DE2949767C2 - 4-Carbethoxy-carbonylamino-pyrimidine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel - Google Patents
4-Carbethoxy-carbonylamino-pyrimidine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
in der R ein Η-Atom, eine CH3- oder CsHs-Gruppe
und Ri ein H- oder Cl-Atom oder eine CHjO-,
CHjOCH2CH2O-, C2H5OOCCH2CH2CH2S-, CH3S-,
C2H5OOCOCOCH2Ch2S-. C6H5CH2OCH2CH2O-,
CH3OCH2CH2S-odereineCH3OCH2CH2OCHiCH2S-Gruppe
bedeutet
2. 4-(Carboethoxy-carbonyIamino)-6-(jJ-inethoxyethoxyj-pyrimidin.
3. 4-(C!arboethoxy-carbonyIamino)-2-methyI-6-{/?-
methoxy-ethylthio)-pyrimidin.
4. 4-(Carboethoxy-carbonyIamino)-6-(P-methoxyethylthio)-pyrimidin.
5. 4-(Carboethoxy-carbonyIainino)-6-[0-(/?-methoxy-ethoxy)-ethylthio]-pyrimidin.
6. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
in an sich bekannter Weise ein 4-Aminopyrimidin der allgemeinen Formel (II)
15
(Π)
in der R und Rt die obengenannte Bedeutung haben
oder Ri die HOCH2CH2S-Gruppe bedeutet, mit
Ethoxalylchlorid in Gegenwart eines Chlorwasserstoffakzeptors
oder mit einem Oberschuß an Oxalsäurediethylester umgesetzt wird. Ein geeigneter Chlorwasser-Stoffakzeptor
ist z. B. Pyridin oder Ν,Ν-Dimethylanilin;
■ die Umsetzung wird in einem aprotischen Lösungsmittel oder mit überschüssigem Oxalsäurediethylester beim
Siedepunkt der Reaktionsmischung durchgeführt
Die für die erfindungsgemäßen Verfahren b-.nötigten
Zwischenprodukte der allgemeinen Forme! (Hj sind teilweise bekannt
Die bis jetzt unbekannten Verbindungen der allgemeinen
Formel (II), in der Ri eine Gruppe der Formel
-OCHzCHzOCHsoder
25 — O CH2CH2O CH2-
bedeutet, können durch Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel (III)
Cl
(ID
35
»Λ
(ΠΙ)
in der R und Ri die obengenannte Bedeutung haben
oder Ri die HOCH2CH2S-Gruppe bedeutet, mit
Ethoxalylchlorid in Gegenwart eines Chlorwasserstoff-Akzeptors oder mit einem Oberschuß an
Oxalsäurediethylester umgesetzt wird.
7. Arzneimittel mit antiallergischer und magensaftsekretionshemmender
Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff eine oder mehrere der Verbindungen nach den Ansprüchen i
bis 5 neben üblichen Trägerstoffen, Verdünnungsmitteln und/oder Hilfsstoffen enthält
Gegensisüd der vorliegenden Erfindung sind 4-Carboethoxycarbonylamino-pyrimidine
der allgemeinen Formel (1)
NHCOCOOC2H5
(D
in der R die oben genannte Bedeutung besitzt, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (IV)
R1-Me
in der R1 eine Gruppe der Formel
in der R1 eine Gruppe der Formel
(IV)
-OCH2CH2OCH3
oder
50 -OCH2CH2OCH;-
bedeutet und in der nie ein Aikaiimetaiiatom, vorzugsweise
Natrium, ist, erhalten werden.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in der R, eine Gruppe der Formel
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in der R, eine Gruppe der Formel
-OCH2CH2OCH3
oder
-OCH2CH2OCH;
gemäß Anspruch 1. Bevorzugte Verbindungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein weitererGegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen ist, können auch dadurch hergestellt werden, daß eine
Formel (I), das dadurch gekennzeichnet ist, daß in an Verbindung der allgemeinen Formel (III) mit einem
Überschuß an einer Verbindung der allgemeinen Formel (V)
R1H
(V)
in der R1 eine Gruppe der Formel -OCH2CH2OCH3
oder
-OCH2CH2OCH2-
IO
bedeutet, in Gegenwart von Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat erhitzt wird.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in der ,
R1 die Bedeutung
-SCH2Ch2CH2COOC2H5
—SCH2CH2OH —SCH2CH2OCH3
-SCH2CHiOCH2CH2OCH3
25
hat, werden ausgehend von Verbindungen der allgemeinen Formel (III) durch Reaktion mit KSH zu den Verbindungen
der allgemeinen Formel (VI)
30
(VD
in der R die oben genannte Bedeutung hai. umgesetzt.
