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Brems- oder Kupplungsbelag
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Die Erfindung betrifft einen Brems- oder Kupplungsbelag. Dieser soll
den erfolgten Verschleiß von Brems- und Kupplungsbelangen bei Fahrzeugen und stationären
Maschinen aufzeigen.
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Bei weitgehender Abnützung von Brems- und Kupplungsbelägen kommt es
zu einem Nachlassen der ursprünglichen Wirkunn. Eine unbemerkte Abnützung der Beläge
kann überdies zu irreparablen Schäden an Bremstrommel, Bremsscheibe, Schwungmasse
oder Kupplunqsdruckolatte führen, wenn beim Fehlen des jeweiligen Belans dessen
Träger oder Befestigungsnieten mit den genannten Teilen in schleifenden Kontakt
kommen.
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Zur Feststellunq der erfolgten Abnützung von Scheibenbremsbelägen
ist bekannt, in diese elektrische Kontakte einzubetten, die bei Berührung mit der
Bremsscheibe ein Kontrollicht am Armaturenbrett zum Aufleuchten bringen.
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Die bekannte elektrische Kontrollanzeige ist konstruktiv aufwendig
und kostspielig herzustellen. Ein Nachrüsten bereits vorhandener Anlagen ist in
wirtschaftlicher Hinsicht kaum vertretbar. Für Kupplungen und Trommelbremsen existieren
derartige Kontrollanzeigen wegen der technischen Schwierigkeiten nicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine erfolgte Abnützunq
von Brems- und Kupplungsbelägen ohne großen Aufwand leicht bemerkbar zu machen,
insbesondere ohne daß es erforderlich wäre, eine Demontage durchzuführen. Die Brems-
und Kupplungsbeläqe sollen darüber hinaus für bereits vorhandene Anlagen verwendbar
sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungseemäß gelöst durch einen Brems-oder Kupplungsbelag,
der gekennzeichnet ist durch mindestens einen im Belag einqebetteten Indikator,
der bei abgenütztem Belaq durch Kontakt mit der Bremstrommel oder -scheibe, Schwung
masse
oder Kupplunesdruckplatte ein Geruchs-, Rauch- oder Geräuschzeichen erzeuat.
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Nach einer bevorzuaten Ausführungsform ist der Brems- oder Kupplunsbelaa
dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator als Streifen oder Scheibe ausgebildet
und in Ausnehmungen auf der Unterseite des Belags einqelassen ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Brems-oder
Kupplungsbelag dadurch qekennzeichnet, daß der Indikator als Pille ausgebildet und
in Ausnehmungen auf der Unterseite des Belags eingelassen ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Brems-oder
Kupplunqsbela dadurch gekennzeichnet, daß der in Ausnehmungen auf der Unterseite
des Belags eingelassene, pillenförmiqe Indikator durch eine hitzebeständige Hülle
umschlossen ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Brems-oder
Kupplunnsbelag dadurch gekennzeichnet, daß der pillenförmige Indikator von einer
Metallfolie, insbesondere einer Aluminiumfolie, gasdicht umschlossen ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Brems-oder
Kupplungsbelag dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator als durchgehende Indikatorschicht
zwischen Belag und Träger angeordnet ist.
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Wenn beim erfindungsgemäßen Brems- oder Kupplungsbelag der Indikator
streifenförmig oder scheibenförmig gestaltet ist, so können in einem Belag ein oder
mehrere Streifen bzw. Scheiben eingelassen sein. Wenn der Indikator eine Pillenform
aufweist, beispielsweise die Form eines flachen Zylinders oder
einer
etwas erhöhten Scheibe besitzt, so ist es zweckmäßig, wenn mehrere Pillen entlang
einer oder mehrerer Linien in den Belag eingelassen sind.
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Abhänqig von der Art des Indikators wird dieser entweder alleine,
d.h. ohne Träger oder Verdünnungsmittel, oder in Mischung mit einem Träger oder
Verdünnungsmittel ,angewendet. Wenn der Indi kator in Form eines Streifens oder
einer Scheibe vorliegt, so besteht der Streifen bzw. die Scheibe vorteilhaft aus
einem Material, das den Indikator als solchen in Mischung mit einem neeiqneten Zusatz
bzw. Träger enthält. Wenn der Indikator in Form von Pillen in den Belag eingelassen
ist, so ist die Verwenduna eines Träqermaterials oder eines Füllstoffs häufig nicht
erforderlich.
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Bei Verwendunq relativ flüchtiger Indikatoren kann es sich als sehr
zweckmäßig herausstellen, den Indikator einzukapseln, d.h mit einer Hülle zu umgeben.
Bekanntlich werden Brems- und Kupplungsbeläge beim Betrieb des Fahrzeugs bzw. der
stationären Maschine durch Reibung warm und erreichen ohne weiteres Temperaturen
bis zu 2000C, bisweilen sogar höher. Um in diesem Falle zu vermeiden, daß durch
Verdunstung bzw. Verdampfen des Indikators eine unrichtige Anzeige des Abnützungsgrads
erhalten wird, erweist es sich häufig als besonders zweckmäßig, den Indikator mit
einer hitzebeständigen Umhüllung zu umgeben. Sobald die Abnützung des Belags soweit
vorangeschritten ist, daß. die Umhüllung durch Reibung abgetragen wird, erhält man
das gewünschte Signal. Als zweckmäßig hat sich die Verwendung einer Umhüllung in
Form einer Metallfolie, beispielsweise aus Aluminium, erwiesen. Ebenso kommen jedoch
auch andere Materialien in Betracht.
