DE2941787A1 - Fugenmasse - Google Patents
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Description
Fugerunasse.
Die Erfindung betrifft eine Fugenmasse, wie sie etwa zum Ausfüllen
von Zwischenräumen zwischen aneinandergrenzenden Bauelementen verwendet wird.
Seit langer Zeit werden Teer - und Pecharten zum Ausfüllen von Fugen und Rissen zwischen Betonplatten von Autobahnen und Flugzeuglandebahnen
verwendet, sowie als überzug für diese. Natürliches Teer und natürliche Pecharten haben viele ungünstige Eigenschaften
für den oben genannten Verwendungszweck. Sie sind z.B. sehr spröde in der Kälte und neigen zu Rissen und zum Lösen der Bindung
zu der Betonplatte oder dergleichen. Als Folge davon kann Wasser in die Fugen und Risse eindringen, wodurch die Betonplatten durch
aufeinanderfolgendes Frieren und Auftauen brechen. Bei sehr warmem Wetter werden Teer und Pech weich und klebrig, so daß sie aus den
Seitenflächen einer Fuge herausgedrückt werden und an den Fahrzeugreifen
kleben bleiben, so daß das an den Reifen anhaftende Material in einer Spur auf einer Fahrbahn verbreitet wird.
Natürliches Teer und Pech ist besonders anfällig bei Verwendung bei Betonbelägen von Landebahnen auf modernen Flugplätzen, da diese
Stoffe in Brennstoff für Düsentriebwerke löslich sind und da sie durch die Hitze der Düsentriebwerke flüssig werden.
Viele der oben genannten Probleme haben sich lösen lassen durch die
Zugabe von Vinylchloridpolymeren, nämlich PVC. Mischungen aus Steinkohlenteerpech und PVC bilden ein gummiartiges Gel, das in der
Kälte flexibel bleibt und in der Hitze gummiartig. Eine derartige Mischung hat eine gute Haftung an Beton und eine große Kohäsion#.
so daß Fugen zwischen aneinandergrenzenden Betontafeln gegen das Eindringen von Feuchtigkeit versiegelt bleiben. Derartige Mischungen
widerstehen auch den Heißluftstrahlen der Düsenflugzeuge und sind in Brennstoff für Düsentriebwerke nicht löslich. Derartige Mischungen
aus Kohlenteerpech und PVC enthalten gewöhnlich feste, teilchenförmige Füllstoffe, etwa Tone, und diese dienen sowohl als Volumen-
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füllmittel als auch zur Verbesserung der Textur und der Funktion
der Mischung. Außerdem wird gewöhnlich ein Weichmacher beigegeben, normalerweise eine nichtflüchtige Flüssigkeit, die in die
Struktur des Endmaterials eingebaut ist, derart, daß dieses nicht zu spröde wird. Derartige Weichmacher für die Verwendung
in Mischungen aus Kohlenteerpech und PVC sind beispielsweise Octylphthalate.
Man nimmt an, daß Mischungen aus PVC und Kohlenteerpech ihre guten
Eigenschaften durch eine physikalische Beziehung zwischen den einzelnen Bestandteilen erhalten. PVC wird gewöhnlich dem Kohlenteerpech in Form von Feststoffteilchen zugegeben. Da Kohlenteerpech
bei Raumtemperatur normalerweise fest ist, ist es erforderlich, das Pech zu erhitzen und zu verflüssigen, so daß das PVC und
andere Bestandteile damit vermischt werden können. Das heiße Kohlenteerpech löst das PVC auf, und nach dem Abkühlen bildet dieses
ein molekulares Netzwerk innerhalb des Kohlenteerpechs, welches für die gummiartige Beschaffenheit verantwortlich ist.
