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Die Erfindung betrifft eit Verfahren zur strukturierten
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Erfassung, Speicherung und Wiedergabe des Inhalts eines Anamnesegesprächs
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Anamnesegespräche, bei denen der Arzt versucht, sich ein möglichst
vollständiges Bild von den bisher aufgetretenen Krankheitserscheinungen eines von
ihm zu behandelnden Patienten zu machen, werden bisher so dokumentiert, daß sich
der Arzt über Auftreten oder Nichtauftreten bestimmter Symptome oder Krankheiten
und den Zeitpunkt bzw. die Zeitdauer dieses Auftretens sowohl beim Patienten als
auch bei dessen nahen Verwandten während des Gesprächs Notizen macht. Unter Umständen
kann hierzu ein vorgedrucktes Formblatt Verwendung finden, auf dem die wichtigsten
zu besprechenden Fragen vorgegeben sind und das es erlaubt, die vom Patienten erhaltenen
Informationen in einer bestimmten vorgegebenen Ordnung einzutragen, um eine spätere
Auswertung eventuell auch für Diagnosezwecke zu erleichtern.
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Da aber auf einem solchen Formblatt immer nur stichpunktartige Kurzinformationen
niedergeschrieben werden können, muß der Arzt während des Anamnesegesprächs fortwährend
die vom Patienten gemachten Aussagen interpretieren und auf Stichwortlänge verkürzen.
Das hat zur Folge, daß die vom Arzt während des Niederschreibens vorgenommene Interpretation
einer unklaren oder doppeldeutigen Aussage des Patienten später bei einem allein
durchgeführten Studium des Anamneseblattes nicht mehr auf ihre Richtigkeit bzw.
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Unrichtigkeit überprüft werden kann.
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Zu diesem mit dem bekannten Verfahren verbundenen Problem der Verkürzung
und möglichen Verfälschung des Gesprächsinhaltes kommt noch die Schwierigkeit hinzu,
daß der Arzt seine Aufmerksamkeit gleichzeitig drei verschiedenen Tätigkeiten, nämlich
der Führung des Gesprächs, der Umsetzung des Gesprächsinhaltes in Stichworte und
dem Niederschreiben dieser Stichworte zuwenden muß, was in vielen Fällen zu einer
Störung des Gesprächsflusses und einer Beeinträchtigung des menschlichen Kontaktes
zwischen dem Arzt und dem Patienten führt.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das eine vollständige Erfassung des
Gesprächsinhaltes bei weitgehender Entlastung des Arztes von irgendwelchen ablenkenden,
den Gesprächsfluß und die Kontaktaufnahme zum Patienten behindernden Nebentätigkeiten
ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß das Gespräch
auf einen Tonträger aufgezeichnet wird, daß fortlaufend die räumliche Lage beliebiger
Gesprächsteile auf dem Tonträger kennzeichnende Positionssignale erzeugt und zu
Beginn und am Ende eines jeden Gesprächsabschnitts die zugehörigen, die räumliche
Lage des Anfangs und des Endes dieses Gesprächsabschnittes auf dem Tonträger kennzeichnenden
Anfangspunkt- bzw. Endpunkt-Positionssignale erfaßt werden, daß durch eine manuell
betätigbare Klassifizierungsvorrichtung den einzelnen Gesprächsabschnitten wenigstens
ein den Inhalt des betreffenden Gesprächsabschnitts kennzeichnendes Informationssignal
zugeordnet wird, daß das Anfangspunkt-Positionssignal, das wenigstens eine Informationssignal
und das Endpunkt-Positionssignal eines jeden Gesprächsabschnittes als zusammengehörender
Datenblock
in einem Speicher gespeichert werden, daß zur Wiedergabe des Anamnesegesprächs die
Datenblöcke durch einen Rechner aus dem Speicher abgerufen und in einer durch den
Inhalt der Datenblöcke betreffende, vorgebbare Kriterien bestimmten Reihenfolge
geordnet werden und daß ein Wiedergabegerät für den Tonträger automatisch zum Abspielen
einer Folge von Gesprächsabschnitten entsprechend der durch den Rechner ermittelten
Reihenfolge der Datenblöcke anhand der in den Datenblöcken enthaltenen Positionssignale
angesteuert wird.
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Durch das erfindungsgemäße Aufzeichnen des Gesprächs zwischen Arzt
und Patienten auf einen Tonträger, der beispielsweise ein Kassettentonband sein
kann, wird zunächst einmal sichergestellt, daß die gesamte im Gespräch enthaltene
Information erfaßt und gespeichert wird. Es entfällt damit die Notwendigkeit, daß
der Arzt während des Gesprächs die Aussagen des Patienten in eine verkürzte Stichwortform
umsetzen muß, was den Arzt erheblich entlastet und es ihm ermöglicht, sich ganz
auf die Führung des Gesprächs zu konzentrieren. Dadurch, daß das Gespräch in seiner
Gesamtheit aufgezeichnet wird, ist es auch noch im nachhinein möglich, unklare,
mißverständliche oder widersprüchliche Aussagen des Patienten auf ihren Richtigkeitsgehalt
hin zu überprüfen und gegebenenfalls eine dem Arzt als unrichtig erscheinende Interpretation
dieser Aussagen abzuändern.
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Allerdings würde eine einfache Speicherung des Arzt-Patient-Gesprächs
auf einem Tonträger zu der Schwierigkeit führen, daß der Arzt bei einer nochmaligen
späteren Durcharbeitung des Gesprächs dieses nur in seiner ursprünglich aufgenommenen
Form abhören könnte. Will man aber den Patienten nicht während der Führung des Gesprächs
fortlaufend unterbrechen und dazu zwingen, genau
bestimmte Aussagen
in einer genau bestimmten Reihenfolge zu machen, so wird das Gespräch in dieser
ursprünglich aufgezeichneten Form im allgemeinen die einzelnen angesprochenen medizinischen
Fragen und die hierzu gegebenen Antworten nicht in einer für die spätere Auswertung
günstigen Reihenfolge enthalten.
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Dies gilt insbesondere auch dann, wenn die Auswertung mehrfach unter
verschiedenen Gesichtspunkten zu erfolgen hat, weil sich eine einheitliche, für
alle diese Auswertvorgänge optimale Reihenfolge der einzelnen Gesprächsabschnitte
ohnehin nicht finden läßt.
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Um dieser Schwierigkeit abzuhelfen, ist das erfindungsgemäße Verfahren
so ausgestaltet, daß das Gespräch entweder bereits während seiner Aufzeichnung oder
aber auch bei einem nachträglichen Abhören durch den Arzt allein in Gesprächsabschnitte
gegliedert wird, die jeweils durch ihren Anfangspunkt und ihren Endpunkt auf dem
Tonträger kennzeichnende Positionssignale definiert sind. Diese Positionssignale
können beispielsweise bei einem Tonbandgerät durch ein genau arbeitendes Bandzählwerk
erzeugt werden, das ein seinem jeweiligen Zählwerkstand entsprechendes, elektrisches,
kodiertes Signal abgibt.
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Die so gewonnenen Anfangspunkt- und Endpunktpositionssignale der einzelnen
Gesprächsabschnitte werden gemeinsam mit diesen Gesprächsabschnitten zugeordneten
Informationssignalen, die der Arzt während des Gesprächs durch die manuelle Betätigung
einer Klassifizierungsvorrichtung erzeugt, als zusammengehörender Datenblock in
einem Speicher gespeichert, wobei eine vor der Speicherung erfolgende Aufbereitung
dieser Daten durch einen Rechner vorgesehen sein kann.
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Bei den Informationssignalen handelt es sich um kodierte elektrische
Signale, die den Inhalt des
Gesprächsabschnittes, dem sie zugeordnet
werden, in einer Weise kennzeichnen, die es erlaubt, die im Speicher enthaltenen
Datenblöcke, nachdem sie durch einen Rechner abgerufen worden sind, in eine neue,
für die Auswertung des Anamnesegesprächs geeignetere Reihenfolge zu bringen; das
hierfür erforderliche Rechner-Betriebsprogramm kann von einem Programmierfachmann
ohne weiteres erstellt werden, wenn ihm die entsprechenden, im wesentlichen durch
medizinische überlegungen bestimmten Auswahlkritierien vorgegeben werden.
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Sind die Datenblöcke dann in entsprechender Weise neu geordnet, so
entnimmt ihnen der Rechner der Reihe nach die in ihnen enthaltenen Anfangspunkt-
und Endpunktpositionssignale und steuert ein Wiedergabegerät für den Tonträger zum
Abspielen des jeweiligen Gesprächsabschnittes an. Somit werden also die einzelnen
Gesprächsabschnitte des Anamnesegesprächs nicht so hintereinander wiedergegeben,
wie sie aufgenommen wurden, sondern in einer neuen Reihenfolge, die den Erfordernissen
des jeweiligen Auswertevorgangs angepaßt ist. Durch die Auswahl eines schnell vor-
und zurücklaufenden Wiedergabegerätes für den Tonträger kann erreicht werden, daß
selbst dann, wenn auf dem Tonträger weit auseinanderliegende Gesprächsabschnitte
unmittelbar hintereinander wiedergegeben werden sollen, die dazwischenliegenden
Pausen sehr klein gehalten werden.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also dem das Gespräch auswertenden
Arzt der Gesprächsinhalt in einer klar strukturierten Form wiedergegeben, die es
ihm erleichtert, einen raschen und sicheren Überblick über die im Gespräch enthaltenen,
im jeweiligen Auswertungszusammenhang interessierenden Informationen zu erhalten.
