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Josef Haamann, Hebe- und Transporttechnik
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6982 Freudenberg/M.
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Hebezeug mit hand- oder motorangetriebener Spindel Die Erfindung
bezieht sich auf Hebezeuge mit hand- oder motorangetriebener Spindel, die in einer
Tragmutter und einer oberhalb der Tragmutter mit Abstand zu dieser angeordneten
und normalerweise drehfest arretierten Sicherheitsfangmutter geführt ist, die sich
bei Gewindebruch oder -verschleiß an der Tragmutter und/oder Spindel durch eine
Axialbewegung von der Arretierung löst und auf der Tragmutter aufsetzt.
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Bei den hier in Frage stehenden Hebezeugen kann es sich um solche
wie z.B. Karrosseriehebeböcke, bei welchen unter angehobener Last gearbeitet wird,
handeln. Um bei einem Bruch oder Verschleiß des Gewindes der Tragmutter oder der
Spindel ein AbstUrzen der Last zu vermeiden, weisen solche Hebezeugesog.Absturzsicherungen
auf. Bei einem Hebezeug der eingangs bezeichneten bekannten Bauart (GB-PS
925
995) ist für obige Zwecke oberhalb der Tragmutter ein Scheibenkugellager vorgesehen
und in Abstand von diesem die Fangmutter, welche in Normalstellung durch axial angeordnete
Arretierstifte in einem an der Tragmutter befestigten hülsenförmigen Teil drehfest
gehalten ist. Im Falle eines "Durchrutschens" der Spindel bei einem Gewindeschaden
wird die Sicherheitsfangmutter von der Gewindespindel mit nach unten genommen, wobei
sich die Sicherheitsfangmtter von den Arretierstiften löst und sich auf dem Scheibenkugellager
oberhalb der Tragmutter aufsetzt. Die Absturzsicherung ist dadurch wirksam und verhindert
ein weiteres Abstürzen der Spindel und folglich auch das Abstürzen der von dem Hebezeug
zu tragenden Last. Da jedoch in diesem Zustand die Reibung zwischen der nun belasteten
Sicherheitsfangmutter und der Spindel größer ist als jene zwischen der Sicherheitsfangmutter
und dem Scheibenkugellager, dreht sich nunmehr die Sicherheitsfangmutter mit der
Spindel, so daß die Spindel weder gehoben noch gesenkt werden kann.
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Die Unfallverhütungsvorschrift der Berufsgenossenschaft schreibt jedoch
unter Abschnitt 18.3 (3) vor, daß nach einem Tragmutter- oder Getriebebruch noch
eine einmalige Bewegung des Hebezeugs in die Grundstellung möglich sein muß, jedoch
ein Wiederanfahren aus der Grundstellung
heraus nicht mehr möglich
sein darf.
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Andererseits ist es auch bereits bekannt, im Schadensfalle den elektromotorlschen
Antrieb des Hebezeugs Uber einen Endschalter stillzusetzen. Derartige elektrische
Absturzsicherungen sind jedoch nur beschränkt einsetzbar und erfüllen die obigen
Forderungen der Unfallverhütungsvorschrift auch nicht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Hebezeug mit einer
mechanischen Absturzsicherung der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden*
daß im Schadensfall bei belasteterSicherheitsfangmutter die Spindel nur noch einmal
in ihre Grundstellung bewegt werden kann, um somit der oben erwähnten UnfallverhUtungsvorschrift
zu entsprechen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen
einem oder mehreren ortsfesten, die Sicherheits-Fangmutter umgebenden Teilen und
der Sicherheits-Fangmutter ein Drehrichtungsgesperre angeordnet ist, dessen zum
Ineinandergreifen bestimmten Teile normalerweise axial voneinander getrennt sind
und nur nach erfolgter Axialbewegung und dem Aufsetzen der Sicherheitsfangmutter
auf der Tragmutter in eine gegenseitige Wirkposition gelangen, um ausschließlich
eine Drehung der Spindel in ihre
Grundstellung zu ermöglichen.
