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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer
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Druckform Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung einer in eine Druckmaschine einspannbaren Druckform, insbesondere
eines Siebs für eine Siebdruckmaschine, die aus einem sensibilisierten bzw. lichtempfindlichen
Material besteht, das einer das gewünschte, einer Vergrößerung bzw. Verkleinerung
einer Druckvorlage entsprechende Druckbild wiedergebenden Bestrahlung bzw. Belichtung
ausgesetzt wird.
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Bei einer derartigen Herstellung von Druckformen, etwa
Offsetplatten
oder Sieben, wird bisher im sogenannten Auflageverfahren gearbeitet. Hierzu wird
ein Positiv-oder Negativfilm in der Größe des gewünschten Druckbilds benötigt, welcher
auf das Sieb bzw. die Platte aufgelegt und auf dieses bzw. diese durcflbelichtet
wird. Dieser bereits die Originalgröße aufweisende Film, in der Praxis Endfilm genannt,
wird in der Regel von einer ebenfalls bereits die Originalgröße aufweisenden Montage
hergestellt, deren Bild- bzw. Schriftbestandteile ihrerseits mittels einer Reproduktionska
mera unter entsprechender Vergrößerung bzw. Verkleinerung von einer Druckvorlage,
etwa von einem Foto satz oder einem Papierabzug hergestellt werden.
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Nachteilig hierbei ist vor allem die schlechte Wirtschaftlichkeit.
Der Endfilm sowie die zu seiner Herstellung benötigte Montage besitzen hierbei bereits
die Originalgröße des gewünschten Druckbilds. Dies ist insbesondere bei der Herstellung
von Sieben zum Drucken großer Plakate oder dergleichen mit einem großen Verbrauch
an Filmmaterial sowie entsprechenden Chemikalien zum Entwickeln derartiger großer
Filme verbunden, was sich negativ auf die Gestehungskosten auswirkt. Außerdem ergeben
sich beim bekannten Verfahren ersichtlich verhältnismäßig viel Arbeitsgänge zur
Herstellung des im Auflageverfahren erst verwendbaren Endfilms, was sich nicht nur
ebenfalls negativ auf die Gestehungskosten auswirkt, sondern auch die Auftragsabwicklung
verzögern kann. Hinzu kommt, daß hierbei beim Herstellen der Fotomontage verhältnismäßig
große Flächen zu montieren sind, was umständlich und schwierig ist und gleichzeitig
die Bereitstellung eines entsprechend großen Leuchttisches erfordert. Ganz abgesehen
davon erfordert das bekannte
Verfahren auch die Bereitstellung einer
verhältnismäßig kostspieligen Reproduktionskamera. Ein weiterer Nachteil des bekannten
Auflegeverfahrens ist darin zu sehen, daß der hier verwendete, bereits die Originalgröße
aufweisende Endfilm einen verhältnismäßig großen Platzbedarf ergibt, sofern dieser
aufbewahrt werden soll, bzw. bei seiner Beseitigung einen nicht unbeträchtlichen
Anfall von Abfall verursacht, was sich ebenfalls kostensteigernd auswirken kann.
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Hiervon ausgehend ist es daher eine erste Aufgabe der vorliegenden
Erfindung unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Lösungen mit einfachen und
daher höchst kostengünstigen Mitteln ein Verfahren eingangs erwähnter Art zu schaffen,
das schnell und einfach durchführbar ist und bei dem ein vergleichsweise sparsamer
Materialverbrauch gewährleistet ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache
und dennoch zuverlässige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Verfügung
zu stellen.
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Die Lösung der erstgenannten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß in überraschend
einfacher Weise dadurch, daß die Druckvorlage mittels eines Projektionsgeräts unter
entsprechender Vergrößerung bzw. Verkleinerung auf das Format der Druckform direkt
auf diese aufprojeziert wird, Mit diesen Maßnahmen lassen sich die Nachteile des
bekannten Auflegeverfahrens in vorteilhafter Weise praktisch vollständig vermeiden.