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Während des Gesprächs ist der Arzt weitgehend von störenden Nebentätigkeiten
entlastet, da die Klassifizierungsvorrichtung gemäß der Erfindung so ausgebildet
wird, daß sie auf äußerst einfache Weise gehandhabt und bedient werden kann.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Klassifizierungsvorrichtung
eine Vielzahl von von Hand einzeln betätigbaren Zuordnungsschaltern aufweist, die
zum Beispiel von kodierten Drucktastenschaltern gebildet sein können, bei deren
Niederdrücken jeweils ein kodiertes Informationssignal erzeugt wird.
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Für den bevorzugten Fall, daß jedem Gesprächsabschnitt mehrere, zu
verschiedenen Merkmalsgruppen gehörende Informationssignale zugeordnet werden können,
sind dann auch die Zuordnungsschalter auf der Klassifizierungsvorrichtung in mehreren,
deutlich voneinander getrennten, den einzelnen Merkmalsgruppen entsprechenden Schaltergruppen
angeordnet.
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Die verschiedenen Merkmalsgruppen werden so gewählt, daß sie verschiedenen
Auswertungsgesichtspunkten für das Anamnesegespräch entsprechen. Dies führt dazu,
daß in Abhängigkeit von der Auswahl der Merkmalsgruppe, deren Informationssignale
der Rechner bei der Umgruppierung der Datenblöcke verwendet, die Gesprächsabschnitte
in völlig verschiedenen Reihenfolgen wiedergegeben werden, wobei die jeweilige Reihenfolge
für die Auswertung des Gesprächs unter einem vorgegebenen Gesichtspunkt besonders
günstig ist.
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Die am häufigsten interessierenden Auswertungsgesichtspunkte sind
einerseits die zeitliche Reihenfolge bzw.
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die Zeitdauer der in dem Gespräch behandelten Ereignisse und andererseits
die medizinische Klassifizierung dieser Ereignisse. Bei einer besonders bevorzugten
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind daher wenigstens zwei Merkmalsgruppen
vorgesehen, von denen die eine eine zeitliche und die andere eine medizinische Einordnung
des Inhalts der Gesprächsabschnitte erlaubt.
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Es werden also jedem Gesprächsabschnitt zumindest ein Zeitinformationssignal
und ein medizinisches Informationssignal zugeordnet und zusammen mit den den Anfangspunkt
und den Endpunkt des Gesprächsabschnittes auf dem Tonträger kennzeichnenden Positionssignalen
als Datenblock abgespeichert. Wird dann der Rechner bei der Wiedergabe des Anamnesegesprächs
durch ein entsprechendes Programm so angesteuert, daß er die Datenblöcke anhand
der Zeitinformationssignale so ordnet, daß zuerst die Gesprächsabschnitte wiedergegeben
werden, die die am weitesten zurückliegenden Ereignisse behandeln, während am Schluß
der Wiedergabe diejenigen Gesprächsabschnitte aufgerufen werden, in denen die jüngsten
Ereignisse besprochen wurden, so erhält der Arzt unabhängig von der Reihenfolge,
in der die Gesprächsabschnitte aufgenommen wurden, eine zeitlich geordnete Darstellung
des Gesprächsinhalts. Andererseits kann dasselbe Anamnesegespräch in einer nach
medizinisches Gesichtspunkten gegliederten Anordnung der Gesprächsabschnitte wiedergegeben
werden, wenn der Rechner aufgrund eines anderen Programms für die Umordnung der
Datenblöcke nicht die Zeitinformationssignale sondern die medizinischen Informationssignale
verwendet.
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Erfindungsgemäß können dann, wenn jedem Gesprächsabschnitt mehrere,
zu verschiedenen Merkmalsgruppen gehörende Informationssignale
zugeordnet
werden, bei der Wiedergabe des Gesprächs, bei der eine erste Merkmalsgruppe dazu
dient, die Abspiel-Reihenfolge der Gesprächsabschnitte zu definieren, eine oder
mehrere andere Merkmalsgruppen dazu verwendet werden, Unterstrukturen festzulegen.
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Dies ist zum Beispiel dann erforderlich, wenn bei einer zeitlich geordneten
Wiedergabe mehrere, zu verschiedenen medizinischen Kategorien gehörende Ereignisse
auf denselben Zeitpunkt fallen. Die Reihenfolge der Wiedergabe dieser zeitlich nicht
differenzierbaren Gesprächsabschnitte kann dann anhand der medizinischen Merkmalsgruppe
sinnvoll festgelegt werden.
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Behandeln mehrere, über das Gespräch verteilte Gesprächsabschnitte
denselben medizinischen Aspekt von auf den gleichen Zeitpunkt bzw. in dem gleichen
Zeitraum fallenden Ereignissen, so werden diese weder zeitlich noch medizinisch
auf lösbaren Gesprächsabschnitte bevorzugter Weise in der Reihenfolge wiedergegeben,
in der sie aufgenommen wurden.
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Erfindungsgemäß kann der Rechner bei der Wiedergabe auch nach einem
Programm arbeiten, anhand dessen er den Datenblock eines einzigen Gesprächsabschnitts
zur Wiedergabe abruft, der durch die Vorgabe eines zeitlichen und eines medizinischen
Merkmals ausgewählt wurde.
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Bevorzugterweise wird vorgesehen, daß die eine Kennzeichnung der zeitlichen
Lage von in den einzelnen Gesprächsabschnitten behandelten Ereignissen ermöglichende
Merkmalsgruppe eine auf den Gesprächszeitpunkt bezogene, relative Zeitskala beinhaltet,
und daß die entsprechenden, von der Klassifizierungsvorrichtung abgegebenen relativen
Zeit-Informationssignale vom Rechner vor der Speicherung in auf den Kalender bezogene,
absolute Zeit-Informationssignale umgerechnet werden.
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Hierdurch wird eine wesestliche Erleichterung für die Führung des
Anamnesegesprächs erzielt, weil erfahrungsgemäß in solchen Gesprächen Zeitangaben
in der Form "gestern", "vor zwei Wochen", "vor zwei Monaten", "vor drei Jahren"
usw. gemacht werden und es eine starke Behinderung des Gesprächsflusses darstellt,
wenn solche Aussagen immer erst in datummäßig festliegende Zeitangaben ("19. Juli
1974", usw.) umgerechnet werden müssen.
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Auch müßte die Klassifizierungsvorrichtung bei der Zuordnung von absoluten
Zeitangaben im Laufe der Jahre immer wieder dadurch umgestellt werden, daß den die
Zeit-Informationssignale erzeugenden Zuordnungsschaltern neue Jahreszahlen unterlegt
werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung, bei der ein Zuordnungsschalter für
den Zeitpunkt "heute", ein weiterer für "gestern", ein dritter für ~vorgestern"
usw. vorgesehen ist und der Rechner die Umrechnung dieser Angaben in Datumswerte
vornimmt, entfällt die Notwendigkeit einer solchen Umstellung.
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Der besondere Vorteil der Umrechnung in absolute, am Kalender orientierte
Zeit-Informationssignale besteht darin, daß mehrere Anamnesegespräche, die mit ein
und demselben Patienten zu weit auseinanderliegenden Zeitpunkten geführt werden,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren so aufgenommen und gespeichert werden können,
daß bei einer späteren Wiedergabe unter dem Aspekt der zeitlichen Reihenfolge der
in den einzelnen Gesprächsabschnitten behandelten Ereignisse die Datenblöcke der
Gesprächsabschnitte sämtlicher Einzelgespräche vom Rechner miteinander gemischt
und so geordnet werden können, daß die Gesprächsabschnitte in der richtigen zeitlichen
Reihenfolge wiedergegeben werden, ganz gleich aus welchem Einzelgespräch sie stammen.
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Eine besonders vorteilhafte Anpassung an die Tatsache, daß das Auflösungsvermögen
des menschlichen Gedächtnisses
für in der Vergangenheit liegende
Ereignisse mit größer werdendem zeitlichen Abstand immer geringer wird, wird dadurch
erzielt, daß die einzelnen relativen Zeit-Informationssignale ausgehend vom Gesprächszeitpunkt
rückwärts gerichtet zunehmend größer werdende Zeitspannen definieren. Es wird hier
eine in etwa "logarithmische" Zeitskala bevorzugt, bei der beispielsweise einzelne
Zuordnungsschalter für die letzten zehn Tage, die letzten zwei bis sechs Wochen,
die letzten zwei bis neun Monate und die letzten ein bis zehn Jahre vorgesehen sind.
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Eine weitere wesentliche Erleichterung für die Gesprächsführung wird
dadurch erreicht, daß die Aufzeichnung des Gespräches beim Auftreten einer einen
vorgegebenen Zeitraum übersteigenden Gesprächspause automatisch unterbrochen und
bei Weiterführung des Gesprächs automatisch neu gestartet wird. Dies ist insbesondere
dann von Interesse, wenn der Arzt den Patienten während des Anamnesegespräches untersucht,
was zur Folge hat, daß unter Umständen längere Gesprächspausen eintreten. Damit
während dieser Zeit nicht in unnötiger Weise Raum auf dem Tonträger verloren geht,
unterbricht das Aufzeichnungsgerät gesteuert durch den in der Gesprächspause niedrigeren
Tonpegel beispielsweise nach 5 Sekunden den Aufzeichnungsvorgang solange, bis das
Gespräch wieder fortgesetzt wird. Die hierfür erforderliche Schaltungsanordnung,
mit der das Aufzeichnungsgerät für den Tonträger gegebenenfalls ausgerüstet werden
muß, ist beispielsweise von Gegensprechanlagen her bekannt.