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Das Drehrichtungsgesperre kann vorteilhaft ohne weiteres derart ausgelegt
werden, daß es bei belasteter, auf der Tragmutter aufgelagerter Sicherheits-Fangmutter
diese so arretieren, daß die Spindel nur noch in einer Richtung gedreht werden kann,
um sie in ihre Grundstellung zu bewegen. In entgegengesetzter Drehrichtung verhindert
dagegen das Drehrichtungsgesperre eine Arretierung der Sicherheitsfangmutter, so
daß diese frei ist und durch Reibung von der Spindel mitgenommen werden kann, mit
der Folge, daß ein Wiederanfahren oder eine erneute Hubbewegung der Spindel aus
der Grundstellung verhindert ist. Die erfindungsgemäße Absturzsicherung ist ferner
baulich einfach und vorteilhaft sowohl fUr hand- als auch motorbetätigte Hebezeuge
verwendbar. Ferner zeichnet sie sich aufgrund ihrer einfachen Mechanik durch eine
hohe Zuverlässigkeit aus.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Absturzsicherung wird weiter verbessert,
wenn nach einer Ausgestaltung der Erfindung die Sicherheitsfangmutter durch die
Kraft von Federn in ihrer drehfesten Normalstellung unterstützt ist, die zwischen
der Sicherheitsfangmutter und einem auf der Tragmutter in bekannter Weise angeordneten
Axiallager, z.B.
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Scheibenkugellager angeordnet sein können, auf welchem sich die Sicherheitsfangmutter
nach erfolgter Axialbewegung aufsetzen kann.
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Eine zweckmäßig platzsparend unterzubringende Ausführungsform des
Drehrichtungsgesperres gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Drehrichtungsgesperre
in dem oder den ortsfesten, die Sicherheitsfangmutter umgebenden Teilen radial beweglich
gelagerte und abgefederte Eingriffsteile, z.B. Kugeln, Bolzen usw. aufweist, die
in Längsnuten am Außenumfang der Sicherheitsfangmutter eingreifen, um die Sicherheitsfangmutter
in Normalstellung drehfestzu arretieren, und daß diese Längsnuten in in Umfangsrichtung
der Sicherheitsfangmutter angeordnete Ausnehmungen einmünden, die jeweils am einen
Ende durch eine Anschlagwand für die Eingriffsteile begrenzt sind und am anderen
Ende über eine Schrägfläche in den zylindrischen Außenumfang der Sicherheitsfangmutter
auslaufen und in welche bei auf dem Axiallager aufsitzender Fangmutter die abgefederten
Eingriffsteile eingreifen. Das Ausmaß der vorbestimmten Axialbewegung der Sicherheitsfangmutter
und somit die Absturzhöhe können bei dieser Konstruktion vorteilhaft auf ein Minimum
reduziert werden. Während bei belasteter, auf der Tragmutter aufgelagerte Sicherheitsfangmutter
die Anschlagwände in den Ausnehmungen der Sicherheitsfangmutter bei Drehung der
Spindel in der einen Richtung in Anlage mit den Eingriffsteilen kommen und somit
die Sicherheitsfangmutter in dieser Drehrichtung der Spindel arretieren, werden
in entgegengesetzter Drehrichtung die Eingriffsteile entgegen der Federkraft durch
die Schrägflächen
an der Sicherheitsfangmutter in ihre Lagerteile
zurückgedrückt, so daß die Sicherheitsfangmutter aufgrund der Reibung mit der Spindel
in der zuletzt genannten Drehrichtung mitgenommen werden kann. Dadurch ist eine
erneute Hubbewegung ausgeschlossen.
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Weitere, der baulichen Vereinfachung des Drehrichtungsgesperres dienenden
Merkmale gehen aus den Unteransprüchen 4 bis 6 hervor.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt eines Teils eines Hebezeugs
mit der Absturzsicherung gemäß der Erfindung und zwar bei in Normalstellung befindlicher,
drehfest arretierter Sicherheitsfangmutter; Fig. 2 einen Teil-Längsschnitt ähnlich
der Fig. 1, jedoch mit auf der Tragmutter aufgesetzter Sicherheitsfangmutter und
in Wirkposition befindlichem Drehrichtungsgesperre; Fig. 3 eine Querschnittsansicht
entlang der Linie A-A in Fig. 1 und Fig. 4 eine weitere Querschnittsansicht entlang
der Linie
B-B in Fig. 2.
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Das im einzelnen nicht näher dargestellte, da in soweit bekannte Hebezeug,
enthält eine von Hand oder motorisch angetriebene, mit der zu hebenden Last verbundene
Spindel 10, deren Gewindeabschnitt 11 in einer Tragmutter 12 geführt ist, die ihrerseits
drehfest in einem Gehäuse 13 befestigt ist, z.B. durch Schraubbolzen 14.
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Auf der Oberseite der Tragmutter 12 sind diagonal einandergegenüberliegend
zwei blockförmige Teile 15 befestigt, z.B.
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durch Schweißung oder Schrauben. Innerhalb dieser blockförmigen Teile
15 ist in einer Ringnut 16 an der Tragmutter 12 ein Scheibenkugellager 17 angeordnet.