Nachfolgend werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (VI) mit Substanzen der allgemeinen Formel
(VII)
R2X
in der R2 die Bedeutung
in der R2 die Bedeutung
-CH2CH2CH2COOC2H5
-CH2CH2OH -CH2CH2OCH3
oder
-CH2CH2OCH2Ch2OCH3
und X ein Halogenatom oder die Gruppe
40
45
50
55
ist, zur Reaktion gebracht unter Erhalt der entsprechenden
Verbindung der Formel (II),
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel,
die eine oder mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen als Wirkstoff enthalten. Denn die
erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine antial- !ergisehe und überraschenderweise zusätzlich eine
magensekretionshemmende Wirkung auf (vgl. S. 11, Tab. 2, vorletzte Spalte).
Alle Stoffe der allgemeinen Formel (I) zeichnen sich
durch außerordentlich kleine Toxizitätswerte aus (alle Verbindungen sind durch eine LD» peroral an der Maus
größer als 1600 mg/kg gekennzeichnet) und werden schnell peroral resorbiert
Dementsprechend ist die ED50 im passiven Hautanaphyiaxis-Test an d<:r Ratte annähernd gleich nach
peroraler und intraperitonealer Verabreichung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich besonders zur Therapie menschlicher Krankheiten als
Mittel zur Verhütung und zur Behandlung verschiedener Störungen allergischer Ursache, zum Beispiel
Asthma bronchiale. Die Verabreichung obengenannter Heilmittel kann in Tabletten- oder Kapselform geschehen
oder allgemein in jeder beliebigen Form, die die pero.ale Applikation an Patienten jeden Alters und
beider Geschlechter erlaubt Es eignen sich zum Beispiel Hartgelatinekapseln, die 20 bis 100 mg Wirkstoff,
100 mg Laktose und 2 mg Magnesiumstearat enthalten,
oder Kapseln, die 20 bis lÖOmg Wirkstoff, 200 mg
Stärke und 5 mg Talkum enthalten.
Die vorgesehene Tagesdosis kann zwischen 50 und 1000 mg schwanken.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch parenteral oder als Aerosol appliziert werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Die Struktur der Zwischen- und Endprodukte wurde durch Elementaranalysen und Infrarot- und Ksrnresonanzspektren
bestätigt
Herstellung der Ausgangsverbindungen
4-Amino-6-(/?-methoxyethoxy)-pyrimidin (11, R=H;
R1=OCH2CH2OCH3)
Natrium (11,5 g, 0,5 Grammatome) wird in 375 ml
Methylcellosolve gelöst Der Lösung werden 65 g 4-Amino-6-chlorpyrimidin (£5 Mol) zugesetzt und die
Reaktionsmischung wird 4 Stunden bei 100° C erhitzt Das überschüssige Lösungsmittel wird im Vakuum
abdestilliert, und dem Rückstand werden 200 ml Wasser zugesetzt Man sättigt die Lösung mit Kaliumcarbonat
und extrahiert mit Essigester. Die vereinigten Auszüge werden im Vakuum verdampft und der fesie Rückstand
wfrd aus einer Mischung aus Essigester und Leichtbenzin umgelöst Man erhält 67 g des Produktes in 8O°/oiger
Ausbeute.Schmelzpunkt i 14 — Π6°C.
Anmerkung: Die Reaktion kann mit denselben Resultaten durchgeführt werden, wenn das Natriummetall
durch Kaliumcarbonat (104 g für 0,5 Mol 4-Amino-6-chlor-pyrimidin)
ersetzt wird.
4-Araino-6-(/f-methoxyethyIthio)-pyrimidin (II, R = H;
R1=SCH2CH2OCH3)
Man löst 20 g Natriumhydroxid (0,5 Mol) in 500 mi 1 :1-Ethanol/Wasser. Der Lösung werden 633 g 4-Amino-6-mercaptopyrimidin
(03 Mol) zugesetzt, danach
„•_J J.. T* . J._ l*?,_l_ . t ί-Λη^* t "$ .
