DE2939881C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Auffangvorrichtung
für Urin, mit einem Urethralkatheter und einem flexiblen
Beutel, der durch seinen Innenraum einschränkende, ver
schweißte Abschnitte in eine erste und eine zweite Kammer
unterteilt wird, wobei die zweite Kammer den Urethralkatheter
aufnimmt und einer Vorrichtung, mit der ein die beiden Kam
mern verbindender Durchgang wahlweise von außen dichtend
verschlossen werden kann.
Viele Paralyseopfer sind unfähig, willentlich ihre Blase
zu entleeren. Diese Personen müssen periodisch katheteri
siert werden, um die angesammelte Körperflüssigkeit zu ent
fernen.
Es sind bereits eine Anzahl von nichtchirurgischen und
halbchirurgischen Techniken und zugehörige Vorrichtungen
angeboten worden, um diese Katheterisierung durchzuführen.
Für männliche Patienten umfaßt dieses Verfahren im allge
meinen eine aseptische Behandlung des Penis und eine darauf
folgende Einführung des Katheters in die Harnröhre, wobei
eine sterile Technik aufrechterhalten wird, bis die Öffnung
des Katheters die Blase erreicht und mit ihr in Verbindung
steht. Der Urin fließt dann durch den Katheter und kann in
einen Auffangbehälter oder eine Wegwerfvorrichtung geleitet
werden.
So ist z. B. in der US-Patentschrift US 37 62 399 ein
flexibler Katheterbeutel offenbart, der einen Urethral
katheter enthält, mit dem der Blaseninhalt eines Patienten
in den Beutel geleitet werden kann. Die Herstellungskosten
sind so gering, daß sich die Katheterisierungseinheit als
Wegwerfartikel eignet, wodurch neben einer Zeitersparnis
bei der Benutzung auch die Infektionsgefahr für den Pa
tienten verringert wird. Weiterhin ist aus der DE-GM
71 11 842 ein Urometer bekanntgeworden, mit dessen Hilfe
sich die pro Zeiteinheit abgegebenen Urinmengen bestimmen
lassen. Das Meßgerät besteht aus einem auf der Spitze
stehenden, kegeligen Kunststoffbeutel, der über einen
in der Kegelspitze befindlichen Auslauf einstückig mit
einem Auffangbeutel verbunden ist. Der Auslauf kann
wunschweise verschlossen werden. Auch in diesem Fall er
lauben die geringen Kosten eine Herstellung als Einmal
artikel.
Wenn eine Urinprobe für eine medizinische Analyse benötigt
wird, wird der Urinstrom von dem Katheter in einen Proben
auffangbehälter geleitet, bis eine adäquate Probe ange
sammelt ist, wobei verbleibende Teile des Urinstroms dann
zurück in die Wegwerfstruktur geleitet werden. Wenn die
Blase entleert und die Prozedur vollendet ist, wird der
Katheter entfernt und ausrangiert, und der Probenbehälter
wird verschlossen und an ein Labor für mikrobiologische
oder biochemische Studien gesandt.
Zumindest einige dieser Techniken und ihre zugehörigen Ge
räte bergen die Gefahren von Harnröhrenverunreinigungen
während der Vorbereitung der Prozedur, von Katheterverun
reinigungen während der Handhabung und von Probenverunrei
nigungen während der Füllung des Probenbehälters, dessen
Verschließens und dessen Leerens. Viele der Techniken und
deren dazugehörigen Geräte erfordern ein Einsetzen in halb
chirurgischer Weise; sie können nicht durch den Patienten
selbst angewandt werden, während er allein in einem halb
privaten Waschraum oder einem anderen Ort ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Auffangsvorrichtung
für Urin bereitzustellen, die auf besonders einfache Weise
das sichere und weitgehend automatische sterile Isolieren
einer Urinprobe im Zuge einer Katheterisierung erlaubt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der erfindungs
gemäßen Auffangvorrichtung in dem Durchgang ein einteiliges
Element dichtend angeordnet ist, das mindestens einen durch
gehenden Kanal aufweist und das Element einen Verschluß auf
weist, mit dem der Kanal verschließbar ist.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden.
