DE2935458C2 - Verfahren zur Herstellung isolierter Wickeldrähte durch Extrusion von Thermoplasten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung isolierter Wickeldrähte durch Extrusion von ThermoplastenInfo
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Description
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25
IO
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von isolierten Wickeldrähten
durch Extrusion von Thermoplasten.
Lackisolierte Wickeldrähte, sogenannte »Lackdrähte«,
sind in der Deutschen Norm DIN 46 435 von April 1977 genau charakterisiert. Sie kommen in großem
Umfang im Elektromaschinenbau, Transformatorenbau und in der Elektronik zum Einsatz.
Das Leitermetall, vorzugsweise Kupfer oder Aluminium,
ist mit einei dünnen, jedoch mechanisch und thermisch äußerst widerstandsfähigen Kunstharzlackschicht
isoliert.
Die Herstellung derartiger Lackdrähte erfolgt auf Drahtlackiermascliinen durch mehrfaches kontinuierliches
Auftragen eines Drahtlackes auf den Metalldraht. Im Hinblick auf die Schädlichkeit der in dem Drahtlack
enthaltenden Lösungsmittel und auf die sich daraus ergebenden Umweltprobleme werden zur Drahtlackierung
auch schon Drahtlack-Dispersionen und wäßrige Lösungen von Drahtlackharzen sowie auch Harzschmelzen
eingesetzt.
Alle diese bekannten Verfahren sind durch die damit erreichbaren verhältnismäßig niedrigen \bzugsgeschwindigkeiten
jedoch recht arbeits- und zeitaufwen- j-s
Aus der Kabelindustrie ist seit langem die Extrusion von Thermoplasten zur dickwandigen Ummantelung
elektrischer Leiterbündel sowie zur Herstellung von Leitungsdrähten bekannt.
Aus der DE-OS 26 38 763 ist ein Verfahren zur Herstellung von lackisolierten Wickeldrähten durch
Extrusion von teilkristallinen thermoplastischen Polykondensaten mit Kristallitschmclzpunkten oberhalb
170 C. vorzugsweise oberhalb 250° C. bekannt.
Nachteilig bei diesen teilkristallinen Polykondensaten,
insbesondere bei Polyethylenterephthalaten ist — wie erst neuerdings festgestellt wurde — die Neigung
der Thermoplastbcschichtung zur Rißbildung.
Nach einer l.agerzeit von wenigen Tagen bis zu
mehreren Wochen bilden sich vorzugsweise n-ich dem
Umspulen der beschichteten Drähte oberflächlich feine, konzentrisch verlaufende Risse aus. die offenbar auf
nachträgliche Kristallisation- und dnmit Schrumpfungsprozesse des Polymeren zurückzuführen sind.
Es liegt auf der Hand, daß diese Risse, auch wenn sie
nicht bis auf die Metalloberfläche durchgehen, eine gewisse Beeinträchtigung einiger Eigenschaften der
Wickeldrähte darstellen.
Aufgabe der Erfindung war es. die Extrusion von Thermoplasten zur Herstellung von Wickeldrähten so
zu verbessern,daß keine Rißbildung mehr auftritt.
Diese Aufgabe wurde gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von isolierten Wickeldrähten durch Aufcx^
midieren von Polyethylenterephthalat, das dadurch gekennzeichnet ist, daß mit 5 bis 15 Gew.-% Titandioxid
gefüllte Polyethylenlerephthalate eingesetzt werden.
Obwohl der Zusatz Von Titandioxid zu Kunststoffen
aus der US-PS 32 87 489 zu einem anderen Zweck bekannt ist, war es überraschend und in keiner Weise
vorhersehbar, daß durch Einarbeitung von Titandioxid in Polyethylenterephthalat die Tendenz der damit
beschichteten Drähte zur RiQbildung merklich verringert wird. Bei einem Titandioxidgehalt oberhalb von
5 Gew.-°/o über einen längeren Beobachtungszeitraum wird die Rißbildung sogar völlig verhindert
Dieser Befund ist umso überraschender, da andere Zusätze, wie z. B. Talkum, Kaolin. Bariumsulfat, keinen
diesbezüglichen Effekt erkennen ließen.
So waren beispielsweise mit Polyethylenterenphtha-Iat
beschichtete Drähte mit einem Titandioxid-Gehalt von 4 Gew.-% und 5 Gew.-% nach einem Beobachtungszeitraum
von 10 Tagen noch in Ordnung, bei erneuter Begutachtung nach weiteren 65 Tagen zeigte
die Beschichtung jedoch schwach ausgeprägte feine Haarrisse.
Mit 6 Gew.-% und 7 Gew.-% TitandioiJ·.'· war die
Beschichtung im gleichen Beobachtungszeitraum noch völlig in Ordnung, mit 8Gew.-%, I0Gew.-%.
15 Gew.-% und 30 Gew.-% Titandioxid darüber hinaus auch nach einem Beobachiungszeiiraum von über 200
Tagen.