115 g p-Toluolsulfonsäure-jS-methoxyethylester (0.5
Mol) werden tropfenweise über 30 Minuten eingetragen; dabei wird die Temperatur mit dem Wasserbad bei
6O0C gehalten. Ist das Zutropfen beendet, so wird die
Reaktionsmischung 3 Stünden lang am Rückflußkühler erwärmt. Man verdampft das Lösungsmittel und nimmt
den Rückstand mit 250 m! Wasser auf. Die wäßrige Lösung wird mehrmals mit Chloroform (6 χ 100 m!)
ausgeschüttelt und die vereinigten Auszüge werden zur Trockne eingedampft. Der feste Rückstand wird aus
Essigester mit Leichtbenzinzusatz umkristallisiert. Man
erhält 74 g (Ausbeute 80%) des Produktes mit Schmelzpunkt 78—80" C
In Tabelle 1 sind die Schmelzpunkte der literatuninbekannten Verbindungen gemäß allgemeiner Formel (II), die nach den in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Verfahren erhalten wurden, zusammengefaßt
In Tabelle 1 sind die Schmelzpunkte der literatuninbekannten Verbindungen gemäß allgemeiner Formel (II), die nach den in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Verfahren erhalten wurden, zusammengefaßt
(Π) Schmelzpunkt 0C
C6H5
CH3
CH3
CHj
CHj
CHj
CHj
H
H
H
CHj
-OCH3
-OCH2CH2OCH3
-OCH2CH2OCH3
-OCH2CH2OCH2
-SCH3
—SCH2CH2OH
—OCH2CH2OCH3
—SCH2CH2CH2COOc2H5
—SCH2CH2OCH3
-SCH2CH2OCH2Ch2OCH3
115-116 94-96
140-142 159-161 114-116
81-82 118-122
65-66
4-Carboethoxycarbony!amino-6-(JJ-methoxyetiioxy)-pyrimidin
(I, R=H; R1=OCH2CH2OCH3)
Man löst 85 g 4-Amino-6-(0-methoxyethoxy)-pyrimidin
0,5 Mol) in 300 ml trockenem Pyridin. EthoxyaJylchlorid
(0,6 MoI) wird tropfenweise bei einer Temperatur von 0°C eingerührt Wenn das Zutropfen beendet ist.
erhitzt man die ReaRtiossmischung 2 Stunden bei 40° C.
Das überschüssige Pyridin wird im Vakuum verdampft und der Rückstand mit Wasser versetzt Das feste
Produkt wird aus Ethanol umgelöst und im Vakuum bei 40°C getrocknet Man erhält 107 g (Ausbeute 80%) des
Produktes mit Schmelzpunkt 88—89° C.
Durch ähnliche Verfahrensweise erhält man auch die Produkte, die in Tabelle 2 gezeigt sind.
1M
R—1^n ^-.NHCOCOOC2H5
(*) Die Angaben boziehen sich auf das Hydrochlorid
Schmelzpunkt | Ausbeute | PCA-Test | ED50, | magensaftsekretions- | Indo | ED50 |
mg/kg | hemmendc Wirkung, | methacin | lmmobili | |||
mg/kg os | 4,6 | sierung | ||||
1C | % | i.p. | OS | Shay | 4,2 | |
15 | ||||||
88-9° | 75 | 32 | —100 | 3,2 | 3,2 | 12 |
112-13° | 70 | <5 | >100 | 3,6 | 15 | |
107-8° | 75 | 30 | 100 | 6,2 | 25 | |
92-4« | 70 | 25 | 70 | 4,1 | 9 |
907 | H | OCH3 |
913 | CH3 | OCH3 |
921 | C6Hj | OCH3 |
923 | CHj | OCH2CH2OCH3 |
CHj
66
23
6,4
14,8
16
928 | CH3 | SCH3 |
929 | CH3 | SCH2CH2OCOCOOC2Hs |
931 | H | Cl |
932 | H | OCH2CH2OCHj |
933 | H | H |
940 | H | SCHjCHjOCOCOOCjHj |
953(*) | H | SCH2CH2CH2COOC2H5 |
955 | CH3 | SCH2CH2OCHj |
957 | H | SCH2CH2OCH3 |
965 | H | SCH2CH2OCH2CH2OCh3 |
113-15° | 73 | 30 | >100 | 7,2 | 2,0 | 14 |
79-80° | 73 | 2,4 | 18 | 8,4 | 22,2 | 18 |
141-3° | 68 | 24 | >100 | 6,3 | 7,2 | 22 |
88-9° | 7?. | 10 | 26 | 2,1 | 3,2 | 7 |
120° | 61 | 32 | % | 3,8 | 4,7 | 10 |
81-3° | 6' | 12 | 43 | 5,2 | 3,6 | 8 |
125-8° | 71 | 3,2 | 26 | 7,2 | 3,8 | 12 |
73-4° | 67 | 6,9 | 25 | 2,3 | 2,8 | 7 |
73-5° | 75 | 5,8 | 23 | 6,2 | 9,4 | 14 |
98-100° | 61 | 7,3 | 20 | 8,3 | 6,1 | 17 |
Die Bestimmung der biologischen Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen wird im folgenden
ausführlich beschrieben.