Da die Druckvorlage selbst durch die Projektion in entsprechender Verkleinerung
bzw. Vergrößerung auf die Druckform geworfen
wird, entfällt in vorteilhafter
Weise die Herstellung eines Endfilms im Größenverhältnis 1 : 1 zum gewünschten Druckbild,
was ersichtlich Material und Zeit einspart und die Bereitstellung einer Reproduktionskamera
unnötig macht. Sofern Montagen benötigt werden, kann deren Größe hierbei ersichtlich
in der Größe eines Dias liegen, was eine einfache und exakte Herstellung auf einem
verhältnismäßig kleinen und daher übersichtlichen Leuchttisch ermöglicht.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist darin zu
sehen, daß eine Formatänderung praktisch ohne nennenswerten Aufwand bewerkstelligt
werden kann, da hierbei eine Änderung der Vergrößerung bzw. Verkleinerung einfach
durch Änderung des Abstands des Projektionsgeräts von der hiermit zu bestrahlenden
bzw. zu belichtenden Druckform zu bewerkstelligen ist.
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Gleichzeitig ist sichergestellt, daß zum Aufbewahren der jederzeit
wieder direkt auf eine Druckform aufprojezierbaren Vorlagen kein nennenswerter Platzbedarf
anfällt und bei der Beseitigung dieser Vorlagen sich kein nennenswerter Abfallanfall
ergibt. Als Projektionsgerät kann einfach ein Diaprojektor Verwendung finden, sofern
es sich um eine Filmvorlage handelt, oder ein sogenanntes Episkop, sofern es sich
um eine Papiervorlage handelt. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind demnach
in einer nicht unbeträchtlichen Beschleunigung des Druckform-Herstellvorgangs bei
verhältnismäßig geringen Kosten und damit in einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit
zu sehen.
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Eine einfache Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann sich dadurch kennzeichnen, daß in einer Dunkelkammer eine Projektionswand mit
Halteeinrichtungen für die Druckform sowie
ein gegenüber der Projektionswand
bewegbar gelagerter Schlitten bzw. Wagen zur Aufnahme des Projektionsgeräts angeordnet
sind. Die Dunkelkammer kann vorteilhaft als zerlegbare Box ausgebildet sein, was
den Transport und die Aufstellung erleichtert und damit eine hohe Standortunabhängigkeit
ergibt. In zweckmäßiger Fortbildung dieser Maßnahmen kann dem auf dem Schlitten
bzw, Wagen absetzbaren Projektionsgerät ein Zeitschaltgerät zugeordnet sein, mittels
dessen es nach Ablauf einer einstellbaren Zeitspanne abschaltbar ist, was die genaue
Einhaltung vorgeschriebener Belichtungszeiten ermöglicht. In weiterer Vervollkommnung
der übergeordneten Maßnahmen können an das Zeitschaltgerät ein Signalgeber und/oder
eine Warnvorrichtung zum Anzeigen des Belichtungsendes bzw, der noch laufenden Belichtungsphase
angeschlossen sein.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher beschrieben.
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Hierbei zeigen: Figur 1 einen Längsschnitt durch die Dunkelkammer,
Figur 2 einen Horizontalschnitt durch die Dunkelkammer und Figur 3 einen Querschnitt
durch die Dunkelkammer.
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Die in den Figuren als Ganzes mit 1 bezeichnete Dunkelkammer ist mit
einer am Ende einer Längsführung 2 zur Aufnahme eines verfahrbaren Trägers 3 für
ein Projektionsgerät
4 angeordneten Projektionswand 5 ausgestattet,
auf welcher die zu belichtende Druckform, wie bei 6 angedeutet, aufspannbar ist
Hierzu ist die Projektionswand 5 mit geeigneten Halteeinrichtungen 7 versehen, etwa
in Form von Schraubzwingen, oder wie in Figur 1 angedeutet, in Form von mit Spannfedern
versehenen Schwenkpratzen. Die Projektionswand 5 kann, wie Figur 3 am besten erkennen
läßt, einfach aus zwei senkrecht angeordneten, an Boden und Decke der Dunkelkammer
1 behaltenen Holmen 8 bestehen, an denen eine untere und eine obere Quertraverse
9 verstellbar gelagert sind. Die Quertraversen 9 sind in der gewünschten Stellung
durch hier nicht näher dargestellte Spannmittel, beispielsweise Spannschrauben,
feststellbar Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jeweils ein Holm 8 sowie eine
Quertraverse 9 mit einer Maßeinteilung versehen, was die Aufspannarbeiten erleichtert.
