DE19845529A1 - Verschleißanzeigende Schicht mit Duftstoffen - Google Patents
Verschleißanzeigende Schicht mit DuftstoffenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine verschleißanzeigende Schicht, die mindestens einen Duftstoff enthält, sowie eine Scherfolie mit mindestens einer innenliegenden verschleißanzeigenden Schicht, die mindestens einen Duftstoff enthält.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine verschleißanzeigende Schicht mit min
destens einem Duftstoff sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Insbe
sondere betrifft die vorliegende Erfindung eine verschleißanzeigende Schicht
mit mindestens einem Duftstoff, die zum Beispiel für Scherfolien, wie sie in
Trockenrasierapparaten verwendet werden, eingesetzt werden kann.
Es ist ein allgemein bekanntes Problem in der Technik, Sensoren zu entwickeln,
die den Verschleiß bzw. die Abnutzung beanspruchter Oberflächen rechtzeitig
und zuverlässig vor deren Unbrauchbarwerden anzeigen.
Ein Beispiel hierfür sind Scherfolien, die für Scherköpfe von Rasierapparaten
eingesetzt werden. So werden beim Trockenrasieren Scherfolien im Scherkopf
vorgesehen, die einen gründlichen und sicheren Schnitt der Bart-/Körperhaare
gewährleisten. Dabei oszilliert ein Antrieb auf der Innenseite der Scherfolien und
drückt die Haare gegen die Lochränder der Scherfolieninnenseite, wodurch die
Haare abgetrennt werden. Aufgrund der abrasiven Wirkung der Haare ver
schleißt die Scherfolie als Folge der Nutzung sowohl von innen, also motor
seitig, als auch von außen. Zusätzlich zu diesem mechanischem Verschleiß
unterliegt die Scherfolie auch einem chemischen Angriff, der zum Beispiel durch
Hautschweiß oder Cremes bewirkt wird.
Üblicherweise verwendete Scherfolien werden galvanisch aus einem Metall,
zum Beispiel Nickel, hergestellt und haben im allgemeinen eine Dicke von etwa
30 µm. Auf der Außenseite können sie mit einer dünnen Platinschicht über
zogen sein, um den direkten Kontakt der Folie mit der Haut zu vermeiden.
Durch den außen- und innenseitigen Verschleiß der Folie nimmt deren Dicke als
Funktion mit der Zeit ab, so daß nach einem bestimmten Zeitraum, zum Beispiel
etwa 1 bis 1 1/2 Jahren, die Folie ausgetauscht werden muß. Wird die Folie nicht
rechtzeitig ausgetauscht, kann die zu dünn gewordene Folie ein reißen, wodurch
das Rasurergebnis beeinträchtigt wird, und in dem ungünstigen Fall, daß die
Rißkanten nach außen weisen, Rißwunden auf der Haut verursachen.
Es bestand daher seit langem der Wunsch, eine Möglichkeit zu finden, den Ver
schleiß der Folie zu beobachten und rechtzeitig anzuzeigen, um einen recht
zeitigen Austausch der Folie zu gewährleisten, bevor diese unbrauchbar wird.
Eine praktikable Lösung dieses Problems scheiterte bisher an verschiedenen
Randbedingungen: Scherfolien sind Billigprodukte mit Stückkosten im Pfennig
bereich, so daß die Anwendung einer aufwendigen teuren Sensorik ausge
schlossen ist, da sie wirtschaftlich nicht konkurrenzfähig ist. Die Produktion
erfolgt automatisiert, dies bedeutet, daß das Vorsehen eines entsprechenden
Sensors unproblematisch und ohne wesentliche Erhöhung der Kosten in den
automatisierten Produktionsablauf integrierbar sein muß.
Eine kostengünstige Möglichkeit der Verschleißanzeige könnte in der Sicht
prüfung des Verschleißes der Scherfolie durch den Nutzer selbst bestehen. Eine
derartige Sichtprüfung ist jedoch naturgemäß nur ein ungenauer Indikator. Zu
dem findet der wesentliche Abrieb der Folie auf der Innenseite, also der dem
Motor zu gewandten Seite, statt, so daß eine Überprüfung die Öffnung des
Scherkopfes erfordern würde. Dagegen ist der außenseitige Verschleiß deutlich
geringer und hängt stark von dem jeweiligen Nutzer bzw. Nutzerin ab (zum Bei
spiel individueller Anpreßdruck, Schweißentwicklung).
Es war daher eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Sensor zu
entwickeln, mit dem der Verschleiß, bzw. Abrieb, einer Oberfläche zuverlässig
und sicher anhand objektiver Kriterien angezeigt werden kann. Insbesondere
war es eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Sensor zu ent
wickeln, mit dem der Verschleiß von Scherfolien, auch auf der Innenseite, ohne
Öffnung des Scherkopfes durch den Nutzer selbst sicher und einfach erfolgen
kann. Zudem war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen solchen Sensor
zu entwickeln, dessen Herstellung kostengünstig und unproblematisch in bereits
existierende Produktionsabläufe integriert werden kann.
