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Verfahren und Anordnung zum automatisierten Herstellen von bürsten
im Strang unter Verwendung von synthetischem Schlauchmaterial für die Wursthüllen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatisierten Herstellen von Würsten
im Strang unter Verwendung von synthetischere; Schlauchmaterial für die Wursthüllen,
das in einem ersten Arbeitsgang in größeren Längen mechanisch zu Raupen gerafft
wird, welche dann in einem anderen Arbeitsgang einzeln auf das Füllrohr einer Wurstfüllmaschine
aufgebracht und dort abschnittsweise mit Brät gefüllt und verschlossen werden, sowie
eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Es ist seit langem bekannt, die Herstellung von Würsten unter Verwendung
von Füllmaschinen zu mechanisieren, wobei das auf geeignete Weise zu Brät zerkleinerte
Fleisch durch einen rohrfGrmigen Füllstutzen in die zuvor auf diesen aufgezogenen
und am vorderen Ende wrschlossenen Wursthüllen gepreßt wird. Dabei ist es auch,
insbesondere bei kleineren Kalibern (Hüllendurchessen) bekannt, unter Verwendung
raupenförmig geraffter längerer Schlauchabschnitte in einem Arbeitsgang eine ganze
burstkette herzustellen, wobei eine vor dem Füllstutzen angeordnete Abteil- und
Clipeinrichtung während des Füllens die aufeinanderfolgenden Wurstlängen unter Setzung
von Verschlußklammern abteilt.Um hierzu möglichst große Schlauchlängen auf dem vom
Füllstutzen gebildeten Füllrohr unterzubringen, sind zahllose Vorrichtungen bekannt
geworden, die das Schlauchmaterial mechanisch zu Raupen raffen und dabei axial verdichten.
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Derartige "Raffmaschinen" werden bisher ausschließlich in der unststoffindustrie,
in der die Schläuche hergestellt werden, eingesetzt, und die fleischverarbeitende
Industrie wird von dort mit Schlauchmaterial in Gestalt fertiger Raupen beliefert.
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Für das Raffen des synthetischen Schlauchmaterials, d.h. von Schläuchen
insbesondere aus nativer oder regenerierter Zellulose ist es erforderlich, das Material
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 14 - 18 % zu bringen. In diesem Zustand bildet
das schlauchmaterial jedoch eine Brutstätte für Bakterien, die das Material in kurzer
Zeit zerstören. Es war deshalb bisher erforderlich, den Raupen nach dem Raffen die
Feuchtigkeit wieder zu entziehen, bevor die Raupen zur fleischverarbeitenden Industrie
gesandt und gegebenenfalls zwischendurch mehr oder weniger lange gelagert wurden.
Auch die Verarbeitung der Schlauchraupen auf der Füllmaschine bedarf eines Feuchtigkeitsgehalts,
der jedoch noch höher als beim Raffen, nämlich bei mindestens 22 % liegt. Die Schlauchraupen
mußten deshalb vor ihrer Verarbeitung auf der Füllmaschine wieder gewässert werden,
was zur Sicherstellung eines vollständigen Eindringens der Feuchtigkeit zwischen
die Raupenfalten in der Praxis viele Stunden erforderte.
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In jüngster Zeit sind zwar auch bereits Versuche unternommen worden,
die Schlauchraupen nach dem Raffen durch sterilisierende behandlung unter Wärme
und entsprechende Verpackung auf dem erwähnten Feuchtigkeitsgehalt von 14 - 18 %
zu belassen oder sogar unmittelbar nach dem Raffen auf den zum Füllen erforderlichen
Feuchtigkeitsgehalt von mindestens 22 % zu bringen, so dar sie beim Wursthersteller
unmittelbar eingesetzt werden können. Der dabei erforderliche Aufwand zum Sterilisieren
und sterilen Verpacken ist jedoch erheblich. Hinzu kommt, daß die beim Kunststoffhersteller
gerafften Raupen trotz ihrer hohen Dichte im Vergleich zu ungerafftem Schlauchmaterial
viel Platz benötigen und demzufolge der Wursthersteller zur Sicherstellung seiner
Produktion eine vergleichsweise große Lagerkapazität
benötigt. Darüberhinaus
erfordert das Entfernen der Verpackungen zusätzlichen Arbeitsaufwand durch qualifizierte
Kräfte, um zu vermeiden, daß die empfindliche Schlauchware bei der Entfernung der
Verpackung Schaden erleidet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten hachteile
bei der bekannten Praxis der Wurstherstellung und Bereitstellung des Schlauchmaterlals
zu vermeiden und ein Verfahren bzw. eine Anordnung zu dessen Durchführung zu schaffen,
das ohne die bisherigen Sterlllsatlonsprobleme auskommt und die Lagerhaltung des
Schlauchmaterials wesentlich vereinfacht.