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In Fig. 1 ist in axialem Abstand von dem Scheibenkugellager 17 bzw.
von der Oberseite der Tragmutter 12 eine Sicherheitsfangmutter 18 in ihrer Normalstellung
gezeigt, tn der sie durch noch zu beschreibende Teile eines Drehrichtungsgesperres
29 drehfest arretiert ist. Die Sicherheitsfangmutter 18 steht wie die Tragmutter
12 in Eingriff mit dem Gewindeabschnitt 11 der Spindel 10. In ihrer in Fig. 1 gezeigten
Normalstellung wird die Sicherheitsfangmutter 18 durch Schraubenfedern 19 unterstützt
und sie steht mit ihrer Oberseite in Anlage mit einer Widerlagerplatte 20, die z.B.
durch Schrauben 21 an den blockförmigen Teilen 15 befestigt ist.
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Die Sicherheitsfangmutter 18 bildet ein Teil des Drehrichtungsgesperres
29, welches nachstehend beschrieben wird, sowie eine Absturzsicherung für das Hebezeug.
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Das Drehrichtungsgesperre 29 weist im Ausführungsbeispiel zwei kugelförmige
Eingriffsteile 22 auf, die in Führungsbohrungen 23 in den blockförmigen Teilen 15
radial beweglich gelagert sind und durch Schraubenfedern 24 nach innen gegen die
Sicherheitsfangmutter 18 gedrückt werden. Bei in Normalstellung befindlicher Sicherheitsfangmutter
18 (Fig. 1) stehen die kugelförmigen Eingriffsteile 22 teilweise in Eingriff mit
Längsnuten 25, die diametral einandergegenüberliegend an der Sicherheitsfangmutter
18 ausgearbeitet sind. In dieser Stellung wird folglich durch die kugelförmigen
Eingriffsteile 22 die Sicherheitsfangmutter 18 in beiden Drehrichtungen arretiert.
Die Längsnuten 25 ermöglichen jedoch bei Gewindebruch oder Gewindeverschleiß im
Bereich der Tragmutter 12 bzw. Spindel 10 eine Abwärtsbewegung der Sicherheitsfangmutter
18 zusammen mit der Spindel 10, die durch das Scheibenkugellager 17 begrenzt ist,
auf welches sich die Sicherheitsfangmutter 18 bei zusammengedrückten Schraubenfedern
19 aufsetzt (Fig. 2). Die Absturzhöhe der Spindel 10 kann dabei auf ein Minimum
reduziert werden. Bei auf dem Scheibenkugellager 17 aufsitzender Sicherheitsfangmutter
18 befinden sich die beiden kugelförmigen Eingriffsteile 22 gegenüber
in
Umfangsrichtung der Sicherheitsfangmutter verlaufende Ausnehmungen 26, in welche
die Längsnuten 25 einmünden.
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Jede Ausnehmung 26 ist am einen Ende durch eine Anschlagwand 27 (Fig.
4) begrenzt und läuft am gegenüberliegenden Ende über eine Schrägfläche 28 in den
zylindrischen AuBenumfang der Sicherheitsfangmutter 18 aus. Aufgrund dieser Ausbildung
der Ausnehmungen 26 kann die Spindel 10 vorschriftsgemäß in der einen Drehrichtung
(gem. Fig. 4 im Uhrzeigersinn) in ihre Grundstellung gedreht werden, da in dieser
Drehrichtung die Sicherheitsfangmutter 18 durch die kugelförmigen Eingriffsteile
22 arretiert wird, gegen welche sich die Anschlagwände 27 der Ausnehmungen 26 legen
(aufgrund der Reibung zwischen der Spindel 10 und der belasteten Sicherheitsfangmutter
18). Wenn diese Grundstellung erreicht ist, ist jedoch eine erneute Hubbewegung
der Spindel 10 ausgeschlossen, da bei Drehung der Spindel 10 entgegen dem Uhrzeigersinn
gem. Fig. 4 die Sicherheitsfangmutter 18 durch Reibung im gleichen Drehsinn mitgenommen
wird, wobei über die Schrägflächen 28 die kugelförmigen Eingriffsteile 22 entgegen
der Kraft der Federn 24 in ihre Bohrungen 23 zurückgedrückt werden. Die Sicherheitsfangmutter
18 dreht sich daher gemeinsam mit der Spindel 10 mit der Folge, daß letztere keine
Hubbewegung ausführen kann.
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Eine erneute Inbetriebnahme des Hebezeugs ist dadurch vermieden, d.h.
dem Bediener des Hebezeugs wird angezeigt, daß
er die Tragmutter
und/oder Spindel gegen neue Teile auswechseln muß.
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Wie besonders Fig. 4 gut erkennen läßt, fluchten beim Ausführungsbeispiel
die Anschlagwände 27 der Ausnehmungen 26 jeweils mit einer entsprechenden Seitenwand
der Längsnuten 25.
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L e e r s e i t e