DE4204527C2 - Verfahren zum Herstellen eines Abschirm-Transportbehälters für bestrahlte Kernreaktorbrennelemente - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Abschirm-Transportbehälters für bestrahlte KernreaktorbrennelementeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Abschirm-Transportbehälters für Kernreaktor-Brennelemente
mit einem aus spärolithischem Gußeisen bestehenden
Behälterkörper, der eine Deckelaufnahme aufweist, und mit
in die Deckelaufnahme eingepaßtem Deckel, wobei zumindest
der Gußkörper des Behälterkörpers eine Oberfläche mit
offenen Poren sowie eine Abschlußschicht aus einem Metall
oder aus einer Metallegierung der aus Nickel,
Nickelbasislegierung, austenitische Chrom/Nickel-Legierung
bestehenden Gruppe aufweist.
Ein solcher Abschirm-Transportbehälter
dient regelmäßig auch als Abschirm-Lagerbehälter.
Auch der in die Deckelaufnahme eingepaßte Deckel
kann eine Abschlußschicht aus einem Metall oder aus einer
Metallegierung der Gruppe "Nickel, Nickelbasislegierung,
austenitische Chrom/Nickel-Legierung" aufweisen.
Abschirm-Transportbehälter mit einer Abschlußschicht sind
bekannt (DE 31 50 663 A1, DE 32 14 880 A1, DE 35 22 646
A1). Sie werden zum Beladen mit den bestrahlten
Brennelementen regelmäßig in ein entsprechendes
Brennelementbecken des Kernkraftwerkes eingebracht, in dem
sich Wasser befindet, und unter Wasser mit den
Brennelementen befüllt. Das Becken besitzt regelmäßig eine
Auskleidung aus einem Edelstahl, beispielsweise aus
18/8-Chromnickelstahl. Aus elektrochemischen Gründen
entsteht beim Einbringen des Behälterkörpers aus Gußeisen
ein galvanisches Element und insbesondere ferritisches
Eisen aus der Gußmatrix geht in Lösung. Dadurch korrodiert
die Edelstahlauskleidung des Brennelementbeckens. Auch
wird die Oberfläche des Behälterkörpers störend
beeinflußt. Um all dieses zu vermeiden, wird die
Abschlußschicht vorgesehen. Diese verhindert die
Elementbildung und verhindert damit, daß ferritisches
Eisen in Lösung geht und die beschriebenen
Korrosionserscheinungen auftreten. Das gilt insbesondere,
wenn mit Nickel oder mit einer Nickelbasislegierung
gearbeitet wird.
Im Rahmen der bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung
ausgeht, wird die Abschlußschicht mit den Hilfsmitteln der
Galvanotechnik aufgebracht. Dazu sind entsprechende
galvanotechnische Anlagen erforderlich, die wegen der
Größe der Abschirm-Transportbehälter sehr aufwendig sind.
Die Praxis zeigt, daß die galvanotechnisch aufgebrachten
Abschlußschichten in dünnen Schichten von bis zu 200 µm
Dicke oder sogar mehr den Anforderungen der Praxis nicht
gewachsen sind. Bei unvermeidbaren mechanischen,
thermischen oder korrosiven Beanspruchungen zeigen sich in
den Abschlußschichten mehr oder weniger punktförmige
offene Stellen. Untersuchungen
haben gezeigt, daß sich diese offenen
Stellen über offenen Poren befinden, die der Gußkörper in
seiner Oberfläche zeigt (Lexikon für Metallober
flächenveredelung, Leuze-Verlag, Saulgau, 1989, Stichwort:
"Pore"). Dort sind sie unvermeidbar, weil beim
galvanotechnischen Aufbringen der Abschlußschichten an den
offenen Poren in der Oberfläche des Gußkörpers elektrische
Potentiale sich ausbilden, die verhindern, daß die Poren
mit dem Nickel oder Nickelbasis-Legierung ausgefüllt
werden. Die Poren werden vielmehr lediglich abgedeckt, und
diese Bereiche der Abschlußschicht sind sehr empfindlich
gegen die beschriebenen Beanspruchungen. Um das Entstehen
von offenen Stellen zu vermeiden, ist man im Rahmen des
galvanotechnischen Aufbringens der Abschlußschichten dazu
übergegangen, die Abschlußschichten extrem dick auszu
führen, beispielsweise mit Schichtdicken von 1,5 mm,
2,00 mm und mehr. Das ist ebenfalls aufwendig und nichts
destoweniger nicht ausreichend sicher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, welches zum Aufbringen einer solchen Abschlußschicht
besonders geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung zunächst,
daß die Abschlußschicht mittels Laserbeschichtung aufgebracht
wird und die Textur eine aus einer
Partikelschmelze erstarrten Schicht aufweist, wobei die
einzelnen Partikel einen Durchmesser besitzen, der kleiner
ist als der der offenen Poren, so daß die Abschlußschicht
auch die offenen Poren ausfüllt.