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Für den Fall, daß ein Anamnesegespräch in der Form wiedergegeben werden
soll, in der es aufgezeichnet wurde, kann der Rechner nach einem Programm arbeiten,
das ihn dazu veranlaßt, die Datenblöcke anhand der in ihnen enthaltenen Anfangspunkt-Positionssignale
der einzelnen Gesprächsabschnitte
in steigender Ordnung anzuordnen.
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Die Aufnahme mehrerer Einzel-Anamnesegespräche mit demselben Patienten
auf einen Tonträger wird dadurch erleichtert, daß am Ende eines Anamnesegesprächs
durch den Rechner auf den Tonträger ein Eichsignal aufgeprägt wird, das bei einer
späteren Fortsetzung des Gesprächs als Referenzpunkt für die dann zu erzeugenden
Positionssignale dient. Dadurch wird erreicht, daß z.B. ein als Tonträger dienendes
Kassettentonband nicht immer wieder auf den Anfangspunkt des ersten Anamnesegesprächs
zurückgespult werden muß, wenn ein zweites Gespräch aufgenommen werden soll, um
den richtigen Anschluß der Positionssignale des zweiten Gesprächs an die Positionssignale
des ersten Gespräches herzustellen.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Klassifizierungsvorrichtung
ein flächiges, in etwa rechteckiges Bedienungsfeld aufweist und daß auf dem Bedienungsfeld
im wesentlichen drei Gruppen von Zuordnungsschaltern vorgesehen sind, von denen
die erste der Erzeugung von medizinischen Informationssignalen, die zweite der Erzeugung
von Zeit-Informationssignalen und die dritte der Erzeugung von Informationssignalen
dient, die eine Zuordnung von in Gesprächsabschnitten besprochenen Ereignissen.
zu einem Familienangehörigen des Patienten ermöglichen.
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Die dritte Schaltergruppe, die der Aufnahme einer Familienanamnese
dient und insbesondere Zuordnungsschalter für die Kinder, den Ehepartner, die Eltern
und die Großeltern des Patienten umfaßt, kann entweder einer eigenen Merkmalsgruppe
im oben definierten Sinn entsprechen oder aber einfach eine Verlängerung der zweiten
Schaltergruppe darstellen.
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Im ersten Fall erlaubt es diese dritte Schaltergruppe dem Arzt, sich
durch Auswahl eines entsprechenden Rechnerprogramms beispielsweise alled+#ile eines
Anamnesegespräches wiedergeben
zu lassen, die die mit Herzerkrankungen
zusammenhängende Symptomatik des Vaters des Patienten in einem sieben bis drei Jahre
zurückliegenden Zeitraum betreffen. Der Rechner wählt hierfür alle Datenblöcke aus,
die ein durch Drücken des "Vater"-Zuordnungsschalters erzeugtes Informationssignal,
ein durch Drücken des "Herz-"-Zuordnungsschalters erzeugtes medizinisches Informationssignal
und ein in den betreffenden Zeitraum fallenden Zeit-Informationssignal beinhalten
und ordnet sie in der zeitlich richtigen Reihenfolge zur Ansteuerung des Wiedergabegerätes.
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Im zweiten Fall kann der Arzt dann, wenn er einen der ~Familienanamnese"-Schalter
betätigt hat, in den betreffenden Datenblock nicht auch noch ein Zeit-Informationssignal
einfügen.
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Das bedeutet, daß er bei der strukturierten Wiedergabe des Anamnesegesprächs
beispielsweise die>2erzerkrankungen des Vaters des Patienten betreffenden Gesprächsabschnitte
nur in der Aufnahmereihenfolge, nicht aber zeitlich geordnet abhören kann. Im allgemeinen
reicht diese etwas vereinfachte Ansteuerungsart jedoch aus, da in den meisten Fällen
im Rahmen der Familienanamnese nur sehr wenige und kurze Gesprächsabschnitte anfallen.
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Um zu ermöglichen, daß der Rechner den Arzt bei der anhand der im
Anamnesegespräch übermittelten medizinischen Daten durchzuführenden Diagnose unterstützt,
ist bevorzugterweise vorgesehen, daß die Zuordnungsschalter, die der Erzeugung von
medizinischen Informationssignalen dienen, auf dem Bedienungsfeld in zwei zueinander
parallelen Reihen so angeordnet sind, daß jedem medizinischen Merkmal ein Zuordnungsschalter
der ersten und ein daneben liegender Zuordnungsschalter der zweiten Reihe zugeordnet
ist, und daß die Schalter der einen Reihe zur Erzeugung eines das Vorliegen einer
medizinischen Symptomatik kennzeichnenden Informationssignals und die Schalter der
anderen Reihe zur Erzeugung eines das Fehlen der jeweiligen medizinischen Symptomatik
kennzeichnenden Informationssignals ausgebildet sind.
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Zu ein und derselben medizinischen Symptomatik stehen also immer zwei
verschiedene Informationssignale zur Verfügung, von denen jeweils eines beim Drücken
des entsprechenden Zuordnungsschalters der ersten oder der zweiten Reihe erzeugt
und in den Datenblock des betreffenden Gesprächsabschnitts aufgenommen wird. Die
so gewonnene Information über Vorliegen oder Fehlen der verschiedenen Symptome kann
dann vom Rechner bereits während des Gesprächs anhand eines speziellen Programms
mit einer Datei medizinischer Symptomkomplexe und deren Differentialdiagnosen verglichen
werden. Ziel dieser Einrichtung ist es nicht, dem Rechner die Diagnosestellung zu
überlassen, da das zur Verfügung stehende Raster der medizinischen Merkmalsgruppe
für eine genaue Diagnosestellung viel zu grob ist. Der Rechner kann aber bereits
eine Vorauswahl passender Differentialdiagnosen treffen und somit dem Arzt Denkanstöße
vermitteln. Darüber hinaus ist es möglich, daß der Rechner den Arzt über eine geeignete
Anzeigeeinheit darauf hinweist, daß unbedingt noch bestimmte Fragenkomplexe angesprochen
und geklärt werden müssen, um dann in Verbindung mit bereits vorliegenden Informationen
eine eindeutige Diagnose stellen zu können.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß die Klassifizierungsvorrichtung
ein in etwa rechteckiges Bedienungsfeld aufweist, auf dem die drei bereits erwähnten
Gruppen von Zuordnungsschaltern so angeordnet sind, daß die zur Erzeugung der Zeit-Informationssignale
und der eine Zuordnung von Gesprächsabschnitten zu einem Familienangehörigen des
Patienten ermöglichenden Informationssignale dienenden Zuordnungsschalter im wesentlichen
linear nebeneinander liegen und somit eine Reihe bilden, deren Richtung auf der
Richtung der Doppelreihe der zur Erzeugung der medizinischen Informationssignale
dienenden Zuordnungsschalter in etwa senkrecht steht.
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Durch diese Anordnung, b#ei der die Schalterreihen gleichsam die Achsen
eines Koordinatensystems bilden, verläuft durch jeden Schalter bzw. durch jedes
Schalterpaar eine zur jeweils anderen Schalterreihe parallele imaginäre Linie. Erfindungsgemäß
ist nun vorgesehen, daß an jedem Schnittpunkt zweier solcher imaginärer Linien eine
Anzeigeeinheit, die vorzugsweise jeweils aus einer grünen und einer roten Leuchtdiode
besteht, angeordnet und durch den Rechner so ansteuerbar ist, daß sie die erfolgte
Betätigung der Zuordnungsschalter anzeigt, auf deren Linienschnittpunkt sie liegt.
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Hierdurch wird dem Arzt bei der Führung des Anamnesegesprächs eine
erhebliche Hilfestellung geboten, weil er jederzeit anhand der bereits leuchtenden
und der noch dunklen Leuchtdioden überblicken kann, welche zur medizinischen Merkmalsgruppe
gehörenden Themen bereits behandelt wurden und welche noch besprochen werden müssen.
Je nachdem, ob an einem Rasterpunkt die grüne oder die rote Leuchtdiode aufleuchtet,
läßt sich darüber hinaus erkennen, ob von der zur Erzeugung der medizinischen Informationssignale
dienenden Doppelreihe von Schaltern der das Vorliegen oder der das Fehlen der betreffenden
Symptomatik kennzeichnende Zuordnungsschalter betätigt wurde.
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Vorteilhafterweise sind auf der Klassifizierungsvorrichtung neben
den Zuordnungsschaltern und den Anzeigeeinheiten weiterhin noch Gruppen von Bedienungsschaltern
vorgesehen, von denen die erste zur Steuerung der Aufnahme des Anamnesegesprächs,
die zweite zur Korrektur von Fehlbedienungen und die dritte zur Steuerung der Wiedergabe
des Anamnesegesprächs dient. Somit hat der Arzt während der Aufnahme des Gesprächs
lediglich die auf der Klassifizierungseinheit angeordneten Schalter zu betätigen
und wird in seiner Aufmerksamkeit von der Führung des Gesprächs nicht dadurch abgelenkt,
daß er sich immer wieder anderen Geräten zuwenden muß.
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Die Erfindung wird im foigenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine schematische
Darstellung einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dienenden Anlage
nebst Zusatzgeräten, Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine Darstellung der vom Arzt
während der Aufnahme des Gesprächs zu bedienenden Klassifizierungsvorrichtung.
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In Fig. 1 sind die wesentlichen Bestandteile einer Anlage 1 zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb des mit gestrichelten Linien gezeichneten
Blocks wiedergegeben, während außerhalb dieses Blocks einige weitere Verwendungsmöglichkeiten
erschließende Zusatzgeräte dargestellt sind.
