DE2932403C2 - - Google Patents
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C233/00—Carboxylic acid amides
- C07C233/01—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
- C07C233/12—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms having the nitrogen atom of at least one of the carboxamide groups bound to a carbon atom of a hydrocarbon radical substituted by halogen atoms or by nitro or nitroso groups
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Benzamidoalkylmercaptane der in Anspruch
1 näher gekennzeichneten Struktur sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Diese Verbindungen besitzen schleimlösende Aktivität, und daher
umfaßt die vorliegende Erfindung auch pharmazeutische Zubereitungen,
welche diese Verbindungen enthalten. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
wirken als schleimlösende Mittel zur Kontrolle und Bekämpfung einer
Schleimentwicklung bzw. eines Schleimaufbaus bei Tieren, die eine Stauungslunge
aufweisen oder daran leiden.
A. L. Sheffner, Ann. N. Y. Acad. Sci 106, 298 bis 310 (1963),
beschreibt Sulfhydryl-enthaltende Verbindungen mit schleimlösender
Aktivität, und er führte die Verwendung von Mucin-
Mucoprotein als Versuchsmedium ein. Keine der von Sheffner
beschriebenen Verbindungen gehörte dem Benzamidoalkylmercaptan-
Typ an. T. A. Martin et al. beschreiben in der US-Patentschrift
40 05 222 schleimlösende Anilidoalkylmercaptane,
die sich teilweise von den Verbindungen der vorliegenden
Erfindung dadurch unterscheiden, daß der Stickstoff zwischen
der Carbonylgruppe und dem Phenylrest und nicht zwischen der
Carbonylgruppe und dem Alkylrest angeordnet ist.
Benzamidoethylmercaptan ist eine bekannte Verbindung (A. A.
Goldberg et al., J. Chem. Soc. 1948, 1919 bis 1926), jedoch
liegt bisher keine Angabe darüber vor, daß diese Verbindung
eine schleimlösende Aktivität aufweist.
Die Verbindung 2-Benzamidoethandiol ist auch aus J. Chem. Soc. 1958, 4524
bis 4530, bekannt, wobei jedoch ebenfalls ein Hinweis auf eine schleimlösende
Aktivität nicht gegeben wird.
Aus der Publikation J. Org. Chem. 30, 2098 bis 2100 (1965), die Untersuchungen
von Cyclisierungsprodukten von substituierten 2-Amino-N-(2-hydroxyethyl)-
benzamiden betrifft, ist die Verbindung (2-Amino-benzamido)-
ethylmercaptan bekannt. Es wird jedoch ebenfalls kein Hinweis auf eine
pharmakologische Aktivität gegeben.
Erhardt/Ruschig, Arzneimittel, Band 1, Seiten 730 bis 731, Verlag Chemie,
1968, beschreibt die schleimlösende Wirkung des Acetylcysteins. Acetylcystein
unterscheidet sich strukturell von den erfindungsgemäßen Verbindungen.
Eine mucolytische Wirkung von Anilidoalkylmercaptanen wird in der US-PS
40 05 222 beschrieben. Diese Verbindungen sind von der erfindungsgemäßen
strukturell verschieden.
Aufgabe der Erfindung ist es, neue Benzamidoalkylmercaptane zu schaffen,
die bei warmblütigen Tieren schleimlösende Aktivität aufweisen.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Herstellung von Benzamidoalkylmercaptanen zu schaffen, die eine schleimlösende
Wirkung bei Tieren zeigen, die eine Stauungslunge aufweisen oder
daran leiden.
Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue pharmazeutische
Zubereitungen zu schaffen, welche die erfindungsgemäßen bzw. die erfindungsgemäß
hergestellten Verbindungen enthalten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Schaffung der Benzamidoalkylmercaptane
der nachstehenden allgemeinen Formel
gelöst, in welcher der Rest R Halogen, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Carboxy oder Trifluormethyl ist,
der mit "-alk-" bezeichnete Rest einen geradkettigen oder verzweigten,
zweiwertigen Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt und
der Index n den Wert 1, 2 oder 3 bedeutet, wobei, falls n größer als 1
ist, die Reste R gleich oder verschieden sein können.
Die Verbindungen haben schleimlösende Aktivität und sind
brauchbar zur Auflösung und Verdünnung des Schleims bei
warmblütigen Tieren, die Stauungslungen aufweisen oder daran
leiden.
