DE2945114C2 - Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf Kokereien - Google Patents
Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf KokereienInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B33/00—Discharging devices; Coke guides
- C10B33/003—Arrangements for pollution-free discharge
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf Kokereien, bei dem
Schadstoffe enthaltende Gase und Dämpfe von oder aus den Emissionen abgebenden Einrichtungen abgesaugt
und dem Verbrennungsgas zugeführt werden bzw. als Verbrennungsmedien bei Verbrennungsprozessen dienen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bekannt ist ein Verfahren zur Verbrennung des in Koksofengasen enthaltenen Ammoniaks im Rahmen
der bekannten indirekten Ammoniakgewinnungsverfahren, wobei das an beliebiger Stelle anfallende, von
Schwefelwasserstoff weitgehend freie Ammoniakwasser einem Desorptionsprozeß unterworfen wird, bei
dem für den Desorptionsprozeß beliebige brennbare Gase mit Ausnahme von Unterfeuerungsgasen sowie
auch Luft verwendet werden und die mit Ammoniak beladenen Gase oder die Luft als Verbrennungsmedien
in den Winderhitzern von Hochöfen, den Hochöfen
selbst, in Stahlwerks- oder Hüttenöfen oder als Komponenten zur Gas-Erzeugung in Gasgeneratoren oder anderen Gaserzeugungsanlagen eingesetzt werden.
Für die Ausführung eines solchen Verfahrens ist es notwendig, daß eine Koksofenbatterie entweder in der
Nähe von einer Hochofenanlage liegt oder aber sie muß mit ihr eventuell durch eine lange Rohrleitung verbunden werden. Eine Möglichkeit diese mit Amn oniak beladenen Gase auf der Kokerei selbst einzusetzen und zu
vernichten wird durch die Lehre dieses Patentes nicht gegeben (DE-PS 12 06 870). Bei dem bekannten Verfahren ist es auch notwendig eventuell unter Einschaltung
von Ventilatoren bzw. Verdichtern das Verbrennungsmedium auf einen solchen Druck zu bringen, daß es zu
den Hochöfen oder Winderhitzern transportiert werden kann.
Zum Auffangen der aus den Koksöfen selbst entweichenden teerhaltigen Gase ist es auch bekannt entlang
einer Koksofenbatterie eine Auffangleitung zu verlegen, die die besonders in den Anfangszeiten der Garung
aus den Türen austretenden Leck-Gase auffängt Diese Leitung erhält üblicherweise ihren Unterdruck durch
einen Ventilator oder ein Saugzuggebläss.
Bekannt ist es auch ammoniakhaltige Schwachgase durch die Regeneratoren von Koksofenbatterien zu lei-.
ten, sie dort aufzuwärmen auf eine Stufe, auf der das
Ammoniak zersetzt wird in Stickstoff und Wasserstoff, und anschließend diese erhitzten Schwachgase in die
Heizzüge der Koksofenbatterie zu führen und sie dort samt dem aus dem schädlichen Ammoniak gebildeten
Wasserstoff zu verbrennen (DE-PS 16 42 416). Auch hierbei muß das Schadstoff enthaltende Schwachgas
stets mit einem bestimmten Druck angeliefert werden, wozu ebenfalls besondere Einrichtungen notwendig
sind.
Zur Vermeidung von Emissionen und zur Verhinderung von explosionsfähigen Gasgemischen in auf Kokereien vorhandenen Lagerbehältern beispielsweise für
Benzol oder Ammoniak-Starkwasser gehört es ferner zum Stand der Technik, diese an das Gaspendelnetz
anzuschließen und unter dem im Gasnetz vorhandenen Überdruck zu halten. Die vorhandenen Behälter lassen
jedoch häufig aufgrund ihrer Bauart einen solchen Überdruck nicht zu.
Zum Schutz von Teerscheidebehältern vor allem vor Korrosion ist nach der DE-PS 11 50 998 vorgeschlagen
worden, den Zutritt von Luft in den oberen Teil des Teerscheidebehäiters zu verhindern, indem Koksofengas aus der Gasdruckleitung nach dem Gassauger eingeleitet und unter automatischer Druckregelung im
Teerscheidebehälter in die Gassaugleitung abgeführt wird. Hierbei ist allerdings auch eine aufwendige Druckregelung erforderlich, um das Druckgefälle zwischen
Teerscheider und Gassaugleitung auszugleichen. Bei diesem Anschluß der Behälter an das Gaspendelnetz
oder die Gassaugleitung hat es sich jedoch gezeigt, daß sich aus dem im Gas befindlichen CO2 in Verbindung mit
NH3 Ammoniumcarbonat bildet und zum Zuwachsen dieses Leitungssystems führen kann.
Den bekannten Verfahren ist gemeinsam, daß sie alle besondere Einrichtungen zum Druckausgleich bzw. zur
Druckerhöhung der Gase benötigen, um sie den Verbrennungsmedien oder den Verbrennungsstellen zuzuführen.
