DE2931747C2 - Verfahren zum Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren Schicht bei einem Lagerbehälter für radioaktive Abfallstoffe - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren Schicht bei einem Lagerbehälter für radioaktive AbfallstoffeInfo
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F5/00—Transportable or portable shielded containers
- G21F5/005—Containers for solid radioactive wastes, e.g. for ultimate disposal
- G21F5/008—Containers for fuel elements
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren /um Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren
Schicht auf die Innenwand der Aufnahmekammer eines aus Gußeisen oder Gußstahl gegossenen
Lagerbehälters für radioaktive Abfallstoffe, insbesondere bestrahlte Kernreaktorbrennelemente, wobei die
Gußoberflächenschicht zunächst abgearbeitet und auf die dadurch konditionierte Oberfläche eine galvanische
decontaminierbare Schicht aufgebracht wird. Galva^
nisch steht dabei als Sammelbegriff für1 die Anwendung
eines elektrischen Arbeitsstromes unter Benützung
eines Elektrolyten und für stromlos chemisch; Stromlos
chemisch besagt, daß chemische Reaktionspartner in der Elektrolytbadlosung die Metallionen für die
decontaminierbare Schicht zum Metaliüberzug reduzieren. Lagerbehälter bezeichnet im Rahmen der Erfindung
auch Transportbehälter und/oder solche, die für Transport und Lagerung (Endlagerung) eingerichtet
sind. Derartige Lagerbehälter besitzen erhebliche ">
Gewichte von z. B. 100 t und mehr, bei einer Bauhöhe
von 5 m und mehr. Gußeisen und Gußstahl meint die in Gießereiwesen üblichen Legierungen, insbesondere also
auch sphärolithisches Gußeisen. Gußoberflächenschicht meint, daß es sich um die bei der Herstellung durch
Gießen entstehende Oberflächenschicht hande'», deren Oberfläche gereinigt, z. B. auch sandgestrahlt sein kann,
im übrigen jedoch unbehandelt ist. Grundsätzlich ist es bekannt, die decontaminierbare Schicht auch nicht
galvanisch zu erzeugen, nämlich die decontaminierbare Schicht als verlorene Schalung beim Gießen des
Lagerbehälters einzusetzen (DE-GM 78 19 282), was für die Schalung große Wanddicken verlangt und aufwendig
ist; darüber hinaus ist der Verbund zwischen der verlorenen Schalung und der Gußwand des Lagerbehälters
häufig nicht ausreichend stabil.
Gattungsgemäße Lagerbehälter für radioaktive Abfallstoffe, insbesondere bestrahlte Kernreaktorbrennelemente,
die eine galvanische, decontaminierbare Schicht auf der Innenwand der Aufnahmekammer aufweisen,
sind bekannt (DE-AS 27 40 933, DE-GM 77 28 331). Im Rahmen der bekannten Maßnahmen wird die Gußoberflächenschicht
mit spanabhebenden mechanischen Werkzeugen, z. B. Schleifwerkzeugen, aogearbeitet. Da
die Lagerbehälter in üblichen Werkzeugmaschinen nicht bearbeitet werden können, müssen Personen, die
das Abarbeiten der Gußoberflächenschicht vornehmen, mit entsprechenden Werkzeugen häufig in die Aufnahmekammer
einsteigen. Das ist aufwendig und verlangt zur Vermeidung von Gesundheitsgefährdungen besondere
Schutzmaßnahmen. Andererseits werden an den Langzeitverbund der metallischen decontaminierbaren
Schicht mit dem Werkstoff des Lagerbehälters besondere Anforderungen gestellt, die im Rahmen der
bekannten Maßnahmen nicht ohne weiteres erfüllbar sind. Störende Poren und Rißhildungen in der
decontaminierbaren Schicht, aber auch Ablösungen, werden beobachtet. Das gilt insbesondere, wenn der
Lagerbehälter aus Gußeisen besteht und die decontaminierbare Schicht auf eine spanabhebend bearbeitete
Oberfläche unter Anwendung eines elektrischen Arbeitsstromes oder stromlos chemisch aufgebracht ist.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein einfaches und funktionssicheres Verfahren zum Aufbringen einer
metallischen decontaminierbaren Schicht auf die Innenwand der Aufnahm^kammer eines aus Gußeisen oder
Gußstahl gegossenen Lagerbehälters zu schaffen, bei dem ein sicherer Verbund zwischen der aufzubringenden
decontaminierbaren Schicht und dem Werkstoff des Lagerbehälters über lange Zeiten sichergestellt ist, und
zwar frei von störenden Poren und Rissen.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, ausgehend von dem gattungsgemäßen Verfahren, daß
die Gußoberflächerischicht in einer Schichtdicke von etwa einem Millimeter oder mehr elektrochemisch
derart abgetragen wird, daß die konditionierte Oberfläche eine Rauhtiefe von etwa 10 μπι oder mehr aufweist.