Von den nachstehend beschriebenen und durch die oben angegebene
allgemeine Formel I wiedergegebenen Verbindungen wurde
nach einem modifizierten Verfahren von S. J. Corne et al.,
J. Phys. 242, 116 (1974), das nachstehend beschrieben wird,
gezeigt, daß sie bei Tieren schleimlösende Aktivität aufweisen.
Verbindungen, für die eine schleimlösende Aktivität in der
gleichen Größenordnung wie für N-Acetyl-L-cystein auf den
Magenschleim bei Ratten gefunden wurde, sind die bevorzugten
Verbindungen, nämlich:
- (1) 4-Chlorbenzamido-ethylmercaptan,
- (2) 4-Methylbenzamido-ethylmercaptan,
- (3) 4-Methoxybenzamido-ethylmercaptan.
Die zum Nachweis der schleimlösenden Aktivität in den Verbindungen
der vorliegenden Erfindung angewandte Methode ist
folgende: Weibliche Sprague-Dawley-Ratten (Charles River
Labs) mit einem Gewicht von 120 bis 180 g ließ man 16 Stunden
am Draht fasten, wobei zwei Tiere pro Käfig untergebracht
waren. Um das Kotfressen so gering wie möglich zu
halten, wurde das Licht während des Fastens angelassen. Um
ferner innere Überreste auf ein Minimum herabzusetzen, wurden
jeder Ratte 2 ml Wasser oral verabreicht. 30 Minuten
später wurden die Ratten durch Halsluxation getötet. Die
Mägen wurden entfernt, überschüssiges Gewebe beseitigt und
der epitheliale Teil verworfen. Der glanduläre Teil wurde
in ausreichendem Maße entlang der größeren und kleineren
Kurvatur zur Auswärtsstülpung des Magens aufgeschnitten, bevor
er in die Drogenlösung placiert wurde. Mägen mit Fäkalgeruch
oder solche, die sichtbare Kotsubstanz enthielten,
wurden verworfen. Die Mägen wurden in 10 ml einer Lösung
(50% PEG-300-H₂O) mit einem Gehalt von 2,5 mg der zu untersuchenden
Verbindung/ml 40 Minuten lang placiert. Nach der
Drogenbehandlung wurden die Mägen in 10 ml Alcian-Blau
(Lösung 1) während eines Zeitraums von 90 Minuten placiert,
wo sich der Farbstoff mit dem Magenschleim komplex verbindet.
Nach zwei aufeinanderfolgenden Wäschen von 10 Minuten in
10 ml 0,25 mol/l Rohrzucker (Lösung 2) wurden die Mägen in
10 ml einer 0,5 mol/l MgCl₂ (Lösung 3) während eines Zeitraums
von 1 Stunde zur Entfernung des Farbstoffkomplexes
placiert. Die überstehende MgCl₂-Lösung wird mit 10 ml
Diäthylether in einem Scheidetrichter von 60 ml Fassungsvermögen
zur Entfernung von Lipoiden geschüttelt. Die wässerige
Phase wird in ein Spectronic-20-Rohr abgezogen und
die prozentuale Durchlässigkeit bei 605 µm in einem Spectronic-
20-Spektrophotometer bestimmt. Die prozentuale Durchlässigkeit
wird anhand einer Standardkurve [P. Whiteman,
Biochem. J. 131, 351 bis 57 (1973)] in µg/ml Alcian-Blau
umgewandelt. Jede Droge oder jeder Drogenträger (Kontrollversuch)
wird mit drei Mägen getestet. Mittlere Unterschiede
zwischen behandelten Werten und Kontrollwerten sind als
Prozentsatz angegeben.
54,8 g Rohrzucker (0,15 Mol)
6,8 g Natriumacetat
900 ml entionisiertes Wasser
6,8 g Natriumacetat
900 ml entionisiertes Wasser
Man löst mit einem magnetischen Rührer und stellt auf einen
pH-Wert von 5,8 ein. Dann werden 500 mg "Alcian Blue 8GN"
zugegeben, dann wird in
einem Meßkolben auf 1 Liter aufgefüllt und im Kühlschrank
aufbewahrt. Die Lösung ist nur 1 Woche haltbar.
