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Die Erfindung betrifft ein Faltboot für Wasserwandern,
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Erholungs- und Übungszwecke in Form eines gajaks, eines Kanus oder
dergleichen, wobei die Außenhaut des Schiffsrumpfes aus einer einzigen, ebenen,
zusammenrollbaren Folie aus blech oder Kunststoff gebildet wird.
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Bei bisher bekannt gewordenen Booten ist das Problem der Verkürzung
höher liegender Wasserlinien gegenüber entsprechenden Linien der aufgerollten Folie
zum Beispiel gemäß der deutschen Patentschrift No. 602.302 durch Riffelung oder
Wellen der Bootsränder gelöst worden, wobei die Wellentiefe nach unten abnimmt.
Aus der österreichischen Patentschrift No. 99.250 ist ein Bootstyp bekannt, bei
dem eine geringere Blechdicke an den Stellen der grbßten Wölbungen im Bereich der
Komme und Spitzen verwendet wird. Beide Verfahren setzen jedoch das Gewicht des
Bootes nicht genügend herab und benötigen auch kostspielige Einrichtungen der Werkstätten.
Sie bringen auch weitere Scbwierigkeiten mit sich, insbesondere bei Änderungen des
Materials und der Bootstypen.
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Die erwähnten Nachteile werden bei der erfindungsgemäßen Anordnung
wesentlich herabgesetzt, oder sie entfallen vollkommen. Das Wesen der Erfindung
beruht darin, daß das Faltboot eine Bootshaut aus einer einzigen, ebenen und zusammen
rollbaren Folie aus Blech oder Kunststoff besitzt, deren Ränder gemäß der gewünschten
Bootsform zugeschnitten sind, wobei die weitere Gestaltung der Bootsform durch ein
im wesentliegen aus Spanten Längsversteifungen und Bordleisten bestehendes Gerüst
bestimmt ist, welches bei zusammengesetztem Boot an einer Reihe von Stellen mit
der Bootshaut fest verbunden ist, so daß das Gerüst zusammen mit der mittragenden
Bootshaut ein kastenförmiges Fachwerk bildet. Eine gewünschte Form des Bootes, vor
allem eine ausgewölbte Kiellinie bzw. ein Boden, kann nach Bedarf durch senkrecht
zum Längsrand der Folie
ausgeführte Einschnitte erzielt werden,
deren Ränder sich bei zusammengesetztem Boot überdecken und deren Abdichtung unter
Ausnützung eines Spantes ausgeführt wird.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung besteht in der Ausnutzung
einer Folie gleicher Dicke für die Außenhaut des Bootes entlang der ganzen Fläche,
wobei die Dicke an den schwächsten Stellen der Rimme und Spitzen, wo die Biegungsbeanspruchung
maximal ist und nicht die Elastizitätsgrenze des Materials im Zug überschreiten
darf, vollständig ausreicht. Durch eine feste Verbindung des Versteifungssystems,
d.h. des Gerüstes mit der Folie der Außenhaut wird diese zu einem gemeinsamen Übernehmen
eines wesentlichen Teiles der Beanspruchung gezwungen, und ihre relativ hohe Festigkeit
kann dabei ausgenützt werden. Dadurch nimmt die Notwendigkeit ab, die Versteifungselemente,
was ihre Zahl und ihre Abmessungen anbelangt, für die volle Beanspruchung auszulegen,
und ihr Gewicht kann herabgesetzt werden. Das Boot bildet somit vom Gesichtspunkt
der Festigkeit aus ein kastenartiges Fachwerk, wo die Bootshaut einen Teil der Beanspruchung
übernimmt, so daß sich dabei das Gewicht des Bootes gegenüber Booten derselben Kategorie
um mindestens 25% bis 30% verringert. Bei einem zerlegten Boot kann die Bootshaut
zu einer Rolle von einer Länge zusammengerollt werden, die der Länge des Umfanges
des Rauptspantens (etwa 80 bis 100cm) entspricht. In dieser Rolle können alle Versteifungen
und Teile untergebracht werden. Einige von ihnen müssen deshalb zerlegt werden können
und zwar entweder aus Profilen aus Leichtmetall oder deren Kombination mit Holz
und Kunststoffen bestehen.
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Das niedrigere Gewicht und die kleineren Abmessungen des zerlegten
Bootes vereinfachen den Transport zum Wasser und die Aufbewahrung. Das zerlegte
Boot kann als Gepäck in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgeführt werden, es kann
gut dort, wo keine
guten Straßen und Wege vorhanden sind, zu den
oberen Wasserläufen getragen werden, und für seine Aufbewahrung genügt eine Bodenfläche
von 30 x 30 cm2, da die Bootshaut nicht zum Trocknen aufgehängt werden muß. Die
Spitzen werden vorteilhaft als Blechpreßteile ausgeführt, das Material der Folie
kann entweder Blech aus nichtrostendem Stahl von einer Dicke bis 0,4 mm, aus Aluminiumlegierungen
von einer Dicke bis 0,8 mm oder aus Kunststoff (ABS) von einer Dicke von 1,2 bis
1,4 mm sein. Eine Bootshaut aus Blech gibt den Booten eine bessere Haltbarkeit und
gute Fahreigenschaften auch in seichten, steinigen Flußbetten. Die Anordnung des
Bootdecks ist nicht Gegenstand dieser Erfindung, es kann eine Reihe von Varianten
angewendet werden und es werden deshalb keine Einzelheiten angegeben.
