr.saure Lösung |
Konz. (Gew.- |
|
Wieder holungs ansätze |
Men ge (g) |
89 | Säure-Gehalt ι g Mol |
0,34 | konz.zu Reakti onsbeginn |
von Säure zu CSE |
Umwandl d.CSE* |
zweik. Verb. |
ca. 8 | . Men- ?!) |
38 | ||
O co |
86 | 96 | 0,34 | (Gew. 90 | 60 | ca. 11 | 89 | 37 ι | |||||
002 | Ausgangs ansatz 37 |
85 | 38 | 36 | 0,32 | 40 | 3,0 | 71 | 53 | ca.10 | 90 | 36 w | |
1 | 37 | 33 | 0,29 | 36 | 2,8 | 74 | 54 | ca. 8 | 87 | 33 ι | |||
ο | 2 | 36 | 33 | 36 | 2,8 | 71 | 53 | ca. 8 | 86 | 30 | |||
(O | 3 | 33 | 31 | 35 | 2,7 | 66 | 52 | 84 | |||||
co | 4 | 28 | 32 | 2,4 | 65 | ||||||||
CSE s Carbamidsäureester
O CJ OO
Beispiel 10
Ein Ausgangsansatz wurde durchgeführt, indem man das Verfahren
von Beispiel 9 mit der Ausnahme wiederholte, daß man anstelle des Phenylcarbamidsäureäthylesters 18 g Phenylcarbamidsäuremethylester
verwendete. Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur
abgekühlt. Der erhaltene Niederschlag wurde durch Filtrieren abgetrennt, mit Wasser gewaschen und dann getrocknet,
um 21 g eines festen Produkts zu ergeben. Andererseits gewann man 76 g einer wäßrigen, sauren Lösung als Filtrat.
Das feste Produkt wurde in Tetrahydrofuran gelöst und durch Flüssigkeitschromatographie analysiert. Demzufolge enthielt
das Produkt 54 Gew.% zweikernige Verbindungen, 5 Gew.%
dreikernige Verbindungen, nicht mehr als 1 Gev.% vierkernige und höhere mehrkernige Verbindungen und IO Gew.%
nichtumgesetzten Phenylcarbamidsäuremethylester. Dieses Ergebnis bedeutet, daß der Umwandlungsgrad des als Ausgangsmaterial
verwendeten Carbamidsäureesters 88% betrug, die Ausbeute an zweikernigen Verbindungen, bezogen auf die Menge
an verbrauchtem Carbamidsäureester, 68% betrug und die
Ausbeute an dreikernigen und höheren mehrkernigen Verbindungen, bezogen auf die Menge an verbrauchtem Carbamidsäureester,
6% betrug.
Die zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung besaß eine Säurekonzentration
von 39 Gew.% und enthielt Formaldehyd und sehr geringe Mengen an unbekannten Verunreinigungen zusätzlich
zu der Schwefelsäure.
Unter Verwendung der vorstehend gewonnenen, wäßrigen, sauren Lösung (ohne Einstellung ihrer Säurekonzentration), von
Phenylcarbamidsäuremethylester und einer 35%igen wäßrigen Formaldehydlösung wurde das vorstehend beschriebene Verfah-
030027/0733
ren dreimal wiederholt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind
In Tabelle 4 angegeben.
Danach wurde eine weitere Reihe an Wiederholungsansätzen in der gleichen Weise, wie vorstehend beschrieben, durchgeführt.
Bei dieser Reihe jedoch wurde eine geringe Menge konz. Schwefelsäure zu der wäßrigen, aus jedem Ansatz gewonnenen,
sauren Lösung derart zugegeben, daß eine Säurekonzentration von 40 Gew.?6 zu Beginn der nachfolgenden
Reaktion erhalten werden konnte. Bei 5facher Wiederholung
des gleichen Verfahrens wurden im wesentlichen gleichbleibende Ergebnisse erzielt. Dies bedeutet, daß bei sämtlichen
Ansätzen der Umwandlungsgrad des Carbamidsäureesters
bei 88 bis 90# gehalten wurde, die Ausbeute an zweikernigen
Verbindungen bei 68 bis 70% und die Ausbeute an dreikernigen und höheren mehrkernigen Verbindungen bei 3 bis
030027/0733
Zugeführte Materialien für jeden Ansatz: Phenylcarbamidsäuremethylester (18 g), 35tfige wäßrige
Formaldehydlösung (5,2 g) und zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung (52 bis 75 g)
Formaldehydlösung (5,2 g) und zurückgewonnene, wäßrige, saure Lösung (52 bis 75 g)
Reaktionstemperatur: 800C
Reaktionszeit: 4 h
Reaktionszeit: 4 h
Anz.d. | Verwendete,wäßrige, | 75 | konzen tration |
,saure | O1 | Säurekonz. | Molverh. | Umwandl | Ergebnisse | dreik.u. höhere mehrk. Verb. |
zurückgew., | Konzen tration (Gew. 90 |
|
Wieder | Lösung | 64 | (Gew.96) | O1 | zu Beginn | v.Säure | d.CSE 00 |
. Ausbeute,bez. | 6 | wäßr.saure Lösung |
39 | ||
holungs ansätze |
Men- K) |
52 | 96 | O1 | d.Reaktion (Gew.96) |
zu CSE* | auf CSE-Ver- brauch (96) |
1 | Men- K) |
37 ' | |||
O CO |
Ausgangs ansatz 37 |
39 | Säure-Gehalt g Mol |
O, | 88 | zweik. Verb. |
3 | 76 | 35 i | ||||
O O ro |
1 | 37 | 40 | 3,0 | 78 | 68 | 5 | 65 | 31 ' | ||||
•«4 | 2 | 35 | 36 | »36 | 37 | 2,5 | 89 | 68· | 53 | ||||
Q | 3 | 29 | ,30 | 36 | 2,0 | 79 | 74 | 40 . | |||||
(O to |
24 | ,24 | 32 | 1.5 | 69 | ||||||||
18 | ,18 | ||||||||||||
CSE = Carbamidsäureester
O U) OO
Claims (1)
- Dr. F. Zumstein sen. - Dr E. Assrr.ann - Dr. R. Koenigsberger
Dipl.-Phys. R. Holzbauer - Dipl.-Ing. F. Klingseisen - Dr. F. Zumstein jun.PATENTANWÄLTE Λ-ΛΛΑΑ800O München 2 - Brauhausstraße 4 - Telefon Sammel-Nr. 22 5341 Telegramme Zumpat - Telex 529979Case FMT-243Patentansprüche1 1.j Verfahren zur Herstellung eines Polymethylenpolyv •phenylpolycarbamats der allgemeinen FormelworinR.J einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen