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Die erfindungsgemäße Anlage 1 umfaßt ein Kassettentonbandgerät 2,
an das über eine Leitung 3 ein Aufnahmemikrophon 4 angeschlossen ist, mit dessen
Hilfe das zwischen Arzt und Patienten stattfindende Anamnesegespräch auf ein Kassettentonband
5 aufgenommen werden kann. In das Kassettentonbandgerät 2 ist ein elektronisches
Bandzählwerk 6 eingebaut, mit dessen Hilfe sich in äußerst genauer Weise fortlaufend
Positionssignale erzeugen lassen, die die räumliche Lage des momentan am Aufnahme
und Wiedergabekopf des Tonbandgerätes 2 vorbeigeführten Teils des Kassettentonbandes
innerhalb des Gesamttonbandes wiedergeben. Bevorzugterweise wird zur Aufzeichnung
des Anamnesegesprächs eine Kompaktkassette verwendet, da diese sich besonders gut
zur Archivierung eignet und die Bandlänge der Kompaktkassette ein Optimum zwischen
Speicherkapazität und Zugriffsweglänge darstellt.
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Um die Aufnahmekapazitätwder Kompaktkassette 5 zu erhöhen, sollte
das Tonbandgerät 2 mit einer Bandgeschwindigkeit von 2,4 cm/sec. laufen, wobei die
verminderte Aufnahmequalität z.B. durch Dolbisierung ausgeglichen werden kann.
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Das Kassettentonbandgerät 2 ist ein Vierspurgerät, wobei bei der Aufzeichnung
des Anamnesegesprächs jeweils nur eine Spur benutzt wird. Die gleichzeitig bespielbare
bzw. wiedergebbare Parallelspur bleibt für nachträgliche Kommentare zu dem jeweiligen
Gesprächsabschnitt offen.
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Erfindungsgemäß ist das Kassettentonbandgerät so ausgebildet, daß
es einen stufenlosen, schnellen Vor-Rücklauf hat und innerhalb kürzester Zeit aus
dem schnellen Vorlauf heraus anhalten kann. Hierzu werden Motorbremsen und eine
Entkopplungsmöglichkeit für die Antriebsmassen vorgesehen. Damit die Kassetten beim
Bespielen der "Rückseite" nicht umgedreht werden müssen, besitzt das Laufwerk drei
Motoren.
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Auch ist in das Tonbandgerät 2 eine elektronische Schaltung eingebaut,
die eine akustische Steuerung des Tonbandgeräts über das Aufnahmemikrophon 4 erlaubt.
Sinkt der vom Mikrophon 4 aufgenommene Geräuschpegel aufgrund einer Gesprächspause
beispielsweise länger als 5 sec. unter einem vorgegebenen Wert ab, so wird der Bandlauf
solange unterbrochen, bis das Gespräch wieder einsetzt, wobei die größere Amplitude
des vom Mikrophon 4 aufgenommenen Signals dazu dient, den Bandlauf erneut zu starten.
Solche Schaltzusätze sind an sich bekannt und finden beispielsweise bei Gegensprechanlagen
Verwendung.
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Die vom elektronischen Bandzählwerk 6 abgegebenen Positionssignale
werden über eine Leitung 7 einem Kleinrechner 8 zugeführt, der die zentrale Steuerung
der Anlage und insbesondere
die Datenübermittlung zwischen ihren
einzelnen Geräten sowohl während der Aufzeichnung des Anamnesegesprächs als auch
bei seiner Wiedergabe durchführt. Derartige Rechner sind im }landes von verschiedenen
Herstellern erhältlich und können ohne großen Aufwand so programmiert werden, daß
sie die im folgenden noch genauer zu beschreibenden Funktionen ausführen.
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Einen weiteren wesentlichen Bestandteil der Anlage 1 bildet die Klassifizierungsvorrichtung
10, die kein handelsübliches Gerät ist und speziell für die erfindungsgemäße Anlage
1 entwickelt wurde. Diese Klassifizierungsvorrichtung, die weiter unten noch genauer
unter Bezugnahme auf Fig. 2 beschrieben wird, dient zur Erzeugung von den einzelnen
Gesprächsabschnitten zuzuordnenden Informationssignalen, die dem Kleinrechner 8
über die Doppelleitung 12 zugeführt werden. Gleichzeitig trägt die Klassifizierungsvorrichtung
10 eine Vielzahl von Anzeigeeinheiten, die vom Rechner 8 sowohl während der Aufnahme
als auch während der Wiedergabe des Anamnesegesprächs angesteuert werden können
Die hierfür erforderlichen Steuersignale werden ebenfalls über die Doppelleitung
12 übertragen.
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Um die während eines Anamnesegesprächs den einzelnen Gesprächsabschnitten
zugeordneten Datenblöcke, die aus vom Bandzählwerk 6 stammenden Positionssignalen
und von der Klassifizierungsvorrichtung 10 erzeugten Informationssignalen bestehen,
langfristig speichern zu können, ist der diese Datenblöcke zusammenstellende Rechner
8 über die Doppelleitung 16 mit einem Floppy-Disk-Speicher verbunden.
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Zu jeder mit einem Anamnesegespräch bespielten Tonbandkassette gehört
also auch ein Floppy-Disk, das gemeinsam
mit der Kassette archiviert
wird.
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Zur Wiedergabe des Anamnesegesprächs ruft der Rechner 8 die auf dem
Floppy-Disk gespeicherten Datenblöcke über die Doppelleitung 16 ab und ordnet sie
nach einem vorgegebenen Programm in einer Weise um, wie dies weiter unten noch ausführlicher
beschrieben wird. Aus den neugeordneten Datenblöcken entnimmt der Rechner 8 hierauf
die die betreffenden Gesprächsabschnitte kennzeichnenden Positionssignale und steuert
das Tonbandgerät 2 über die Leitung 20 so an, daß es die Gesprächsabschnitte in
einer vom Rechner festgelegten Reihenfolge über den Lautsprecher 21 wiedergibt.
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Zusätzlich zu den für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
unbedingt erforderlichen Anlagenbestandteilen sind noch weitere Peripheriegeräte
vorgesehen, die die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Anlage erweitern.
So dient beispielsweise das Diktiermikrophon 30, das eine Steuerung des Tonbandgerätes
über einen unmittelbar am Mikrophon angebrachten Schalter ermöglicht, dazu, dem
Arzt auf der zweiten, zu der das Anamnesegespräch tragenden Spur parallelen Tonbandspur
eine Möglichkeit zur Kommentierung einzelner Gesprächsabschnitte zu eröffnen.
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Diese Kommentare helfen dem Arzt oder einem ihn vertretenden Kollegen
sich bei einem eventuellen nach einem längeren Zeitraum stattfindenden Wiederabhören
des Anamnesegesprächs rasch zu orientieren und können auch als Diktat von Krankenberichten
verwendet werden.
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Weiterhin kann an den Kleinrechner 8 ein weiterer Floppy-Disk-Speicher
32 angeschlossen sein, mit dessen Hilfe z.B.
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eine computergestützte Diagnose und Auswertung der in den Datenblöcken
der einzelnen Gesprächsabschnitte enthaltenen
Informationssignale
durcbgeführt werden kann.
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Ein an den Rechner 8 angeschlossener Drucker 33 kann dazu verwendet
werden, aus den Datenblöcken des aufgezeichneten Anamnesegesprächs einen Krankenbrief
34 zu erstellen.
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Die sich mit diesen Zusatzgeräten eröffnenden Betriebsmöglichkeiten
werden im folgenden noch genauer erläutert.
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Zunächst soll jedoch anhand der Fig. 2 der genauere Aufbau der erfindungsgemäßen
Klassifizierungsvorrichtung 10 geschildert werden. Wie Fig. 2 zeigt, weist diese
Klassifizierungsvorrichtung 10 ein im wesentlichen rechteckiges, flächiges Bedienungsfeld
50 auf, an dessen rechtem Rand von oben nach unten die zur Erzeugung der medizinischen
Informationssignale dienenden Zuordnungsschalter in zwei zueinander parallelen Reihen
51 und 52 angeordnet sind. Zu jedem durch die Beschriftung zwischen den beiden Schalterreihen
angedeuteten medizinischen Merkmal gehören zwei Schalter, nämlich ein Schalter der
Reihe 51, der zu betätigen ist, wenn sich beim Gespräch herausstellt, daß die betreffende
medizinische Symptomatik beim Patienten vorlag, und ein Schalter der Reihe 52, der
beim Fehlen der entsprechenden Symptomatik niedergedrückt wird.
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Etwa in der Mitte des Bedienungsfeldes 50 sind in waagrechter Anordnung
drei weitere Schaltergruppen 53, 54 und 55 vorgesehen, deren Schalter jeweils längs
einer zickzackförmig verlaufenden Linie nebeneinander angeordnet sind.
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Die gegenseitige vertikale Versetzung nebeneinander-liegender Schalter
dient dazu, einerseits den horizontalen Abstand dieser Schalter möglichst klein
zu halten und andererseits einen für eine sichere Bedienung ausreichend großen Abstand
der Schalter zu gewährleisten.
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Wie die Beschriftung zwischen den Schaltern der Gruppe 53 zeigt, handelt
sich hierbei um die zur Erzeugung von Zeitpunkt-Informationssignalen dienenden Zuordnungsschalter,
wobei ganz rechts der Schalter für den Zeitpunkt "heute" angeordnet ist und sich
nach links hin Schalter anschließen, die zunehmend größer werdende Zeiträume definieren.
Auf Grund des für weiter zurückliegende Vorgänge geringer werdenden zeitlichen Auflösungsvermögens
des menschlichen Gedächtnisses wäre es nicht sinnvoll, z.B.