Test für passive Hautanaphylaxis (PCA-Test) an der Ratte
a) Bildung: von Antiovalbumin mit hohem IgE-(Immunglobuline
E)-Inhalt der Ratte.
3C5 bis 400 g wiegende männliche Ratten, des
Stammes COBS-CD, wurden durch intramuskuläre ic Injektion von 0,1 ml/kg einer Ovalbuminlösung (die
durch Lösen von 2ö mg Sigma Ovalbumin in 1 ml physiologischer Kochsalzlösung bereitet wurde) und
intraperitonealer Injektion von 1 ml Abetin Sclavo
(Vaccinum Pertussis) immunisiert. Nach 11 Tagen
wurden die Versuchstiere getötet und das Blut entnommen. Zur Serumabscheidung wurde das Blut
über Nacht bei 4°C aufbewahrt, danach zentrifugiert und bei -20° C gelagert.
b) PCA-männlichen Ratten des obengenannten Stammes, mit einem Gewicht von 125 —135 g, wurde
der Rücken glatt geschoren und zwei intradermale Injektionen von je 0,1 ml des nach a) aufbereiteten
Rattenserums verabreicht Nach 24 Stunden wurden 25 mg/kg Ovalbumin und 25 mg/kg Evans Blau intravenös
injiziert und 30 Minuten danach wurden die Tiere getötet Die Rückenhaut wurde abgezogen und der
größte und der kleinste Durchmesser der zwei Flecken, die auf der Innenseite sichtbar waren, wurden gemessen.
Die Wirkung der 5 Minuten vor dem Antigen verabreichten Versuchsverbindungen ist in Tabelle 2 als
prozentige Abnahme gegenüber den Kontrollen des durchschnittlichen Durchmessers der zwei Flecken
aufgezeigt.
Die pharmakologische Untersuchung der magensaftsekretionshemmenden
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen wurde durch Bestimmung der
ED50 (Dosis, die die Effekte der ungünstigen Reizung zu 50% zu reduzieren vermag) durchgeführt.
Es wurden die klassischen Versuche benutzt, die allgemein für das Screening von Verbindungen mit
potentieller therapeutischer Wirksamkeit gegen Magengeschwüre Anwendung finden, nämlich die Bestimmung
der ED50 an Ratten mit Bindung des Pylorus (Ratte nach Shay) nach der Methode von Brown et al. in
Arch. InL Pharmacodyn., 145, 489 (1963), der ED50
bezüglich der indomethaciniduzierten Magengeschwüre nach der Methode von Lee et al. in Arch. Int.
Pharmacodyn, 191, 370 (1971), der ED50 bezüglich der
Magengeschwüre, die durch Immobilisierung und Kälte verursacht werden, nach der Methode von Senay und
Levine in Proc. Soc. Exp. BioL Med, 124,1221 (1967).
Die Resultate sind in Tabelle 2 zusammengefaßt
Claims (1)
1.4-Carboethoxy-carbonylamonio-pyrimidine der
allgemeinen Formel (I) sich bekannter Weise ein 4-Amüiopyritnidin der allgemeinen
Formel (II)
R-In^J-NHCOCOOC2H5
(I)
10
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