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Verfahren zur Sensibilisierung eines sich tortlau end
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bewegenden Gewebes eines Sie druckfilms und Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sensibilisierung eines fortlaufenden
Gewebes eines Siebdruckfilms und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum genauen
Steuern der Menge der fotografischen Sensibilisierungslösung, die in der sensibilisierbaren
Kolloidschicht eines fortlaufenden Gewebes eines Siebdruckfilms absorbierbar ist.
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Siebdruckfilme, die herkömmlicherweise auch als Kohlenstoffgewebe
oder Pigmentpapier bekannt sind, tJeisen eine verhuitnismäßig dünne Folie eines
flexiblen Schichtträgermaterials,
wie z.B. Papier auf, auf das eine
dünne Schicht von ungefähr 0,025 bis 0,125 mm Stärke eines kolloidalen Materials
aufgebracht ist, das lichtempfindlich gemacht werden kann, vie z.B. Gelatine, Polyvinylalkohol,
Polyvinylazetat und dergl. Der Film wird in Yorrn eines fortlaufenden Streifens
oclet Gewebes hergestellt, der eine breite im Bereich von ungefähr 60 bis 120 cm
aufweisen kann. Soll der Film bei einem fotografischen Siebdruckverfahren verwendet
werden, so muß die Kolloidschicht zunächst vor der Verwendung durch Imprägnieren
der Kolloidschicht mit einem Sensibilisierungsmaterial sensibilisiert werden. Dies
geschieht für gewöhnlich durch Eintauchen oder anderweitiges Inberührungbringen
der Kolloidschicht in en verdünnte wässrige Lösung eines Bichromats bz. mt letzterer
oder mit einer Diazoverbindung oder durch andere geeignete Sensibilisierungsmaterialien.
Der Film kann entweder durch den Benutzer unmittelbar vor seiner Verwendung oder
durch den Hersteller sensibilisiert werden, viobel er in letterem Fall als vorsensibilisierter
Film in den Handel kommt.
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Bislang war es sehr schwierig, die Menge der Sensibilisierungsverbindung,
die auf die Kolloidschicht aufgebracht und von dieser absorbiert wird, genau zu
steuern, wenn der vorsensibilisierte Film in einem fortlaufenden Arbeitsvorgang
hergestellt wird. Falls die Menge der Sensibilisierungsverbin
dung,
die auf die kolloidschicht aufebracht wird, zu iin ist, ermangelt es dem resultierenden
Erzeugnis an den vewünschten lichtempfindlichen Eingenschaften. Falls auf der anderen
Seite die Menge der Sensibilisierungsverbindung, die aufgebracht ist, ZU groß ist,
dringt die Sensibilisierungsverbindung in die Kolloidschicht bis zu einem solchen
Grad ein, daß sie von der Papiergrundschicht oder dem Schichtträger absorbiert wird.
Eine solche Absorption der bensicilisierungsverbindung in dem Grundschichtträger
des Films bringt eine Anzahl Nachteile mit sich. Das Voriiandensein der Sensibilisierungsverbindung
in der Grundschicht des Films kann zu Verunreinigungen der Einrichtung führen, mit
der der Film benutzt wird, wie z.B. Druckformrahmen und Belichtungstische.
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Ferner sind bestimmte Personen extrem empfindlich gegenüber bestimmten
Sensibilislerungsverbindungen, wie z.B. Bichromaten.
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Wenn folglich eine Sensibilisierungsverbindung in einer Papiergrundschicht
des Films Absorbiert Wird, kann eine Handhabung eines solchen Films Tür solche Personen
eine Gesundheitsgefährdung darstellen.