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für einen vier Monate zurückliegenden Zeitraum noch eine wochen- oder
gar tagemäßige Festlegung des betreffenden Ereignisses vornehmen zu wollen. An die
in sich streng zeitlich gegliederte Gruppe 53 von Zuordnungsschaltern schließt sich
links eine weitere Gruppe 54 an, die dazu dient, in der Kindheit bzw. Jugend des
Patienten liegende Ereignisse noch in etwa zeitmäßig zu definieren. Sie stellt also
praktisch eine rückwärts gerichtete Verlängerung der durch die Schaltergruppe 53
gegebenen Zeitachse dar, ohne jedoch starr an diese Zeitachse anzuschließen.
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Noch weiter links schließt sich eine Schaltergruppe 55 an, die zur
Erzeugung von Informationssignalen dient, die eine Zuordnung von einem in einem
Gesprächsabschnitt behandelten Ereignis zu einem nahen Verwandten des Patienten
ermöglicht.
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Die Schalterdoppelreihe 51, 52 und die auf ihr etwa senkrecht stehende
Reihe von Schaltergruppen 53, 54 und 55 spannen also ein 2-achsiges Koordinatensystem
auf, dessen Ordinate eine medizinische Achse und dessen Abszisse eine Zeitachse
ist.
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Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäßen Klassifizierungsvorrichtung
ist eine Vielzahl von Anzeigeeinheiten 57, die auf dem Bedienungsfeld 50 so angeordnet
sind,
daß sich an den Schnittpunkten einer jeden EuEchw ' ~ einen der Zuordnungsschalter
der Gruppen 53, 54 und 55 und parallel zur medizinischen Achse verlaufenden Geraden
mit sämtlichen durch die Zuordnungsschalter der Gruppen 51 bzw. 52 und parallel
zur Zeit-Achse verlaufenden Geraden jeweils eine solche Anzeigeeinheit befindet.
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Im wiedergegebenen Ausführungsbeispiel, bei dem auf der Abszisse 32
Schalter und auf der Ordinate 22 Schalter jeweils nebeneinander angeordnet sind,
ergibt sich somit eine Gesamtzahl von 32 x 22 = 704 Anzeigeeinheiten.
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Jede dieser raster- bzw. matrixförmig angeordneten Anzeigeeinheiten
besteht aus zwei Leuchtdioden, von denen im angesteuerten Zustand die eine grünes
und die andere rotes Licht emittiert. Die Ansteuerung der Leuchtdioden erfolgt durch
den Rechner 8 über die Verbindungsleitung 12, über die umgekehrt auch die durch
das Niederdrücken der Zuordnungsschalter erzeugten Informationssignale dem Rechner
zugeführt werden.
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Die als,flaches Tableau ausgebildete Klassifizierungsvorrichtung 10
besitzt etwa in der Mitte ihrer linken Seitenkante einen nasenförmigen Vorsprung
58, dessen Längsachse in etwa unter einem Winkel von 30° zu dieser Seitenkante so
verläuft, daß der Vorsprung 58 zur Unterkante des Tableaus hinweist und mit der
Seitenkante eine muldenförmige Einbuchtung 59 bildet. Durch diese Anordnung wird
dem Arzt das Halten der Klassifizierungsvorrichtung 10 erleichtert, die er mit seiner
linken Hand so ergreifen kann, daß der Daumenballen in der Einbuchtung 59 liegt.
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Hierdurch kann der Arzt mit Zeigefinger und Daumen der linken Hand
in der Nähe der Nase 58 angeordnete Bedienungsschalter 71 bis 74 betätigen, ohne
die Klassifizierungsvorrichtung 10 loslassen zu müssen. Neben den Bedienungsschaltern
71 bis 74 sind auf dem Bedienungsfeld 50 der Klassifizierungsvorrichtung 10 noch
weitere Gruppen von Bedienungsschaltern 60 bis 63
und 80 bis 84
vorgesehen, deren Bedeutung und Funktion bei der nun folgenden Beschreibung der
Arbeits- bzw. Verwendungsweise der erfindungsgemäßen Anlage deutlich werden wird.
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Vor dem eigentlichen Gespräch wird die erfindungsgemäße Anlage mit
den Datenträgern des betreffenden Patienten belegt.
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Dazu wird einerseits die Gesprächskassette 5 in das Tonbandgerät 2
eingelegt und andererseits der Speicher 17 mit einem Floppy-Disk beschickt, auf
dem alle relevanten Daten des Patienten gespeichert sind.
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Dem Rechner 8 wird nun der Befehl "Laden" gegeben, womit alle Informationen
aus dem Floppy-Disk auf einen Arbeitsspeicher übernommen werden; gleichzeitig wird
das Bandzählwerk mit einem Steuerimpuls auf den Wert 0000,0 geeicht. Die jeweilige
Startzahl des Tonbandlaufwerks wird bereits als Teilinformation für den ersten Datenblock
in den Arbeitsspeicher des Rechners eingelesen.
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Nach dieser kurzen Prozedur kann das Gespräch beginnen. Der Patient
sitzt dem Arzt, der die Klassifizierungsvorrichtung 10 vor sich hat, gegenüber.
Der Arzt betätigt den Bedienungsschalter 60 (RECORD), womit das Tonbandgerät 2 mit
der Aufzeichnung beginnt.
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Der Arzt führt nun das Gespräch mit dem Patienten und ordnet dabei
den einzelnen Gesprächsabschnitten nach zwei Kriterien Informationssignale zu.
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Fällt über einen Vorgang im Gespräch eine Zeitangabe, so drückt der
Arzt den entsprechenden Zuordnungsschalter auf der Zeitachse, d.h. aus der Schaltergruppe
53, der diese Zeitangabe repräsentiert. Durch das Niederdrücken des betreffenden
Zuordnungsschalters wird ein kodiertes Zeitpunkt-Informationssignal erzeugt, das
der Rechner 8 zunächst in seinen Arbeitsspeicher übernimmt.
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Um dem Arzt anzuzeigen, daß dem Gesprächsabschnitt von den erforderlichen
wenig#q####4, ##f##mationssiqnalen erst eines
zugeordnet ist, steuert
hierauf der Rechner 8 die Leuchtdioden-Anzeigen, die in derselben Spalte liegen
wie der bereits betätigte Zeit-Zuordnungsschalter, sosoan, daß sie periodisch blinken,
was solange fortgesetzt wird, bis der Arzt auch eine die medizinische Einordnung
des betreffenden Gesprächsabschnittes erlaubende Information erhalten hat und, weil
er den betreffenden Gesprächsabschnitt nun für abgeschlossen hält, den entsprechenden
Zuordnungsschalter der Gruppe 51,52 niederdrückt. Dies hat zur Folge, daß ein zweites,
nunmehr mee zinisches Informationssignal erzeugt und vom Rechner in den Airbeitsspeicher
genommen wird. Gleichzeitig erkennt der Rechner, daß ein Gesprächsabschnitt beendet
ist und veranlaßt, daß das momentan vom Bandzählwerk 6 abgegebene Positionssignal
als Endpunkt-Positionssignal des soeben abgeschlossenen Gesprächsabschnitts in dessen
Datenblock mitaufgenommen wird. Darüber hinaus dient dieses Positionssignal auch
als Anfangspunkt-Positionssignal für den nachfolgenden Gesprächsabschnitt.
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Um dem Arzt eine bleibende Information darüber zu liefern, daß ein
bestimmtes medizinisches Thema vollständig abgehandelt und der Datenblock des betreffenden
Gesprächsabschnittes erfaßt und abgespeichert wurde, beendet der Rechner 8 die Blink-Ansteuerung
der Anzeigeeinheiten in der zu dem betreffenden Zeit-Zuordnungsschalter gehörenden
Spalte und steuert nur noch die in dieser Spalte und in der zum betreffenden medizinischen
Zuordnungsschalter gehörenden Zeile liegende Anzeigeeinheit so an, daß sie fortwährend
leuchtet. Dabei wird je nachdem, ob von den medizinischen Zuordnungsschaltern ein
Schalter aus der Gruppe 51 oder ein Schalter aus der Gruppe 52 betätigt wurde, die
rote oder die grüne Leuchtdiode der betreffenden Anzeigeeinheit angesteuert.
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Erfindungsgemäß ist es nicht erforderlich, daß der Arzt die Zuordnungsschalter
in der eben beschriebenen Reihenfolge betätig. Erhält er zunächst eine Aussage,
die die medizinische Einordnung eines Vorgangs ermöglicht, so betätigt er als erstes
den entsprechenden medizinischen
Zuordnungsschalter entweder aus
der Gruppe 51 oder aus der Gruppe 52, was vom Rechner 8 dadurch beantwortet wird,
daß er die in der betreffenden Zeile befindlichen Anzeigeeinheiten für ein periodisches
Blinken ansteuert.
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Hieraus erkennt der Arzt, daß für den betreffenden Gesprächsabschnitt
noch die erforderliche Zeitangabe fehlt.
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Sobald er diese erhalten hat und er den Gesprächsabschnitt für abgeschlossen
hält, betätigt er den zugehörigen Zeit-Zuordnungsschalter, was in der oben beschriebenen
Weise zur Vervollständigung des Datenblocks, zur Ansteuerung der an der betreffenden
Zeilen-Spalten-Schnittstelle liegenden Anzeigeeinheit für ein Dauerleuchten und
den Beginn eines neuen Gesprächsabschnittes führt.
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Hat sich der Arzt über das Ende eines Gesprächsabschnittes getäuscht,
und den zweiten Zuordnungsschalter entweder zu spät oder zu früh betätigt, so kann
er, wenn er dies bemerkt, den Korrekturschalter 72 ("KORREKTUR-ZUORDNUNGS-ZEITPUNKT")
betätigen. Hierdurch wird das letzte abgespeicherte Positionssignal aus dem Arbeitsspeicher
des Rechners 8 gelöscht und der Arzt kann dadurch das Positionssignal einer anderen
Bandstelle abspeichern, daß er den Korrekturschalter 72 wieder löst.
