DE2930122A1

DE2930122A1 - Motorrad

Info

Publication number: DE2930122A1
Application number: DE19792930122
Authority: DE
Inventors: Ferdinand Dipl Ing Piech
Original assignee: Audi NSU Auto Union AG; Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 1979-07-25
Filing date: 1979-07-25
Publication date: 1981-02-12

Description

Motorrad
Die Erfindung bezieht sich auf ein Motorrad gemaß dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Motorrad ist in der DE-PS 10 95 152 gezeigt. Durch die besondere Anordnung der Lenkachse sollen das Gewicht und der Raur(tedrrf des Motorrade verringert, sowie dessen Wendigkeit und Fahrstabilität verbessert werden. Der lehre der Patentschrift ist jedoch nicht entnehmbar, welcher Vorteil oder welche Funktion durch die mittige Lage der Lenkachse zu dem Bcdenaufstandspunkten des Vorder- bzw. Hinterrades erzielbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäße Motorrad mit einfachen Mitteln zur Übertragung hoher Antriebsleistungen bzw. besonders geländbgängig auszubilden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Antriebsaggregat auch das Vorderrad antreibt. Beidrädrig angetriebene Motorrader konnten sich bisher nicht durchsetzen, weil der Antrieb des Vorderrades heute üblicher Motorräeer aufgrund dessen Schwenkbwegungen beim Lenken sehr kompliziert wird. Hinzu kommt, daß bei heute üblichen Motorrädern das Vorderrad in einer Kurwe einen größeren Kurvenradius durchfährt, als das Hinterrad, wodurch bei einem starren Antrieb beider Räder ein zwangsweiser Schlupf zwischen den Rädern und der Fahrbahn auftritt, der das Fahrverhalten und die Fahrsicherheit stark beeinträchtigt Ein derartiger Antrieb müßte also zusätzlich mit einer entsprechenden Schlupfregelung versehen sein.
Wie vom Erfinder erkannt wurde, treten all diese Probleme bei dem erfindungsgemäßen Mbtorrad nicht auf. Wegen der mittigen Anordnung der Lenkachse durchfahren beide Räder in der Kurve den gleichen Kurvenradiusl so daß ein kostengünstiger und funktionssicherer Antrieb beider Räder ohne Schlupf möglich ist.
Zudem kann der Antrieb des Vorderrades in bei Hinterradantrieben bekannter und bewährter Weise über einen Kardan- oder einen Kettenantrieb erfolgen. Dabei ist es durch geschicktes Konstruieren möglich, eine Vielzahl der Antriebsteile für den Vorder- bzw. Hinterradantrieb als Gleichteile auszubilden, was sich ebenfalls kostenvermindernd auswirkt.
Die Merkmale des Patentanspruchs 2 kennzeichnen bei einer Anordnung des Antriebsaggregates vor der Lenkachse einen unkomplizierten Antrieb des Hinterrades, wobei die Durchfederwege des Hinterrades und dessen Ie=kiewegLngen von nur einem Gelenk kompensiert werden.
Die Erfindung ist anhand eines schematisch dargestellten Ausfuhrungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemä8en Motorrades und in Fig. 2 eine Draufsicht auf dessen Lenkvorrichtung, in Richtung des Pfeiles X der Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Motorrad mit einem Antriebsaggregat 2 gezeigt. Das Antriebsaggregat 2, das sich in bekannter Weise aus einer Brennkraftmaschine und einem Wechselgetriebe zusammensetzt, ist in einem Vorderrahmen 4 gelagert. Am Mbrderrahmen 4 ist über Teleskop-Federbeine 6 und Längsschwingen 7 ein Vorderrad 8 aufgehängt.
Der Vorderrahmen 4 ist über an seinen Rahmenholmen 10 und 12 angeordnete Lagerbuchsen 14, 16 mittels der Bolzen 18, 20 mit entsprechenden Lagerbüchsen 22, 24 der Rahmenholme 26, 28 eines Hinterrahmens 30 schwenkbar verbunden. Die im wesentlichen lotrecht verlaufende Verbindungslinie zwischen den Mittelachsen der Bolzen 18, 20 bilden die Lenkachse 32 des Motorrades.