Es hat sich auch als wünschenswert und fast als wesentlich herausgestellt, das Mischen der Bestandteile eines Fugendichtungsmittelin der Fabrik vorzunehmen anstatt am Verwendungsort, da ausgeklügelte
Mischungen und Mischtechniken erforderlich sind, um das richtige
Verhältnis der Bestandteile und den richtigen Zustand des Fugenfüllmittels zu erreichen. In der Fabrik wetdeη die Bestandteile im
allgemeinen gemischt und dann in Behältern bis zum Verwendungsort transportiert. Hier wird das Material aus den Behältern entnommen
und in einen Heizkessel gegeben, wo es soweit erhitzt wird, bis seine Viskosität auf Gießfähigkeit herabgesetzt ist. Das Material wird
in diesem Zustand in die Trennfugen zwischen aneinanderliegenden Betonplatten eingefüllt. Nach dem Abkühlen ist das Fugenfüllmittel
gummiartig, hat eine gute Klebefähigkeit und Koh&sion und bildet eine
über viele Jahre wirksame Dichtung.
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- P-
Obgleich die Lösung von PVC und die Bildung einer vernetzten Struktur eine physikalische Reaktion ist, reagieren Mischungen
von PVC und Kohlenteerpech auch chemisch miteinander und bilden einen wärmehärtenden, vernetzten Stoff, der keine guten Fugendichtungseigenschaften
aufweist, und vor allem beim Erhitzen in einem Kessel anhärtet. Die Vernetzungsreaktion wird durch
höhere Temperaturen gefördert. Demgemäß hat eine Mischung aus PVC und Kohlenteerpech eine begrenzte Lebensdauer bei hohen Temperaturen
und bei der Herstellung derartiger Mischungen sollte die Temperatur nach oben begrenzt werden, um eine maximale Topfzeit der Mischung
zu gewährleisten.
Es ist bekannt, daß bei Fugendichtungsmassen eine flüssige Phase,
bei Raumtemperatur aufrechterhalten werden kann durch Verwendung einer Pechsorte mit einem bestimmten Siedepunktbereich, und mit
der Anomalie, daß das Pech nur bei Raumtemperatur flüssig ist, obwohl höher siedende und niedriger siedende Pechsorten bei Raumtemperatur
fest sind (US Ps 3.549.575 und US-Re-Ps 29 548). Diese als D-Pech bezeichnete Pechsorte ist aus Kohlenteerpech hergestellt
und siedet zwischen 355 und 4500C bei atmosphärischem Druck. Dadurch,
daß das D-Pech flüssig ist, läßt es sich mit PVC-Teilchen bei einer
Temperatur vermischen, die so niedrig ist, daß das PVC sich nicht auflöst. Der Siedebereich des D-Pechs ist ferner hoch genug, so da",
fast keine Naphtalinkomponenten mehr in dem Pech vorhanden sind, was nötig ist, da Naphtaline eine Auflösung des PVC bewirken un :
also ein Gelieren der Mischung in dem Transportbehälter bewirken würde
Obwohl D-Pech bei Raumtemperatur oder etwas höherer Temperatur flüssig ist, ist es eine viskose Flüssigkeit, und es ist wünschenswert
t sie niedrigviskoser zu machen durch Zumischen einer kompatiblen,
weniger viskosen Flüssigkeit. Wie oben erwähnt, erfolgte dies bisher
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durch Zugabe von Octylphthalaten, z.B. von Dibutylphthalat. Die
Phthalate machen das Pech nicht nur niedrigviskoser, sondern sind auch ein Weichmacher für das Endprodukt. Allerdings sind Octylphthalate
sehr kostspielig und tragen daher zu dem Preis des damit hergestellten Dichtungsmittels entscheidend bei.
Es ist für eine leichte Handhabung und auch für die Eigenschaft
des Endprodukts von großer Bedeutung, daß das Pech vor dem Gelieren leicht flüssig ist. Das Pech, welches in dem Transportbehälter
flüssig ist, läßt sich sehr leicht am Anwendungsort in einen Heizkessel gießen und hat eine lange Topfzeit, da noch keine Vernetzungsreaktionen
stattgefunden haben. Wenn es sehr leichtflüssig ist, füllt es die Fugen zwischen aneinanderliegenden Betonplatten
leicht und ohne Blasenbildung aus, so daß die endgültige Versiegelung der Fugen zwischen Betonplatten fehlerfrei ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stoffmischung zu
schaffen, die sich insbesondere als Fugendichtung eignet, beim Verarbeiten und bei höheren Temperaturen und beim Bestrahlen mit
ultraviolettem Licht keine Blasen bildet und die keine kostspieligen Weichmacher enthält.
