DE2934319C2 - Verfahren zur Herstellung einer sogenannten nassen Zylinderlaufbüchse für flüssiggekühlte Motoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer sogenannten nassen Zylinderlaufbüchse für flüssiggekühlte MotorenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach " dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei flüssiggekühlten Motoren, z. B. Dieselmotoren, wird eine sogenannte nasse Zylinderlaufbüchse in eine
Zylinderbohrung eines Zylinderblockes so eingesetzt, daß ein Kühlwassermantel zur Kühlung des Wassers
zwischen dem Block und der Laufbüchse entsteht. Bei derartigen Motoren werden O-Ringe in Aussparungen
auf einer vorspringenden Wand der Zylinderbohrung eingesetzt, die den Kühlwassermantel abdichten und ein
Austreten des Kühlwassers in einen Ölfänger verhindem. Die Zylinderlaufbüchse solcher Motoren hat die
Neigung, sich aufgrund des hohen, bei der Kraftstoffverbrennung auftretenden Druckes während des Betriebes
auszuheulen oder in der Zylinderbohrung aufgrund der hin- und hergehenden Bewegung des Kolbens zu
vibrieren. Dann treten Kavitationen im Kühlwasser des Mantels auf, die zu Ermüdungserscheinungen der
Zylinderlaufbüchse führen und die die Korrosion beschleunigen. Ist die Zylinderlaufbüchse in erheblichem
Maße korrodiert, hat sie nur eine geringe mechanische Festigkeit und eine kurze Lebensdauer.
Insbesondere treten die Kavitationserscheinungen umso mehr auf, je enger der Spalt zwischen der
vorspringenden Wand in der Bohrung und der Zylinderlaufbüchse ist.
Es ist aus der GB-PS 12 63 507 sowie den US-PS 34 03 661, 30 18 765 und 27 83 749 bekannt, sogenannte
nasse Zylinderlaufbüchsen für flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem vollständig gehärteten Belag, auf
dessen Außenfläche ein bandförmiger Überzug aus polymerern Material aufgebracht ist, zu versehen. Diese
Art von Überzug hat jedoch nicht den gewünschten Abdichteffekt, da er einen dünnen Spalt zwischen den
Überzug und der inneren Oberfläche des Zylinderblokkes ergibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Verfahren der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden und auszugestalten,
daß das Auftreten von Kavitationserscheinungen verhindert wird und daß eine einwandfreie
Abdichtung zwischen der nassen Zylinderlaufbüchse und dem Kurbelgehäuse erzielt wird.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand des Anspruches 2,
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die mit bandförmiger Abdichtung versehene Zylinderlaufbuchse
für flüssigkeitsgekühlte Motoren, die auf die Außenfläche der Zylinderlaufbüchse aufgebracht wird,
auf besonders einfache Weise hergestellt werden. Das Abdichtband weist ein aus zwei Schichten bestehendes
Laminat aus Silikonharz auf, wobei die innere Schicht aus vollständig ausgehärtetem Harz und die äußere
Schicht aus halbgehärtetem Harz besteht Damit werden ausgezeichnete Abdichteigenschaften erzielt
Aufgrund der besonders guten Eigenschaften in Hinblick auf Elastizität, Widerstand gegen Vibrationen,
gegen Wärme und Feuchtigkeit des gehärteten Silikonharzes aufgrund des dreidimensionalen Netzwerkes
kann die Abdichtung den Vibrationen bzw. Schwingungen der Kolbenbewegungen oder der hohen
Verbrennungstemperatur bei der Kraftstoffverbrennung zur Abdichtung des Spaltes in hohem Maße