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Die Erfindung betrifft also ein Faltboot mit einer Bootshaut aus einer
einigen ebenen und zusammenrollbaren Folie aus Blech oder Kunststoff, mit einem
im wesentlichen aus Spanten, Längsversteifungen und Bordleisten bestehenden Gerüst,
das an einer Reihe von Stellen mit der Bootshaut fest verbunden ist und zusammen
mit der mittragenden Bootshaut ein kastenförmiges Fachwerk bildet.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Faltboots in Form
eines EaJaks mit stark gewölbter, im Querschnltt ebener Bodenfläche; Fig. 2 einen
Querschnitt des Gegenstandes der Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht von unten auf den Gegenstand
der Fig. 1;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die ausgebreitete Folie des
Gegenstandes der Fig. 1; Fig. 5 eine Seitenansicht eines Kanus mit hohen Bootswänden,
dessen Boden-Längsflächen V-förmig gegeneinander geneigt sind und einen Kiel bilden;
Fig. 6 einen Querschnitt des Gegenstandes der Fig. 5; Fig. 7 eine Ansicht von unten
auf den Gegenstand der Fig. 5; Fig. 8 eine Seitenansicht eines Bootes mit einer
einem hyperbolischen Paraboloid ähnelnden Rumpfform, die gelegentlich die japanische
Bezeichnung "Mara" trägt; Fig. 9 einen Querschnitt des Gegenstandes der Fig. 8;
Fig. 10 eine Ansicht von unten auf den Gegenstand der Fig.
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8; Fig. 11 eine Draufsicht auf die ausgebreitete Folie des Gegenstandes
der Fig. 8; Fig. 12 einen Querschnitt durch die aus zwei Längsteilen zusammengeklebte
Bootshaut des Gegenstandes der Fig. 8; die Fig. 13 bis 16 eine schnell und mit wenig
Zeitaufwand herstellbare Verbindung der Bodenlängsversteifungen mittels eines Querspants;
die Fig. 17 bis 20 Ansichten von Endteilen der Verbindung nach den Fig. 13 bis 16
in zerlegtem Zustand;
Fig. 21 eine Seitenansicht eines Teils des
eingeschnittenen Bootsrands einer ausgebreiteten Folie; Fig. 22 einen Schnitt nach
Linie A-A in Fig. 21; Fig. 23 eine Seitenansicht eines Teils des eingeschnittenen
Bootsrandes eines zusammengesetzten Bootes; Fig. 24 einen Schnitt nach Linie B-B
in Fig. 23; Fig. 25 einen teilweisen Querschnitt des zusammengesetzten Boots mit
eingeschnittenem Bootsrand; Fig. 26 eine Seitenansicht des Boots auf die entblößte
Stirnseite eines Dichtungsspants; Fig. 27 eine Seitenansicht des Boots auf die entbloßte
Stirnseite eInes Spants, der nIcht sun Dichten dient; Fig. 28 einen Schnitt einer
frei liegenden Bordleiste außerhalb des Bereichs von Spanten; Fig. 29 eine Draufsicht
auf den Gegenstand der Fig. 28; Fig. 30 einen SchnItt einer frei liegenden Bordleiste
im Bereich eines Spants, der nicht zum Dichten dient; Fig. 31 eine Draufsicht auf
den Gegenstand der Fig. 30; Fig. 32 eine perspektivische Ansicht eines Spitzen-Preßteils;
Fig. 33 einen Längsschnitt der zusammengerollten Folie mit eingelegten Spanten;
und
Fig. 34 einen Querschnitt des Gegenstandes von Fig. 33.
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Die in Fig. 13 bis 34 angeführten Einzelheiten sind im wesentlichen
für alle aufgeführten Bootstypen gleich.
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Jede dieser Formen kann gemäß der Erfindung unter Verwendung einer
einzigen Folie aus genügend festem und elastischem Material erreicht werden.
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Das wesentliche Teil zum Zusammensetzen aller in den Figuren dargestellten
Boots-Typen bildet eine Folie 1 aus Blech oder Kunststoff, die je nach der gewünschten
Krümmung der Seiten und des Bodens des Bootes symmetrisch zur Bootsachse angeordnete,
im wesentlichen senkrecht zum Folienrand verlaufende Einschnitte 2 haben kann, wie
Fig. 4 zeigt. Ferner sind einfache Spanten 3, auch Dichtungsspanten 4 mit Federn
5 (Fig. 24 bis 27) und Hebel 6 zum Spannen eines Dichtungsbandes 7 erforderlich.