Die Textur kann der
erstarrten Schicht einer Pulverschmelze entsprechen. Das
bedeutet, daß die Schicht aus Pulver aufgebaut wurde. Die
Textur kann auch der einer Tropfenschmelze entsprechen.
Das bedeutet, daß die Schicht aus feinen Tropfen aufgebaut
wurde. Laserbeschichtungsverfahren sind für sich bekannt
(Techn. Rundschau 37/1988, Seiten 21 und 26 bis 28; Laser
und Optoelektronik, 4/1985, Seiten 385 und 388).
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine
Abschlußschicht, welche die Textur einer aus einer
Partikelschmelze erstarrten Schicht aufweist,
auch die offenen Poren des Gußkörpers ausfüllt,
wenn die Partikel einen Durchmesser aufweisen, der kleiner
ist als der der offenen Poren. Es versteht sich, daß der
Durchmesser der Partikel ausreichend klein sein muß.
Besonders geeignete Durchmesser können unter Berück
sichtigung der Porengröße leicht durch Versuche ermittelt
werden. Da bei dem zugrunde liegenden
Abschirm-Transportbehälter die eingangs beschriebenen
Probleme nicht mehr auftreten, weil sich unter der
Abschlußschicht offene Poren des Gußkörpers nicht mehr
befinden, kann mit sehr dünnen Schichtdicken
der Abschlußschicht gearbeitet werden. In diesem
Zusamnenhang lehrt die Erfindung, daß die Abschlußschicht
eine Dicke von bis zu 200 µm aufweist. Vorzugsweise weist
die Abschlußschicht eine Dicke von etwa 100 µm auf.
Vorzugsweise kann die Oberfläche des Gußkörpers
des Behälterkörpers mechanisch bearbeitet sein, und die
Abschlußschicht kann auf die mechanisch bearbeitete
Oberfläche aufgebracht sein. Eine mechanisch bearbeitete
Oberfläche des Gußkörpers weist die eingangs beschriebenen
Poren auf, weil bei der mechanischen Bearbeitung
insbesondere die sphärischen Graphitanteile in der
Gußmatrix aus dieser herausgerissen werden.
Es besteht aber überraschenderweise sogar die
Möglichkeit, die Abschlußschicht auf die lediglich
gereinigte Gußhautoberfläche des Gußkörpers aufzubringen.
Auch diese besitzt regelmäßig feine Poren, die durch das
erfindungsgemäße Verfahren verschlossen werden.
Nach bevorzugter Ausführung wird ein Laserstrahl, eine
Wechselwirkungszone mit der Oberfläche bildend, auf die zu
beschichtende Oberfläche gerichtet sowie längs der zu
beschichtenden Oberfläche in Bahnen bewegt, wobei die
Partikel in die Wechselwirkungszone eingebracht werden.
Die Partikel können als Pulver mittels Sprühdüse
aufgebracht bzw. eingebracht werden. Die Partikel können
aber auch nach der Methode des Plasmaspritzens aufgebracht
bzw. eingebracht werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung auführ
licher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in starker Vergrößerung einen Ausschnitt aus dem
Gußkörper eines Abschirm-Transportbehälters mit
einer zum Stand der Technik gehörenden Abschluß
beschichtung und
Fig. 2 in starker Vergrößerung einen Ausschnitt aus dem
Gußkörper eines Abschirm-Transportbehälters mit durch das
erfindungsgemäße Verfahren hergestellter Abschlußschicht.