Erfindungsgemäß wird die erste Aufgabe ganz allgemein durch eine verschleiß
anzeigende Schicht gelöst, die mindestens einen Duftstoff enthält.
Die zweite Aufgabe wird durch eine Scherfolie mit mindestens einer innen
liegenden verschleißanzeigenden Schicht gelöst, die mindestens einen Duftstoff
enthält.
Die Verwendung von Duftstoffen zur Indikation von Verschleiß ist bisher prinzi
piell als abwegig betrachtet worden, da signifikanter Verschleiß typischerweise
in technischen Bauteilen wirksam ist und eine Geruchdetektion aus praktischen
Gründen, z. B. aufgrund der Überdeckung durch andere Gerüche, als nicht
durchführbar erachtet worden ist.
Es versteht sich jedoch, daß das erfindungsgemäße Prinzip nicht auf Scher
folien beschränkt ist, sondern auf jedes beliebige System übertragbar ist, das
einer Oberflächenabnutzung unterliegt, und das einer Überwachung des Ver
schleißes mittels Geruchssensorik zugängig ist.
Die verwendeten Duftstoffe bzw. Duftstoffkombinationen können dabei in ein
beliebiges Material wie Kunststoff, ein Metall, eine Metall-Legierung oder auch
einen Lack eingebettet werden.
Hierbei wird die verschleißanzeigende Schicht unterhalb der beanspruchten
Außen- oder Oberflächenschicht in einem Abstand angeordnet, der sich in
Abhängigkeit der jeweils zulässigen Abriebstiefe der Außen- oder
Oberflächenschicht bestimmt.
Im folgenden wird das Prinzip der vorliegenden Erfindung anhand einer be
sonderen Anwendungsform veranschaulicht.
Gemäß dieser besonderen Anwendungsform der Erfindung wird die verschleiß
anzeigende Schicht, die mindestens einen Duftstoff enthält, für Scherfolien für
herkömmliche Rasierapparate eingesetzt.
Die Duftstoff enthaltende Schicht wird dabei innerhalb der Scherfolie in einer
Tiefe x vorgesehen. Die Tiefe x entspricht dem maximal zulässigen Abrieb, der
noch einen sicheren Gebrauch der Scherfolie gewährleistet. Verschleißt die
Scherfolie z. B. motorseitig, um eine Dicke x wird die Duftstoff enthaltende
Schicht und damit der Duftstoff selbst freigesetzt, und es wird dem Nutzer/der
Nutzerin angezeigt, daß ein Austausch der Scherfolie zum sicheren Betrieb des
Gerätes notwendig ist.
Die Tiefe (Dicke) x variiert in Abhängigkeit der Dicke der Scherfolie, des Scher
folienmaterials, und des jeweils gewählten Herstellungsverfahrens. Sie ist je
doch für einen Fachmann ohne weiteres mit Hilfe von Routinemaßnahme fest
stellbar.
Die Ausgestaltung der verschleißanzeigenden Schicht kann je nach Bedarf va
riieren.
So kann der Abstand der Schicht zur hautseitigen Außenseite und zur motor
seitigen Außenseite unterschiedlich sein.
Es können auch mehrere verschleißanzeigende Schichten vorgesehen sein,
zum Beispiel eine in der Nähe der hautseitigen Außenseite und eine weitere in
der Nähe der motorseitigen Außenseite.
Die Konzentration des Duftstoffes innerhalb der verschleißanzeigenden Schicht
kann variieren, zum Beispiel kann die Konzentration und damit die Geruchs
intensität, in der Schicht von einer Seite zur anderen zunehmen, so daß sich mit
zunehmendem Abrieb die Geruchsintensität erhöht.
Auch können verschiedene Duftstoffe vorgesehen sein. Beispielsweise kann
zunächst ein verhältnismäßig angenehm duftender Duftstoff vorgesehen sein,
der anzeigt, daß ein baldiger Wechsel der Scherfolie erforderlich ist, und an
schließend ein vergleichsweise unangenehm riechender Duftstoff, der den fort
geschrittenen Verschleiß anzeigt und als letztes Warnsignal angesehen werden
soll.
Für die vorliegende Erfindung kann ein beliebiger Duftstoff verwendet werden,
zum Beispiel etherische Öle, wobei der spezielle Duftstoff oder die spezielle
Duftstoffkombination je nach Anwendung und Herstellungsverfahren des mit der
verschleißanzeigenden Schicht zu versehenen Systems gewählt werden kann.
Hierbei können die Scherfolie und die verschleißanzeigende Schicht aus einem
Metall oder einer Metall-Legierung bestehen, die vorzugsweise stromlos oder
galvanisch abscheidbar sind.