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In bereinstimmung mit der Erfindung wird diese Aufgabe verfahrensmäßig
dadurch gelöst, daß das Schlauchmaterial vor dem Raffen auf den füllfertig~Feüchtlgkeltsgehalt
gebracht und im Zeittakt der Füllung der Raupen unmittelbar vor der Weiterverarbeitung
auf der Füllmaschine gerafft wird.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Zwischentrocknung der
Raupen bzw. deren Sterilisation und keimfreie Verpackung hinfällig. Die fleischverarbeitende
Industrie kann vielmehr vom Kunststoffhersteller das ungeraffte Schlauchmaterial
in Gestalt von Rollen, auf denen der feuchtigkeitsfreie oder zumindest feuchtigkeitsarme
Schlauch flach aufgerollt ist, beziehen.'Da das Schlauchmaterial in dieser Form
weitaus weniger Platz in Anspruch nimmt als nach seiner Raffung, wird für die Bereitstellung
beim Wursthersteller wesentlich weniger Lagerraum benötigt.
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Der Raffvorgang beim Wursthersteller kann darüberhinaus mit wesentlich
einfacheren Mitteln erfolgen, da die sofortige Weiterverarbeitung auf der Füllmaschine
wegen des Wegfalls der wischenlagerung keine so hohe Faltendichte wie bei fertigbezogenen
Raupen erfordert. Auch wird bei geeigneter Mechanisierung der Aufbringung der gerafften
Raupe auf das Füllrohr der Wurstmaschine
keine derartige Steifigkeit
der Raupe benötigt, wie si bisher vom Wursthersteller zur Gewährleistung der bisher
üblichen Bestückung der Füllstutzen von Iland verlangt worden ist.
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Inbesondere fällt aber bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
die lanze Wässerungszeit der Schlauchraupen zur Erzielung des beim Füllen erforderlichen
Feuchtigkeitsgehalts fort, da das von den Rollen abgezogene ungeraffte Schlauchmaterial
im Durchlauf auf den erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt gebracht werden kann.
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Entsprechend zeichnet sich eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsqemäßen
Verfahrens mit einer mit Raffwerkzeugen und einem von diesen durchsetzten Raffrohr
versehenen Raffvorrichtung und einer mindestens ein Füllrohr und eine Clipvorrichtung
zum Setzen von Verschlußklammern aufweisenden Füll-Clip-Maschine erfindungsgemäß
entsprechend aus durch eine Einrichtung zum taktweisen Ober führen der von der Raffvorrichtung
hergestellten Schlauchraupen auf das Füllrohr.
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Na(l1 einem ersten Merkmal zur zweckmäßigen Verwirklichung einer solcshen
Anordnung ist die Füll-Clip-Maschine in an sich bekannter Weise mit mindestens zwei
wechselweise in Füllstellung bringbaren Füllrohren versehen, und die Raffvorrichtung
ist vor einem anderen als dem in Füllstellung befindlichen Füllrohr anrdne t Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltungsform der erfindungsgemaßen Anordnung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Uberführungseinrichtung aus einem mit vorzugsweise zwei
um 18o Grad in Umfanclsrichtung versetzten Raffrohren bestückten Revolverkopf bstel1t,
der stufenweise um den halben Versatzwinkel weiterscl1altbar ist, wobei in der einen
von zwei aufeinanderfolgenden Schaltstellungen ein Raffrohr mit der Achse der Raffwerkzeuge
und in der zweiten Schaltstellung ein Raffrohr mit dem Füllrohr
der
Füllmaschine fluchtet.