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Wurde dagegen ein falscher Zuordnungsschalter betätigt, so kann der
Arzt das hierdurch in den Arbeitsspeicher des Rechners 8 gelangte falsche Informationssignal
durch Betätigen des Korrekturschalters 71 (~KORREKTUR-EINGABE") löschen und durch
Betätigung des richtigen Zuordnungsschalters korrigieren.
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Diese beiden eben beschriebenen Korrekturmöglichkeiten können auch
nach dem Gespräch angewendet werden.
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Bei dem recht häufig auftretenden Fall, daß ein in einem Gesprächsabschnitt
behandeltes Ereignis, beispielsweise eine Krankheit,nicht allein durch die Angabe
des Zeitpunktes, zu dem es eingetreten ist, sondern auch durch die Zeitdauer charakterisiert
werden soll, über die es sich erstreckt hat, ist ein vom oben beschriebenen Klassifizierungsvorgang
etwas abweichender Bedienungsablauf vorgesehen.
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In aller Regel wird der Arzt bei einem neu begonnenen Gesprächsabschnitt
zunächst einmal vom Patienten eine Information über den Beginn des in diesem Gesprächsabschnitt
behandelten Ereignisses erfahren. Er drückt dann, wie dies oben beschrieben wurde,
den entsprechenden Zeit-Zuordnungsschalter, wodurch ein Zeitpunkt-Informationssignal
erzeugt und in den Arbeitsspeicher des Rechners 8 für die nachfolgende Bildung eines
Datenblocks eingegeben wird. Erfährt nun der Arzt im Laufe dieses Gesprächsabschnittes
etwas über die Dauer beispielsweise eines Krankheitsprozesses, so betätigt er den
Schalter 73 <~KRANKHEITSDAUER"), was zur Folge hat, daß ein bei einer nunmehr
folgenden weiteren Betätigung eines Zeit-Zuordnungsschalters erzeugtes Informationssignal
nicht als Zeitpunkt-Informationssignal, sondern als Zeitdauer-Informationssignal
interpretiert und vom Rechner 8 abgespeichert wird. Dieses Zeitdauer-Informationssignal
wird vom Rechner 8 außerdem in der Weise verarbeitet, daß er sämtliche, innerhalb
der Grenzen des somit definierten Zeitintervalls liegende Anzeigeeinheiten zum Aufleuchten
bringt, so daß also nach Betätigung des betreffenden medizinischen Zuordnungsschalters
in der zu diesem Schalter gehörenden Leuchtdiodenzeile nicht nur eine einzige Leuchtdiode,sondern
die das betreffende Zeitintervall abdeckende Leuchtdiodengruppe dauerhaft aufleuchtet.
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Sobald der Arzt die Betätigungsschalter 73 wieder losläßt, wird jedes
bei einer weiteren Betätigung eines Zeit-Zuordnungsschalters erzeugtes Informationssignal
wieder in der üblichen Weise als Zeitpunkt-Informationssignal interpretiert.
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Eine weitere alternative Bedienungsmöglichkeit ist für den Fall vorgesehen,
daß sich während eines gerade laufenden Gesprächsabschnittes, für den bereits ein
Informationssignal erzeugt und neben dem Anfangspunkt-Positionssignal in den Arbeitsspeicher
des Rechners 8 eingegeben wurde, eine Abschweifung auf ein anderes Thema ergibt,
dessen Behandlung als eingener, selbständiger Gesprächsabschnitt zu werten ist.
In einem solchen Fall kann der Arzt den Schalter 74 ("EINSCHUB") betätigen, was
zur Folge hat, daß der Rechner das zu diesem Zeitpunkt vom Bandzählwerk 6 abgegebene
Positionssignal auf einen Wert transformiert, der einem vor ca. 10 Sekunden erzeugten
Positionsignal entspricht, und das so gewonnene Signal einerseits als Unterbrechungs-Positionssignal
in den bereits begonnenen Datenblock aufnimmt und andererseits gleichzeitig als
Anfangspunkt-Positionssignal für einen neuen Datenblock speichert. Der Arzt hat
somit die Möglichkeit, dem eingeschobenen Gesprächsabschnitt in der oben beschriebenen
Weise einen kompletten Satz von Informationssignalen zuzuordnen, die vom Rechner
8 in den neu begonnenen Datenblock übernommen werden. Ist der eingeschobene Gesprächsabschnitt
beendet, so löst der Arzt den Schalter 74, wodurch das zu diesem Zeitpunkt vom Bandzählwerk
6 erzeugte Positionssignal unmittelbar als Endpunkt-Positionssignal des neuen Datenblocks
erfaßt und dieser Datenblock in der üblichen Weise abgespeichert wird; gleichzeitig
wird dieses Positionssignal als Fortsetzungs-Positionssignal für den unterbrochenen
Gesprächsabschnitt in dessen Datenblock übernommen.
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Somit kann dann der Speicher bei der Wiedergabe des durch den Einschub
unterbrochenen Gesprächsabschnitts das Tonbandgerät so ansteuern, daß es den Einschub
durch einen schnellen Vorlauf überspringt und den bei der Aufnahme unterbrochenen
Gesprächsabschnitt
als einheitliches Ganzes wiedergibt.
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Andererseits kann der eingeschobene Gesprächsabschnitt, der ja durch
einen vollständigen Datenblock gekennzeichnet ist, durch bei der Wiedergabe des
Gesprächs an der das jeweils gewählte Wiedergabe-Kriterium definierten richtigen
Stelle wiedergegeben werden. Die Zurückverlagerung seines Anfangspunkt-Positionssignals
bewirkt, daß selbst dann, wenn dem Arzt erst mit einer gewissen Verzögerung klar
wurde, daß ein eingeschobener Gesprächsabschnitt vorliegt, der Einschub-Anfang in
der richtigen Weise erfaßt und dem eingeschobenen Gesprächsabschnitt zugeordnet
wird.
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Tritt bedingt durch eine während des Gesprächs durchgeführte Untersuchung
des Patienten eine längere Gesprächspause auf, während der der Arzt auch die Klassifizierungsvorrichtung
nicht betätigen kann, so sorgt eine im Tonbandgerät 2 vorgesehene, bereits oben
erwähnte Schaltungsanordnung nach einem gewissen Zeitraum, beispielsweise nach 5
Sekunden dafür, daß der Bandlauf des Tonbandgeräts angehalten wird. Bei Fortsetzung
des Gesprächs wird durch die gleiche Schaltung der Lauf des Tonbandes automatisch
fortgesetzt. Diese über den vom Mikrofon 4 wahrgenommenen Lautstärkepegel gesteuerte
Schaltung ermöglicht erfindungsgemäß eine erhebliche Einsparung an Aufnahmekapazität.
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Ist das Gespräch mit dem Patienten beendet, so drückt der Arzt den
Bedienungsschalter 61 ("STOP"), wodurch ein Steuerimpuls ausgelöst und auf die Tonspur
des Tonbandes aufgeprägt wird.
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Gleichzeitig wird das zu diesem Zeitpunkt vom elektronischen Bandzählwerk
6 abgegebene Positionssignal vom Rechner als Gesprächsende registriert und gespeichert.
Dies ermöglicht es, ein späteres Gespräch an der Bandstelle, an der das frühere
Gespräch aufgehört hat, zu beginnen, ohne daß die Tonband kassette an ihren Anfang
gefahren und das elektronische Bandzählwerk 6 auf 0000,0 geeicht werden muß. Dies
ist dadurch
möglich, daß der Rechner beim Wiedereinlegen eines
bereits mit einem ersten Anamnesegespräch teilweise bespielten Bandes das Band bis
zum Erreichen des das Gesprächsende kennzeichnenden Steuerimpulses vorlauf en läßt
und mit Hilfe des Steuerimpulses und des zugehörigen Positionssignal-Speicherwertes
das elektronische Bandzählwerk neu eicht.
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Der Arzt kann nun noch überprüfen, ob irgendwelche Korrekturen bzw.
Zusätze erforderlich sind. Hat er hierzu keine Zeit nach dem Gespräch oder ist tatsächlich
keine Anderung mehr erforderlich, so gibt er dem Rechner über dessen Eingabetastatur
den Befehl, die erarbeiteten Datenblöcke aus dem Arbeitsspeicher auf den Floppy-Disk
des Patienten zu laden. Die Tonbandkassette wird aus dem Tonbandgerät so entnommen,
wie sie am Ende des Gesprächs angehalten wurde.
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Gemäß der Erfindung wird für jeden Patienten mindestens eine eigene
Kompaktkassette und ein eigenes Floppy-Disk geführt.
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Da in der Arztpraxis trotz der elektronischen Datenverarbeitung immer
auch noch schriftliche Aufzeichnungen über den Patienten anfallen, die ebenfalls
archiviert werden müssen, ist es erforderlich, daß die Praxis über eine herkömmliche
Patientenkartei verfügt. Vorteilhafterweise werden die elektronischen Speichermedien
für den Patienten, d.h. die Kompaktkassette und das Floppy-Disk zusammen mit den
schriftlichen Akten geführt, die hierzu eine zur Aufnahme der Speichermedien geeignete
Spezialtasche aufweisen. Hierdurch wird die Archivierung wesentlich erleichtert.