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Die Erfindung sorgt für eir Verfahren und eine Vorrichtung zum genauen
Steuern der llengc der Sensibilisierungsverbindung, die in der Kolloidschicht des
Siebdruckfilms absorbiet wird, so daß der vorsensibil ;ierte Film in einer fortla1lfanden,
großtechnischen Arbeitsweise ohne die zuvor erwähnten
Nachteile
hergestellt werden kann. Gemäß der Erfindung wird eine wässrige Lösung einer Sensibilisierungsverbindung
auf der Kolloidschicht einer fortlaufenden Papierbahn des Siebdruckfilms durch geeignete
Mittel, wie z.B. durch herkömmliches Beschichten, durch Eintauchen oder durch Umkehrwalzenbeschichtung
abgelagert. Die Menge der auf diese Weise auf der Kolloidschicht abgelagerten Sensibilisierungsschicht
ist gröBer als die Menge, die erforderlich ist, um die Kolloidschicht lichtempfindlich
zu machen. Das Gewebematerial mit der darauf abgelagerten Sensibilisierungsverbindung
wird dann in eine Aufwärtsrichtung befördert und über eine Meßwalze geführt, die
sich in der gleichen Bewegungsrichtung dreht wie das Gewebe, jedoch mit einer beträchtlich
geringeren Geschwindigkeit als die des Gewebes. Die Meßwalze weist eine drahtgewickelte
Walze auf, die so angeordnet ist, daß die Außenkanten des Drahtes mit der Oberfläche
der Kolloidschicht des Films in Berührung stehen, wenn das Gewebe an der Meßwalze
vorbeigezogen wird. Die Meßwalze ist von dem Punkt, an dem die Sensibilisierungsverbindung
auf der Kolloidschicht abgelagert wiLd, cillee solche Strecke im Abstand angeordnet,
die ausreicht, um ein Weichmachen des Kolloids durch die Sensibilisierun;slösur-sg
einzuleiten, bevor jedoch irgendeine bedeutsame Absorption der Sensibilisierungsver
bindung in der Kolloidschicht stattfindet. Wenn folglich das fortlaufende Filmgewebe
an der Meßwalze vorbeigezogen wird, wird die Sensibilisierungslösung von der Oberfläche
der Kolloidschicht
in den Teilen entfernt, in denen die Kanten
der drahtgewickelten Walze die Oberfläche der Kolloidschicht berühren. Die Sensibilisierungslösung
bleibt jedoch auf der Oberfläche der Kolloidschicht in den Spalten oder Rillen zwischen
benachbarten Windungen der Walze. Auf diese Weise verbleibt nur eine begrenzte,
gesteuerte Menge der Sensibilisierungslösung auf der Oberfläche der Kolloidschicht,
um von letzterer absorbiert zu werden, nachdem das Gewebe an der Meßwalze vorbeigezogen
worden ist. Durch die Steuerung der Geschwindigkeit der Meßwalze und der des Gewebes
sowie durch Steuerung der Entfernung zwischen der Meßwalze und dem Punkt, an dem
die Sensibilisierungslösung auf der Kolloidschicht abgelagert wird, kann die Menge
der in der Kolloidschicht absorbierten Sensibilisierungsverbindung sorgfältig gesteuert
werden. Somit wird die Menge der Sensibilisierungsverbindung, die auf der Oberfläche
der Kolloidschicht zurückgehalten und von dieser absorbiert wird, beschränkt auf
die Absorptionskapazität der Kolloidschicht, so daß die Sensibilisierungsverbindung
nicht zur Papiergrundschicht durchdringt und diese nicht verschmutzt.
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Die Erfindung wird nunmehr im Einzelnen anhand der Zeichnungen erläutert.
In letzteren sind:
Fig.1 eine schematische Aufrißansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Sensibilisieren eines fortlaufenden Gewebes eines Siebdruckfilmes,
Fio. 2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß verwendeten Meßrolle zur
Steuerung der Menge der Sensibilisierungslösung, die von der Koiloidschicht des
Siebdruckfilms absorbiert wird.
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Fig. 3 eine Ansicht, teilweise im Aufriß, teilweise im Querschnitt,
die die Meßrolle in Berührung mit dem Siebdruckfilm zeigt, und Fig. 4 die Ansicht
eines Querschnitts des Siebdruckfilms entlang der Linie 4-4 der bic. , wobei der
Film unmittelbar nach seinem Vorbeiziehen an der Meßrolle gezeigt ist.