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Noch eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen
Anordnung zeichnet sich dadurch aus, daß die Uberführungseinrichtung aus einer langgestreckten
zylindrischen Hohlkammer besteht, die abwechselnd vor die mit einem schwimmenden
Raffrohr versehene Raffvorrichtung bzw. das Füllrohr der Wurstfüllmaschine bewegbar
und in der letzteren Stellung zum Aufbringen der Raupe auf das Füllrohr verschiebbar
ist.
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wie im einzelnen auch immer die Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ausgebildet sein mag, so ist es in jedem Falle zweckmäßig, wenn der Raffvorrichtung
ein vom Schlauchmaterial durchlaufenes Bad vorgeschaltet ist, in welchem das Schlauchmaterial
auf den zum Raffen und Füllen erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt bringbar ist.
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Sonstige Merkmale zur vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Anordnung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung und stark schematisiert,
eine Anordnung zur automatisierten Herstellung von Strangwurst unter Verwendung
von in Rollen angeliefertem synthetischem Schlauchmaterial, Fig. 2 in ungefähr natürlicher
Größe einen ausschnittsweisen Querschnitt durch die Vberführungseinrichtu,g nach
Fig. 1 im Bereich des mit der Raffvorrichtung fluchtenden Füllrohrs, Fig. 3 eine
Darstellung ähnlich Fig. 1 mit einer anderen
Ausführungsform der
Anordnung zur Wurstherstellung und Fig. 4 noch eine weitere Darstellung ähnlich
Fig. 1 mit einer dritten Ausführungsform.
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Bei allen drei in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen 1St
eine Wurstfüllmaschine 1o mit einem Einfülltrichter 12 für da6 in der Maschine zu
zerkleinernde Fleisch vorgesehen, das die Füllmaschine als sogeznntes "Wurstbrät"
über einen seitlichen sritausstoß unter Druck wieder verläßt, um in synthetisches
Schiauchmaterial abgefüllt und mit Hilfe einer an sich bekannten Clipvorrichtung
zu Würsten unter Setzung von Verschlußklammern abgeteilt zu werden.
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Bei der in Fiq. 1 gezeigten Anordnung ist an der Brätausstoßseite
der Füllmaschine 1O eine mit Hilfe eines nicht gezeigten Antriebs um 18O Grad schaltbare
Revolverscheibe 14 mit zwei Füllrohren 16, 18 angeordnet, von denen sich in jeder
Schaltstellung das eine Füllrohr wie beispielsweise das Füllrohr 16 vor dem Brätausstoß
der Wurstmaschine befindet und dazu dient, eine auf dem Füllrohr 16 anqeordnete
Schlauchraupe 2O unter Ausziehung derselben durch eine sogenannte Darmbremse 22
mit Wurstbrät zu einem Wurststrang füllen, der mit Hilfe einer nur schematisch angedeuteten
Clipvorrichtung 24 zu Würsten 26 unter Setzung von je zwei Klammern 28 zwischen
je zwei Würsten abgeteilt wird.