Man gibt 85,6 g Rohrzucker in einen 1-Liter-Meßkolben und
füllt mit entionisiertem Wasser auf. Die Lösung ist nur
1 Woche lang gebrauchsfähig.
Man gibt 101,7 g MgCl₂ · 6 H₂O (A.C.S.) in einen 1-Liter-Meßkolben
und füllt mit entionisiertem Wasser auf.
Zur Definition der Substituenten, wie sie in der allgemeinen Formel
I und in der Beschreibung und den Ansprüchen angegeben
sind, sei folgendes gesagt:
Die Alkyl- und Alkoxy-Substituenten enthalten
jeder von 1 bis 4 Kohlenstoffatome, die geradkettig
oder verzweigtkettig angeordnet sein können. Beispiele sind
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy und
Butoxy.
"-(R) n " bedeutet 1 bis 3 Substituenten R in den verschiedenen
verfügbaren Stellungen des Phenylkerns. Falls mehr als
ein Substituent R vorhanden ist, können diese gleich oder
verschieden sein.
Der Ausdruck "-alk-" stellt eine Auswahl von folgenden Resten
dar:
Die Mercaptane der vorliegenden Erfindung werden nach einem
von drei an sich bekannten Verfahren erhalten, die im folgenden wiedergegeben
werden:
- (1) Ein Carbonsäurechlorid der allgemeinen Formel wird mit einem Aminomercaptanhydrochlorid der allgemeinen FormelHS-alk-NH₂ · HCl , (III)worin R, n und "-alk-" die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, umgesetzt und das erhaltene Thiocarbonsäureesterhydrochlorid mit Kaliumhydroxid behandelt;
- (2) ein Carbonsäurechlorid der allgemeinen Formel (II) wird mit einer Verbindung der allgemeinen Formel NH₂-alk-Cl , (V)worin R, n und "-alk-" die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, umgesetzt, das erhaltene Carbonsäureamid mit Thioharnstoff umgesetzt und das so erhaltene Isothiouroniumsalz mit wäßrigem KOH behandelt; oder
- (3) eine Carbonsäure der allgemeinen Formel wird mit einem Aminomercaptanhydrochlorid der allgemeinen Formel (III) in Pyridin in Gegenwart von PCl₃ umgesetzt.
Die Beschreibung der Herstellung der Zwischenstufen in Verfahren
(1) wird weiter unten gegeben.
Eine Mischung aus Benzoylchlorid (15 ml; ca. 0,13 mol) und
2-Aminoethanthiolhydrochlorid (4,54 g; 0,04 mol) wurde unter
Feuchtigkeitsausschluß in einem Dampfbad 2 Stunden lang
erwärmt. Ein leichtes Abkühlen führte zur Bildung einer
Kristallmasse. Nach Zerreiben mit Ligroin (Sdp.: 60° bis 110°C)
wurde filtriert und getrocknet. Der Schmelzpunkt der Kristalle
war 177° bis 180°C. Mehrere Umkristallisationen aus wasserfreiem
Ethanol lieferten einen farblosen Feststoff mit
einem Schmelzpunkt von 178,5° bis 179,5°C. Analysen mit
NMR-Spektroskopie (NMR), Massenspektrophotometer (MS) und
Infrarot (IR) bestätigten alle die Struktur der Titelverbindung.
Die Ausbeute betrug 5,1 g (59,1%).
Analyse für C₉H₁₂ClNOS:
Berechnet: C 49,65%, H 5,55%, N 6,43%;
Gefunden: C 49,58%, H 5,59%, N 6,49%.
Berechnet: C 49,65%, H 5,55%, N 6,43%;
Gefunden: C 49,58%, H 5,59%, N 6,49%.
Eine Mischung von frisch destilliertem p-Toluoylchlorid
(Kp. 122°C/32 mm Hg, 30 ml; ca. 0,18 mol) und 2-Aminoethanthiolhydrochlorid
(9,68 g; 0,085 mol) wurde unter Feuchtigkeitsausschluß in einem Dampfbad 2,25 Stunden lang erwärmt.
Nach Beendigung der Reaktion hatte sich eine Masse fester
Kristalle gebildet. Die Masse wurde zerkleinert und sorgfältig
mit warmem Ligroin (Sdp.: 60° bis 110°C) behandelt, die Kristalle
durch Filtration abgetrennt und mit warmem Ligroin
gewaschen. Nach zwei Umkristallisationen aus wasserfreiem
Ethanol hatte das Produkt (19,07 g; 97%) einen Schmelzpunkt
von 206,5° bis 208°C. NMR-, MS- und IR-Analysen bestätigten
alle die Struktur der Titelverbindung.
