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Uorrithtung zum Abziehen und Einziehen von
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Spannstiften Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abziehen
und Einziehen von als Türangel dienenden Spannstiften oder dergleichen in Scharniere
von Türen, vorzugsweise Kraftfahrzeugtüren, wobei ein Ausziehdorn durch den Spannstift
steckbar ist, welcher einerseits gegen eine Stirnfläche des Spannatiftes anlegbar,
andererseits mit einem Zugglied gekuppelt werden kann, welches durch eine hydraulische
Kolben-Zylinder-Einheit verschieblich ist. Solche Vorrichtungen sind in der Praxis
bislang vereinzelt in Autowerkstätten benutzt worden.
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Um TUren, beispielsweise KrnftfahrzeugtUren, demontieren zu können,
ist es erforderlich, die Spannetifte, welche die TUrengel bilden, aus den TUrecharnieren
zu entfernen. Dies bereitet in der Praxis hFufig große Schwierigketten. Bei KraftfahrzeugtUren
sind die Spannstifte oft im Laufe der Zeit in den Scharnieren festkorrodiert, so
daß große KrSfte beim Herausschieben der Spannstifte zu Uberwinden sind.
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Oftmals ist es sogar so, daß sich die Spannstifte durch ihre Drehbewegung
in den Scharniere wandungen eingeschliffen haben, so daß beim Herausschiehen zunächst
eine Stufe Zu Uberwinden ist.
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Bei der bekannten hydraulisch arbeitenden Vorrichtung ist einerseits
am Zylinder einer Kolben-Zylinder-Einheit, andererseits am Kolben ein Ausleger derart
befestigt, daß ein Ausleger am Scharnier shgestlltzt, während im anderen Ausleger
der Kopf eines Ausziehdorns eingehangen werden kann. Durch Druckbeaufschlagung der
Vorrichtung entfernen sich die Ausleger voneinander, so daß der Ausziehdorn axial
verschoben wird und der Spannstift dadurch aus dem Scharnier gelangen kann.
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Die durch das Festkorrodieren und Einschleifen der Spannstifte in
den Scharnieren erforderlichen hohen Kräfte führen bei der vorbekannten Vorrichtung
oftmals dazu, daB der Kolben in der Kolben-Zylinder-Einheit sich verklemmt und dadurch
selbst bei hohen hydraulischen Drücken ein weiteres Verschieben unmöglich macht.
Es kommt dann in extremen Fällen sogar zu einem Verbiegen des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit.
Das leichte Verkanten des Kolbens in der Kolben-Zylinder-Einheit wird verständlich,
wenn man-bedenkt, daß die Zugkraft des Kolbens über einen Ausleger und damit über
einen relativ langen Hebelarm auf den Spannstift übertragen werden muß. Auf diese
Weise entstehen Pelativ große Kippmomente.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abziehen
und Einziehen von Spann-
stiften in Scharniere zu entwickeln, mit
der die Spannstifte rasch herausgezogen- und hineingezogen werden können, ohne daß
hierzu besonderes Geschick erforderlich ist, die mit möglichst niedrigen Kräften
zu arbeiten vermag und mit der auch sehr fest sitzende Spannstifte zuverlässig herausgezogen
werden könnan.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich in erster Linie
aus der Tatsache, daß bei ihr beim Abziehen von Spannstiften die erforderlichen
hohen Stifte in der GröSenordnung von mehreren Tonnen nicht mehr zu einem Querkanten
des Kolbens in der Kolben-Zylinder-Einheit führen können, da das die hohen Kräfte
auf den Ausziehdorn übertragende Zugglied unmittelbar unterhalb der Spannstifte
im Gehäuse der Vorrichtung geführt ist. Dieses Zugglied kann ohne Probleme und ohne
hohe Kosten ausreichend lang bemessen sein, so daß es im Gehause der Uorrichtung.nicht
kanten kann. Dadurch bleibt der Kolben in der hydraulischen Kolben-ZylinderEinheit
frei von schidlichen Kippmomenten.
