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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum spanabhebenden Bearbeiten
und ein sich drehendes Schneidwerkzeug zu dessen Durchführung.
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Das spanabhebende Bearbeiten, wie es derzeit durchgeführt wird, mit
seiner in hohem Maße unnützen Kompression bzw. Verdichtung bzw. Druckaufwendung
sowie das Werkzeug zerstörenden Reibungshitze ist ein sehr unwirtschaftlicher Vorgang.
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Mit der vorliegenden Erfindung soll ein Verfahren zum spanabhebenden
Bearbeiten zur Verfügung gestellt werden, mit dem dieses Problem der Leistungsfähigkeit
angegangen wird, indem die Vorteile des reibungsverminderten, algeschützten Schneidens
und des adiabatischen Scherens kombiniert werden.
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Es wurde gefunden, daß alle Aspekte des spanabhebenden Bearbeitens
dadurch verbessert werden, daß man ein sich drehendes Schneidwerkzeug verwendet,
das mit hohen Geschwindigkeiten rotiert, während man einen Ölfilm in der Schneidzone
aufrechterhält. Unter diesen Bedingungen werden Maschinenkräfte und Leistungserfordernisse
wesentlich reduziert, die Lebensdauer des Werkzeugs wird wesentlich erhöht, und
es werden in hohem Maße nichtdeformierte Schnittoberflächen auf dem Werkstück erzielt.
Der Ölfilm kann durch Verwendung von radial angehobenen bzw. erhöhten Teilen oder
Erhöhungen auf dem Schneidwerkzeug oder durch Bewegen eines von Erhöhungen freien
Schneidwerkzeugs in einer hin- und hergehenden oder exzentrischen Bewegung eingeführt
werden.
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Auf diese Weise besteht die Erfindung in ihrer weitesten Form in einem
Verfahren zum spanabhebenden Bearbeiten, bei dem ein sich mit hoher Geschwindigkeit
drehendes Schneidwerkzeug benutzt wird, das eine Schneidkante hat, die von der Schnittlinie
bzw.
-stelle einer inneren konischen Oberfläche mit einer lußeren zylindrischen oder
konischen Oberfläche gebildet ist; dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß
ein Film aus Öl oder einem schmierenden Strömungsmittel in der Schneidzone und in
der Werkzeug-Span-Grenzfläche entwickelt bzw. hervorgerufen wird, indem man auf
dem Werkzeug eine Reihe von im Abstand voneinander befindlichen, radial angehobenen
bzw. erhöhen Teilen oder Erhöhungen vorsieht, die sich zur Schneidkante erstrecken,
oder indem man ein erhöhungsfreies, sich drehendes Schneidwerkzeug in einer hin-
und hergehenden oder exzentrischen Bewegung bewegt.
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In einer anderen Form besteht die Erfindung in einem Schneidwerkzeug,
das eine Schneidkante hat, die von der Schnittlinie bzw. -stelle einer inneren konischen
Oberfläche mit einer äu-Seren zylindrischen oder konischen Oberfläche gebildet ist,
und das sich dadurch auszeichnet, daß die äußere oder innere Oberfläche mit einer
Reihe von im Abstand voneinander befindlichen angehobenen bzw. erhöhten radialen
Teilen bzw. Bereichen oder Erhöhungen versehen ist, die sich zur Schneidkante erstrecken.
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Das sich drehende Schneidwerkzeug hat eine Schneidkante, die von der
Schnittlinie bzw. -stelle eines inneren Konus mit einer zylindrischen Oberfläche
gebildet wird, und die durch Einführen bzw. Vorsehen von radial erhöhten Teilen
bzw. Bereichen oder Erhöhungen abgewandelt ist, welche sich zur Werkzeugkante erstrecken.
Die resultierenden Wellungen werden ein sehr effektiver bzw. wirkungsvoller Weg,
durch den verstärkte Hertz'sche Schneidkräfte sichergestellt werden, wenn reichliche
bzw. ausgiebige Mengen von Mineralöl dynamisch in den Schneidbereich eingeführt
werden. Weiterhin kann durch Drehen dieses mit Erhöhungen versehenen Schneidwerkzeugs
mit Oberflächengeschwindigkeiten, die 40 m/sec (8000 ft/min) nahekommen, ein Scherband
erzeugt werden.