Die Masse nach der Erfindung umfaßt im wesentlichen 45 - 85%Kohlenteerpech
mit einem Siedepunkt zwischen 355° und 4500C, 2 - 25% PVC,
2- 25% eines Feststoffüllmittels und 5 - 55 % eines Zusatzstoffes
bestehend aus 15 - 30 % eines aromatischen Destillats auf Erdölbasis mit einem Siedepunkt von 260° - 535°C, 15 - 30 % eines Destillats
auf Erdölbasis mit einem Siedepunkt von 220° - 6500C, und 40 - 70
eines aromatischen Destillats auf Erdölbasis mit einem Siedepunkt
von 285° - 395°C.
Der Zusatzstoff enthält wenigstens drei aromatische Teere und Öle auf Erdölbasis, welche für den richtigen Anteil an aromatischen
Verbindungen in jedem Siedebereich sorgen, so daß die Mischung
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29Λ1787
bei Raumtemperatur flüssig ist und eine lange Topfzeit aufweist.
Das Endprodukt ist elastisch, klebefähig und hat eine hohe Kohäsion und eine lange Lebensdauer.
Eine bevorzugte Zusammensetzung der Stoffmischung enthält etwa
60 % Kohlenteerpech, etwa 10 % PVC, etwa 17 % Füllstoff und die restliche Menge als Zusatzstoff.
Der Zusatzstoff ist eine Mischung von aromatischen Destillaten
auf Erdölbasis. Die Bestandteile des Zusatzstoffes sind zwar
sämtlich aromatische Destillate von Erdöl, es hat sich jedoch herausgestellt, daß ein höherer Anteil der Bestandteile in gewissen
Siedebereichen auf Kosten der anderen Bestandteile eine deutliche Wirkung auf die Eigenschaften des Endproduktes hat. Das Destillat
mit dem Siedebereich von 260° - 535°C steuert aromatische Kohlenwasserstoffe bei,die die Bindungseigenschaften des Endproduktes
verbessern. Unter Bindung ist sowohl die Adhäsion der Fugenmasse an Beton als auch die Kohäsion der Füllmasse selbst zu verstehen.
Das Destillat mit einem Siedebereich von 220° - 6500C hat einen
deutlichen Einfluß auf die Elastizität des Endproduktes. Ein Zusatzstoff ohne Anteil dieses Destillats hat keine gummiartigen Eigenschaften
und ist daher als Dichtungsmasse wenig zu gebrauchen, da das Endprodukt zu Deformationen neigt und wenig dauerelastisch ist.
Der Anteil des Destillats zwischen 285° und 395°C hat einen merklichen
Einfluß auf die Viskosität der verarbeitungsfertigen Masse, sowie auf die Plastizität des Endproduktes. Dieses Destillat ist in gewisser
Weise ein Weichmacher, der auch die Viskosität der Masse erniedrigt, so daß diese bei niedrigen Temperaturen gemischt werden kann,
wodurch eine Auflösung des PVC vermieden wird. Dementsprechend ist.
die Lagerfähigkeit in Transportbehältern vergrößert, da kein GeIi r· η
auftritt/und die Topfzeit ist erhöht, da noch keine Vernetzung;·
reaktionen stattgefunden haben. Der Anteil an diesem Destillat ist
auch von Einfluß auf die Plastizität des Endproduktes.