Als Verbrennungsstellen in diesem Sinne können auch Kokereianlagen fungieren.
Die Einhaltung eines bestimmten Überdruck- bzw. Unterdruckniveaus erfordert in jedem Falle apparative
Einrichtungen, für die nicht geringe Kosten aufgewendet werden müssen. Dabei handelt es sich bei der besonderen
Führung der Schadstoffe enthaltenden Gase lediglich um eine Maßnahme im Sinne des Umweltschutzes,
aus der ein unmittelbarer wirtschaftlicher Nutzen zunächst nicht gezogen werden kann. Infolgedessen
sollte man die Anschaffungs- und Betriebskosten für solche Verfahren so niedrig wie möglich halten, d. h,
daß für die Erhaltung des Druckniveaus ein Minimum an Kosten aufgebracht werden sollte.
In diesem Sinne liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen und auszuarbeiten,
bei dem die Kosten für die Einhaltung des Druckniveaus der Schadstoffe enthaltenden Gase geringer sind
als bei den bekannten Verfahren.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, für
die Erzeugung des notwendigen Druckniveaus den natürlichen Zug des Kamins der Kokerei zu verwenden. Es
hat sich hier auch der Lufteinzug zu den Regeneratoren vor Eintritt in das Beheizungssystem der Verkokungsöfen
als günstig erwiesen, weicher durch den Kaminzug bewirkt wird.
Man kann dafür den Lufteinzug einer ganzes Batterie verwenden aber auch den Lufteinzug einzelner öfen. Je
nach dem Luftbedarf für das Absaugen der schädlichen Emissionen aus der Batterie selbst und aus Lagerbehältern
kann die Zahl der zum Ansaugen benutzten Ofen vergrößert oder vermindert werden. Zur Vermeidung
von unnötigen Druckverlusten ist es nur erforderlich die Bemessung der Leitungen entsprechend groß vorzunehmen.
Es ergibt sich erfindungsgemäß der große Vorteil, daß der natürliche Kaminzug immer vorhanden ist, solange
die Kokerei in Betrieb ist und heiße Verbrennungsabgase in dem Kamin für Auftrieb sorgen. Unterbrcchungcn
sind dabei so gut wie ausgeschlossen.
Für die Durchführung des Verfahrens empfiehlt sich die Installation einer gemeinsamen Sammelleitung, über
die alle Behälter und Einrichtungen auf der Kokereianlage, die Schadstoffe enthaltende Gase abgeben, an das
Lufteinzugssystem der Koksofenbatterie angeschlossen sind. Die Sammelleitung kann an die ganze Catterie angeschlossen
sein aber auch an einzelne öfen. Die Anzahl der anzuschließenden öfen iäßt sich leicht errechnen.
Nach Bedarf können einzelne öfen abgeschaltet und auch zugeschaltet werden.
Die Regelung der Luftmengen bzw. die Anzahl der anzuschließenden öfen kann über Hähne oder Armaturen,
die mit dem Umstellgestänge verbunden werden, an den einzelnen Lufteinfalltöpfen durchgeführt werden.
Auf vielen vorhandenen Anlagen, die als Verbundöfen ausgefegt sind und auch die Einrichtungen für
Schwachgasbeheizung zwar haben, aber nicht benutzen, wäre es möglich, die vorhandenen Schwachgasleitungen
und -armaturen für das erfindungsgemäße Luftabzugssystem zu benutzen.
Es ist besonders günstig, die Sammelleitung über eine Wechselsteuervorrichtung, die mit der Umstellvorrichtung
der Beheizung gekoppelt ist, an die jeweils Verbrennungsluft ansaugenden Lufteinfallklappen anzu- so
schließen. Damit kann dieses erfindungsgemäße Verfahren sowohl bei Seiten- als auch bei Unterbrenneröfen
angewandt werden.
Die Erfindung wird durch die schematische Skizze beispielsweise und niiher erläutert.
In der schematischen Darstellung ist mit 1 der Kamin
bezeichnet, der auf das Aohitze- und Beheizungssystem der Batterie 2 einen geregelten Kaminzug ausübt. Dieser
Kaminzug wird jeweils für eine gesamte Batterie so eingestellt, daß an den Lufteinfallöffnungeri 3a/3b lter
jeweils Luft einziehenden Regeneratorhälften genügend Verbrennungsluft angesaugt wird.
Über eine Wechselsteuervorrichtung 4, die mit der normalen Umstellvorrichtung für die Beheizung der
Batterie gekoppelt ist, wird entweder die Verbindung zu den Lufteinfalltöpfen 3a, — bei Seitenbrenneröfen z. B.
auf der Maschinenseite —, oder zu den Lufteinfalltöpfen 36, — auf der Koksseite —, hergestellt Die normale
Lufteinfallöffnung bleibt bei Anschluß dieses Ofens an das erfindungsgemäße Absaugesystem geschlossen.