Bodenlängsversteifungen 8 (Fig. 3,7,10,15 und 25) aus leichten Profilen oder Leisten
aus Holz oder Kunststoff sind in Teilen ausgeführt, die für eine schnelle Verbindung
entworfen sind und die jeweils ein gegen das Heck ausgerichtetes Ende 9 und ein
gegen den Bug des Bootes ausgerichtetes Ende 10 besitzen. Wie aus den Figuren hervorgeht,
sind beide Enden teilweise ohne Stege. Am Ende 9 der Längsversteifung 8 ist ein
Bolzen 11 befestigt, das Ende 10 besitzt eine Öffnung 12 für den Bolzen 11, und
die Verbindung wird entweder durch den einfachen Querspant 3 oder durch den Dichtungsspant
4 gesichert. Ferner ist am Ende 9 der Längsversteifung 8 eine Knagge 41 vorgesehen
(Fig. 13,14,16 bis 18), die beim Zusammensetzen unter ein auf die Folie 1 gelöteten
oder geklebten Halterungsteil 13 kommt. Dadurch ist eine jeweilige Verbindung der
Versteifungen und Spanten mit der Bootshaut sichergestellt.Die rechte und linke
Bodenversteifung 8 sind an beiden Boot senden miteinander verbunden und werden am
unteren
Ende der Spitze 14 befestigt (Fig. 32). Die Öffnungen 16 an den Enden der Folie
1 werden auf Bolzen 15 der Spitzen 14 gesetzt. Nach beendeter Montage der Längsversteifungen
8 des Bodens und der Spitze 14 werden bei Folien, Seiteneinschnitte besitzen, die/beginnend
mit dem Bootsheck die Seiten der Bootshaut genoben. Dabei werden, wie Fig. 23 bis
26 zeigen, zunächst Rohlniete 20 des rückwärtigen Ausschnitteils 17 in Öffnungen
19 der Dichtungsspanten 4 eingesetzt und hierauf anschliessend Vollniete 21 des
zu demselben Ausschnitt gehörigen vorderen Teils 18 in diese eingelegt} und gleichzeitig
damit sind Feder 5 zusammengepreßt und Hebel 6 gehoben, so daß die Schneide des
kürzeren Armes des Hebels 6 in die Öffnung 22 des Dichtungsbands 7 eintritt, worauf
die Feder 7 und der hebel 6 nachgelassen werden. Durch Wirkung der Feder 5 wird
so «as Dichtungsband 7 gespannt, und ein Herausfallen der Hohlniete 20 und der Vollniete
21 aus den Öffnungen 19 wird verhindert. Die Dichtungsbänder 7 sind mittels Nieten
23 des Dichtungsbandes 7 und mittels Nieten 24 am vorderen, d.h. äußeren Teil 18
des Ausschnittes der Folie 1 befestigt.
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Außerdem wird das Dichtungsband 7 noch durch eine Muffe 25 gehalten.
Das Dichtungsband 7 und die Muffe 25 bestehen aus Leichtmetall und sind mit einer
Farbe, die der Farbe der Folie 1 entspricht, eloxiert. Auf das Dichtungsband 7 ist
innen weiches Dichtungsgummi 26 aufgeklebt. Außerdem ist nsch auf der Innenseite
des vor deren Teiles 18 des AUB-schnittes ein Dichtungsband 27 aus Gummi aufgeklebt.
Schließlich werden fortlaufend Teile der Bordleisten 28 (Fig. 25,28 bis 31) montiert,
die mittels ihrer Bolzen 29 in entsprechenden Öffnungen mit den Rändern in Eingriff
der Folie 1 stehen.
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Dieser Eingriff wird ferner durch um den Schraubenbolzen 31 drehbare
Knagen 30 gesichert. Mittels einer Plutter 32 wird der Mçtelldçckel 33 angedrückt,
der einem festen Eingriff des Bootsdecks dient. Der Netalldeckel 33 trägt mittels
seiner Profilform zu einer Erhöhung der Steifheit der Bordleiste 28 bei Diese wird
durch eine Feder 36 auf die einfachen Spanten
3 und die Dichtungsspanten
4 angedrückt, wie Fig. 25, 30 und 31 zeigen. Im Fall einfacher Spanten 3 werden
an diese auch die Bootshaut und die Bordleiste 28 mittels Bolzen 29, die in Öffnungen
33 eingreifen, befestigt (Fig. 27,30,31).
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Die Sicherstellung eines gewünschten Zwischenraumes am Boden zwischen
dem einfachen Spant 3 oder dem Dichtungsspant 4 (Fig. 15 und 25) und der Folie 1
der Bootshaut kann am besten durch eine Distanzeinlage 37 aus elastischem Material
erreicht werden. Um bei Booten des Typs gemäß Fig. 5 bis 7 eine Sicherung der Kielteile
der Bootshaut zu erzielen, wird insbesondere bei engen und längsgeteilten Folien
1 vorteilhafterweise ein aufgeklebtes Band 38 verwendet, das auch zur Verbindung
der Folienhälften dienen kann (Fig. 12). Bei offenen Kanutypen ist es von Vorteil,
Spanten mit umgebogenen Enden 39 und Bordleisten 40 aus TT-Profilen zu verwenden.
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Die Konstruktion der Spanten gestettet auch, einen Segelmast sowie
eine Ruderspinne zu verwenden.