DE2931813A1

DE2931813A1 - Verfahren und vorrichtung zum abtrennen von kunststoffen aus einer mischung von vorwiegend flaechigen, aus papierstoff bestehenden werkstoffen und flaechigen kunststoffen

Info

Publication number: DE2931813A1
Application number: DE19792931813
Authority: DE
Inventors: Heinz Prof Dr Ing Hoberg; Joerg Dipl Ing Julius
Original assignee: Siteg Siebtechnik GmbH; Siebtechnik GmbH
Current assignee: Lyndex Recycling Systems Ltd
Priority date: 1979-08-06
Filing date: 1979-08-06
Publication date: 1981-02-26
Also published as: DE2931813C2

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen von Kunststoffen
aus einer Mischung von vorwiegend flächigen, aus Papierstoff bestehenden Werkstoffen und flächigen Kunststoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Sortierung eines z.B. durch eine Vorsortierung aus Hausmüll o.dgl. gewonnenen Materialgemisches, das in der Hauptsache aus flächigen Papierwerkstoffen und leichten ebenfalls flächigen Kunststoffen besteht.
Bei der Aufbereitung von Müll fallen leichte und vorwiegend folienartige Kunststoffe in der Regel zusammen mit flächigen Papierprodukten an, da sich die zur Sortierung dieser Materialien verwendeten Eigenschaften, wie Dichte und Oberflächenbeschaffenheit usw., kaum unterscheiden. Da einerseits die Papierhersteller an einem möglichst wenig verunreinigten Altpapier interessiert sind und andererseits die Wiedergewinnung von Kunststoffen aufgrund des steigenden Anteiles, insbesondere in Form von Verpackungsmaterialien, und wegen der begrenzten Rohstoffvorräte (ErdölvorrSte) immer lohnender wird, wird die Notwendigkeit einer weiteren trockenen Trennung von Papierwerkstoffen und Kunststoffen immer wesentlicher. Die für diese Stoffe bislang vorgeschlagenen Trennverfahren haben den Nachteil, entweder zu kostenintensiv oder großtechnisch kaum realisierbar zu sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur vereinfachten und wirkungsvollen Trennung von flächigen Kunststoffen aus einem vorwiegend flächige Papierwerkstoffe und flächige Kunststoffe enthaltenden Gemisch zu schaffen.
Zur lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgem§ße Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung zur Zerkleinerung der Papierwerkstoffe einer Zerkleinerungs vorrichtung zuführt und die ze rkleine rten Werkstoffe abtrennt, und daß man die im wesentlichen unzerkleinerten Kunststoffe pneumatisch aus dem Arbeitsbereich der Zerkleinerungsvorrichtung absaugt und einer Abscheidevorrichtung zum Abtrennen der Kunststoffe aus dem TrAgerluftstrom zuführt.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei Verwendung einer Zerklei nerungs vorrichtung, vorzugsweise nach Art einer Schlägermühle, die mit einem Rost zum Austrag des zerkleinerten Materials ausgerüstet ist, eine wirksame selektive Zerkleinerung der Papierwerkstoffe mit gleichzeitig erfolgender sortierender Klassierung erreicht werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen trockenmechanisch arbeitenden Verfahren werden die unterschiedlichen ElastizitAts- und Reißfestigkeitswerte von Papierwerkstoffen und Kunststoffen ausgenfitzt, wodurch es möglich wird, aus einer Mischung von flächigen leichten Bestandteilen, wie z.B. Papier, Pappe, Kunststoffen und auch gegebenenfalls Textilien, die elastischen und/oder reißfesten Anteile abzutrennen. Das Aufgabegut wird dabei in den Wirkungsbereich eines mit geeigneten Schlagwerkzeugen besetzten Rotors gebracht, dessen Drehzahl so eingestellt wird, daß das Papier und die Pappe nach einigen Sekunden Verweilzeit im Arbeitsraum zerkleinert und durch einen unter dem Rotor angeordneten Rost, vorzugsweise Spaltrost, geschlagen wird, während der Kunststoff praktisch unzerkleinert zurückbleibt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Zerkleinerungswerkseug für die Papierwerkatoffe in Form eines mit radial gerichteten Schlagwerkzeugen versehenen Rotors enthält, der in einem eine Aufgabeoffnung aufweisenden, ii wesentlichen zylindrischen Gehäuse untergebracht ist, das über einen Teilumfang als Post ausgebildet und mit einer Absaugöffnung versehen ist, die zu einer Abscheidevorrichtung fflr die im wesentlichen unzerkleinerten Kunststoffe führt Der Austrag des Kunststoffes erfolgt durch eine an der Oberseite der Zerkleinerungsuorrichtung angeordnete Absaugöffnung, die intermittierend durch ein Verschlußelement, insbesondere einen Schieber oder eine Lochblende, geöffnet und verschlossen werden kann.