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Die Bezeichnung uElastohydrodynamiku bzw. "elastohydrodynamische Vorgänge"
kann dazu benutzt werden, den hydrodynamischen Schmiervorgang der hochbelasteten
Punkt- und Linienkontakte abzudecken bzw. zu charakterisieren, an denen eine elastische
Deformation des Festkarpermaterials wichtig ist. Es wurde gezeigt, daß viele dynamische
Kontakteinrichtungen in elastohydrodynamischen vorherrschenden Systemen arbeiten,
von denen man vorher annahm, daß nur Rand- bzw. Grenzschmierung auftreten kann.
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Obwohl die theoretischen und experimentellen elastohydrodynamischen
Hertz'schen Untersuchungen in weitem Umfang mit Roll-bzw. Wälzkontakten mit einigem
Gleiten befaßt waren, können die Ergebnisse extrapoliert werden, um die hohen bzw.
starken Gleitbedingungen bzw. -zustände abzudecken, die beim elastohydrodynamischen
Bearbeiten auftreten. Die scherbildenden, kompressiven Belastungen, die Filmdicke,
die Durchgangszeiten für das Öl, das durch die Schneidzonen hindurchgeht, und der
Reibungskoeffizient, die bei den Untersuchungen auftraten, erwiesen sich als repräsentativ
und in Übereinstiaung mit vorher veröffentlichten Arbeiten.
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Klassischerweise ist die Größenordnung der Hertz'schen Drucke, die
durch elastohydrodynamische Kontakte übertragen werden, in der Höhe von 1500 MPa
(100 tons/inch) mit theoretischen Drücken, die weit über dem Maximum liegen, das
aus den Druckspitzen resultiert. Die Oberflächengeschwindigkeiten durch die Kontakte
sind 3 bis 30 m/sec (102 bis 103 in/sec) mit Durchgangszeiten von 10 4 bis 10 5
sec, begleitet von einer elastischen Verschiebung der Festkörper, die das Zehn-
bis Hundertfache der nach sich gezogenen Ölfilmdicke beträgt.
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Weiterhin wird die Viskosität des Öles in der Kontaktzone, obwohl
sie exponentiell mit dem Druck zunimmt, durch die Temperaturwirkungen von der Scherung
und die eigentlichen bzw.
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inneren Wirkungen der Schergeschwindigkeit vermindert, so daß die
anfängliche Viskositit des Öles am Einlaß in diesem Falle der bestimmende Faktor
für die Filmdicke zwischen dem Schneidwerkzeug und dem Werkstück ist. Außerdem gilt,
da die minimale Filmdicke nur leicht von der elastischen Verschiebung des Werkstücks
abhängt, daß sie nahezu vollständig von der Geschwindigkeit abhängt. Bei den hohen
Gleitgeschwindigkeiten, die auftreten, nimmt die Filmdicke gegenüber dem üblichen
elastohydrodynamischen Roll- bzw. Wälzkontaktbereich um einen Faktor von 100 auf
etwa 0,03 mm (10 3 in) zu, und eine seitliche Leckage braucht angesichts der Tatsache,
daß das Öl eingeschlossen bzw. -gesperrt wird, wenn es die Kontaktzone durchquert,
nicht in Betracht gezogen zu werden.
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Obwohl di e die Gleitgeschwindigkeit erhöht wird, erfolgt keine Verminderung
der minimalen Filmdicke, da sie durch die Eingangsviskosität gesteuert wird, und
der Reibungskoeffizient nimmt auf einen konstanten Wert zwischen 0,02 und 0,03 bei
hohen Ölscherungsgeschwindigkeiten ab, und es kann angenommen werden, daß in der
reinen Scherung gearbeitet wird.
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Die hohen Hertzschen kompressiven Gleitbelastungen entwikkeln Scherbeanspruchungen,
die in einem Band gerade bzw. unmittelbar unterhalb der Oberfläche, die ideal für
das Metallschneiden und eine ~adiabatische" Scherung sind, ihre Spitze haben. Eine
adiabatische Scherung ermöglicht einen Bruch bei sehr niedrigen Beanspruchungen
bzw. Deformationen und reæultiert aus einer Energiekonzentration in einem schmalen
Band, und obwohl die Fließ- bzw. Streckspannung bei den hohen Beanspruchungs- bzw.
Deformationsraten bzw. -geschwindigkeiten scharf zunimmt, beginnt die adiabatische
Erhitzung, eine Erweichung zu erzeugen.
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Die Kombination niedriger Reibung und verminderter Scherkräfte ermöglicht
es, lamellare Späne von fast Jeder Abmessung zu erzeugen.