Analyse für C₁₀H₁₄NOClS:
Berechnet: C 51,83%, H 6,09%, N 6,04%;
Gefunden: C 51,57%, H 6,06%, N 6,11%.
Berechnet: C 51,83%, H 6,09%, N 6,04%;
Gefunden: C 51,57%, H 6,06%, N 6,11%.
Eine Mischung von p-Anisoylchlorid (23 ml; ca. 0,135 mol)
und 2-Aminoethanthiolhydrochlorid (7,4 g; 0,065 mol) wurde
unter Ausschluß von Feuchtigkeit auf einem Dampfbad 2 Stunden
lang erwärmt. Die erhaltene kristalline Masse wurde zerkleinert
und sorgfältig mit warmem Ligroin (Sdp.: 60° bis 110°C)
zerrieben, die Kristalle durch Filtration abgetrennt und
mit warmem Ligroin gewaschen. Nach zwei Umkristallisationen
aus wasserfreiem Ethanol hatte das Produkt (14,6 g; 90,6%)
einen Schmelzpunkt von 191,5° bis 193°C. NMR-, MS- und IR-
Analysen bestätigten alle die Struktur der Titelverbindung.
Analyse für C₁₀H₁₄ClNO₄S:
Berechnet: C 48,48%, H 5,69%, N 5,65%;
Gefunden: C 48,42%, H 5,73%, N 5,66%.
Berechnet: C 48,48%, H 5,69%, N 5,65%;
Gefunden: C 48,42%, H 5,73%, N 5,66%.
Wenn man in dem Herstellungsverfahren 1 Benzoylchlorid durch
äquimolare Mengen an
3,4,5-Trimethoxybenzoylchlorid,
3-Trifluormethylbenzoylchlorid,
3,4-Dimethylbenzoylchlorid,
4-Carboxybenzoylchlorid
3-Trifluormethylbenzoylchlorid,
3,4-Dimethylbenzoylchlorid,
4-Carboxybenzoylchlorid
ersetzt, erhält man erfindungsgemäß die entsprechenden Verbindungen:
3,4,5-Trimethoxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid;
3-Trifluormethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid;
3,4-Dimethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid;
4-Carboxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid.
3-Trifluormethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid;
3,4-Dimethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid;
4-Carboxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid.
Wenn man in dem Verfahren der Herstellung 1 2-Aminoethanthiolhydrochlorid
durch äquimolare Mengen an 3-Aminopropanthiolhydrochlorid
und Benzoylchlorid durch
p-Toluoylchlorid oder
p-Anisoylchlorid
p-Anisoylchlorid
ersetzt, dann erhält man
4-Methylthiobenzoesäure-3-aminopropylester · Hydrochlorid;
4-Methoxythiobenzoesäure-3-aminopropylester · Hydrochlorid.
4-Methoxythiobenzoesäure-3-aminopropylester · Hydrochlorid.
Zu einer Lösung von 2-Aminoethanthiolhydrochlorid (22,7 g;
0,02 mol) in trockenem Pyridin (300 ml) wurde unter Rühren
Phosphortrichlorid (13,7 g; 0,1 mol) in trockenem Pyridin
(50 ml) zugegeben. Es wurde eine leicht exotherme Reaktion
beobachtet. Nach zusätzlichem Rühren von 30 Minuten Dauer
wurde p-Chlorbenzoesäure (31,2 g; 0,2 mol) in trockenem Pyridin
(100 ml) zugegeben. Die Reaktion wurde unter Rückfluß
4 Stunden lang erhitzt, abgekühlt und auf Eis (400 g) gegossen.
Die Reaktionsmischung wurde 4mal mit Methylenchlorid
(jeweils 100 ml) extrahiert, die vereinigten Extrakte 2mal
mit Eiswasser (200 ml), 4mal mit 5%igem Natriumcarbonat
(100 ml) und 2mal mit Eiswasser (200 ml) gewaschen. Nach
Trocknen über Magnesiumsulfat wurde der gewaschene Extrakt
zu einem cremefarbenen Öl eingeengt, das sich beim Stehenlassen
verfestigte. Der Feststoff wurde in warmem Wasser
gerührt, filtriert und der Rückstand 2mal mit Wasser (200 ml)
gewaschen und an der Luft getrocknet. Man erhielt ein Rohmaterial
(29 g), das in Methanol (400 ml) aufgelöst wurde.