Im Interesse einer möglichst schnellen Entleerung des Arb eits raumes der Zerkleinerungsvorrichtung ist neben der Austrags- bzw. Absaugõffnung ein Luftleitblech so angeordnet, daß der durch den Rotor erzeugte Luftstrom bei geöffneter Absaugöffnung den Kunststoffaustrag unterstützt. d Vorzugsweise ist eine Absaugvorrichtung in Form eines Zyklons vorgesehen, so daß der Austrag bzw. das Absaugen des Kunststoffmateriales so schnell vor sich geht, daß die Materialaufgabe kontinuierlich erfolgen und nur ein geringer Papieranteil in das Kunststoffprodukt gelangen kann.
Für das erfindungsgemäße Trennsystem ist es wesentlich, daß die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors der Schlägermühle entsprechend der Ausformung der Schlagwerkzeuge so eingestellt wird, daß nur die Papierwerkstoffe, d.h.
insbesondere Papier und Pappe, zerkleinert werden, während eine Zerkleinerung des Kunststoffmateriales nicht oder nur in äußerst geringem Umfang erfolgt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung in schematischer Darstellung teilweise im Schnitt in der Seitenansicht dargestellt.
Die Zeichnung zeigt als Zerkleinerungsvorrichtung beispielsweise eine Schlägermühle 1, an die als Abscheidevorrichtung ein Zyklon 6 über eine Leitung 9 angeschlossen ist.
Die Zerkleinerungsvorrichtung nach Art einer Schlägermühle 1 umfaßt ein im wesentlichen zylindrisches Gehäuse 13 mit einer Aufgabeöffnung 12 für die Zufuhr des Aufgabegutes.
Bei dem Aufgabegut handelt es sich um ein Gemisch bzw.
eine Mischung aus flächigen Papierwerkstoffen und flächigen Kunststoffen.
Innerhalb des Gehäuses 13 ist ein in Richtung des Pfeiles a antreibbarer Rotor 11 mit Schlagwerkzeugen bzw.
Schlagkörpern lo gelagert. Das Gehäuse 13 ist unterhalb des Rotors 11 als Rost 2, vorzugsweise Spalt- bzw. Stabrost, ausgebildet, durch den in Richtung des Pfeiles b der Austrag des von den Schlagwerkzeugen 1o zerkleinerten Papierwerkstoffes erfolgt. Das Gehäuse 13 ist in Drehrichtung des Rotors 11 hinter dem Rost 2 mit einer Austrags- bzw. Absaugöffnung 3 versehen, die intermittierend mittels eines Verschlußelementes 15, vorzugsweise in Form eines Schiebers oder einer Lochblende, verschließbar ist. Die Betätigung des Verschlußelementes 15 erfolgt über eine Betätigungsstange 4 von einem Antriebs-bzw. Steueraggregat 5.
An die Austrags- bzw. Absaugöffnung 3 des Gehäuses 13 ist über die Leitung 9 der Zyklon 6 angeschlossen. Die Leitung 9 mündet in üblicher Weise tangential in den Zyklon 6 ein. Die Überlaufdüse 17 des Zyklons 6 ist mittels einer Leitung 8 an ein nicht dargestelltes Sauggebläse angeschlossen. Die Unterlaufdüse 14 des Zyklons ist mittels einer Zellenradschleuse 7 verschlossen.
Die Aufgabe des zu sortierenden Gutes erfolgt durch die Aufgabeöffnung 12. Das zerkleinerte Papierprodukt fällt als Rostdurchgang durch den Rost 2 an, während der Kunststoff 3 durch die Austrags- bzw. AbBaugöffnung 3, die abwechselnd durch das zugehörige Verschlußelement 15 geöffnet und geschlossen wird, abgesaugt wird. Die Abtrennung des Kunststoffes von dem Trager luftstrom erfolgt in dem Zyklon 6. Das Kunststoffprodukt wird im unteren Teil des Zyklons durch die Sellenradschleuee 7 ausgetragen, während die Trägerluft durch die Überlaufdüse 17 abgesaugt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt somit eine Trennung von Materialien unterschiedlicher Elastizität und Reißfestigkeit. Das Aufgabegut wird selektiv zerkleinert und im selben Arbeitsgang einer sortierenden Klassierung unterworfen. Die selektive Zerkleinerung erfolgt mittels eines umlaufenden Rotors, der mit geeigneten Zerkleinerungsorganen in Form vom Schlagkörpern bzw. Schlagwerkzeugen besetzt ist und der mit einer geeigneten Geschwindigkeit umläuft, um zu erreichen, daß nur die Papierwerkstoffe zerkleinert werden.
Das im Inneren des Gehäuses 13 vorgesehene Luftleitblech 16 ist so hinter der Absaugöffnung 3 angeordnet, daß einerseits die Aufgabe des Aufgabegutes problemlos erfolgt sowie andererseits der Austrag des unzerkleinerten Kunststoffmaterials unterstützt wird.
Leerseite