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Die Erfindung sei zu ihrem besseren Verständnis unter Bezugnahme auf
die Figuren 1 bis 9 der Zeichnung anhand einiger, besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine teilweise Aufrißansicht des operativen Teils
eines sich drehenden Schneidwerkzeugs gemäß der Erfindung; Fig. 2 eine Aufsicht
auf das operative Ende des Werkzeugs; Fig. 3 und 4 die Position des Werkzeugs relativ
zu dem Werkstück; Fig. 5 eine schematische Darstellung der Grenzflliche zwischen
dem Werkzeug und dem Werkstück, welche die ~Ölpressung bzw. -quetschungZ zeigt;
Fig. 6 eine schematische Darstellung, die ein innen mit Erhöhungen versehenes Schneidwerkzeug
nach der vorliegenden Erfindung in einer Fräsbetriebsweise veranschaulicht; Fig.
7 eine schematische Darstellung, die ein innen mit Erhöhungen versehenes Schneidwerkzeug
nach der vorliegenden Erfindung in einer Drehbetriebsweise veranschaulicht; Fig.
8 eine schematische Darstellung, die ein außen mit Erhöhungen versehenes Schneidwerkzeug
nach der vorliegenden Erfindung in einer Fräsbetriebsweise veranschaulicht; und
Fig. 9 eine schematische Darstellung, die ein hin- und hergehendes, glattes, rohrförmiges
Schneidwerkzeug in einer Bohrbetriebsweise zeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind die Dimensionen der Erhöhungen aus
Gründen der Klarheit hervorgehoben. In der tatsächlichen
Praxis
ist die Amplitude einer Erhöhung in der Größenordnung von 0,25 mm.
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Das in den Figuren 1 bis 5 gezeigte Werkzeug umfaßt ein zylindrisches
Teil 11 das an einem Ende mit einer Einrichtung (nicht dargestellt) zum Drehen desselben
um die Längsachse versehen ist. Das operative Ende des Werkzeugs ist mit einer inneren
konischen Ausnehmung 12 versehen, die mit einer Reihe von vier im Abstand voneinander
befindlichen, radial erhöhten Teilen oder Erhöhungen 13 versehen ist, welche sich
zur Schneidkante des Werkzeugs erstrecken. Ein geeignetes Schneidöl wird der Werkzeug-Werkstück-Grenzfläche
zugeführt, und zwar vorzugsweise durch einen Längskanal 14.
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Das Schneidwerkzeug wurde an einer B&D-Holzvorlageschneidemaschine
von 1,01385 PS und 21 000 Umdrehungen pro Minute angebracht, die Einheit auf einer
Universaifräsmaschine montiert und auf einer Stahiprobe ein Schnitt vom linearen
Frästyp ausgeführt (siehe Fig. 3 und 4). Die Pfeile A und B in Fig. 3 zeigen die
Drehrichtung des'Werkzeugs bzw. die Bewegungerichtung des Werkstücke W an. Dieser
anfängliche Schnitt und andere Stahl- und Aluminiumproben wurden einer mikroskopischen
Untersuchung (Reichert-Metallograph) unterworfen, die eine Art einer Spanbildung
erkennen ließ, bei der die Scheroberfläche fast vertikal mit Bezug auf eine horizontale
Schnittoberfliche ist, und zwar zusammen mit einem extrusions-bzw. verdrängungsartigen
Fluß unter rechten Winkeln. Diese Scherwirkung parallel zu der Oberfläche des Schneidwerkzeugs,
die sich ergebende kleinere Spandicke im Vergleich mit der Tiefe des Schnittes,
das Fehlen einer Spitzendeformation, und die in weitem Umfang nichtdeformierte,
bearbeitete Oberfläche zeigen die in hohem Maße verminderten Reibungskräfte an,
die in der vom Ölfilm geschützten Schneidzone vorhanden sind, und zwar zusammen
mit einem Fluß des Metalls, der eine adiabatische Erhitzung anzeigt.
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Es wurden dann quantitative Untersuchungen ausgeführt, indem 6063-T5-Aluminiumstangenmaterial
an einen Kistler-Wandler angeschraubt wurde, der seinerseits am Bett der Fräsmaschine
befestigt wurde. Die Ausgangssignale wurden nach Verstärkung am Schirm eines Digitaloszilloskops
abgelesen.
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Das aus Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt bestehende, mit vier Erhöhungen
versehene Schneidwerkzeug wurde dann geschärft, und zwar mit einer Anflachung auf
der Reliefoberfläche, um die Wirkung der hydrodynamischen Abstützung bzw.