widerstehen. Wenn die Abdichtung in Verbindung mit O-Ringen verwendet wird, läßt sich der Abdichteffekt
noch verbessern.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Zylinderlaufbüchse gewährleistet aufgrund des
aus zwei Schichten bestehenden Laminats eine einwandfreie Abdichtung des Spaltes zwischen der
Außenfläche der Zylinderlaufbüchse und der vorspringenden Wand des Zylinderblockes, um ein Abfließen
von Kühlwasser aus dem Kühlwassermantel in das Kurbelgehäuse zu verringern und das Auftreten von
Kavitationserscheinungen zu verhindern.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Schnittansichten bekannter Zylinderbüchsen
von flüssiggekühlten Motoren,
F i g. 3 eine Schnittansicht durch eine Zylinderbüchse
nach der Erfindung,
F i g. 4 in vergrößertem Maßstab eine Schnittansicht der bandförmigen Abdichtung nach F i g. 3, und
F i g. 5 eine Schnittansicht einer Zylinderbüchse, in
eine Zylinderbohrung eingesetzt.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Zylinderblock, mit 2 eine Zylinderbohrung und mit 3 eine Zylinderlaufbüchse
dargestellt. Mit 4 ist ein Mantel für Kühlwasser zwischen dem Zylinderblock 1 und der Zylinderlaufbüchse
3 bezeichnet. In Aussparungen einer vorspringenden Wand 5 der Zylinderbohrung 2 sind zwei
O-Ringe 6 eingesetzt, die den Kühlwassermantel abdichten und ein Austreten des Kühlwassers in einen
Ölfänger (nicht dargestellt) verhindern.
Die Zylinderlaufbüchse 3 eines solchen Motors tendiert während des Betriebes zu einem Ausbuchten
aufgrund des bei der Verbrennung von Kraftstoff auftretenden Druckes, oder zum Vibrieren in der
Zylinderbohrung 2 aufgrund der Hin- und Herbewegung des Kolbens. Dies gibt Anlaß zur Entstehung von
Hohlräumen im Kühlwasser des Kühlwassermantels 4, die zu Ermüdungserscheinungen der Zylinderlaufbüchse
3 führen und die die Korrosion der Zylinderlaufbüchse 3
beschleunigen. Wenn die Zylinderlaufbüchse 3 korrodiert ist, besitzt sie eine geringe mechanische Festigkeit
und kurze Lebensdauer. Insbesondere treten umso mehr Hohlräume auf, je enger der Spalt 7 zwischen der
vorspringenden Wand 5 in der Zylinderbohrung 2 und der Zylinderlaufbüchse 3 ist.
Ferner unterliegen die O-Ringe 6 aufgrund von Vibrationen der Zylinderlaufbuchse 3 einem Verschleiß,
und das Kühlwasser im Kühlwassermantel 4 gelangt in den ölfänger oder in den Kurbelkasien (nicht
dargestellt). Diesen O-Ringen ist, wie in Fig.2
dargestellt, eine Abdichtung 8, z. B. aus synthetischen
Harzen, zugeordnet, die in dem Spalt 7 um die Eintrittsstelle herum angeordnet ist
Nach den Fi g. 3 bis 5 ist eine Zylinderlaufbüchse 10
teilweise mit Silikonharz auf der äußeren Oberfläche 10a versehen, um eine bandförmige Abdichtung A zu
erzielen. Vor der Durchführung dieses Harzüberzugsvorganges soll der zu überziehende Bereich auf der
Außenfläche 10a der Zylinderlaufbüchse festgelegt werden, die einem Eintrittsteil 15a eines Spaltes 15
entspricht, der zwischen der Zylinderlaufbüchse 10 und
siner vorspringenden Wand 14 ausgebildet ist, wenn die Zylinderlaufbuchse 10 in eine Zylinderbohrung 13 eines
Zylinderblockes 12 eingesetzt wird. Die Außenfläche XOa ist dann mit HiJfe eines Abdeckbandes abgedeckt,
das den bandförmigen Bereich unabgedeckt läßt, an welchem ein Silikonharz mit einer Dicke von 50 bis