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Die aus den Zeichnungen hr'orgeht, wird ein fortlaufendes Gewebe 11
eine Siebdruckfilms von einem nicht dargetellten Vorrat, wie einer abgewickelten
Rolle, unter gleichförmiger Spanung und mit gleichförmiger Geschwidigkeit abgezogen,
wobei die geschwindigkeit im Bereich von ungefähr o,1 bis 4 leter pro Minute, vorzuqsieise
im Bereich von o,5 bis 1 Meter pro Minute liegen kann. Das Gewebe 11 weist eine
Grundschicht 12 eines flexiblen Grundmaterials 13 (Fig. 4) auf, wie z.B.
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mit fotoqualitativen Baryt beschlchtetes Papier, das zuvor auf einer
Seite mit einer dühnen Schicht 13 eines kolloidalen
Materials,
das lichtempfindlich gemacht werden kann, beschichtet worden ist, wie z.B. mit Gelatine,
Polyvinylalkohol, Polyvinylazetat und derql. i einer Stärke von ungefähr 0,025 bis
0,125 mm. Das gewebe 11 weist im allgemeinen eine Breite von ungefähr 60 bis 120
crn auf. Das Gewebe 11 wird um eine Spannrolle 14 und um eine Beschichtungswalze
16 gezogen (Fig. 1), an welchem Punkt die kolloidschicht 13 des Gewebes mit einer
Sensibilisierungslojung 15, wie z.B. einer verdünnten wässrigen Lösung eines Bichromats,
einer Diazoverbindung usw., in einem Behälter 17 in Berührung kommt, so daß eine
Schicht der Sensibilisierungslösung auf der Kolloidschicht 13 des Gewebes abgelagert
wird.
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Jede geeignete Beschichtungseinrichtung, mit der eine Schicht einer
Sensibilisierungslösun au der Kolloidschicht des Gewebes absetzbar ist, kann verwendet
werden, wie z.B. eine Tauchstreichmaschine mit einer Walze qemäß Fig. 1, eine Tauchstreichmaschine
mit zwei Walzen, eine Umkehrwalzenbeschichtungseinrichtung und derjl.
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Die Menge der auf der kolloidschicht abgelagerten Sensibilisierungslösung,
wenn das Gewebe 11 die Walze 15 vertläßt, is.
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größer als die Menge, die erforderllch ist, um die Kolloidschicht
lichtempfindlich zu ichen, und zwar infolge der rt des Beschichttungsvorgangs. Nachdem
das Gewebe 11 von der Beschichtungswalze
15 gezogen worden ist,
wird es in einer Aufwärtsrichtung bewegt und gegen die Meßwalze 20 gezogen, die
in einem geringen Abstand über der Beschichtungswalze angeordnet ist. Wie nachfolgend
im Detail dargelegt wird, entfernt die Meßwalze 20 den U berschuß der Sensibilisierungslösung
von der Kolloidschicht, so daß, wenn sich das Gewebe an der Neßwalze 20 vorbeibewegt,
nur die Menge der Sensibilisierungslösung auf der Kolloischcht verbleibt, die erforderlich
ist, um die Kolloidschicht lichtempfindlich zu machen. Entsprechend wird eine Absorption
der Sensibilisierungsverbindung in der Papiergrundschicht des Films verhindert.
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Das Gewebe wird dann über eine 19Falze 21 gezogen, in eine nicht dargestellte
Trocknungskammer geführt und anschließend zu ollen des vorsensibilisierten Siebdruckfilms
gewickelt.
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Die Maßwalze 20, die insbesondere in Fig. 2 dargestellt ist, weist
einen langgestreckten Stab 22 aus nichtrostendem Stahl, galvanisch verchromten Stahl
oder einem anderen geeigneten Material und einen vorzugsweise nichtrostenden Metalldraht
23 mit einem Durchmesser von ungefähr o,60 bis o,9o mm auf, der uin den Stab im
wesentlichen Der seine gesamte Länge gewickelt ist, wobei die benachbarten Drahtwindungen
aneinanderliegen. Die aneinanderliegenden Drahtwindungen 23 bilden folglich Rillen
24 am Umfang cer walze zwischen den benachbarten
Drahtwindungen.
die Oberfläche der Meßwalzen 17, die mit dem Gewebe in Berührung steht, ist rolglich
eine Reihe einander abwechselnder Rippen und Rillen auf. Die drahtgewickeite Meßwalze
erstreckt sich quer über die Breite des vortlaufenden Gewebes und ist so angeordnet,
daß die Außenkanten 25 des Drahtes mit der Kolloidschicht 13 des Gewebes 11 in Berührung
stehen, wenn das Gewebe an der Meßwalze 20 vorbeigezogen wird.