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Das andere Füllrohr 18 befindet sich in der gezeigten Stellung vor
einer in ihrer Gesamtheit mit 30 bezeichneten Raffvorrichtung, mittels welcher ein
von einer Vorratsrolle 32 über ein Wasserbad 34 zugeführter Strang 36 aus synthetischem
Schlauchmaterial zu einer Raupe 38 auf dem Füllrohr 18 axial gerafft und nach Erreichen
der gewünschten Länge mittels einer Schneideinrichtung 4O vom übrigen Schlauchstrang
36 abgetrennt wird. Die Raffvorrichtung 30 weist zu diesem Zweck einen auf einem
langgestreckten Bett 42 mittels eines Kraftzylinders 44 verschieblichen Schlitten
46 auf,
an welchem in an sich bekannter Weise ein Quetschwalzenpaar
48, zwei Paare von Vorzugs- und Führungswalzen 5O sowie ein die Raffwerkzeuge bildendes
Raffrollenpaar 52 angeordnet und von einem nicht gezeigten Antrieb zum Fördern und
Raffen des Schlauchstrangs 36 antreibbar sind. Im Bereich der Vorzugswalzen So und
der Raffwalzen 52 befindet sich innerhalb des Schlauchstrangs 36 in schwimmender
Anordnung ein nur gestrichelt angedeutetes Raffrohr 54, das nach Erreichen der gewünschten
Raupenlänge auf dem Füllrohr 18 mittels einer aus zwei oder mehr pneumatisch oder
hydraulisch betätigten Klemmbacken bestehenden Klemmbackenanordnung 56 über das
geraffte Schlauchmaterial festgeklemmt werden kann.
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Wie Fig. 2 zeigt, hat die Revolverscheibe 14 radial innerhalb eines
jeden Raffrohrs 18 eine Durchbrechung 58, durch welche eine Kanüle 6O mittels eines
an der Füllmaschine 1O angeordneten Kraftzylinders 62 von der Rückseite der Revolverscheibe
14 her in eine Stellung an der Außenseite des Füllrohrs 18 bis in den Bereich des
schwimmenden Raffrohrs 54 einfahrbar ist, um die zum Aufblasen des Schlaudaterials
36 beim Raffen erforderliche und unter geringem Überdruck stehende Luft zuzuführen,
die mittels eines Schlauchs 64 der Kanüle 6O zugeführt wird. Wenn die Kolbenstange
66 des Kraftzylinders 62 ausgefahren wird, nimmt die Kanüle 6O eine zurückgezogene
Stellung ein, in welcher sie aus der Revolverkopfscheibe herausgefahren ist, so
daß diese unbehindert weitergeschaltet werden kann.
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in Die Fig. 1 gezeigte Anordnung arbeitet wie folgt: Es sei zunächst
angenommen, daß der Schlauchstrang 36 durch die Walzenpaare 48, So, 52 hindurch
und über das schwimmende Raffrohr 54 hinweg in die Raffvorrichtung 3O bis zum linken
Ende des schwimmenden Raffrohrs 54 geführt ist und ein leeres Füllrohr vor der Raffvorrichtung
3O steht. Nun wird zunächst durch Betätigen des Kraftzylinders 44 der Schlitten
46 soweit nach links bewegt, bis das mit einer konischen Anphasung 68 versehene
Raffrohr
54 sich in Anlage an dem entsprechend hohlionisch ausgebildeten
Ende des Füllrohrs 18 befindet. Die Klemmbackenanordnung 56 ist dabei geöffnet.
Nun werden die Antriebe der Walzenpaare eingeschaltet, und die Vorzugswalzen 50
ziehen das Schlauchmaterial von der Trommel 32 durch das Wasserbad 34 hindurch ab,
wo das Schlauchmaterial auf den zum Riffen und Füllen erforderlichen Feuchtigkeitsgehalt
gebracht wird. Die Raffwalzen 52 raffen das abgezo<1ene Schlau(hmaterial unter
Faltenbildung axial zusammen und bilden damit auf dem Füllrohr 18 die Raupe 38.
Wenn das Füllrohr 18 aif seiner gesamten Länge mit raupenförmig geraffntem Schlauchmaterial
angefüllt ist,wird der Antrieb der Walzenpaaie abgeschaltet, die Klemmbackenanordnung
56 schließt, und der Schlitten 46 wird durch Betätigen des Kraftzylinder.'; 44 um
eine verhältnismäßig kurze Strcke unter Mi t ,.ahme des ltaffrohres 54 zurückgezogen,
wodurch im Bereich zwischen dem Raffrohr 54 und dem Füllrohr 18 die Schlauchraupe
derqestalt aufgezogen wird,daß mit Hilfe einer dort angeordneten weiteren Clipvorrichtung
60, die auch wieder nur schematisch angedeutet ist, eine Verschlußklammer 62 gesetzt
werden kann und zwischen dieser und der Klemmbackenanordnung 56 das Schlauchmaterial
mit Hilfe der Schneideinrichtung 4O abgeschnitten werden kann. (;leichzeitig wird
die Kanüle 6O mit Hilfe des Kraftzylinders 62 aus dem Bereich der Revolverkopfscheibe
14 herausgefahreyt .