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Wenn erfindungsgemäß eine durchgehende Indikatorschicht zwischen dem
Belag und dem Träger angeordnet ist, so sollte aus Sicherheitsgründen die Indikatorschicht
noch eine nennenswerte
Bremswirkung haben. In diesem Falle erweisen
sich Mischungen des Indikators mit dem Material, aus dem die Brems-und Kupplungsbeläge
gefertigt sind, als besonders zweckmäßig.
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Man kann das Indikatormaterial, das fest oder flüssig sein kann, mit
Füllstoffen, beispielsweise mit Asbest, verpressen. Als Hüllenmaterial eiqnen sich
nicht nur Metallfolien, auch Kunststoffolien sind geeignet.
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Folgende Materialien können zur Herstellung der Indikatoren eingesetzt
werden: Polyäthylen (Niederdruck-PE) Polypropylen Polystyrol Polyvinylchlorid Polyacrylnitril
Polyvinylacetat Polymethacrylsäureester Polytetrafluoräthylen Polybutadien Naturkautschuk
Synthesekautschuk Polyacetale Acrylnitril/Styrol-Copolymere Acrylnitril/Styrol/Butadien-Tercopolymerisate
Styrol/Divinylbenzol-Copolymerisate Vinylchlorid Vinylidenchlorid Polyal kylenoxide
Polyamide Polyester Polycarbonate Phenol/Formaldehyd-Harze
Harnstoff/Formaldehyd-Harze
Melamin/Formaldehyd-Harze Epoxidharze Alkydharze Polyesterharze (unaesättigt) Polyurethan
Regenerat-Cellulose Celluloseacetat Cellulosenitrat Celluloseäther Kaseinharze Kampfer
Schwefel Karbid Als geruchsintensive Stoffe kommen insbesondere solche in Betracht,
die in Luft eine verhältnismäßig hohe Riechschwelle aufweisen und nicht als unangenehm
im Geruch zu bezeichnen sind. Als Beispiele kann man Isoamylalkohol, Vanilin,-Jonon,
Cumarin oder Heliotropin nennen. Auch Citrusöle und Fettaldehyde, Terpenalkohole,
Hydroxycitronellal, Myrrhe kommen in Betracht. Ebenso sind die folgenden Stoffe
grundsätzlich geeig net: Geraniol, Rhodinol, Phenyläthylalkohol, Phenylacetaldehyd,
Phenylacetaldehyddimethylacetal , Phenyläthylphenylacetat, Trichlormethylphenylcarbinylacetat,
Geranylacetat, Citronel lyl acetat, Benzylacetat, Benzylpropionat, Amylzimtaldehyd,
Linalol, Mirbanöl, und dergleichen.
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Ebenso brauchbar sind Stoffe, die beim stärkeren Erhitzen zu einem
brenzl ichen Geruch führen, wodurch ein besonderer Warneffekt erzielt wird.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß ohne eine aufwendige Vorrichtung, ohne Demontagearbeiten,
ja
sogar ohne die Durchführung üblicher, einfacher Kontrollen ein Oberschreiten der
zulässigen Abnützung des Brems- oder Kupplungsbelages zwangsläufig festgestellt
wird.
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Es entfallen somit sogar die routinemäßigen Oberprüfungen mit den
damit verbundenen Arbeiten.
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überdies werden Beschädigungen von Brems- und Kupplungsanlagen durch
Reibung der metallenen Belagträger bzw. Befestigungsnieten auf den Bremstrommeln,
Bremsscheiben, Schwungmassen bzw.
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Kupplungsdruckplatten vermieden. Ebenso wird ein plötzliches Versagen
während des Betriebs vermieden.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt.
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Es bedeuten: Figur 1 eine geschnittene, perspektivische Ansicht eines
Trommelbremsbelags. der über seine gesamte Rückseite mit einer Indikatorschicht
versehen ist und auf der Bremsbacke aufgebracht ist; Figur 2 eine Aufsicht auf einen
Scheibenbremsbelag, auf dessen Rückseite zwei Indikatorstreifen eingelassen sind;
Figur 3 eine Seitenansicht des Scheibenbremsbelags gemäß Figur 2; Figur 4 eine perspektivische
Ansicht eines Scheibenbremsbelags mit darin eingelassenen Indikatorpillen; Figur
5 eine Aufsicht auf einen Scheibenbremsbelag mit durchgehender Indikatorschicht;
Figur
6 eine Seitenansicht des Scheibenbremsbelags nach Figur 5; Figur 7 eine perspektivische
Ansicht eines Scheibenbremsbelags nach den Figuren 5 und 6; Figur 8 eine geschnittene
perspektivische Ansicht eines Trommelbremsbelags mit zwei Indikatorstreifen; Figur
9 eine perspektivische Ansicht eines Kupplungsbelags mit durchgehender Indikatorschicht;
und Figur 10 einen mittigen Querschnitt durch den Kupplungsbelag gemäß Figur 9.
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In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Mit dem Bezugszeichen 1 ist jeweils der Belag bezeichnet, der Indikator ist mit
dem Bezugszeichen 2 bezeichnet und der jeweilige Träger ist mit dem Bezugszeichen
3 versehen.
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Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen des Indikators
in den verschiedenen, dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Brems-
oder Kupplungsbelages ohne weiteres möglich und fallen in den Rahmen der Erfindung.
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