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Im allgemeinen wird es bevorzugt, die Meßwalze 20 über de Oberfläche
der Sensibilisierungslösung 16 im Behälter 17 in einem Abstand anzuordnen, der ausreicht,
um der Schicht 13 der Sensibilisierungslösung ein Verbleipen auf der kolloidschicht
zwischen ungefähr 5 bis 15 sekunden zu ermöglichen, bevor das Gewebe in Berührung
mit der Meßwalze 20 geführt wird. Hierdurch wird der Sensibilisierungslösung ermöglicht,
mit der Aufweichung der Kolloidschicht zu beginnen, onne daß eine bedeutsame Absorption
der Sensibilisierungslösung in der Kolloidschicht stattfindet. Der genaue Abstand
ist von der Geschwindigkeit des Gewebes abhängig. Im allgemeinen ist jedoch ein
Abstand im Bereich von 15 bis 30 cm ausreichend.
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Ein Abstand von 20 cm wird bevorzugt.
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Die Meßwalze 20 wird mittels nicht dargestellter Einrichtungen in
der Bewegungsrichtung des gewebes 11 in Drehung versetzt, wobei die Umfansgeschwindickeit
unngefähr 40 bis 50 % den
Lineargeschwindigkeit des Gewebes 11
beträgt. Während die Meßwalze 20 mit Einrichtungen in Drehung versetzt werden kann,
die von für den Vorschub des Gewebes 11 verwendeten Einrichtungen getrennt sind,
ist es manchinal auch von Vor teil, die beiden Antriebe miteinander in Beziehung
zu setzen, so daß sich die Umfangsgeschwindigkeit der Meßwalze 20 als Funktion der
Geschwindigkeit des Gewebes 11 verändert.
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Wenn das Gewebe 11 an der Meßwalze 20 vorbeigezogen wird, wie in Fig.
3 dargestellt ist, stehen die Außenenden 25 des Drahtes 23 mit der Oberfläche der
Kolloidschicht 13 in Kontakt, so daß bei Drehung der Meßwalze 20 die sensibiisierungslösung
18 abgestreift und von der Oberfläche der Kolloidschicht 13 in solchen Bereichen
abgestreift wird, die mit den peripheren Rillen 24 der Meßwalze 20 in Berührung
stehen.
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Die von der Schicht 18 durch die Meßwalze 20 entfernte Sensibilisierungslösung
wird durch Drehung der Walze befördert, wobei an der Linie des anfänglichen Kontaktes
von Gewebe und Meßwalze ein Flüssigkeitsdamm gebildet wird, von dem die Lösung durch
die Schwerkraft in den Beä1ter zurücktropft.
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Wie aus Fig. 4 hervorgeht, verbleibt nur eine begrenzte Menge der
Sensibilisierungslösung 18 auf der Oberfläche der Kolloidschicht 13, nachdem das
Gewebe 11 über die Meßwalze 20 hinaus bewegt worden ist. Die auf der Kolloidschicht
verbleibende Sensibilisierungslösung wird von letzterer absorbiert, wenn
sich
das Gewebe durch die Trocknungskammer bewegt, wobei die Kolloidschicht lichtempfindlich
gemacht wird. Es hat sich herausgestellt, daß die auf der Oberfläche der Kolloidschicht
verbleibende Menge genau der erforderlichen Menge entspricht, um die Kolloidschicht
vollständig zu sensibilisieren, ohne daß die Lösung zur Papiergrundschicht 12 durchdringt
und diese anfeuchtet.
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Auf diese Weise wird die Absorption der Sensibilisierungslösung 18
in der Kolloidschicht 13 bis auf das Fassungsvermögen der Kolloidschicht beschränkt,
so daß die Sensibilisierungslösung nicht durchdringt und die Papiergrundschicht
nicht verschmutzt.