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Wenn nun auch das Füllrohr 16 kein Schlauchmaterial mehr trägt, di
heißt ein zuvor darauf befindliche Schlauchraupe vollständig velarbeitt ist, wird
die dortige Clipvorrichtung 24 mit der daran befindl.chen Darmbremse 22 aus dem
Bereich des Füllrohrs 16 herausbewegt, und die Revolverkopfscheibe 14 wird daraufhin
um 1800 versciiwenkt, so daß das leere Füllrohr 16 nunmehr vor der Raffvorrichtung
30 steht und das die neue Schlauchraupe 38 tragende Füllrohr 18 seine Stellung vor
dem Brätausstoß der Maschine 10 eingenommen hat. Die Clipvorrichtung 24 wird nun
gegen das Füllrohr 18 mit der darauf befindlichen Schlauchraupe bewegt 38# wobei
die Darmbremse 22 das mit der Kammer 62 verschlossene
Ende der
Schlauchraupe 38 übergreift, und die Füllmaschine kann zum Füllen eines neuen Schlauchstrangs
eingeschaltet werden. Damit befindet sich zugleich die Raffvorrichtung in der oben
erwähnten Ausgangsstellung, und durch erneutes Vorschieben des Schlittens 46 und
der Kanüle 6O kann ein neuer Raffvorgang beginnen, der im Allgemeinen schneller
beendet sein wird als die Verarbeitung der Schlauchraupe 38 auf dem Füllrohr 18
durch die Füllung mit Wurstbrät.
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Bei der in Figur 3 gezeigten Vorrichtung ist die Wurstfüllmaschine
10 mit einem einzigen, fest an dieser angeordneten Füllstutzen 70 versehen, vor
dem sich wiederum eine Clipvorrichtung 72 mit einer Darmbremse 74 befindet. Die
Clipvorrichtung 72 ist mittels eines Kraftzylinders 76 auf einem Schlitten 78 in
Längsrichtung des Füllrohrs 70 verfahrbar, und der Schlitten 78 kann seinerseits
mittels eines Kraftzylinders 80 auf einer Maschinengrvndplatte 82 quer zum Füllrohr
70 verfahren werden. Auf der Maschinengrundplatte ist ferner ein Ständer 84 mittels
eines Kraftzylinders 86 in Längsrichtung des Füllrohrs 70 verfahrbar. Der Ständer
84 lagert eine Revolverscheibe 88 und enthält einen nicht gezeigten Antrieb, um
diese stufenweise um 900 weiterzuschalten.
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An der Revolverscheibe 88 sind diametral gegenüberliegend zwei Füllrohre
90,92 befestigt, von denen sich in der gezeigten Stellung das Füllrohr 92 vor einer
in ihrer Gesamtheit mit 94 bezeichneten Raffvorrichtung befindet. Wenn die Revolverscheibe
88 um 900 in Richtung des Feils 96 weitergeschaltet wird, gelangt das Füllrohr 92
in eine Stellung, in der es mit dem Füllrohr 70 fluchtet.
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An der Clipvorrichtung 72 ist ein langgestreckter Kraftzylinde 98
befestigt, dessen Kolbenstange 100 einen Abstreifer 102 trägt, der, wenn die Kolbenstange
100 ausgefahren ist und der Schlitten 78 mit der Clipvorrichtung 72 aus dem Bereich
des Füllrohrs 70 seitlich weggefahren ist, in die Schwenkbahn des Raffrohrs 92 gelangt
und dort eine auf diesem von der Raffvorrichtung 94 gebildete Schlauchraupe 104
am Ende erfasst, wenn die Revolverscheibe 88 um 900 aus der in Figur 3 gezeigten
Stellung in Richtung des\'eils 96 verschwenkt wird.