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Der dem Projektionsgerät 4 zugeordnete, verfahrbare Träger 3 kann
als Schlitten ausgebildet sein, der in einer Gleitführung aufgenommen ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Träger 3 als Wagen ausgebildet, der auf Rollen 10 abgestützt
ist, die in zugeordnete Führungsnuten eingreifen. Zum Feststellen des den Träger
3 bildenden Wagens in einem gewünschten Abstand von der Projektionswand 5 können
hierbei die Rollen 10 mit einer hier nicht näher dargestellten Bremseinrichtung
versehen sein, Die die Längsführung 2 aufnehmende Schiene oder dergleichen ist normalerweise
lotrecht zur Projektionswand 5 ausgerichtet. Für manche Fälle kann es aber auch
zweckmäßig sein, wenn die Längsführung 2 bzw. die hierzu vorgesehene Schiene oder
dergleichen um einen projektionswandnahen Punkt schwenkbar ist, was eine Schrägpro-
jektion
auf die Druckform 6 ermöglicht. Dasselbe Ergebnis wäre auch durch eine schwenkbare
Anordnung der Projektionswand 5 erzielbar. Das Projektionsgerät 4 ist auf dem zugeordneten
Träger 3 abnehmbar angeordnet, was einen leichten Wechsel der für verschiedene Vorlagen
benötigten Projektionsgeräte ermöglicht. Zur Gewährleistung einer sicheren Fixierung
kann der Träger 3 mit einer in Figur 1 bei 11 angedeuteten Rasteinrichtung versehen
sein, Beim Herstellen einer Druckform, etwa beim Herstellen eines Siebs zum Drucken
von großen Plakaten in einer Siebdruckmaschine, wird zunächst das Sieb an der Projektionswand
5 aufgespannt, wie in Figur 1 bei 6 angedeutet ist. Darauf wird das der vorhandenen
Druckvorlage entsprechende Projektionsgerät 4 auf dem Träger 3 in Stellung gebracht.
Im vorliegenden Fall soll als Druckvorlage eine Filmmontage vorhanden sein. In Figur
1 ist daher bei 4 ein Diaprojektor angedeutet. Die Größe der benötigten Druckvorlage
entspricht etwa der Größe eines Dias, was sich positiv auf die Herstellung und den
dabei sich ergebenden Materialverbrauch auswirkt. Diese Filmmontage wird mit Hilfe
eines geeigneten Rahmens in den auf dem Träger 3 in Stellung gebrachten Diaprojektor
eingelegt. Der den Träger 3 bildende Wagen wird anschließend entlang der Längsführung
2 so eingestellt, daß das mit Hilfe des Diaprojektors auf die Projektionswand 5
bzw. die hierauf aufgespannte Druckform 6 aufprojezierbare Bild der in den Diaprojektor
eingelegten Filmmontage die gewünschte Vergrößerung auf das Format der Druckform
6 aufweist.
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Nach dieser Einstellung kann die Belichtung beginnen.
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Bei Verwendung einer Papiervorlage als Druckform wird der Diaprojektor
vom Träger 3 abgenommen und durch
ein Episkop ersetzt, das ebenfalls
mittels der Rasteinrichtungen 11 genau in Stellung bringbar ist. Sofern die Druckform
6 nicht lichtempfindlich, sondern etwa für andere Strahlen empfindlich ist, ist
ein Projektionsgerät zu verwenden, das entsprechende Strahlen aussendet.
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Die Dunkelkammer 1 ist selbstverständlich mit einer elektrischen Installation
versehen, welche den Anschluß des Projektionsgeräts 4 sowie eventuell vorgesehener
Antriebsmotoren des Trägers 3 bzw. der verstellbaren Quertraversen 9 an eine Steckdose
oder dergleichen ermöglicht. Zur Beleuchtung der Dunkelkammer 1 sind zweckmäßig
Lichtquellen für gelbes, rotes und weißes Licht vorgesehen, wie in Figur 1 bei 12
angedeutet ist. Dem Projektionsgerät 4 kann zweckmäßig ein in Figur 1 bei 13 angedeutetes
Zeitschaltgerät zugeordnet sein, auf dem eine gewünschte Belichtungszeit einstellbar
ist und das nach Ablauf dieser Zeit das Projektionsgerät 4 ausschaltet. Das Zeitschaltgerät
13 kann hierzu zweckmäßig in die zum Projektionsgerät 4 führende Stromleitung einbezogen
sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird vom Zeitschaltgerät 13 gleichzeitig
ein an der Außenwandung der Dunkelkammer 1 angebrachter akkustischer Signalgeber
14 gesteuert, der ein akkustisches Signal abgibt, sobald die auf dem Zeitschaltgerät
eingestellte Zeit abgelaufen und das Projektionsgerät 4 abgeschaltet ist. Hierdurch
wird dem Bedienungspersonal, das während der Belichtung bzw.