Claims

Patent ansprüche 0 Verfahren zum Abtrennen von Kunststoffen aus einer Mischung von vorwiegend flächigen, aus Papierstoff bestehenden Werkstoffen und flächigen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung zur Zerkleinerung der Papierwerkstoffe einer Zerkleinerungsvorrichtung zuführt und die zerkleinerten Werkstoffe abtrennt, und daß man die im wesentlichen unzerkleinerten Kunststoffe pneumatisch aus dem Arbeitsbereich der Zerkleinerungsvorrichtung absaugt und einer Abscheidevorrichtung zum Abtrennen der Kunststoffe aus dem m Trägerluftstrom zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im ArbeltsrauF der Zerkleinerungsvorrichtung eine selektive Zerkleinerung des Aufgabegutes mit gleichzeitig erfolgender sortierender Klassierung stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung zur Zerkleinerung der Papierwerkstoffe einer Zerkleinerungsvorrichtung, vorzugsweise in Form einer Schlägermlihle, zuführt und die zerkleinerten Papierwerkitoffe durch einen sich Ueber einen Teilumfang der Zerkleinerungsvorrichtung erstreckenden Rost, insbesondere Spaltrost, austrägt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die das Aufgabegut bildende Mischung kontinuierlich der Zerkleinerungsvorrichtung zuführt und die Kunststoffe diskontinuierlich absaugt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kunststoffe in einem Zyklon aus dem Trägerluftstrom abscheidet.
6. Vorrichtung zum Abtrennen von Kunststoffen aus einer Mischung von vorwiegend flächigen, aus Papierstoff bestehenden Werkstoffen und flächigen Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Zerkleinerungswerkzeug für die Papiexwerkstoffe in Form eines mit radial gerichteten Schlagwerkzeugen (lo) versehenen Rotors (11) enthält, der in einem eine Aufgabedffnung (12) aufweisenden, im wesentlichen zylindrischen Gehäuse (13) untergebracht ist, das über einen Teilumfang als Rost (2) ausgebildet und mit einer Absaugöffnung (3) versehen ist, die zu einer Abscheidevorrichtung (6) für die im we entlidhen unzerkleinerten Kunststoffe führt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidevorrichtung ein Zyklon (6) ist, dessen Utnterlaufdüse (14) mittels einer Zellenradschleuse (7) verschließbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugöffnung (3) in Drehrichtung des Rotors (11) hinter dem Post (2) liegt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die AbsaugOffnung (3) mittels eines Verschlußelementes (15) intermittierend verschließbar ist.

lo. Vorrichtung na uh einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Absaugöffnung (3) im Inneren des Gehäuses (13) ein Leitblech (16) derart zugeordnet ist, daß einerseits das Aufgabegut ungehindert zuge führt und andererseits der Austrag der im wesentlichen unzerkleinerten Kunststoffe unterstützt wird.