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Die Raffvorrichtung 94 ist grundsätzlich wie die Raffvorrichtung
in 30 aufgebaut und deshalb in Figur 3 nur durch die Walzenpaare dargestellt, wobei
in diesem Fall drei Raffwalzen 106 vorgesehen sind. Auch hier ist eine Schneidvorrichtung
108 vorgesehen, mit welcher das Schlauchmaterial zwischen dem Raffrohr 92 und der
Raffvorrichtung 94 nach Beendigung des Raffvorgangs abgetrennt werden kann.
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Das SChlauchmaterial 108 wird von einer Vorratsrolle 110 abgezogen
und aknn dabei wie bei der Anordnung nach Figur 1 ein hier nicht gezeigtes Wasserbad
durchlaufen, um das Schlauchmaterial auf den zum Raffen und Füllen erforderlichen
Feuchtigkeitsgehalt zu bringen.
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Die Anordnung nach Figur 3 arbeitet wie folgt: Auch hier sei angenommen,
daß das Raffrohr 92 zunächst leer ist und sich auf dem Füllrohr 70 eine Schlauchraupe
112 befindet. Die Clipvorrichtung 72 steht in der gezeigten Arbeitsstellung, in
welcher die Darmbremse 74 das Ende des Füllrohrs 70 übergreift, und das Schlauchmaterial
der Raupe 112 wird durch die Darmbremse hindurch unter dem Druck des von der Füllmaschine
10 gelieferten Wurstbräts abgezogen und untetS>tzung von Klammern zu Würsten
114 abgeteilt.
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Mn abhängig hiervon wird der Ständer 84 durch Betätigen des Kraftzylinders
86 mit dem leeren Füllrohr 92 gegen die Raffvorrichtung 94 vorgeschoben, und es
wird eine neue Schlauchraupe 104 auf dem Raffrohr 92 hergestellt. Wie ersichtlich,
befindet sich dabei das andere Raffrohr 92 in einer Stellung seitlich unterhalb
des Füllrohrs 70, so daß die llerstilung der Würstt 114 nicht behindert wird. Wenn
die Schlauchraupe 104 fertig-gestellt ist, wird der Ständer 84 mit der Revolverscheibe
88 und den Füllrohren 90,92 zurückgefahren, und die Raupe 104 wird vom restlichen
Schlauchstrang 109 mit Hilfe der Schneidvorrichtung 108 abgetrennt.
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Wenn nun auch die Schlauchraupe 112 auf dem Füllrohr 70 durch das
Füllen mit Wurstbrät verbraucht ist, wird die Clipvorrichtung 72 durch aufeinanderfolgendes
Betätigen der Kraftzylinder 76 , 80 zunächst axial vom Füllrohr 70 weggefahren und
dann quer zu diese:
in die oben erwähnte Stellung bewegt, in welcher
sich der Abstreifer 102 bei ausgefahrener Kolbenstange 100 in der Schwenkbahn des
Füllrohrs 92 befindet. Hieraufhin wird die Revolverscheibe 88 um 900 weitergeschaltet,
so daß der Abstreifer 102 die Raupe 104 auf dem Füllrohr 92 am Ende erfaßt. Nun
wird der Ständer 84 mit Hilfe des Kraftzylinders 86 wieder vorgeschoben und dadurch
das Raffrohr 92 in fluchtende Anlage an dem Füllrohr 7O gebracht. Durch Betätigen
des Kraftzylinders 98 fährt daraufhin die Kolbenstange 100 ein , und der Abstreifer
102 schiebt die Raupe 104 vom Raffrohr 92 auf daS Füllrohr 70. Sofort darauf fährt
der Ständer 84 durch umgekehrtes Betätigen des Kraftzylinders 86 wieder zurück,
und die Revolverscheibe 88 wird um weitere 900 weitergeschaltet, wodurch das leere
Füllrohr 90 vor die Raffvorrichtung gebracht wird. Die Clipvorrichtung 72 wird daraufhin
durch aufeianderfolgendes Betätigen der Kraftzylinder 80, 76 wieder in ihre Arbeitsstellung
gebracht, in welcher die Darmbremse 74 das Schlauchmaterial am Ende der Raupe 112
übergreift, und die Wurstfüllmaschine 10erneut eingeschaltet.