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Wie bereits erwähnt, erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, auch
mehrere Anamnesegespräche mit ein und demselben Patienten zu unter Umständen weit
auseinander liegenden Zeitpunkten aufzuzeichnen. Diese Aufzeichnung vollzieht sich
ähnlich wie die des ersten Gesprächs. Es wird eine unter Umständen bereits teilweise
bespielte Tonbandkassette 5 in das Kassettentonbandgerät 2 eingelegt und der Floppy-Disk-Speicher
17 mit dem Floppy-Disk des Patienten beschickt. Der Rechner 8 spult das Tonband
soweit vor, bis das Ende des letzten Anamnesegespräches
erreicht
ist, undw eicht anhand des hier aufgeprägten Steuerimpulses das elektronische Bandzählwerk
neu. Damit stimmen die neu erzeugten Positionssignale mit den früheren Positionssignalen
überein. Liegt über den Patienten mehr als eine Tonbandkassette vor, so muß in den
Rechner die Nummer der Kassette eingegeben werden, die in das Tonbandgerät eingelegt
wird. Auch dieser Schritt läßt sich erfindungsgemäß dadurch automatisieren, daß
auf der Oberfläche der Tonkassette 5 ein kleiner Magnetstreifen angebracht wird,
auf dem diese Angabe abgespeichert ist. Ein zusätzlicher Lesekopf, der sich an der
entsprechenden Stelle im Tonbandgerät 2 befindet, registriert automatisch die Kassettennummer.
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Nachdem die bei früheren Gesprächen erzeugten Datenblöcke vom Floppy-Disk
in den Arbeitsspeicher des Rechners 8 übernommen sind, werden die Anzeigeeinheiten
an den Zeilen-Spalten-Schnittpunkten derjenigen Zuordnungsschalter, über die bei
den frühc.-ren Gesprächen bereits Informationssignale erzeugt worden sind, so angesteuert,
daß sie während der Dauer des Gespräches ständig leuchten.
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Hierbei erfolgt jedoch gemäß der Erfindung eine gegenüber dem oder
den vorausgehenden Gesprächen bezüglich der Zeitachse veränderte Anzeige. Es wurde
bereits darauf hingewiesen, daß der Rechner die zunächst als relative Zeitangabe
auf den Gesprächstag bezogenen Zeit-Informationssignale in absolute Zeit-Informationssignale
umrechnet und diese dann dem betreffenden Datenblock zuordnet. Wird nun beispielsweise
zwei Jahre nach einem ersten Anamnesegespräch ein zweites Anamnesegespräch geführt,
so erscheint eine Leuchtanzeige, die damals dem Zeitpunkt heute zugeordnet war nunmehr
in der Spalte "- 2 Jahre und eine Leuchtanzeige, die damals beispielsweise in der
Spalte "- 3 Jahre" erschien, wird nunmehr in der Spalte "- 5 Jahre" dargestellt.
Der Rechner nimmt also eine Aktualisierung der auf dem Bedienungsfeld der Klassifizierungsvorrichtung
dem Arzt dargebotenen Anzeige vor, wodurch auf der
Zeitachse der
seit dem letzten Gespräch vergangene Zeitraum für neue Zuordnungen frei wird, der
während des vorausgehenden Gesprächs behandelte Zeitraum aber immer noch angezeigt
wird, wenn auch nur mit einer geringeren zeitlichen Auflösung.
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Dadurch, daß auch die beim zweiten oder folgenden Gespräch eingegebenen
Zeit-Informationssignale auf "Echtzeitwerte" umgerechnet werden, erfolgt dann insgesamt
bei jeder späteren Wiedergabe aller Gespräche gegebenenfalls ein Abspielen der einzelnen
Gesprächsabschnitte in einer durch die zeitliche Ordnung der in den Gesprächsabschnitten
behandelten Ereignisse gegebenen Reihenfolge unabhängig davon, in welchem der einzelnen
Anamnesegespräche der jeweilige Gesprächsabschnitt aufgenommen wurde.
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Die Vorbereitungen für die Wiedergabe eines Anamnesegesprächs gleichen
denen der Gesprächsaufnahme: Es werden die Tonbandkassette 5 in das Tonbandgerät
2 und das Floppy-Disk des Patienten in den Floppy-Disk-Speicher 17 eingelegt. Der
Rechner 8 übernimmt die auf dem Floppy-Disk gespeicherte Information über die Leitungen
16 in seinen Arbeitsspeicher und auf dem Bedienungsfeld 50 der Klassifizierungsvorrichtung
10 erscheint die Leuchtanzeige früherer Gespräche. Wie eben im Zusammenhang mit
der Aufzeichnung eines weiteren Anamnesegespräches erläutert wurde, ist diese Leuchtanzeige
aktualisiert, d.h. es werden die in den Datenblöcken gespeicherten Echtzeit-Informationssignale
in auf den Abhörzeitpunkt bezogene relative Zeit-Informationssignale umgerechnet
und zur Anzeige gebracht.
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Soll nun ein bereits vor längerer Zeit aufgenommenes Anamnesegespräch
abgehört werden, so hat diese Aktualisierung zur Folge, daß die Leuchtanzeige dieses
Gespräches mit einer stark verringerten zeitlichen Auflösung erfolgt, was dem Zweck
dieser Leuchtanzeige zuwiderläuft, die es ja dem Arzt ermöglichen soll, einen raschen
und detaillierten Überblick über den Inhalt der wiederzugebenden Gesprächs zu gewinnen.
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Es ist daher auf dem Bedienungsfeld 50 der Klassifizierungsvorrichtung
10 ein Bedienungsschalter 80 ("DEAKTUALISIERUNG") vorgesehen, der drei Schaltstellungen
aufweist. In der einen dieser Schaltstellungen bleibt die vom Rechner 8 vorgenommene
Aktualisierung unbeeinflußt, d.h. die Leuchtanzeige des früher aufgenommenen Gesprächs
erfolgt mit einer dem zeitlichen Abstand zwischen Gesprächsaufnahme und Gesprächswiedergabe
entsprechenden Verschiebung auf der Zeitskala nach links.
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In der zweiten Stellung des Schalters 80 wird das "Heute"-Datum in
die Vergangenheit verschoben, wodurch die Leuchtanzeige des aufgenommenen Gesprächs
auf der Zeitskala nach rechts verschoben wird und mit einer höheren Auflösung erfolgt.
Die dritte Stellung des Schalters 80 ermöglicht es, das "Heute"-Datum in die Zukunft
zu verschieben.
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Für die Gesprächswiedergabe gibt es verschiedene Rechnerprogramme,
die den Zugriff zu den Gesprächsabschnitten erheblich erleichtern. Diese Programme
sind direkt über spezielle Bedienungsschalter 81 - 84 der Klassifizierungsvorrichtung
10 ansteuerbar: Der Bedienungsschalter 81 (~NATURLICH") bewirkt die einfachste Form
der Wiedergabe des oder der Anamnesegespräche, da hier das Tonband so abgespielt
wird, wie es aufgenommen wurde. Wurden mehrere Gespräche aufgenommen, so gibt der
Arzt dem Rechner an, welches dieser Gespräche er hören will, wonach dann das Tonband
automatisch auf den Anfang des betreffenden Gesprächs gefahren wird und die Wiedergabe
beginnt.
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Durch Betätigen des Schalters 82 ("CHRONOLOGISCH") wird die Wiedergabe
von ursprünglich ungeordneten Gesprächsabschnitten in der richtigen chronologischen
Reihenfolge ermöglicht. Der Rechner ordnet dabei die aus dem Floppy-Disk übernommenen
Datenblöcke nach den in ihnen enthaltenen Zeitpunkt-Informationssignalen und beginnt
die Wiedergabe des Anamnesegesprächs mit demjenigen Gesprächsabschnitt, der das
am weitesten in der Vergangenheit liegende Ereignis behandelt. Als nächster Gesprächsabschnitt
wird dann derjenige Abschnitt angesteuert,
der das zweitälteste
Ereignis behandelt und so weiter, bis am Schluß die die jüngsten Ereignisse behandelnden
Gesprächsabschnitte wiedergegeben werden. Sind mehrere Gesprächsabschnitte vorhanden,
die zum gleichen Zeitpunkt aufgetretene aber medizinisch unterschiedlich klassifizierte
Ereignisse behandeln, so werden diese Gesprächsabschnitte beispielsweise in der
Reihenfolge wiedergegeben, in der die ihnen zugeordneten medizinischen Merkmale
auf dem Bedienungsfeld 50 der Klassifizierungsvorrichtung 10 am rechten Rand von
oben nach unten wiedergegeben sind.
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Sind mehrere Gesprächsabschnitte vorhanden, die ein und denselben
medizinischen Sachverhalt behandeln und auch den gleichen Zeitpunkt bzw. Zeitraum
betreffen, so werden sie in der Reihenfolge wiedergegeben, in der sie bei der Aufnahme
des Gesprächs aufgenommen wurden. Dies hat den Vorteil, daß diese weder medizinisch
noch zeitlich differenzierbaren Gesprächsabschnitte mit einem Minimum an Umspulaufwand
des Tonbandes wiedergegeben werden können.
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Mit dem Schalter 83 ("ZEILE") lassen sich zwei verschiedene Wiedergabearten
anwählen. In der einen Schalterstellung wird bewirkt, daß Gesprächsabschnitte in
chronologischer Reihenfolge wiedergegeben werden, die nur zu einem einzigen medizinischen
Merkmal beispielsweise "Herz" gehören, so daß sich hier eine spezielle "Herzanamnese"
abspielen läßt. In der anderen Schalterstellung werden nur solche Gesprächsabschnitte
wiedergegeben, die zu einer Spalte auf dem Anzeigefeld 50 der Klassifizierungsvorrichtung
10 gehören, das heißt hier werden zu einem einzigen Zeitpunkt gehörende Gesprächsabschnitte
in einer Reihenfolge wiedergegeben, die der Anordnung der betreffenden medizinischen
Merkmale auf dem Bedienungsfeld 50 von oben nach unten entspricht. Man erhält auf
diese Weise eine medizinische Querschnittsanamnese der ausgewählten Zeitstufe.