Erfindungsgemäß sind nun eine bestimmte Anzahl von Lufteinfallöffnungen 3a/3b über ein Rohrleitungssystem
mit einer Reihe von Behältern und Emissionen abgebenden Einrichtungen verbunden. Dazu gehören
im dargestellten Beispiel, hintereinander oder in Reihe geschaltet, NH3-Starkwasserbehälter 6a, .. , 6d, Teerscheidebehälter
7, Abläufe von Vorkühlern 8 und Kondensatsammelbehälter 9. Diese Bei ilter besitzen zur
Vermeidung eines Unterdrucks eine νοτ den Abzugsstellen entfernt angeordnete Lufteintrittsöffnung.
Zur Absaugung von Emissionen an den Ofentüren kann eine an den gesamten Türen entlang verlaufende
Samme'.'eitung 5 ebenfalls an das Lufteinzugssystem vor den Regeneratoren angeschlossen werden. Die
Sammelleitung hat an jeder Ofentür eine absperrbare Abzugsöffnung, die jeweils während des Druckvorganges
und zu Beginn der Verkokungszeit etwa für eine Stunde geöffnet ist. Nach dieser Zeit treten erfahrungsgemäß
kaum mehr Emissionen an den Türen auf, weil an den undichten Stellen verhärtetes Teerkondensat für
einen nahezu gasdichten Abschluß sorgt.
Um zu verhindern, daß sich explosionsfähige Gasgemische bilden und zur Unterdrückung von Emissionen
an einem NH3-Starkwasserbehälter wird dieser mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens belüftet Der
größtmögliche Luftraum in dem Behälter beträgt bei Niedrigstand des Wassers etwa 40 m3 Schon bei einem
sehr gering angesetzten Verbrennuiigsluftbedarf vop.
ca. 300 mVh an einem Lufieinfalltopf würde die mehr als
7fache Luftmenge pro Stunde durch diesen Behälter gezogen. Untersuchungen haben ergeben, daß bei üblichen
Starkwassertemperaturen unterhalb von 300C
schon ein 5facher Luftaustausch pro Stunde ausreicht, damit in der gasförmigen Phase oberhalb des Starkwassers
Konzentrationen erzielt werden, die unterhalb der unteren Zündgrenze liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf Kokereien, bei dem Schadstoffe enthaltende Gase und Dämpfe von oder aus den Emissionen abgebenden Einrichtungen abgesaugt und
dem Verbrennungsgas zugeführt werden bzw. als Verbrennungsmedien bei Verbrennungsprozessen
dienen, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erzeugung des notwendigen Druckniveaus der
natürliche Zug des Kamins der Kokerei verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Druckniveaus der
Lufteinzug zu den Regeneratoren vor Eintritt in das Beheizungssystem der Verkokungsöfen verwendet
wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des
Druckniveaus der Lufteinzug einer ganzen Batterie oder einzelner öfen verwendet wird.
4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der zum
Ansaugen benutzten öfen je nach Bedarf vergrößert oder vermindert wird.
5. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der
Luftmengen bzw. die Anzahl der anzuschließenden öfen über Hähne oder Armaturen, die mit dem Umstellgestänge verbunden werden, an den einzelnen
Lufteinfalltöpfen dir.chgefüürt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, iadurch gekennzeichnet, daß alle Behälter und Einrichtungen auf der Kokereianlage, die Schadstoffe enthaltende Gase oder
Luft abgeben, über eine gemeinsame Sammelleitung an das Lufteinzugssystem der Koksofenbatterie angeschlossen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelleitung über eine Wechselsteuereinrichtung, die mit der Umstellvorrichtung
der Beheizung gekoppelt ist, an die jeweils Verbrennungsluft ansaugenden Lufteinfallklappen angeschlossen ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792945114 DE2945114C2 (de) | 1979-11-08 | 1979-11-08 | Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf Kokereien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792945114 DE2945114C2 (de) | 1979-11-08 | 1979-11-08 | Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf Kokereien |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2945114A1 DE2945114A1 (de) | 1981-05-14 |
DE2945114C2 true DE2945114C2 (de) | 1990-05-10 |
Family
ID=6085484
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792945114 Expired DE2945114C2 (de) | 1979-11-08 | 1979-11-08 | Verfahren zum Vernichten von schädlichen Emissionen auf Kokereien |
Country Status (1)
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Family Cites Families (5)
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DE356496C (de) * | 1922-07-21 | Otto & Co Gmbh Dr C | An den Schornstein angeschlossene Fuellgasabsaugung fuer Kammeroefen | |
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1979
- 1979-11-08 DE DE19792945114 patent/DE2945114C2/de not_active Expired
Also Published As
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