100 Mäkron aufgebracht wird.
Solche Silikonharze sind vorzugsweise Organo-Polysiloxan-Zusammensetzungen,
die ein Härtemittel wie Organotinkomponenten, z. B. Zinnlaurat, ein Silankopplungsmittel
zur Verbesserung der Hafteigenschaften, und einen Platinkatalysator enthalten. Nach dem
Abstreifen des Abdeckbandes wird das Silikonharz auf eine Temperatur von etwa 1200C ca. eine Stunde lang
erhitzt und ausgehärtet, so daß ein vollständig ausgehärtetes Harz 11 entsteht. Somit wird die
Zylinderlaufbüchse 10 mit dem ausgehärteten bandförmigen Harz 11 umkleidet. Der Ausdruck »vollständig
ausgehärtet« bedeutet einen elastischen Zustand wie Gummi. Dann wird das gleiche Silikonharz auf das
vollständig ausgehärtete Harz bis zu einer Dicke von etwa 700 bis 800 Mikron aufgebracht und so weit
ausgehärtet, daß es ein halbausgehärtetes Harz 16 bildet Der Ausdruck »halbausgehärtet« bedeutet einen
solchen Zustand, daß das Harz keine Rückstellung bei Aufbringen eines Fingerdruckes zeigt, aber auch nicht,
mehr am Finger haftet Ein solcher halbgehärteter Zustand kann dadurch erzielt werden, daß das Harz in
der Atmosphäre bei Raumtemperatur mindestens 24 Stunden stehen gelassen wird. Beide Harze, nämlich
das vollständig ausgehärtete und das halbgehärtete Harz ergeben ein aus zwei Schichten bestehendes
Laminat A, in welchem zwei Harze fest miteinander verbunden sind. Das Laminat A ist dicker als der Spalt
15.
In Fig.5 sind mit 17 und 18 ein Kühlwassermantel und die O-Ringe bezeichnet
Die mit Abdichtband versehene Zylinderlaufbuchse wird in der nachstehend beschriebenen Weise hergestellt.
Zuerst wird die Zylinderlaufbüchse 10 in die Zylinderbohrung 13 des Zylinderblocks 12 eingesetzt.
Da das Laminat A auf der Außenfläche 10a dicker ist als der Spalt 15, wird die Oberfläche des haJbgehärteten
Harzes 16 durch die vorspringende Wand 14 abgeschabt und um den Eintrittsteil 15a herum angehoben, wenn die
Zylinderlaufbüchse 10 in die Zylinderbohrung 13 eingesetzt wird, wodurch der Eintrittsteil 15a abgedichtet
wird. Das Harz 11 ist vollständig ausgehärtet worden und haftet fest an der Außenfläche 10a an, es wird
deshalb nicht abgeschabt oder angehoben.
Das halbgehärtete Harz 16 wird allmählich durch das Kühlwasser ausgehärtet, das im Kühlwassermantel 17
im Betrieb aufgeheizt wird, und das aus zwei Schichten bestehende Laminat A bildet einen vollständig ausgehärteten
Monobelag (Abdichtung B). Die Abdichtung B haftet an der Zylinderlaufbüchse 10 und dem Zylinderblock
13 fest an. Das das Laminat A den Raum um den Eintrittsteil 15a ausfüllt und ausgehärtet wird, hat die
resultierende Abdichtung B einen ausgezeichneten Abdichteffekt, der in Verbindung mit den O-Ringen 18
noch verbessert wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer sog. nassen Zylinderlaufbüchse für flüssiggekühlte Motoren,
wobei ein bandförmiger Überzug aus einem polymeren Material derart auf die Außenfläche der
Zylinderlaufbüchse aufgebracht ist, daß ein vollständig
gehärteter Belag gebildet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Silikonharz zusätzlich auf das vollständig ausgehärtete, ebenfalls aus ">
Silikonharz bestehende Bandmaterial aufgebracht wird und bei Raumtemperatur solange stehengelassen
wird, bis es sich in ein halbgehärtetes Harz verwandelt hat, wodurch ein aus zwei Schichten
bestehendes Laminat aus Silikonharz mit vollständig ' gehärtetem innerem Belag und einem halb^ehärteten
äußeren Belag entsteht
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Silikonharz eine Zusammensetzung
mit überwiegend Organo-Polysiloxan ist.
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