10%ige Natriumcarbonat-Lösung (200 ml) wurde zugegeben. Die
Lösung wurde filtriert und über Nacht in einem Kühlschrank
aufbewahrt. Ein lohfarbenes amorphes Material wurde abfiltriert
und verworfen. Das Volumen der filtrierten Lösung
wurde auf 1 Liter eingestellt. Man ließ die Lösung 96 Stunden
lang bei 0°C stehen, worauf der Niederschlag durch
Filtration gesammelt und getrocknet wurde. Man erhielt ein
beinahe weißes Produkt (5 g; 15%), das einen Schmelzpunkt
von 73° bis 78°C hatte.
Analyse für C₉H₁₀ClNOS:
Berechnet: C 50,12%, H 4,67%, N 6,49%;
Gefunden: C 50,00%, H 4,63%, N 6,53%.
Berechnet: C 50,12%, H 4,67%, N 6,49%;
Gefunden: C 50,00%, H 4,63%, N 6,53%.
Wenn man in dem Verfahren des Beispiels 1 4-Chlorbenzoesäure
durch äquimolare Mengen an
4-Fluorbenzoeäure,
4-Brombenzoesäure,
2-Chlorbenzoesäure und
3,4,5-Trichlorbenzoesäure
4-Brombenzoesäure,
2-Chlorbenzoesäure und
3,4,5-Trichlorbenzoesäure
ersetzt, erhält man entsprechend
4-Fluorbenzamido-ethylmercaptan,
4-Brombenzamido-ethylmercaptan,
2-Chlorbenzamido-ethylmercaptan und
3,4,5-Trichlorbenzamido-ethylmercaptan.
4-Brombenzamido-ethylmercaptan,
2-Chlorbenzamido-ethylmercaptan und
3,4,5-Trichlorbenzamido-ethylmercaptan.
Wenn man in dem Verfahren von Beispiel 1 2-Aminopropanthiolhydrochlorid
anstelle von 2-Aminoethanthiolhyrochlorid in
äquimolaren Mengen einsetzt, erhält man die Titelverbindung.
Wenn man in dem Verfahren des Beispiels 2 anstelle von 2-Aminoethanthiolhydrochlorid
2-Aminopropanthiolhydrochlorid in
äquimolaren Mengen einsetzt, erhält man
4-Fluorbenzamido-propylmercaptan,
4-Brombenzamido-propylmercaptan,
2-Chlorbenzamido-propylmercaptan und
3,4,5-Trichlorbenzamido-propylmercaptan.
4-Brombenzamido-propylmercaptan,
2-Chlorbenzamido-propylmercaptan und
3,4,5-Trichlorbenzamido-propylmercaptan.
Zu einer Lösung von Kaliumhydroxid (6,2 g; 0,11 mol) in
sauerstofffreiem Wasser (200 ml) wurde in einem Anteil 4-Methylthiobenzoesäure-
2-aminoethylester · Monohydrochlorid
(12,0 g; 0,052 mol) zugegeben. Durch die auf Rückflußtemperatur
während eines Zeitraums von 1,5 Stunden gehaltene
Suspension wurde Stickstoff hindurchgeperlt. Eine kleine
Menge an unlöslichem Material wurde abfiltriert und verworfen,
das alkalische Filtrat mit Chloroform extrahiert,
die wässerige alkalische Lösung anschließend mit konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure angesäuert und erneut mit
Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte wurden vereinigt,
getrocknet und zu einem dünnen Sirup eingeengt.
Zusatz von Ligroin (Sdp.: 60° bis 110°C) bewirkte Ausfällung eines
kristallinen Feststoffes (9,31 g); Schmelzpunkt 110° bis
113°C. Die Produktausbeute nach einer einzigen Umkristallisation
aus Benzol/Ligroin (1 : 5) betrug 7,41 g (76,3%);
Schmelzpunkt 112,5° bis 114°C.
Analyse für C₁₀H₁₃SNO:
Berechnet: C 61,50%, H 6,71%, N 7,17%;
Gefunden: C 61,34%, H 6,65%, N 7,16%.