In den Zeichnungen werden für gleiche Teile stets die glei
chen Bezugszeichen verwendet.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht der Auffangvorrichtung nach der
Erfindung in gebrauchsfertigem Zustand.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 1, jedoch
im Einsatzzustand des Katheters in die Harnröhre.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Ansicht wie in den Fig. 1
und 2, wobei jedoch der Katheter relativ weit
eingeführt ist.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch ein einteiliges Element,
das den verschließbaren Durchgang zwischen den bei
den Kammern in einem Beutel der Auffangvorrichtung
bildet, und
Fig. 5 zeigt eine Ansicht einer ersten Kammer der Auffang
vorrichtung, die mit Flüssigkeit gefüllt ist.
In Fig. 1 sind eine Auffangvorrichtung 10 und ein Katheter 11
gezeigt. Die Auffangvorrichtung besitzt einen transparenten,
flexiblen Beutel 14, der aus einer geeigneten polymeren
Folie wie einem der geeigneten Polyolefine, Polystyrole
oder dergleichen hergestellt ist. Der Beutel kann, wie
dargestellt, längliche Form besitzen und ist aus zwei ge
falteten oder auf andere Weise gegenüberliegenden Folien
schichten 15 und 16 gebildet, die am Boden 17 versiegelt
sind und auch am oberen Rand 25 a mittels einer geeigneten
Aufreißversiegelung versiegelt sein können. Eine solche
Versiegelung des oberen Randes 25 a kann in dem Fall benutzt
werden, wenn die Auffangvorrichtung nicht in einem zweiten
sterilen Behälter oder Umschlag verpackt ist. Das Beutel
innere kann durch geeignete Maßnahmen während der Herstel
lung steril gemacht werden.
Der Katheter 11 weist ein längliches, hohles Rohr 19 auf,
das an einem Ende in einem vergrößerten, knollenartigen
Entleerungsende 20 endet. An dem entgegengesetzten Ende 21
ist eine Öffnung 22 vorgesehen, die mit dem hohlen Rohr
inneren in Verbindung steht, wie es von Urethralkathetern
her bekannt ist. Auch der Katheter ist während der Herstel
lung steril gemacht worden.
Nach der Herstellung und vor dem Gebrauch wird der Katheter
11 in einer sterilen Umgebung gehalten. Zu diesem Zweck ist
der Beutel 14 mit einem Verschlußende 25 versehen. Auf Wunsch
kann ein Federglied innerhalb des Verschlußendes 25 von sei
ner normalerweise geschlossenen Position durch Quetschen
gegenüberliegender Kanten 26 zueinander in eine offene Posi
tion gebracht werden, wodurch eine unregelmäßige, hohle,
polygonale Öffnung und Kammer 27 geschaffen wird und zur Aufnahme
des Kopfes eines männlichen Penis. Diese obere Kammer 27 ist
zumindest teilweise definiert durch zwei gewinkelte Einstül
pungen 30 und 31, die beispielsweise durch Hitzeversiegeln
schmaler Streifen 32 und 33 auf der einen Folienschicht 15
mit der gegenüberliegenden Folienschicht 16 gebildet werden.
Bei Benutzung werden die Harnröhrenöffnung und der Kopf
des Penis aseptisch gemacht. Das Verschlußende 25 wird dann
geöffnet durch Aufreißen des versiegelten oberen Randes 25 a
und Zusammendrücken der Kanten 26, wodurch die obere Kammer
27 gebildet und freigelegt wird. Ein geeignetes Geliermittel
wird in die obere Kammer 27 gegeben und die Eichel des Penis
dann in die Kammer 27 eingeführt, bis sie in Kontakt kommt
mit den Winkeln 30 und 31, wodurch eine Orientierung und Aus
richtung der Harnröhre mit der Öffnung 27 erreicht wird. Der
Beutel 14 und der Katheter 11 werden dann so gehandhabt, daß
der Katheter 11 sich aus dem oberen Ende des Beutels heraus
erstreckt, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Diese Prozedur
eliminiert die Notwendigkeit einer direkten Berührung des
Katheters 11, da der Beutel so ausgelegt ist, daß er mit
seiner oberen Kammer 27 über den Kopf des Penis gebracht
werden kann. Da das Innere der Kammer 27 aseptisch ist,
wird die Sterilität der Katheterisierung gefördert bzw.
sichergestellt.