In den Figuren erkennt man einen aus sphärolithischem
Gußeisen bestehenden Gußkörper, welcher dem Behälter
körper eines Abschirm-Transportbehälters für bestrahlte
Kernreaktorbrennelemente angehört. Man erkennt, daß der
Gußkörper 1 eine Oberfläche 2 mit offenen Poren 3 auf
weist. Auf die Oberfläche ist eine Abschlußschicht 4,
die im Ausführungsbeispiel aus Nickel oder aus einer
Nickelbasis-Legierung bestehen möge, aufgebracht.
Die Fig. 1 zeigt die bekannte Ausführungsform, bei der
die Abschlußschicht 4 galvanotechnisch aufgebracht
wurde. Man erkennt mehrere galvanotechnisch aufgebrach
te Schichten a bis e einer erheblichen Dicke, - man er
kennt fernerhin, daß die offene Pore 3 nicht nur nicht
ausgefüllt ist, sondern sich in die galvanotechnisch
aufgebrachte Abschlußschicht 4 hinein gleichsam fortge
setzt hat.
Demgegenüber erkennt man in der Fig. 2, daß die Ab
schlußschicht 4, die die Textur 5 einer aus einer
Partikelschmelze erstarrten Schicht aufweist, auch die
offene Pore 3 in der Oberfläche 2 des Gußkörpers 1 aus
gefüllt hat. Angedeutet wurde, daß die Partikel einen
Durchmesser aufweisen, der wesentlich kleiner ist als
der der offenen Pore. - Die Textur 5 wurde zur Verdeut
lichung übertrieben dargestellt.
Bewährt haben sich die beschriebenen Maßnahmen für Be
hälterkörper aus sphärolithischem Gußeisen der folgen
den Zusammensetzung Kohlenstoff 3,2 bis 3,8%, Silicium
1,6 bis 2,6%, Mangan 0,1 bis 0,3%, Magnesium 0,025
bis 0,06%, Rest Eisen und übliche Beimengungen.
Bewährt hat sich fernerhin die Verwendung von technisch
reinem Nickel mit 99 oder mehr Gew.% Nickel,
gegebenenfalls mit einem definierten Phosphorzusatz und
mit bei technischem Nickel üblichen Beimengungen.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines
Abschirm-Transportbehälters für bestrahlte Kernreaktor-
Brennelemente, mit einem aus spärolithischem Gußeisen
bestehenden Behälterkörper, der eine Deckelaufnahme
aufweist, und mit in die Deckelaufnahme eingepaßtem
Deckel, wobei zumindest der Gußkörper des Behälterkörpers
eine Oberfläche mit offenen Poren sowie eine Abschlußschicht
aus einem Metall oder aus einer Metallegierung der
aus Nickel, Nickelbasislegierung, austenitische
Chrom/Nickel-Legierung bestehenden Gruppe aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Abschlußschicht mittels Laserbeschichtung aufgebracht wird
und die Textur einer aus einer Partikelschmelze erstarrten
Schicht aufweist, wobei die einzelnen Partikel einen
Durchmesser besitzen, der kleiner ist als der der offenen
Poren, so daß die Abschlußschicht auch die offenen Poren
ausfüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Textur der erstarrten Schicht der einer Pulverschmelze
entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Textur der erstarrten Schicht der einer erstarrten
Tropfenschmelze entspricht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abschlußschicht eine Dicke von
etwa 200 µm aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abschlußschicht eine Dicke von etwa 100 µm aufweist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Gußkörpers
mechanisch bearbeitet und die Abschlußschicht auf die
mechanisch bearbeitete Oberfläche aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abschlußschicht auf die
Gußhautoberfläche des Gußkörpers aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Laserstrahl, eine Wechselwirkungszone auf der
Oberfläche bildend, auf die zu beschichtende Oberfläche
gerichtet sowie längs der zu beschichtenden Oberfläche in
Bahnen bewegt wird und daß die Partikel in die
Wechselwirkungszone eingebracht werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel als Pulver mittels Sprühdüse aufgebracht bzw.
eingebracht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel nach der Methode des Plasmaspritzens
aufgebracht bzw. eingebracht werden.
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