bedeutet,R2 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxy- rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet,η eine positive, ganze Zahl von 1 bis 4 ist undm 0 oder eine positive, ganze Zahl von 1 bis 5
bedeutet,030027/0733-Z-2950366durch Umsetzung eines N-Phenylcarbamidsäureestersder allgemeinen Formelworin R1, R2 und η die vorstehend angegebenen Bedeutungen besitzen, mit Formaldehyd oder einer formaldehydbildenden Verbindung in Gegenwart von Wasser und Einern sauren Katalysator, dadurch gekennzeichnet , daß man (a) den sauren Katalysator in Form seiner wäßrigen Lösung mit einer Konzentration des sauren Katalysators zu Reaktionsbeginn von zumindestens 10 Gew.% und in einer Menge zu Reaktionsbeginn von 0,01 bis 100 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester verwendet, und (b) die Reaktion bei einer Temperatur von 20 bis 1500C durchführt.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator in Form seiner wäßrigen Lösung mit einer Konzentration des sauren Katalysators zu Beginn der Reaktion von 20 bis 95 Gew.# verwendet wird.3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator in einer Menge zu Beginn der Reaktion von 0,1 bis 50 Mol/Mol N-Fhenylcarbamidsäureester verwendet wird.4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bi
durchgeführt wird.daß die Reaktion bei einer Temperatur von 30 bis 100°C5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der N-Phenylcarbamidsäureester Phenylcarbamidsäuremethylester, Phenylcarbamidsäureäthylester, Phenylcarbamid-030 0 2 7/0733Bäureisopropylester oder Phenylcarbamidsäureisobutylester 1st.6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Borsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Toluolsulfonsäure, Bromwasserstoffsäure, Perchlorsäure, Chlorsulfonsäure oder Trifluormethansulfonsäure ist.7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure ist.8. Verfahren zur Herstellung eines Polymethylenpolyphenylpolycarbamats der allgemeinen FormelworinR^ einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet,R2 ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxy rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt,η eine positive, ganze Zahl von 1 bis 5 ist undm 0 oder eine positive, ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet,030027/0733durch Umsetzung eines N-Phenylcarbamidsäureesters der allgemeinen Formel- O - R1<R2>nworin R1, R2 und η die vorstehend angegebenen Bedeutungen besitzen, mit Formaldehyd oder einer formaldehydbildenden Verbindung in Gegenwart von Wasser und einem sauren Katalysator, dadurch gekennzeichnet , daß man (a) den sauren Katalysator in Form seiner wäßrigen Lösung mit einer Konzentration des sauren Katalysators zu Reaktionsbeginn von zumindest 10 Gew.% und in einer Menge zu Reaktionsbeginn von 0,01 bis 100 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester verwendet; (b) die Reaktion bei einer Temperatur von 20 bis 150°C durchführt; (c) nach Beendigung der Reaktion das feste Reaktionsprodukt oder die dieses enthaltende organische Schicht von der wäßrigen sauren Katalysatorlösung, die geringe Mengen organischer Verunreinigungen enthält, abtrennt; (d) das gewünschte Polymethylenpolyphenylpolycarbamat aus der organischen Schicht isoliert; und (e) die wäßrige saure Katalysatorlösung für die anschließende Umsetzung des N-Phenylcarbamidsäureesters mit Formaldehyd oder einer formaldehydbildenden Verbindung ohne Entfernung der in ihr enthaltenen organischen Verunreinigungen, Jedoch nach Einstellung ihrer Konzentration an saurem Katalysator auf ein derartiges Niveau, daß man eine wäßrige Lösung mit einer Konzentration an saurem Katalysator zu Beginn der anschließenden Umsetzung von zumindestens 10 Gew.96 erhält, wiederverwendet.9. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Kaxalysator in Form seiner wäßrigen Lösung mit030027/0733einer Konzentration an saurem Katalysator zu Beginn der Umsetzung von 20 bis 95 Gew.# verwendet wird.10. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator in einer Menge zu Beginn der Umsetzung von 0,1 bis i?0 Mol/Mol N-Phenylcarbamidsäureester verwendet wird.11. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung 1
durchgeführt wird.daß die Umsetzung bei einer Temperatur von 30 bis 1000C12. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der N-Phenylcarbamidsäureester Phenylcarbamidsäuremethylester, Phenylcarbamidsäureäthylester, Phenylcarbamidsäureisopropylester oder Phenylcarbamidsäureisobutylester ist.13. Verfahren gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Borsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure, Toluolsulfonsäure, Bromwasserstoffsäure, Perchlorsäure, Chlorsulfonsäure oder Trifluormethansulfonsäure ist.14. Verfahren gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der saure Katalysator Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure ist.030027/0733
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