Eine mechanische Bearbeitung der konditionierten Oberfläche findet nicht statt, was selbstverständlich
inicht ausschließt, daß vor dem Aufbringen der
decontaminierbaren Schicht Spülbehandlüngen durchgeführt Werden. Im Rahmen einer vorteilhaften
Weiterbildung des erfindungsgerriäßeri Verfahrens kann
rein elektrochemisch gearbeitet Werden, Man kommt
zum angestrebten Ergebnis aber auch, wenn das elektrochemische Abtragen der Gußoberflächenschicht
als elektrochemisches Schleifen durchgeführt wird.
Elektrochemische Bearbeitungsverfahren für Metalloberflächen sind an sich bekannt (H. Opitz »Moderne
Produktionstechnik«, 1970, S. 97 bis 119). Die Praxis wendet jedoch die elektrochemische Oberflächenbearbeitung
bisher nicht zur Behandlung von Gußoberflächen an. Auch gehen die bekannten Bestrebungen dahin,
durch das elektrochemische Abtragen von metallischen Oberflächenschichten Oberflächen mit möglichst geringen
Rauhtiefen von weit unter 5 μπι zu erzeugen. Man
weiß, daß die Rauhtiefe von der Stromdichte abhängt. In dem Merkmal der Erfindung, wonach eine konditionierte
Oberfläche eine Rauhtiefe von etwa 10 μίτι oder mehr
aufweist, liegt folglich ein definierter Verfahrensparameter für die elektrochemische Behandlung. Gegenüber
diesen bekannten Maßnahmen und Bestrebungen geht die Erfindung von der überraschenden Tatsache aus,
daß eine zwar gereinigte und/oder sandgestrahlte, aber im übrigen unbehandelte Gußoberflächenschicht elektrochemisch
für die Aufnahme einer galvanischen decontaminierbaren Schicht vorbereitet werden kann,
wenn man die Parameter, die in bekannter Weise die elektrochemische Abtragung bestimmen, so wanlt, daß
man Rauhtiefen von 10 μπι oder mehr erhält. Eine Gußoberfläche zeigt Einschlüsse und Verunreinigungen.
Die Fachwelt befürchtete wohl, daß wegen dieser Einschlüsse und Verunreinigungen ein elektrochemisches
Abtragen nicht hinreichend definiert und erfolg- )'« reich durchgeführt werden kann.
Im Rahmen der Erfindung entsteht eine konditionierte
Oberfläche, auf der eine galvanische, metallische decontaminierbare Schicht dauerhaft so haftet, daß der
Verbund allen Anforderungen genügt und störende » Poren oder Rißbildungen nicht auftreten. Vermutlich
besitzt das Oberflächengebirge, dessen Berge und Täler durch die Rauhtiefe von 10 μίτι oder mehr bestimmt
sind, in den Gebirgsflanken und an den Gebirgsspitzen
sowie in den Tälern eine Substruktur, die für den 4n
galvanischen Verbund mit einer decontaminierbaren Schicht besonders geeignet ist, gleichgültig, ob die
decontaminierbare Schicht unter Anwendung eines elektrischen Arbeitsstromes oder stromlos chemisch
aufgebracht wird. Das gilt auch für Gußeisen. Überra- Ή schenderweise stören die für das Gußeisengefüge
typischen GraphiteiTichlüsse in For ti von Lamellen
oder Kugeln nicht. Es entsteht sowohl bei Gußeisen als auch bei Gußstahl eine decontaminierbare Schicht, die
allen Anforderungen genügt und durch Poren und w Rißbildungen nicht gefährdet ist. Die decontaminierbare
Schicht ist in der konditionierten Oberfläche fest verankert, so daß auch bei erheblichen Wärmedehnungen
eine Ablösung der decontaminierbaren Schicht nicht eintritt. v>
Im allgemeinen wird man im Rahmen einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim elektrochemischen Abtragen mit NaCl
oder NaCOj als Elektrolytlösung arbeiten. Dabri kommt man ohne weiteres zu der angestrebten
Rauhtiefe von etwa ΙΟμηι oder mehr, wenn mit einer
Stromdichte von etwa 0,5 A/mm- oder weniger gearbeitet wird.
Die decontaminierbare Schicht kann unter Anwendung eines elektrischen Arbeitsstromes oder stromlos
chemisch aufgebracht werden. Man kann sie auch in zumindest zwei Lagen aufbringen und dabei einen
Auftrag unter Anwendung eines elektrischen Arbeitsstromes sowie einen stromlos chemischen Auftrag
lagenweise kombinieren. Gerade durch solche Kombinationen läßt sich auch eine Oberfläche der decontaminierbaren
Schicht erreichen, die eine decontaminierungsfreundliche, geringe Rauhtiefe von z. B. weit unter
5 μίτι aufweist. Sie kann zusätzlich auch elektrolytisch
poliert werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Lagerbehälters mit nach dem c-.'indungsgemäßen
Verfahren aufgebrachter decontaminier jraren Schicht
erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Axialschnitt durch einen Lagerbehälter mit aufgebrachter decontaminierbarer Schicht und
F i g..': im gegenüber der F i g. 1 wesentlich vergrößerten
Maßstab einen Ausschnitt entsprechend A aus dem Gegenstand nacn F i g. 1.