Berechnet: C 61,50%, H 6,71%, N 7,17%;
Gefunden: C 61,34%, H 6,65%, N 7,16%.
Zu einer Lösung von Kaliumhydroxid (5,6 g; 0,10 mol) in
sauerstofffreiem Wasser (170 ml) unter einer Stickstoffatmosphäre
wurde 4-Methoxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Monohydrochlorid
(7,01 g; 0,0283 mol) zugegeben. Die
Temperatur wurde bis zum Rückfluß angehoben und 1,5 Stunden
lang am Rückfluß gehalten. Tetrahydrofuran (30 ml) wurde
während der letzten 30 Minuten zur Bewerkstelligung einer
vollständigen Lösung zugesetzt. Nach dem Abkühlen wurde die
Lösung noch alkalisch mit Chloroform extrahiert, dann angesäuert
und erneut extrahiert. Die Extrakte wurden vereinigt,
getrocknet, eingeengt und dann mit Ligroin verdünnt. Der
erhaltene Feststoff wurde aus Benzol/Ligroin (Sdp.: 60 bis 110°C)
umkristallisiert. Die Ausbeute betrug 3,97 g (57,7%, bezogen
auf 2-Aminoethanthiolhydrochlorid); Schmelzpunkt 107°
bis 108,5°C.
Analyse für C₁₀H₁₃NO₂S:
Berechnet: C 56,85%, H 6,20%, N 6,63%;
Gefunden: C 56,90%, H 6,16%, N 6,64%.
Berechnet: C 56,85%, H 6,20%, N 6,63%;
Gefunden: C 56,90%, H 6,16%, N 6,64%.
Wenn man in dem Verfahren des Beispiels 6 4-Methoxythiobenzoesäure-
2-aminoethylester · Monohydrochlorid durch
äquimolare Mengen der folgenden Verbindungen
3,4,5-Trimethoxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid,
3-Trifluormethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid,
3,4-Dimethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid,
4-Carboxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid
3-Trifluormethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid,
3,4-Dimethylthiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid,
4-Carboxythiobenzoesäure-2-aminoethylester · Hydrochlorid
ersetzt, dann erhält man
3,4,5-Trimethoxybenzamido-ethylmercaptan,
3-Trifluormethylbenzamido-ethylmercaptan,
3,4-Dimethylbenzamido-ethylmercaptan,
4-Carboxybenzamido-ethylmercaptan.
3-Trifluormethylbenzamido-ethylmercaptan,
3,4-Dimethylbenzamido-ethylmercaptan,
4-Carboxybenzamido-ethylmercaptan.
Wenn man in dem Verfahren des Beispiels 6 4-Methoxythiobenzoesäure-
2-aminoethylester · Monohydrochlorid durch
äquimolare Mengen von
4-Methylthiobenzoesäure-3-aminopropylester · Hydrochlorid oder
4-Methoxythiobenzoesäure-3-aminopropylester · Hydrochlorid
4-Methoxythiobenzoesäure-3-aminopropylester · Hydrochlorid
ersetzt, dann erhält man
4-Methylbenzamido-propylmercaptan,
4-Methoxybenzamido-propylmercaptan.
4-Methoxybenzamido-propylmercaptan.
Die pharmazeutischen Zubereitungen der vorliegenden Erfindung
enthalten Halogenbenzamidoethyl-(und -propyl-)mercaptane
in einer ausreichenden Menge, um eine wirksame Wirkung
gegen Stauungslunge bei Säugetieren zu erzielen, wenn man
die Zubereitung zusammen mit einem annehmbaren Träger dafür
örtlich als Inhalationsmittel anwendet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I werden in einer
Menge verabreicht, die ausreicht, die Verflüssigung des
Schleims in den Luftwegen von warmblütigen Tieren im Notfall
zu induzieren. Die intratracheale Verabreichung der Verbindungen
der allgemeinen Formel I wird durch verschiedene Inhalations-
oder Eintröpfelungsmittel bewirkt, wie beispielsweise
Nasentropfen, Sprays oder Aerosole. Beispiele
von pharmazeutisch verträglichen, flüssigen Trägern
sind Wasser und Polyäthylenglykol-300. Ein anderes geeignetes
Mittel zur Verabreichung besteht im Einblasen von feinstgemahlenen
Teilchen oder ultrafeinem Pulver lediglich unter
Verwendung der Energie des Vorgangs beim Einatmen oder durch
Verwendung von Aerosol-Treibmitteln. Gewöhnlich wird die
Menge der Verbindung in der Inhalationszubereitung von etwa
0,5 bis 50 Gewichtsprozent variieren. Lösungen oder Suspensionen
mit etwa 0,5 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise
5 bis 10 Gewichtsprozent, des schleimlösenden Mittels der
allgemeinen Formel I sind für eine Anwendung durch Sprühen
mit einem Zerstäuber, Vernebelungsapparat, Aerosol und dergleichen
geeignet. Stäube mit einem Gehalt von etwa 25 bis
75% oder mehr an aktivem Mittel in feinstzerteilter Form
sind ebenfalls geeignet, wobei etwa 50% bevorzugt werden.
