DE294660C

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Publication number: DE294660C
Application number: DENDAT294660D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 806. GRUPPE

Das Verfahren dient zur Aufbereitung von feinkeramischen, tonhaltigen Massen, die in trockenem Zustand in Formen gefüllt und gepreßt werden. Während die Verpressung gröberer, nicht sehr fein gemahlener Massen keine Schwierigkeiten bereitet, treten solche bei staubfeinem Gut in überraschendem Grade auf. Die auf trockenem Wege bis zur höchstmöglichen Feinheit zermahlene Masse ist an

ίο sich nicht preßfähig, auch nicht unter Zusatz von Wasser oder Öl, da die feine Staubmasse die Luft nicht entweichen läßt, Elastizität bedingende Luftpolster entstehen, und das Preßgut überhaupt wie Wasser aus der Form herausfließt.

Nach dem neuen Verfahren wird die Masse trocken so fein gemahlen, wie es bisher nicht üblich war, beispielsweise mit Kugelmühlen und Windsichtung bis zur Feinheit des 5000-Maschensiebes gebracht. Dieses feine Mehl wird unter Zusatz von Wasser, öl oder irgendeinem anderen, die Preßfähigkeit begünstigenden Zusatz auf eine Maschine, die eine pressende Wirkung ausübt, gegeben, z. B. einen Kollergang oder ähnlichen, knetend arbeitenden Apparat. Es genügt ein ganz geringer Flüssigkeitszusatz. Hier wird die Masse zu Schollen und Klumpen gepreßt, die, zerrieben und je nach Bedarf abgesiebt, eine für die Preßfähigkeit nötige Körnung ergeben. Die so körnig gemachte Masse kann unmittelbar verpreßt werden.

Gegenüber diesem eigenartigen Körnigmachen äußerst feiner, trockener, alle Bestandteile bereits enthaltender Masse, die dabei aber völlig strukturlos bleibt, ist es bisher nur bekannt, aus verhältnismäßig grobem Tonpulver mit einem beträchtlichen Wasserzusatz zwischen Walzen blätterige Tonstückchen herzustellen. Diese dienen gebrannt als Magermittel für Schamottewaren. Ebensowenig wie zu dieser Arbeitsweise hat das neue Aufbereitungsverfahren irgendeine Beziehung zu dem ebenfalls bekannten Überführen feuchter Massekuchen in eine grobkörnige Masse und der Herstellung von Mauerziegeln aus zerkleinertem Ton. Für letzteren Fall war vorgeschlagen worden, Ton zu trocknen, zu pulvern und nach Zusatz von so viel Wasser zu sumpfen, daß eine teigige, klammfeuchte Masse entsteht. Dieses formgerechte, aufgeweichte Ziegelgut wurde auf der Strangpresse verziegelt. Es handelt sich also um einen ganz anderen Zustand der Masse als bei der vorliegenden Trockenpressung feinstgemahlenen und nur mit wenig Wasser körnig gemachten Gutes.

Durch die Neuerung wird nur eine einzige Trocknung nötig, die Mahlungsanlage vereinfacht und Filtereinrichtung ganz entbehrlich. ■ Es können Rohstoffe mit gröberen Anteilen genommen werden, da diese durch die Mahlung beseitigt werden. Die Feinung fördert auch die Vergleichmäßigung und damit die Sinterung. Weil die behandelte Masse weniger voluminös ist, reichen die üblichen Formen aus. :

Claims

P Λ ΐ E N ϊ - A N S P R U C H :

Verfahren der trockenen Aufbereitung feinkeramischer, tonhaltiger Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufs feinste trocken vermahlene Masse unter Zusatz von Wasser, öl oder einem anderen, die Preßfähigkeit begünstigenden Zusatz auf einer Maschine, die eine pressende Wirkung ausübt, als Ganzes einer Knetung aussetzt, die entstehenden Schollen oder Klumpen zerreibt und erst die so gekörnte Masse durch Pressen verformt.