Es sei darauf hingewiesen, daß die oberen Winkel 30 und 31
aufeinanderzuweisen, aber in Abstumpfungen 34 und 35 enden,
die eine begrenzte Öffnung 37 definieren, durch die sich das
Katheterrohr 19 erstreckt. Um eine unbeabsichtigte Entfernung
des Katheters zu verhindern, ist eine Öffnung 37 in ihrer
Größe relativ zu dem vergrößerten, knollenartigen Ende 20
des Katheters reduziert, wodurch das Ende 20 nicht unab
sichtlich hindurchgezogen werden kann, wie es in Fig. 3
illustriert ist. Wenn männliche Patienten die Vorrichtung
benutzen, kann der Katheter durch den Beutel mit dem Zeige
finger und Daumen der einen Hand erfaßt werden, während der
Penis gegen die Winkel 30 und 31 innerhalb der oberen Kam
mer des Beutels gehalten wird. Der Patient oder Benutzer
kann leicht das Katheterrohr 19 in die Harnröhrenöffnung
und in die Harnröhre selbst einführen durch aufeinander
folgende Greif- und Loslaßbewegungen, durch die der Plastik
beutel 14 erst gewellt wird und dann wieder nach jeder Be
wegung in seine ursprüngliche Position zurückkehren kann.
Auf diese Weise wird der Katheter in die Harnröhre einge
führt, bis die Öffnung 22 des Katheterrohres in die Blase
eintritt und Urin in den Beutel zu fließen beginnt. Ein
Urinstrom kann so austreten, bis ein wesentlicher Teil der
Blase geleert worden ist. Wenn die Katheterisierung voll
endet ist oder wenn das maximal aufnehmbare Volumen in den
Beutel gelangt ist, entfernt der Patient oder Benutzer den
Katheter und den Beutel durch eine Auswärtsbewegung.
Eine Urinprobe geeigneten Volumens wird mehr oder weniger
automatisch für Laboratoriumsanalysen gesammelt. Zu diesem
Zweck sind zwei untere verschweißte Abschnitte 40 und 41
innerhalb und auf dem Beutel ausgebildet, indem beispiels
weise die Folienschichten 15 und 16 miteinander entlang
nach außen divergierender Linien 42 und 43 miteinander
versiegelt werden. Eine relativ schmale Öffnung 45 wird
dabei zwischen zwei gegenüberliegenden, hitzeversiegelten
Linien 46 und 47 geschaffen. In dem Durchgang zwischen
den Abschnitten 40 und 41 ist ein einteiliges, verschließ
bares, rohrförmiges Element 60 vorgesehen. In früheren
Auffangvorrichtungen war ein beweglicher Kanülenpfropfen
in der unteren Kammer 50 vorgesehen. Es war notwendig,
solch einen Pfropfen innerhalb des Beutels so zu manipu
lieren, daß er mit der schmalen Öffnung 45 ausgerichtet
war, und ihn dann axial zu bewegen, um den Durchgang ab
zudichten. Es wurde festgestellt, daß dieses eine schwierige
und aufgrund des Auslaufens von Flüssigkeit aus der oberen
Kammer 51 oft unangenehme Operation war. In vielen Fällen
ergab die Manipulation kleine Löcher in dem Beutel, was zu
einem Auslaufen des Beutels und einer Nichteinhaltung der
aseptischen Bedingungen führte.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, wird ein einteiliges,
rohrförmiges Element 60 verwendet, das eine durchgehende
Bohrung 62, einen vergrößerten, eine Schulter 66 bildenden
Abschnitt 64 und einen verringerten Halsteil 68 aufweist,
wobei der letztere bei dieser Ausbildung einen umlaufenden
Ring 70 aufweist, der zwischen den beiden Enden des Ab
schnittes 68 angeordnet ist. Integral mit dem Element 60
verbunden ist eine Verschlußklappe 72, die eine verschlos
sene Bohrung 74 mit einer Ringnut 76 aufweist, wobei die
Bohrung und die Nut komplementär zu dem Halsteil 68 und
dem Ring 70 sind. Das verschlossene Ende der Kappe 72 kann
einen seitlichen Flansch 78 aufweisen, an dessen einem
Ende ein scharnierartiger Streifen 80 befestigt ist, dessen
entgegengesetztes Ende mit dem vergrößerten Abschnitt 64
des Elementes 60 verbunden ist.