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Die gute Führung des Zuggliedes unmittelbar unterhalb des Ausziehdorns
bewirkt, daß die erfindungsgemiBe Vorrichtung mit relativ ge-
ringen
Kräften zu arbeiten vermag. Die Praxis hat gezeigt, daß Zugkräfte von etwa 1,8 t
ausreichen, während es bei der vorbekannten Vorrichtung selbst bei Zugkräften mit
4 t in manchen Fällen nicht möglich war, festsitzende Spannstifte zu entfernen.
Dadurch daß die erfindungsgemäBe Vorrichtung mit geringen Kräften arbeiten kann,
ist eine Beschädigung der Scharniere wshrend des Ausziehens von Spannstiftn ausgeschlossen.
Zudem baut sie verhältnismäßig klein, da zur Erzeugung der erforderlichen Zugkraft
keine Kolben-Zylinder-Einheit mit großem Durchmesser erforderlich ist.
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Die erfindung9gemäBe Vorrichtung bendtigt kein Halteteil, mit der
sie auf der dem Zugglied gegenüberliegenden Seite des Scharniers festzuhalten ist,
da die Zugkraft genau koaxial zum Spannstift wirkt und die Vorrichtung sich deshalb
prohlemlos mit ihrem Gehäuse gegen das Scharnier abstützt und während des gesamten
Ausziehvorganges nicht wegrutacht.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der
Stift in einem koaxial zum Kolben verschieblichen Hilfskolben vorgesehen ist, welcher
mit dem Kolben gekuppelt ist0 Durch diese Ausgestaltung erreicht men eine doppelte
Fflhrung, so daß die Sicherheit gegen Klemmen noch größer wird. Konstruktiv einfach
ist diese Ausgestaltung auch deshalb,
weil es dadurch möglich wird,
eine Ubliche Kolben-Zylinder-Einheit zu verwenden, die im Handel billig erhältlich
ist. Da der Hilfskolben sich unabhängig vom Kolben der Kolben-Zylinder-Einheit im
Zylinder ausrichten kann, entsteheh keine Toleranzprobleme, so daß die Herstellung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung billig wird.
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GUnstig ist eine weitere günstige Ausgestaltung der Erfindung, gemäß
der der Stift durch einen Schlitz des Zylinders, in dem er geführt ist, in eine
Ausnehmung des Zuggliedes greift. Durch diese Ausgestaltung begrenzt der Stift im
Schlitz zugleich den maximalen Hub des Hilfskolbens und damit auch des hydraulischen
Kolbens.
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Dadurch wird verhindert, daß der Hilfskolben und der hydraulische
Kolben aus der Vorrichtung herausfallen können, Wenn des Zugglied gemaß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung ein flaches Bauteil ist, dann ist es einerseits billig
herstellbar, andererseits kann es leicht so sreit ausgeführt sein, ist es in den
engen Raum unterhalb oder oberhalb des Spannetiftes von einem Türscharnier paßt.
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Die in den Ansprüchen 5 und 6 gekennzeichneten Maßnahmen dienen zur
weiteren Vereinfachung und Verbilligung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Durch.die in Anspruch 7 gekennzeichnete, vorteilhafte Anordnung einer
Zugfeder im Inneren des Kolbens der Kolben-Zylinder-Einheit wird suf einfache Weise
eine selbsttätige Rück~ stellung des Kolbens und des Hilfakolbens und damit auch
des Zuggliedes in eine Grundstellung bewirkt.
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Dadurch, daß gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung das
Gehäuse im Bereich des abzuziehenden Spannstiftes zurückspringend ausgebildet ist,
kann man die Vorrichtung besonders gut an die erforderliche Stelle eines Scharniers
mit dsr Ausnehmung im Zugglied fluchtend zum Spannstift bringen.
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Die Erfindung läßt zshlreiohe Ausführungsmöglichkeiten zu. Eine davon
ist schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es
zeigen Figur 1 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäe Vorrichtung, Figur 2
eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Figur 1.