Aus dem Vorgenannten ergibt sich also die Notwendigkeit eines Mindestzusa'zes von 5 Gew.-%
Titandioxid. Vom Standpunkt der Rißbildung aus gesehen ist eine obere Grenze des Titandioxid-Gehaltes
nicht ersichtlich. Da jedoch bei zu hohen Titandioxid-Gehalten Filminhomogenitäten auftreten, die u.a. zum
Abfall der Durchschlagspannung führen, sollte der Titandioxid-Gehalt auf max. 15Gew.-% begrenzt
werden.
Als Polyethylenterephthalat können praktisch alle in der Faser- und Kunststoffindustrie üblichen aus
Terephthalsäure bzw. Dimethylterephthalat und Äthylenglykol hergestellten Typen Verwendung finden.
Weiterhin kommen als Titandioxid die handelsüblichen Rutil- und Analas-Typen. wie sie zur Einfärbung von
Kunststoffen und Lacken verwendet werden, zum Einsatz. Die Einarbeitung des Titandioxids in Polyethylenterephthalat
erfolgt zweckmäßigerweise auf Mischextrudern.
Polyethylenterephthalat (relative Viskosität IJ3.
K-Wert nach Fikentscher 52, Schmelzpunkt nach DTA 255" C">
mit 8% Titandioxid (Anatas-Typ. Kronos AV der Firma Kronos Titan GmbH) wurde in den
Einfüllstutzen eines in der DEOS 27 28 883 im Detail beschriebenen Extruders eingegeben.
Die Extrudertemperaturen vom Einlauf bis zur Düse
berugen an den einzelnen Temperaturmeßstellen 240" C/250" C/2MT C/270" C/27OC C727O0 C/280" C.
Zum Einsatz gelangte weichgeglühter Kupferdraht von 0.4 mm Durchmesser, der über einn Abspulvorrichtung
zunächst eine Vorheizstrecke und nach Passieren der Beschichtungszone im Extruderkopf eine Abstreiferdüse,
die die Schichtdicke reguliert, durchlief.
*' Bestimmung der relativen Viskosität einer Lösung .des Polyelhylcnterephthalats(0,5 g) in 100 mi eines
Lösungsmittels bestehend aus 3 Teilen Phenol und 2Teilen (!--Dichlorbenzol bei"25°C mil Hilfe eines
Ubbelohde Viskosimeter la. Der sogenannte K'Wert wird nach Fikentscher aus der relativen
Viskosität berechnet
Nach Passieren einer Kühlstrecke wurde der beschichtete Draht aufgespult; die Abzugsgeschwindigkeit
betrug 200 m/min. Die aufgetragene Gesamtschichtdicke betrug 31 μηι und entsprach somit Grad I
nach DIN 46 435 vom April 1977.
Eigenschaften des Wickeldrahtes:
Sofern nicht anders vermerkt alle Werte gemäß DIN
46 453, Blatt 1, von April 1977. | H |
Härte | |
Resthärte nach Einwirkung | |
folgender Stoffe (jeweils | |
30min/60°C) | HB |
Äthanol | HB |
Benzol | H |
Wasser | |
Erweichungstemperatur | 2500C |
(»Wärmedruck«) | in Ordnung |
Haftung beim Reißen | Nach linearer Deh |
Haftung und Dehnbarkeit | nung von 20% und |
Wickeln | |
um den eigenen | |
Schabekraft
Wärmeschock
Wärmeschock
(nach Wickeln um den
eigenen Durchmesser)
Durchschlagspannung (Twist)
Durchschlagspannung (Twist)
b--i Normaltemperatur
bei 1500C
nach 96 h bei 93% rel.
Luftfeuchtigkeit
Verzinnbarkeitbei375°C
Verzinnbarkeitbei375°C
Durchmesser: in Ordnung 4,ON
bei 2000C in Ordnung
4,OkV 3,9 kV
3.OkV 2-3 sec
Die Beschichtung war glatt und wies — auch nach
π erfolgtem Umspulen — keine Risse auf (Beobachtungszeitraum 210 Tage).
In -,eiteren Versuchen kam Polyethylenterephthalat
mit 4 Gew.-%, 5 Gew.-%, 6 Gew.-%, 7 Gew.-%, 10Gew.-%und 15 Gew.-% Titandioxid zum Einsatz.
2i> Die Herstellung der isolierten Wickeldrähte erfoigte
unter den gleichen Bedingungen wie oben beschrieben.
Die Abhängigkeit der Rißbildungstendenz vom Titandioxid-Gehait ist aus der Testbeschreibung zu
entnehmen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von isolierten Wickeldrähten durch Aufexirudieren von Polyethylenterephthalat, dadurch gekennzeichnet, daß mit 5 bis 15 Gew.-% Titandioxid gefüllte Polyethylen terephthalate eingesetzt werden.
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