Der in den Figuren dargestellte Lagerbehälter 1 besteht aus Gußeisen oder Gußstahl und ist für die
Aufnahme von radioaktiven Abfallstoffen, insbesondere ausgebrannten Kernreaktorbrennelementen bestimmt.
Er besitzt eine entsprechende Aufnahmekammer 2. Solche Aufnahmekammern 2 haben im allgemeinen
einen rechteckigen (einschl. -quadratischen) Querschnitt mit verrundeten Ecken. Sie werden beim Gießvorgang
des Lagerbehälters hergestellt.
In der Fig. 2 ist schematisch angedeutet, daß der Gußwerkstoff eine konditionierte Oberfläche 3 mit
einer Rauhtiefe von etwa ΙΟμηι oder mehr aufweist.
Diese ist von einer metallischen decontaminierbaren Schicht 4 abgedeckt, die eine Dicke von einem bis
einigen Millimeter(n) sowie eine Rauhtiefe von unter 5 μΐη aufweist. Dazu wurde die zunächst beim
Gießvorgang sich ausbildende Gußoberflächenschicht (gegebenenfalls nach Reinigung und Sandstrahlung) in
einer Schichtdicke von etwa einem Millimeter oder mehr elektrochemisch abgetragen. Auf diese Weise
entstand die konditionierte Oberfläche 3 mit ihrer angegebenen Rauhtiefe. Auf diese konditionierte
Oberfläche 3 wurde unmittelbar die galvanische decontaminierbare Schicht 4 aufgebracht, durch die das
Gebirge der konditionieren Oberfläche 3 gleichzeitig au ~h £ .'glättet wurde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren Schicht auf die Innenwand der
Aufnahmekammer eines aus Gußeisen oder Gußstahl gegossenen Lagerbehälters für radioaktive
Abfallstoffe, insbesondere bestrahlte Kernreaktorbrennelemente, wobei die Gußoberflächenschicht
zunächst abgearbeitet und auf die dadurch konditionierte Oberfläche eine galvanische decontaminierbare
Schicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußoberflächenschicht in einer Schichtdicke von etwa einem Millimeter
oder mehr elektrochemisch derart abgetragen wird, daß die konditionierte Oberfläche (3) eine Rauhtiefe
von etwa 10 μηι oder mehr aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrochemische Abtragen der Gußoberflächenschicht rein elektrochemisch durchgeführt
wird
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrochemische Abtragen der Gußoberflächenschicht als elektrochemisches
Schleifen durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim elektrochemischen
Abtragen mit NaCI oder tiaCOj als Elektrolytlösung
gearbeitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim elektrochemischen
Abtragen mit einer Stromdichte von etwa 0,5 A/mm2 oder weniger gearbeitet wird.
6. Verfahren nach ei iem dt Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, iaß die decontaminierbare Schicht (4) unter Anwendung .ines elektrischen
Arbeitsstromes aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die decontaminierbare
Schicht (4) stromlos chemisch aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die decontaminierbare
Schicht (4) aus zumindest zwei Lagen besteht, deren eine unter Anwendung eines elektrischen Arbeitsstromes, deren andere stromlos chemisch aufgebracht
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die decontaminierbare
Schicht (4) elektrolytisch geglättet wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19792931747 DE2931747C2 (de) | 1979-08-04 | 1979-08-04 | Verfahren zum Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren Schicht bei einem Lagerbehälter für radioaktive Abfallstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792931747 DE2931747C2 (de) | 1979-08-04 | 1979-08-04 | Verfahren zum Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren Schicht bei einem Lagerbehälter für radioaktive Abfallstoffe |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2931747A1 DE2931747A1 (de) | 1981-02-19 |
DE2931747C2 true DE2931747C2 (de) | 1982-09-09 |
Family
ID=6077682
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19792931747 Expired DE2931747C2 (de) | 1979-08-04 | 1979-08-04 | Verfahren zum Aufbringen einer metallischen decontaminierbaren Schicht bei einem Lagerbehälter für radioaktive Abfallstoffe |
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DE8809283U1 (de) * | 1988-07-20 | 1988-09-22 | Nukem GmbH, 63755 Alzenau | Transport- und/oder Lagerbehälter für radioaktive Stoffe |
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DE7728331U1 (de) * | 1977-09-14 | 1978-01-05 | Steag Kernenergie Gmbh, 4300 Essen | Abschirmtransport- und/oder abschirmlagerbehaelter fuer radioaktive abfaelle |
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1979
- 1979-08-04 DE DE19792931747 patent/DE2931747C2/de not_active Expired
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