Erfindungsgemäß kann die verschleißanzeigende Schicht aus dem gleichen
Material wie die Scherfolie, üblicherweise Nickel, bestehen und der Duftstoff im
Herstellungsprozeß, d. h. bei der Deposition, eingearbeitet werden. Dies hat den
Vorteil, daß die für den Herstellungsprozeß von Scherfolien übliche Galvano
technik weiter benutzt werden kann und lediglich ein zusätzliches Galvanikbad,
hier Nickelgalvanikbad, mit Duftstoffen erforderlich ist.
Das Vorsehen eines zusätzlichen Galvanikbades kann ohne weiteres in den
bereits vorhandenen Herstellungsprozeß integriert werden und bedeutet ledig
lich einen geringfügigen Anstieg der Kosten. Die Einbettung des Duftstoffes
bzw. der Duftstoffkombination in die verschleißanzeigende Schicht kann bei
spielsweise durch simples Einfüllen des Duftstoffes direkt in das entsprechende
Galvanikbad erfolgen.
Bei Bedarf kann der Duftstoff zuvor eingekapselt werden, z. B. falls der Zusatz
des Duftstoffes direkt zum Bad unerwünscht ist, oder falls der gewählte Duftstoff
durch den direkten Zusatz in das Bad beeinträchtigt werden würde. Geeignete
Kapselmaterialien und Mikroverkapselungstechniken sind bekannt und in der
Literatur beschrieben. Beispiele für Kapselmaterialien und Einkapselungs
verfahren finden sich in S. Alexandridou et. al., Surface and Coating Technology
71 (1995), S. 267-276 "On the synthesis of oil-containing microcapsules and
their electrolytic codeposition".
In Fig. 1 ist der Aufbau einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Scherfolie gezeigt.
Die Bezugszeichen sind in der folgenden Bezugszeichenliste erläutert, die Be
standteil der Beschreibung ist.
1
galvanisch hergestellte Nickelschicht, motorseitig
2
verschleißanzeigende Schicht aus Nickel mit inkorporiertem Duftstoff
3
Nickelschicht, hautseitig
4
Platinbeschichtung
5
Duftstoff enthaltende Kapseln
Claims (12)
1. Verschleißanzeigende Schicht enthaltend mindestens einen Duftstoff.
2. Verschleißanzeigende Schicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Duftstoff ein etherisches Öl ist.
3. Verschleißanzeigende Schicht nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Duftstoff in der Schicht in Kapseln eingeschlossen vorliegt.
4. Verschleißanzeigende Schicht nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Duftstoff als solcher in der Schicht vorliegt.
5. Verschleißanzeigende Schicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Duftstoffkonzentration innerhalb der verschleißanzeigenden Schicht
variiert.
6. Verschleißanzeigende Schicht nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschleißanzeigende Schicht verschiedene Duftstoffe enthält, die in
zeitlicher Folge freigesetzt werden.
7. Verwendung einer verschleißanzeigenden Schicht nach einem der
Ansprüche 1 bis 6 zur Anzeige von Oberflächenabnutzung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschleißanzeigende Schicht unterhalb einer beanspruchten Ober
fläche angeordnet ist.
8. Scherfolie,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens eine innenliegende verschleißanzeigende Schicht nach
einem der Ansprüche 1 bis 6 enthält.
9. Scherfolie nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherfolie und die verschleißanzeigende Schicht aus einem Metall
oder einer Metall-Legierung bestehen.
10. Scherfolie nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metall oder die Metall-Legierung galvanisch oder stromlos
abscheidbar sind.
11. Scherfolie nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherfolie und die verschleißanzeigende Schicht aus demselben
Material bestehen.
12. Scherfolie nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherfolie und/oder die verschleißanzeigende Schicht aus Nickel be
stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998145529 DE19845529A1 (de) | 1998-10-02 | 1998-10-02 | Verschleißanzeigende Schicht mit Duftstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998145529 DE19845529A1 (de) | 1998-10-02 | 1998-10-02 | Verschleißanzeigende Schicht mit Duftstoffen |
Publications (1)
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---|---|
DE19845529A1 true DE19845529A1 (de) | 2000-04-20 |
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DE1998145529 Ceased DE19845529A1 (de) | 1998-10-02 | 1998-10-02 | Verschleißanzeigende Schicht mit Duftstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19845529A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005001655A1 (de) * | 2005-01-10 | 2006-07-27 | Peil, Udo, Prof. Dr.-Ing. | Verfahren zur kontinuierlichen Überwachung des Auftretens von Schädigungen an einem Bauteil |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2949356A1 (de) * | 1979-12-07 | 1981-06-11 | Norbert Dr. Graz Krieger | Brems- oder kupplungsbelag |
US4604604A (en) * | 1984-06-29 | 1986-08-05 | International Harvester Company | Vapor emitting wear indicator |
US5779519A (en) * | 1996-11-18 | 1998-07-14 | Sunfiles, Llc | Scented fingernail files and buffers |
-
1998
- 1998-10-02 DE DE1998145529 patent/DE19845529A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
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