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des hydrodynamischen Wiederhalls zu beobachten, und eine scharfe Messerkante
wurde bis zu einem leicht stumpfen Zustand gehont.
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Es wurde ein gleichartiges glattes Schneidwerkzeug ohne Erhöhungen
hergestellt, und dann wurden die Schnitte der gleichen Abmessungen zu Vergleichszwecken
unter Verwendung der beiden Schneidwerkzeuge ausgöführt.
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Zunächst hatte das mit vier Erhöhungen versehene Schneidwerkzeug,
wenn der Schnitt mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 850 mm/min erfolgte, die
folgenden maximalen Kräfte: x - 135N 50N, worin y die Kraft ln-der Richtung des
Fräsmaschinentischvorschubs und parallel hierzu war, während die x-Richtung rechtwinklig
hierzu und parallel zum Tisch verlief. Zu dieser Zeit wurden die Ablesungen in der
vertikalen Richtung z nicht durchgeführt, weil der Bereich auf zwei Kanäle beschränkt
war.
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Jedoch zeigten frühere Ablesungen Werte, die etwa gleich der Hälfte
der y-Ablesungen waren.
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Dieser Schnitt wurde mit einem Reichert-Metallographen untersucht,
indem eine Reihe von Mikrophotographien über den Span in dem Bereich ausgeführt
wurden, der die Scherzone bei regulärem Einzelkantenschnitt darstellen wurde. Wiederum
waren die vorher erwähnte vertikale Scherung, das Fehlen einer Spitzendeformation
und die glatte bearbeitete Oberfläche ohne Kristalldeformation ersichtlich.
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Eine nachfolgende Untersuchung dieser Schnittspanoberfläche mit einem
Abtastelektronenmikroskop zeigte eine Lamellenschnittoberfläche, die bei weiterer
Vergrößerung das nichtduktile Scherband gerade unterhalb der Oberfläche, bei der
man erwartete, daß sie mit einer wadiabatischenw Scherung versehen ist, erkennen
ließ. Das zeigte ebenfalls die Höhe des Schnittes, der durch die anfängliche Hertz'sche
Kompressivkraft betrieben wurde.
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Das glatte Schneidwerkzeug, hielt, wenn es rotiert wurde, einen Ölfilm
für kleinere Schnitte und Vorschubgeschwindigkeiten aufrecht, wobei die Kräfte nur
etwas höher als für das mit Erhöhungen versehene Schneidwerkzeug waren, obwohl die
x- und y-Rrafte umgekehrt wurden. Diese Fähigkeit, einen olfilm aufrechtzuerhalten,
ergab sich, wie durch nachfolgende Wendetests gezeigt werden konnte, von der leichten
Exzentrizität in dem Schneidwerkzeug. Die Umkehr der x- und y-Kräfte zeigte, daß
der resultierende Kraftvektor, obwohl noch in dem gleichen Quadranten, mehr in Reihe
bzw. in Linie mit der Richtung des Tischvorschubs rotierte. Das erwartete Phänomen
ist, wenn man nun den Span betrachtet, die Erhöhung. Die längere Durchgangszeit
des Öles unter Druck bewirkte, daß es ausfiel und eine schwarze Spur auf dem Span
parallel zu der in Laufrichtung hinteren Kante der Schneidoberfläche zurückließ.
Infolgedessen besteht die Erfindung in einer anderen Form in einem Hochgeschwindigkeitsdrehwerkzeug,
das exzentrisch rotiert, um den Ölfilm unter Schneidbedingungen zu halten. Wenn
der Schnitt von der gleichen Abmessung wie vorher unter Verwendung dieses rotierenden
glatten Schneidwerkzeugs
durchgeführt wurde, dann fiel der Film
nach einer anfänglichen Anzeige einer niedrigen Kraft aus, und das Schneidwerkzeug
rutschte ab bzw. lief sich fest. und bildete einen Span, wobei sich folgende Kraftablesungen
ergaben: x . 1260N y - 4500N.
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Diese waren in Ubereinstimmung mit Ablesungen, die vorher für das
sich nichtdrehende, glatte Schneidwerkzeug erhalten worden waren, als dieses dazu
verwendet wurde, einen gleichartig bemessenen linearen Schnitt durchzuführen.
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Wiederum wurde eine Untersuchung des Spans mit einem Reichert-Metallographen
durchgeführt, und diese zeigte die gut definierte Scherzone, die starke Spitzendeformation
und die deformierte bearbeitete Oberfläche, wie beim Einzelkantenschneiden erwartet.