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Es wurde eine Charge in einer Menge von 19.031 kg hergestellt mit
folgender Zusammensetzung:
D-Pech | 11.442 | kg |
PVC | 1.907 | kg |
Ton | 3.242 | kg |
Zusatzstoff | 2.480 | kg. |
Die Zusammensetzung des Zusatzstoffes war wie folgt:
Siedebereich | 545 | kg |
285° - | 545 | kg |
220° - | 1.390 | kg |
285° - | ||
- 535°C | ||
■ 650°C | ||
■ 395°C | ||
Die Herstellung der Mischung erfolgte durch Einfüllen der gesamten
Menge des D-Pechs in einen Mischkessel bei einer so hohen Temperatur, daß das Pech sich leicht pumpen und mischen ließ. Hierzu reicht eine
Temperatur von 500C. Sodann wird der Zusatzstoff zugegeben und das Ganze
sorgfältig gemischt, so daß sich eine gleichmässig flüssige Mischung ergibt. Sodann wird das PVC und der Ton hinzugegeben und alsbald nach
einer gleichmassigen Vermischung die ganze Masse aus dem Mischkessel herausgenommen und in Transportbehälter gefüllt. In diesen kann die
Masse lange aufbewahrt werden, ohne daß sie ihre Gießfähigkeit verliert.
Die Masse läßt sich in den Transportbehältern schnell und gleichmäßig erhitzen, da sie eine lange Topfzeit hat.
Im Vergleich zu bekannten Produkten, die mit Dibutylphthalat als Weichmacher
und Verflüssiger arbeiten, hat die Dichtungs- und Füllmasse nach der Erfindung folgende "Vorteile. Der Gehalt an Kohlenteerpech ist
um etwa 17 % niedriger. Da Kohlenteerpech im Vergleich zu aromatischen Erdöldestillaten verhältnismäßig kostspielig ist, ergibt sich auf
diese Weise eine Verringerung der Herstellungskosten.
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Die Füll- und Dichtungsmasse enthält auch keine Octylphthalate, welche verhältnismäßig reine Chemikalien darstellen und von Natur
aus kostspieliger sind als Erdöldestillate. Durch die Reduzierung des Anteils an Kohlenteerpech und den Verzicht auf Octylphthalate
ergibt sich bei den augenblicklichen Marktpreisen eine Reduzierung der .Kosten für die erfindungsgemäße Masse um etwa 35 % gegenüber
bekannten Füll- und Dichtungsmassen.
Die erfindungsgemäße Masse ist auch leichtflüssiger als bekannte
Massen, so daß die Bestandteile sich besser miteinander vermischen lassen und die Handhabung der Gießmasse erleichtert wird. Es
treten auch keine Blasen in derselben mehr auf, wenn sie zum Füllen von Spalten zwischen Betonplatten verwendet wird. Die
Elastizität ist um etwa 25 % gegenüber Mischungen auf der Basis von Octylphthalat erhöht. Auch die Adhäsion und Kohäsion sind gegenüber
den bekannten Massen verbessert.
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Claims (2)
1. Füll- und Dichtungsmasse auf der Basis von Kohlenteerpech
und PVC, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 40 - 85 %
Kohlenteerpech mit einem Siedepunkt zwischen 355 und 450 C, 2 bis 25 % PVC, 2 bis 25 % eines Feststoffüllmittels,
Kohlenteerpech mit einem Siedepunkt zwischen 355 und 450 C, 2 bis 25 % PVC, 2 bis 25 % eines Feststoffüllmittels,
und 5 - 55 % eines Zusatzstoffes, der aus 15 - 30 % eines
aromatischen Erdöldestillats mit einem Siedebereich zwischen 260° und 535°C, 15 - 30 % eines Erdöldestillats mit einem
Siedebereich zwischen 220° und 6500C und 40 bis 70 %
eines aromatischen Erdöldestillats mit einem Siedebereich zwischen 285° und 395°C besteht.
eines aromatischen Erdöldestillats mit einem Siedebereich zwischen 285° und 395°C besteht.
2. Füll- und Dichtungsmasse nach Anspruah 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 60 % Kohlenteerpech, 10 % PVC, 17 % Feststoffüllmittel und 13 % Zusatzstoff
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ORIGINAL INSPECTED
ORIGINAL INSPECTED
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/952,123 US4189412A (en) | 1978-10-17 | 1978-10-17 | Sealant composition |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3549575A (en) * | 1969-04-25 | 1970-12-22 | Frank D Gaus | Joint sealant composition |
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1978
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-
1979
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---|---|
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