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Es leuchtet ein, daß bei dieser Anordnung der Anfang der Schlauch
raupe 112 nicht schon unmittelbar nach ihrer Herstellung verschlossen werden kann,
weil sich das zu verschließende Ende am Befestigungsende des Raffrohrs 92 befindet.
In diesem Fall muß dann in geeigneter Weise nach dem Aufziehen der Raupe 104 auf
das Füllrohr 70 zunächst das Raupenende verschlossen werden, bevor die Clipvorrichtung
72 mit der Darmbremse 74 in Arbeitsstellung gebracht wird.
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Bei der in Figur 3 gezeigten Anordnung kann ferner auf ein schwimmendes
Raffrohr innerhalb der Raffvorrichtung 94 wie bei der Anordnung nach Fig. 1 verzichtet
werden. In diesem Fal] den muß dann die Raffvorrichtung mit # Raffwalzen 106 auf
das an der Revolverscheibe 88 befindliche Raffrohr vorgeschoben werden, um die zu
Raffen erforderliche Abstützung innerhalb des Bereichs der Raffwalzen zu erhalten.
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Die Zufuhr der zum Raffen benötigten Luft erfolgt bei der Anordnung
nach Figur 3 über einen Schlauch 114 zum Ständer 34
und der Revolverscheibe
88, wo sie Uber eine nicht gezeigte Verteileinrichtung immer demjenigen Raffrohr
zugeführt wird, das «or der Raffvorrichtung 94 steht.
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Bei der inFigur ) gezeigten Anordnung hat die Wurstfüllmaschine 10
ebenfalls nur ein einziges festangebrachtes Füllrohr 120, und die im übrigen' bei
den vorgeschrieben Anordnungen ausgebildete Raffvorrichtung 122 hat ein dazu paralleles
schwimmendes Raffrohr 124 , das mit einer Verjüngung 126 versehen sein kann, in
die über das nicht gezeigte Schlauchmaterial ein Walzenpaar 128 eingreift, das ein
ungewolltes axiales Verschieben des Raffrohrs 124 verhindert.
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Im Unterschied zu den vorbeschriebenen Anordnungen wird die von den
Raffwalzen 130 gebildete Raupe nicht auf ein festes Rohr aufgeschoben, sondern in
eine Hohlkammer befördert, die aus zwei gegeneinander verschwenkbaren Halbschalen
132, 134 besteht, die mittels eines Kraftzylinders 136 gegeneinander verschwenkt
werden können, so daß sie einen zylindrischen Hohlraum bilden. Die von der Raffvorrichtung
122 wegweisenden Enden der Halbschalen 132, 134 sind mit halbringförmigen Anschlägen
138, 140 versehen, die verhindern, daß die Raupe aus den Halbschalen heraustritt.
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Die fialbschalen 132, 134 sind mit ihrer gemeinsamen Schwenkachse
142an einem Hebel 144 befestigt, der an einem Schlitten 146 schwenkbar angelenkt
ist. Mit Hilfe eines Kraftzylinders 148 kann die von den Halbschalen 132, 134 gebildete
Hohlkammeranordnung zwischen der gezeigten Stellung, in der sie mit der Raffvorrichtung
122 fluchtet, in eine zweite Stellung verschwenkt werden, in der sie mit dem Füllrohr
120 fluchtet. Der Schlitten 146 ist in Längsrichtung des Füllrohrs 12O auf einem
Führungsbett 150 gelagert und kann mittels eines Kraftzylinders 152 zur Füllmaschine
10 hin verschoben werden.