Im Hinterrahmen 30 ist in bekannter Weise an Längsschwingen 34 und an Teleskop-Federbeinen 36 ein Hinterrad 38 aufgehängt. Die Lenkachse 32 des Motorrades ist mittig zwischen den Drehachsen des Vorder- bzw. Hinterrades angeordnet, so daß - wie man sich leicht vorstellen kann - die beiden Räder 8, 38 beim Durchfahren einer Kurve den gleichen Kurvenradius durchlaufen. Es versteht sich, daß für die mittige Anordnung die Mitte zwischen den Radaufstandspunkten auf einer ebenen Fahrbahn mangeblich ist, in welcher Mitte die Lenkachse 32 in der gedachten Verlängerung die Fahrbahn durchstößt.
Aus dem Antriebsaggregat 2 führen nach vorne und nach hinten je eine Antrieb welle 40, 42, die über je ein Gelenk 44, 46 die Kardanwellen 48, 50 antreiben, welche Kardanwellen in üblicher, nicht näher dargestellter Weise über ein Segelradtrieb das Ubrder- bzw. Hinterrad antreiben, Wie aus der Fig. 1 ersichtlich,ist, liegt der Gelenkmittelpunkt des Gelenkes 44 der Kardan-wRlle 48 in der Lenkachse 32 des Motorrades, sO daß über dieses Gelenk 44, das ein an sich bekanntes Gleichlaufgelenk sein kann, sowohl ein Durchfedern des Hinterrades als auch Lenkkewegungen über die Lenkachse 32 möglich sind. Durch die erfindungsgemäße Anordnung kann der Antrieb starr mit unveränderten Antriebsübersetzungsverhältnissen zu den Rädern erfolgen, ohne daß Verspannungen im Antriebssystem und Schlupf beim Durchfahren von Kurven auftreten.
Die Figur 2 zeigt schematisch die Lenkvorrichtung des Motorrades. Mit den Rahmenholmen 10, 10' und dem oberen, stirnseitigen Eng« der Teleskopgabel 6 ist eine Platte 52 verschweint, die einen Lenkzapfen 54 trägt. Auf den Lenkzapfen 54 ist als drehbares Bauteil die Lenkstange 56 mit einer Führungshülse 58 gelagert. Mit der Führungshulse 58 ist ein Zahnrad 60 mit einer Schraubenverzahnung fest verbunden, welches mit einem Schraubenrad 62 kämmt. Das Schraubenrad 62 ist auf einer am Rahmenholm 10 drehbar gelagerten Lenkwelle 64 befestigt, die über ein weites Schralzbenrad 66 einen mit einer entsprechenden Außenverzahnung versehenen Lenkhebel 68 antreibt. Der Lenkhebel 68 ist auf den Bolzen 18 schwenkbar gelagert und wirkt über eine Langlochführung 70 auf einen an den Rahmenholmen 12, 12' befestigten Bolzen 72.
Die Drehbewegung des Lenkrades 56 wird somit auf den Lenkhebel 68 übertragen, welcher - abgestützt an dem Bolzen 72 - ein Verschwenken zwischen Vorder- und Hinterrahmen bzw. eine Lenkbewegung über die Lenkachse 32 bewirkt.

Claims

Motorrad Ansprüche Motorrad mit einem Vorderrahmen, an dem ein Vorderrad gelagert ist, einem mit dem Vorderrahmen um eine annähernd senkrechte Lenkachse schwenkbar verbundenen Hinterrahmen, an dem ein Hinterrad gelagert ist, wobei die gedachte Verlängerung der Lenkachse den Boden an einem Punkt durchstößt, der etwa mittig zwischen den Bodenaufstandspunkten des Vorder- bzw. Hinterrades liegt, und mit einem Antriebsaggregat, welches das Hinterrad antreibt, d ad u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Antriebsaggregat (2) auch das Vorderrad (8) antreibt.
2. Motorrad nach Anspruch 1, bei dem das Antriebsaggregat vor der Lenkachse angeordnet ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Hinterrad (38) mittels eines Kardantriebes angetrieben ist, dessen Kardanwelle (48) über ein Gelenk (44) mit dem Antriebsaggregat C2) trieblich verbunden ist und daß das Gelenk (44) in der Lenkachse (32) angeordnet ist.