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Zum Zwecke eines weiteren Vergleichs wurde gefunden, daß sich die
resultierende Kraft, die sich nach der Standardenergiegleichungstechnik für einen
äquivalenten Schnitt auf bzw. an Aluminium ergibt, ungefähr 3OZON ist.
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Zum Zwecke einer qualitativen Analyse wurden Schnitte erfolgreich
in Aluminium ausgeführt, und zwar bis zur vollen Tiefe der Arbeitsoberfläche des
mit Erhöhungen versehenen Schneidwerkzeugs bei 820 mm/min, dem maximalen Vorschub
der Fräsmaschine. Außerdem wurden Stahlschnitte unter Verwendung des rotierenden,
mit Erhöhungen versehenen Schneidwerkzeugs durchgeführt, die eine Fräsmaschine zum
Festlaufen brachten, wenn versucht wurde, äquivalente Schnitte unter Verwendung
des sich nicht drehenden, glatten Schneidwerkzeugs als Schneidwerkzeug auszuführen.
Eine Untersuchung des Schnittes des mit Erhöhungen versehenen Schneidwerkzeugs mit
einem Reichert-Metallographen
zeigte eine fast vertikale Scherebene
und das niedrige Bahnzu-Schneidtiefen-Verhältnis, das bei einem Schneiden mit geringer
Reibung in Vergleich mit der nahezu horizontalen Scherebene des festgelaufenen Schnittes
erwartet werden konnte.
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Bei einer.Untersuchung der Kante der Schneidoberfläche der Stahlapäne
mit dem Elektronenmikroskop wurden Anzeigen von laminierter Scherung ersichtlich.
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Ein Vergleich der geschnittenen Stahloberflächen zeigte die Verbesserung
von einem rauhen Oberflächenschnitt, der unter fast Festlaufbedingungen mit einer
intermittierenden Schneidölzuführung durchgeführt wurde, zu einer glatten Oberfläche,
die mit hydrodynamischer Schmierung, hauptsächlich zwischen dem Span und der Werkzeugoberfläche,
hergestellt wurde. Eine weitere Verfeinerung der Schnittoberfläche wurde dadurch
erzielt, daß eine Anflachung zum Schneidwerkzeug zum Zwecke einer zusätzlichen hydrodynamischen
AbstUtzung zwischen dem Schneidwerkzeug und dem Werkstück hinzugefügt wurde.
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Es wurde ein Versuch mit Drehen nach Drehbankart gemacht, und zwar
unter Benutzung der Fräsmaschine und der Vorlageschneidmaschine. Von dem mit Erhöhungen
versehenen Schneidwerkzeug wurden unterbrochene Späne mit der erwarteten Lamellenstruktur
erhalten, wenn Spanschnitte versucht wurden.
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Es wurde ein kontinuierlicher, dünner Span erhalten, indem ein leichter
Schnitt durchgeführt wurde, wobei das glatte Schneidwerkzeug auf einer Aluminiumstange
von 25 mm Durchmesser mit einer Geschwindigkeit von 150 Umdrehungen pro Minute rotierte
und mit einem Vorschub von 95 mm/min bewegt wurde.
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Die Vibration in dem System ließ sich durch eine Eins-pro-Umdrehung-Stroboskopeinlage
auf bzw. in der Schneidoberfläche offenbaren, sowie durch die erhaltenen zyklischen
Kraftablesungen bzw. -anzeigen.
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y = + 49N - 47N x , + 148N - 258N Hier verläuft die y-Koordinate
auf und die x-Koordinate unter rechten Winkeln zu der Achse der Vorlageschneidmaschine,
die unter 18,50 zu der Einspannvorrichtungsstirnfläche verkantet und auf einem solchen
Niveau war, daß sich ein negativer Schneidwerkzeugoberseitenansatzwinkel ergab.
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Die Schwingung hielt offensichtlich den Ölfilm aufrecht, da ein nachfolgender,
am Rande zackig ausgeschnittener Schnitt, der sich durch die Verwendung des glatten
Schneidwerkzeugs in der nichtrotierenden Betriebsweise bei gleicher Zufuhr von Schneidöl
ergab, Kräfte entwickelte.
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x s - 345N - 325N y = + 1575N 710N Diese Kräfte sind etwa so, wie
sie von einem runden, mit einer Nase versehenen Werkzeug beim regulären Drehen erwartet
werden.