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An dem von der Raffvorrichtung 122 wegweisenden Ende der Hohlkammeranordnung
132, 134 ist ferner eine gesteuert axial verschiebliche Abdreheinrichtung 154 mit
einem drehend antreibbaren Vierkant 156 angeordnet, die beim Raffen derart gegen
die Hohlkammeranordnung
132, 134 vorgefahren wird, daß der Vierkant
156 in die Hohlkammer eingreift. Der Vierkant 156 enthält außerdem eine Bohrung
158, durch welche über einen Schlauch 160 die zum Raffen erforderliche Druckluft
zuführbar ist.
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Schließlich befinden sich an dem von der Raffvorrichtung 122 wegweisenden
Ende der Hohlkammeranordnung 132, 134 eine schematicch bei 162 angeordnete Clipvorrichtung
und am anderen Ende der Hohlkammeranordnung eine Schneideinrichtung 164.
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Die Anordnung nach Figur 4 arbeitet wie folgt: Es sei angenommen,
daß die einzelnen Teile der Anordnung die in Figur gezeigte Stellung einnehmen und
der Raffvorrichturg 122 (nicht gezeigtes) Schlauchmaterial zugeführt ist, das von
den Raffrollen 130 erfaßt ist. Nun werden die beiden HalbschaJen 132, 134 durch
Betätigen des Kraftzylinders 136 geschlossen, und die Abdreheinrichtung 154 wird
mit dem Vierkant 156 zwischen die Halbschalen 132,134 eingefahren. Die Raffvorrichtung
122 wird daraufhin eingeschaltet, und die Raffwalzen 130 bilden innerhalb der Hohlkammeranordnung
132,134 eine (nicht gezeigte) Raupe, deren vorderes Ende von dem Vierkant 156 erfaßt
wird.
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Wenn die Hohlkammeranordnung 132, 134 auf voller Länge mit der gebildeten
Raupe gefüllt ist, wird die Abdreheinrichtung 154 eingeschaltet und gleichzeitig
zurückgefahren, wodurch der ,< Vierkant 156,Schlauchmaterial am Ende der Raupe
verdrillt und aus der Hohlkammeranordnung 132, 134 herauszieht. Dieses verdrillte
Ende wird mit Hilfe der Clipvorrichtung 162 durch einen Clip 164 verschlossen. Gleichzeitig
wird die Abschneideinrichtina 164 betätigt und trnnt die in der Hohlkammeranordnung
befindliche Raupe vom übrigen Schlauchstrang ab.
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Die Abdreheinrichtung 154 wird darauf in eine das Raupenende freigebende
Stellung zurückgefahren, und die Hohlkammeranordnung 132,134 wird durch Betätigen
des Kraftzylinders 148 vor das Füllrohr 120 verschwenkt und durch Betätigen des
Kraftzylindei 152 gegen die Füllmaschine 10 vorgeschoben, wodurch die in dex
Hohlkammeranordnung
befindliche Raupe auf das Füllrohr 120 aufgeschoben wird. Hieraufhin wird der Kraftzylinder
136 bestätigt und öffnet die Halbschalen 132,134, so daß beim anschließenden ZUrückfahren
des Schlittens 146 unter der Wirkung des Kraftzylinders 152 die Raupe nicht wieder
vom Füllrohr 120 abgezogen wird. Am Ende der Schlittenbewegung verschwenkt der Kraftzylinder
148 die Hohlkammeranordnung wieder vor die Raffvorrrichtung 122 zur Wiederholung
des vorbeschriebenen Vorgangs.
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Auch bei dieser Anordnung ist eine ( nicht gezeigte Clipvorrichtung
vorhanden, die jetzt vor das Füllrohr 120 gebracht angeordneten und mit einer daran
# @armbremse ein Stück auf das Füllrohr aufgeschoben wird. Die Füllmaschine ist
damit zur Herstellung eines neuen Wurststrangs und der Verarbeitung des auf dem
Füllrohr 120 befindlichen Schlauchmaterials bereit.
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Patentansprüche
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