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In einem Gehäuse 1 ist zwischen zwei Seitenwänden 2, 3 einer Stirnwand
4 und einer Rückwand 5 ein flaches Zugglied 6 geführt. Dieses
Zugglied
6 hat eine Ausnehmung 7, in die von vorn ein Kopf 8.eines Ausziehdorns 9 geschoben
werden kann. Auf der dem Kopf.8 gegenüberliegenden Seite hat der Ausziehdorn 9 eine
Mutter 10. Oberhalb dar Ausnehmung 7 springt das Gehäuse 1 etwa. zurück, so daß
es der koaxialen Ausrichtung der Ausnahmung 7 unterhalb eines Scharnieren nicht
im Liege ist.
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Achsenparallel zum Zugglied 6 hat die Vorrichtung eine Kolben-ZVlinder-Einheit
12 mit einem Kolben 13, welcher in einem Führungszylinder 14 dichtend und axial
verschieblich geführt ist. Der Führungszylinder 14 ist in einem Zylinder 15 von
oben her eingeschraubt. Druckmittel vermag durch einen Druckmitteleinlaß 16 in den
Führungszylinder 14 zu gelangen und dadurch den Kolben 13 nach unten zu verschieben.
Eine Zugfeder 17 ist oben nahe des Druckmitteleinlasses 16 am Zylinder 15 und an
ihrer gegenUberliegenden Seite mittels einer Innen-Sechakant-Schrsube 19 am Kolben
13 befertigt.
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Unterhalb des Kolbens 13 iet ein Hilfskolben 20 im Zylinder 15 axial
verschieblich geführt. Der Hilfekolben 2o ist durch eine Schraube 21 an dem Kolben
13 gekuppelt. Dabei ist ein geringes Spiel zwischen dem Kolben 13 und dem Hilfakolben
2o zweckmäßig, damit beide Kolben sich unabhängig voneinander im Zylinder 15 bzw.
im FUhrungszylinder 14 ausrichten können und Maßunterschiede
dadurch
ausgeglichen werden. Aus dem gleichen Grunde kann es zweckmäBig sein, die Berührungsfläche
22 des Kolbens Zo mit dem Kolben 13 ballig auszuführen. Man könnte natürlich auch
umgekehrt die StirnflMche dis Kolbens 13 ballig gestalten.
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Im Hilfskolben Zo ist quer zu seinem Verschiebeweg ein Stift 23 vorgesehent
der auf seiner dem Zugglied 6 zugewandten Seite auf zwei gegenüberliegenden Seiten
jeweils eine Abfasung 24 hat, und durch einen Schlitz 25 die Zylinders 15 in eine
Ausnehmung 26 des Zuggliedes 6 greift.
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Die beschriebene Vorrichtung wirkt wie folgt Um den Spann stift eines
oberen Scharnieres einer Türe herauszuziehen, wird zunächst der Ausziehdorn 9 von
unten her durch den Spannstift geführt.
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Auf den Ausziehdorn 9 wird denn die Mutter 10 geschraubt. Anschließend
ist die Vorrichtung derart unterhalb des Scharniere zu halten, daß ihr Gehäuse 1
sich am Scharnier absCUfzt und der Kopf 8 des Ausziehdorne 9 in die Ausnehmung 7
des Führungsteils 6 aufgenommen wird. Nunmehr wird über den Druckmitteleinlaß 16
der Führungszylinder 14 druckbeaufschlagt0 Dadurch bewegt sich der Kolben 13 nach
unten und drUckt den Hilfekolben Zo ebenfalls nach unten. Dieser überträgt über
den Stift 23 eine nach unten gerichtete Kraft auf das Führungsteil 6. Da das Führungsteil
6 im Gehause 1
gut geführt ist, kann es dort nicht kanten, sondern
bewegt sich parallel zum Kolben 13 und zum Hilfekolben 20 nach unten, so daB der
Ausziehdorn 9 sich ebenfalls nech unten bewegt und mit der Mutter 10 den nicht dergentellten
Spannstift aus dem Scharnier hereuszieht.
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L e e r s e i t e