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Durch den Schalter 84 ("PUNKT") läßt sich die Wiedergabe einer speziellen
Bandstelle bzw. eines speziellen Gesprächsabschnittes dadurch bewerkstelligen, daß
man wie bei der Aufnahme des Anamnesegespräches einen Zuordnungsschalter der Zeitachse
und einen Zuordnungsschalter der medizinischen Achse betätigt. Im Wiedergabebetrieb
werden die hierbei erzeugten Informationssignale jedoch nicht in einen Datenblock
eingespeichert, sondern zur Auswahl der diese beiden Informationssignale enthaltenden
Datenblöcke und zur Wiedergabe der zugehörigen Gesprächsabschnitte verwendet.
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Während des Abspielens eines jeden Gesprächsabschnittes blinkt auf
dem Bedienungsfeld 50 der Klassifizierungsvorrichtung 10 die zugehörige Anzeigevorrichtung,
um dem Arzt anzuzeigen, daß die diesem Rasterpunkt zugeordnete Bandstelle gerade
abgespielt wird.
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Die bereits erwähnte Tatsache, daß bevorzugterweise zur Aufzeichnung
des Anamnesegesprächs ein 4-Spur-Tonbandgerät Verwendung findet, bietet dem Arzt
die Möglichkeit, ein aufgezeichnetes Gespräch nachträglich mit Kommentaren zu versehen.
Hierfür steht über die gesamte Gesprächslänge auf dem Tonband eine zu der das eigentliche
Gespräch tragenden Spur parallele Spur zur Verfügung. Bei der Aufnahme der Kommentare
kommt das Diktiermikrophon 30 zur
Anwendung, das einen Schalter
zur direkten Steuerung des Tonbandgerätes 2 besitzt.
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Der Kommentiervorgang beginnt zunächst wie die oben beschriebene normale
Wiedergabe eines Gesprächs. Ist die Wiedergabe eines bestimmten Gesprächsabschnittes
beendet, zu dem der Arzt einen Kommentar sprechen möchte, so drückt er auf dem Mikrophon
30 eine entsprechende Funktionstaste. Das Tonbandgerät 2 fährt daraufhin im schnellen
Rücklauf an den Anfang des Gesprächsabschnittes zurück und beginnt die Aufnahme
des Kommentars auf der Parallelspur. Gleichzeitig wird im Rechner 8 für diese Bandstelle
im Datenblock des betreffenden Gesprächsabschnittes ein spezielles Zusatzbit abgespeichert,
das anzeigt, daß auf der Parallelspur ein Kommentar aufgenommen wurde. Möchte der
Arzt während des Kommentars eine Pause machen, so betätigt er die Mikrophontaste
PAUSE.
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Ist der Kommentar beendet, so drückt der Arzt auf die Mikrophontaste
"WEITER" und das Abspielprogramm des Gesprächs wird wieder eingeschaltet.
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Ist der Kommentar am Ende eines Gesprächsabschnittes noch nicht beendet,
so schaltet der Rechner 8 die Kommentaraufnahme ab. Damit liegt der Kommentar immer
parallel zur Gesprächsinformation. Ist man dennoch auf eine erweiterte Bandkapazität
zur Kommentierung angewiesen, so ist es in Ausnahmefällen möglich, einen Rest des
Kommentars bei dem nächsten Gesprächsabschnitt, der im Abspielprogramm folgt, abzuspeichern.
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Die Kommentare können, da sie streng parallel zu den Gesprächsabschnitten
liegen, bei der Wiedergabe direkt durch die Tastatur auf dem Bedienungsfeld 50 der
Klassifizierungsvorrichtung 10 angesteuert werden. Die Wiedergabe der Kommentare
erfolgt
also entsprechend der oben beschriebenen Gesprächswiedergabe. Hierbei wird neben
den Wiedergabeschaltern 81 bis 84 noch zusätzlich der Schalter 62 ("KOMMENTAR")
gedrückt. Da nicht obligat zu jeder Bandstelle ein Kommentar vorhanden sein muß,
fährt der Rechner 8 nur solche Bandstellen an, die über das oben beschriebene Kommentar-Zusatzbit
verfügen.
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Somit ist es erfindungsgemäß möglich, ohne weitere Datenträger Kommentardaten
und Ursprungsdaten zu vereinigen.
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Mit dem Zusammenschalten beider Tonband spuren im Stereobetrieb hat
man bei der Wiedergabe zeitsparend Kommentar und Gespräch zusammen. Da nicht mehr
als zwei Stimmen zugleich sprechen, ist eine Simultanwiedergabe für ein orientierendes
Anhören der Informationen möglich. Ferner können diese Kommentare für sich allein
als Diktat von Krankenberichten verwendet werden.
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Eine weitere bereits erwähnte Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Anlage ergibt sich mit Hilfe eines einfachen Zusatzes in Form eines weiteren Floppy-Disk-Speichers
32. Wird in diesen Speicher ein Floppy-Disk eingelegt, auf dem eine entsprechende
Datei medizinischer Symptomkomplexe und deren Differentialdiagnosen gespeichert
ist, so kann der Rechner 8 bereits während der Führung des Anamnesegesprächs die
in einzelnen Gesprächsabschnitten zugeordneten medizinischen Informationssignale
mit dieser Datei vergleichen und auf eine passende Auswahl von Differentialdiagnosen
hochrechnen. Diese können dann bei Bedarf auf dem Bildschirm 14 des Rechners 8 sichtbar
gemacht werden.
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Ziel dieser Einrichtung ist es nicht, dem Rechner 8 die Diagnosestellung
zu überlassen. Hierzu wäre die in den medizinischen Informationssignalen enthaltene
Information
viel zu grob. Dennoch kann die Rechnerdiagnostik einen
Denkanstoß für den Arzt liefern und ihn dabei unterstützen, noch weitere, gezielte
Fragen zu stellen.
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Drückt nämlich der Arzt am Gesprächsende auf dem Bedienungsfeld 50
der Klassifizierungsvorrichtung 10 den Bedienungsschalter 63 ("DIAGNOSEFRAGEN"),
so leuchten auf dem Bedienungsfeld 50 an denjenigen Spalten-Zeilen-Schnittstellen,
die noch keine Gesprächszuordnung aufweisen, die betreffenden grünen Leuchtdioden
im Blinkbetrieb auf. Dies signalisiert dem Arzt, das Gespräch mit gezielten Fragen
über diese Zuordnungsstellen noch einmal aufzunehmen, da hier für die eine oder
andere Differentialdiagnose des Rechners 8 noch wichtige Fragen abzuklären wären.
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Als weiteres Zusatzgerät kann an die erfindungsgemäße Anlage ein Druckwerk
33 angeschlossen werden. Über eine Schreibmaschinentastatur wird die Anamnese geschrieben,
die durch das laufende Tonband/in der vom Rechner festgelegten Reihenfolge diktiert
wird. Es ergeben sich zwei Möglichkeiten: a) Diktieren der Kommentare zu einzelnen
Gesprächsabschnitten. Diese Möglichkeit bietet sich besonders für die Sekretärin
an.
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b) Direkte Gesprächswiedergabe und Eintippen der simultan formulierten
Anamnese durch den Arzt.
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Der Schreibende übernimmt lediglich das Eintippen der Information.
Die Tonwiedergabe des Gesprächs geschieht durch den Rechner 8. Zusätzlich übernimmt
jetzt auch der Rechner 8 noch die Einteilung des Schriftbildes des Anamneseausdruckes
34. Für den Anamneseausdruck 34 wird ein spezielles Papier verwendet, welches als
Endlospapier eine filmartige Darstellung der Anamnese ermöglicht. Dieses Papier
ist in Längsrichtung in 22 Streifen unterteilt, die insgesamt
2/3
der Papierbreite einnehmen. Alle 5 cm ist in Spurrichtung eine Zeile mit Beschriftungen
vorgesehen, die den Beschriftungen der medizinischen Koordinatenachse auf dem Bedienungsfeld
50 der Klassifizierungsvorrichtung 10 entsprechen.
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Bei der Anordnung des Schriftbildes verfährt der Rechner 8 so, daß
er Schriftabschnitte zu jeweiligen medizinischen Merkmalen soweit einrückt, daß
der Schriftabschnitt bündig mit der Spur der entsprechenden medizinischen Thematik
ist. Taucht z.B. ein Gesprächsabschnitt über das Thema "Herz" auf, so wird der Schriftabschnitt
dazu bis auf die Spur "Herz" eingerückt. Durch den vom Rechner durch Umordnung der
Datenblöcke bestimmten Abspielmodus entsteht von oben nach unten auf dem Anamnesebogen
eine chronologisch richtige Reihenfolge der Gesprächsabschnitte.
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Bei dem eben beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde davon ausgegangen,
daß die verschiedenen der erfindungsgemäßen Anlage Einzelgeräte sind, die durch
entsprechende Leitungen 12,16,20 usw. miteinander in Verbindung stehen. Diese Leitungsverbindungen
können gemäß der Erfindung zum Teil auch dber ein zum Beispiel in einer Klinik fest
installiertes Leitungsnetz mit Steckanschlüssen hergestellt werden. Prinzipiell
ist auch eine drahtlose Übertragung der Datenströme zwischen den einzelnen Teilen
der Anlage möglich.
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Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß die in Figur 1 als Einzelgeräte
wiedergegebenen Einheiten in einem einzigen Kompaktgerät vereinigt sind.