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Von der obigen Reihe von Untersuchungen läßt sich folgern, daß das
mit hoher Geschwindigkeit rotierende, mit Erhöhungen versehene oder ein exzentrisches
Schneidwerkzeug die folgenden Vorteile hat:
(1) Eine Verminderung
der Reibung zwischen dem Werkzeug und dem Span und dem Werkzeug und dem Werkstück.
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(2) Die Schneidkräfte und der Stromverbrauch bzw. die aufzuwendende
Leistung werden vermindert.
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(3) Für schwere Schnitte können leichtere Werkzeugmaschinen bzw.
Maschinenwerkzeuge verwendet werden.
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(4) Die Lebensdauer des Werkzeugs wird verlängert.
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(5) Die Werkstückoberfläche, die durch Bearbeitung mit diesem Verfahren
erzeugt wird, hat eine niedrige plastische Restbeanspruchung, eine gute Endbearbeitung,
weniger metallurgische Beschädigungen, und sie ist gegen Ermüdung widerstandsfähiger
und als Oberflächen, die durch konventionelle Bearbeitungsverfahren erzeugt werden.
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(6) Es werden Kräfte in der Werkstückzone sichergestellt, die hoch
genug sind, daß ein Metallfluß von bzw. aufgrund einer adiabatischen Erhitzung erzielt
wird.
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Es seien nun einige Anwendungen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die Fig. 6 bis 9 der Zeichnung näher erläutert.
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In Fig. 6 der Zeichnung hat das Schneidwerkzeug 21 eine äußere zylindrische
Oberfläche 22 und eine innere konische Oberfläche 23. Eine Abstützungsanflächung
24 ist an der Verbindungsstelle der beiden Oberflächen vorgesehen und außerdem ein
mittiger Ölkanal 25. Die innere konische Oberfläche ist mit einer Reihe von im Abstand
voneinander vorgesehenen Erhöhungen 26 versehen, die sich zu der Schneidkante erstrekken.
Das Schneidwerkzeug ist im Fräsbetriebszustand gezeigt, wobei es in der Richtung
rotiert wird, die durch den Pfeil A
angedeutet ist, und wobei ferner
das Werkstück W relativ zu dem Schneidwerkzeug in der Richtung bewegt wird, die
durch den Pfeil B angedeutet ist. Mit C ist die Schneidoberfläche und mit D der
erzeugte Span bezeichnet.
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Das in Fig. 7 in einer Dreh- bzw. Abdrehbetriebsweise gezeigte Schneidwerkzeug
31 hat eine konische innere Oberfläche 32 und eine konische äußere Oberfläche 33.
Die innere Oberflache hat eine Reihe von Erhöhungen 34, die darauf ausgebildet sind,
diese Erhöhungen erstrecken sich zu der Schneidkante. Das Schneidwerkzeug hat einen
Ölkanal 35 und dreht sich in der durch den Pfeil A angedeuteten Richtung, während
sich das Werkstück W in der durch den Pfeil B angedeuteten Richtung dreht. Die Schnittoberfläche
ist mit C und der Span mit D bezeichnet.
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Es sei nun auf Fig. 8 Bezug genommen, in der ein Schneidwerkzeug 41
in einer Frlsbetriebsweise gezeigt ist, wobei sich das Schneidwerkzeug in der durch
den Pfeil A angedeuteten Richtung dreht, während sich das Werkstück W in der durch
den Pfeil B angedeuteten Richtung relativ zu dem Schneidwerkzeug bewegt. Das Schneidwerkzeug
hat eine äußere konische Oberfläche 42, die mit einer Reihe von im Abstand voneinander
vorgesehenen Erhöhungen 43 versehen ist, welche sich zur Schneidkante erstrecken.
Durch eine Leitung 44 wird Öl zur Schneidkante zugeführt. Die Schnittoberfliche
ist mit C bezeichnet, und der von dem Schneidwerkzeug erzeugte Span ist mit D bezeichnet.
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Die Fig. 9 zeigt ein Schneidwerkzeug 51 in einer Bohrbetriebsweise
relativ zu einem Werkstück W, das sich in der von dem Pfeil B angedeuteten Richtung
dreht, während sich das Schneidwerkzeug in der von dem Pfeil A angedeuteten Richtung
dreht.
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Das Schneidwerkzeug 51 ist ein dünnwandiges, rohrförmiges Schneidwerkzeug
mit einer V-förmigen Schneidkante 52, und es wird längs seiner Drehachse hin- und
herbewegt, wie durch den
Pfeil E angedeutet. Die Schnittoberfläche
des Werkstücks ist mit C und der Span mit D bezeichnet.
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Ende der Beschreibung.