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Bestrahlung der Druckform 6 die Dunkelkammer 1 zur Verrichtung anderer
Arbeiten verlassen kann, angezeigt, daß die in der Dunkelkammer 1 sich befindende
Druckform 6 nunmehr entnommen werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist neben dem Signalgeber 14 eine
optische Warnvorrichtung 15 angeordnet,
die bei Benutzung der Dunkelkammer 1 etwa manuell eingeschaltet werden kann, um
zu verhindern, daß der Zugang zur Dunkelkammer versehentlich geöffnet wird, während
eine Druckform 6 belichtet wird. Im dargestellten Ausführungsbei spiel soll die
Warnvorrichtung 15 ebenfalls durch das Zeitschaltgerät 13 gesteuert werden.
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Nachdem die Druckvorlage in das Projektionsgerät 4 eingelegt und dieses
durch Verschieben des Trägers 3 in die richtige Stellung gebracht und in dieser
fixiert worden ist, braucht nur noch die gewünschte Projektionszeit auf dem Zeitschaltgerät
13 eingestellt werden.
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Danach kann die Bedienungsperson die Dunkelkammer 1 verlassen, bis
die eingestellte Projektionszeit abgelaufen ist, was durch den Signalgeber 14 automatisch
gemeldet wird. Während dieser Zeit zeigt die Warnvorrichtung 15 automatisch an,
daß gerade ein Belichtungs-bzw. Bestrahlungsvorgang im Gange ist. Die vorstehend
geschilderten Maßnahmen ergeben demnach ersichtlich eine hohe Bedienungsfreundlichkeit.
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Die Dunkelkammer i weist einen verhältnismäßig langgestreckten Grundriß
auf, um jede gewünschte Entfernnung des Projektionsgeräts 4 von der Projektionswand
5 einstellen zu können. Die lichte Höhe der Dunkelkammer 1 entspricht etwa normaler
Mannhöhe, was ein bequemes Arbeiten im Inneren der Dunkelkammer 1 ermöglicht. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Dunkelkammer 1, wie am besten aus Figur
2 erkennbar ist, im Bereich ihrer beiden Stirnseiten mit jeweils einem durch eine
Tür 16 verschließbaren Zugang versehen. Der der Projektionswand 5 benachbarte Zugang
dient dazu, die auf die Projektionswand 5 aufzuspannende bzw. von die-
ser
abzunehmende Druckform auf kürzestem Wege transportieren zu können. Der gegenüberliegende
Zugang dient als normaler Eingang bei aufgespannter Druckform. Die Türen 16 können
zweckmäßig so ausgebildet sein, daß diese von innen und von außen verriegelbar sind,
wodurch eine zusätzliche Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen erreicht wird.
Anstelle der in Figur 2 angedeuteten einfachen Türen 16 können vorteilhaft auch
Lichtschleusen vorgesehen sein, wenn es darum geht, das Eindringen von Falschlicht
auf jeden Fall auszuschließen. Die Dunkelkammer 1 kann vorteilhaft als zerlegbare
Box ausgebildet sein. Dies läßt sich zweckmäßig durch Verwendung eines aus zusammensteckbaren
Profilen bestehenden Gittergerüsts bewerkstelligen, dessen freie Felder durch entsprechende
Flächenelemente ausfachbar sind. Zur Belüftung kann eine derartige Dunkelkammer
mit einem Luftschacht der in Figur 1 bei 17 angedeuteten Art versehen sein. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Luftschacht 17 mit einer durch einander überdeckende
Flächenelemente 18 gebildeten Lichtschleuse versehen.
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