Während der Herstellung der Auffangvorrichtung 10 wird das Element
60 positioniert und unbeweglich gemacht durch Hitzever
siegeln der Winkel 40 und 41, wobei die durch den vergrößer
ten Abschnitt 64 gebildete Schulter 66 das Element relativ
zu den divergierenden Linien 42 und 43 lokalisiert und wei
terhin als ein Widerstand gegenüber dem Flüssigkeitsdruck
oder gebildeten Kopf wirkt, wenn die obere Kammer 51 gefüllt
ist oder wenn die Kappe 72 in ihre geschlossene Lage relativ
zu dem Abschnitt 64 gebracht wird.
Bei Benutzung der Auffangvorrichtung 10 gestattet das rohr
förmige Element 60 bei geöffneter Kappe, daß eine vorbestimmte
Flüssigkeitsmenge in das Probenreservoir fließt, das bei der
dargestellten Ausführungsform aus der unteren oder ersten
Kammer 50 besteht. Wenn die erste Kammer 50 gefüllt ist,
sammelt sich zusätzliche Flüssigkeit in einer realtiv dazu
oberen oder zweiten Kammer 51. Das gesamte gesammelte Flüs
sigkeitsvolumen kann mit hinreichender Genauigkeit durch
eine Volumenmaßskala bestimmt werden, die auf dem Beutel
markiert ist, wenn der Beutel in vertikaler Position gehal
ten wird, wie es in den Fig. 1-3 gezeigt ist.
Wenn die Entnahme einer Probe gewünscht wird, wird die Kappe
72 durch den Beutel hindurch in ihre geschlossene Position
gebracht, wie es in Fig. 5 dargestellt ist, die obere oder
zweite Kammer 51, der Katheter 11 und andere Teile der Vor
richtung können dann ausrangiert werden. Um dies zu tun,
wird die gesamte Auffangvorrichtung 10 vorzugsweise zu ei
nem entsprechenden Ort gebracht, wo die Flüssigkeit in der
zweiten Kammer 51 entleert wird. Der Patient oder Wärter
entfernt dann den Katheter 11 und den oberen Teil des Beu
tels 14 beispielsweise durch Abreißen oder Abschneiden ent
lang einer entsprechenden Trennlinie 90, die auf dem Beutel
markiert sein kann. Der untere Teil 91 der Vorrichtung, der
die gefüllte und versiegelte erste Kammer 50 enthält, kann
dann zum Labor gebracht werden zur Durchführung der Urin
analyse und für Kultur- und Empfindlichkeitstests zusammen
mit gewünschten Identifizierungsdaten wie dem Patientennamen
und irgendeiner Krankenhauszimmernummer.
In dem Labor entfernt ein Labortechniker die Verschluß
kappe 72 von dem Element 60. Nachdem die Flüssigkeitsprobe
entbehrlich geworden ist und die Tests durchgeführt worden
sind, kann der untere Teil 91 und irgendwelche nicht be
nutzte Flüssigkeit ausrangiert werden, wodurch kostpieli
ge Resterilisationsverfahren entfallen.
Claims (7)
1. Auffangvorrichtung (10) für Urin, mit einem Urethralkatheter
(11) und einem flexiblen Beutel (14), der durch seinen
Innenraum einschränkende, verschweißte Abschnitte (40, 41)
in eine erste (50) und eine zweite Kammer (51) unterteilt
wird, wobei die zweite Kammer den Urethralkatheter aufnimmt,
und einer Vorrichtung, mit der ein die beiden Kammern ver
bindender Durchgang wahlweise von außen über den Beutel dichtend geschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Durchgang ein einteiliges
Element (60) dichtend angeordnet ist, das mindestens einen
durchgehenden Kanal (62) aufweist und das Element (60) einen
Verschluß (72) aufweist, mit dem der Kanal
verschließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das einteilige Element (60) die Form eines Rohres aufweist,
mit Anlageflächen, die zur Halterung mit dem
Durchgang zusammenwirken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohr (60) an einem Ende eine Schulter (66) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schulter sich an einem Ende zu einem Halsteil (68) ver
jüngt und eine Verschlußkappe (72) über einen Streifen (80)
mit dem rohrförmigen Element (60) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zweite den Innenraum einschnürende Abschnitte (Winkel
30, 31) die zweite Kammer (51) unterteilen und eine zentrale
Öffnung (37) bilden, durch die der Katheter (11) zumindest
teilweise hindurchführbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katheter (11) mit Stoppeinrichtungen (Ende 20) ver
sehen ist, die ein völliges Herausziehen des Katheters aus
der zweiten Kammer (51) verhindern.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katheter ein im Durchmesser vergrößertes Ende (20) auf
weist.
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