Es ist für den Fachmann leicht einzusehen, daß die genaue
Dosierung einer zu verwendenden Verbindung bei einem
Säugetier sich nach dem jeweiligen Zustand, der
eine schleimlösende Therapie erfordert, richtet, als auch
nach dem Alter, Geschlecht, Gewicht und dem allgemeinen
physischen Zustand des betreffenden Tieres. Einzelne Dosen
im Bereich von 5 bis 100 mg für das Inhalieren beim Menschen
sind geeignet und können für die schleimlösende Wirkung erforderlich
sein.
Die pharmazeutischen Zubereitungen können die Form einer
Verdünnung der feinstzerteilten Verbindungen in Stäuben
oder Lösungen und Suspensionen in Flüssigkeiten, die für eine
Inhalation angefertigt werden, besitzen.
A. Pulver für eine Verabreichung über eine Inhalationsvorrichtung | |
4-Chlorbenzamido-ethylmercaptan von Beispiel 1, feinstzerteilt|2,5 g | |
Lactose-Pulver | 2,5 g |
Die Pulver werden aseptisch gemischt und in Hartgelatine-Kapseln
abgefüllt, von denen jede 50 mg der Mischung enthält.
Diese Kapseln sind für eine Verteilung in die eingeatmete
Luft mittels einer durch den Atem betriebenen Inhalationsvorrichtung,
welche Mittel zum Zerbrechen der Kapselwand
vor der Dosierung enthält, geeignet.
Claims (7)
1. Benzamidoalkylmercaptane der allgemeinen Formel (I)
in welcher der Rest R Halogen, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, Carboxy oder Trifluormethyl ist,
der mit "-alk-" bezeichnete Rest einen geradkettigen oder verzweigten,
zweiwertigen Alkylenrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt
und
der Index n den Wert 1, 2 oder 3 bedeutet, wobei, falls n größer als
1 ist, die Reste R gleich oder verschieden sein können.
2. 4-Chlorbenzamido-ethylmercaptan.
3. 4-Methylbenzamido-ethylmercaptan.
4. 4-Methoxybenzamido-ethylmercaptan.
5. Verfahren zur Herstellung der Benzamidoalkylmercaptane der allgemeinen
Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf
an sich bekannte Weise
- (1) ein Carbonsäurechlorid der allgemeinen Formel mit einem Aminomercaptanhydrochlorid der allgemeinen FormelHS-alk-NH₂ · HCl, (III)worin R, n und "-alk-" die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt und das erhaltene Thiocarbonsäureesterhydrochlorid mit Kaliumhydroxid behandelt;
- (2) ein Carbonsäurechlorid der allgemeinen Formel (II) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel NH₂-alk-Cl , (V)worin R, n und "-alk-" die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt, das erhaltene Carbonsäureamid mit Thioharnstoff umsetzt und das so erhaltene Isothiouroniumsalz mit wäßrigem KOH behandelt; oder
- (3) eine Carbonsäure der allgemeinen Formel mit einem Aminomercaptanhydrochlorid der allgemeinen Formel (III) in Pyridin in Gegenwart von PCl₃ umsetzt.
6. Pharmazeutische Zubereitung in flüssiger Form, enthaltend
- (a) 0,5 bis 20 Gew.-% einer Verbindung der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1 und
- (b) einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
7. Pharmazeutische Zubereitung in Pulverform, enthaltend
- (a) 25 bis 75 Gew.-% einer feinstgemahlenen Verbindung der allgemeinen Formel (I) nach Anspruch 1 und
- (b) einen pharmazeutisch verträglichen Pulverträger.
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