DE29273C - Halter für Bleistifte, Federn u. s.w - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Feder- oder Bleistiftgehäuse oder Halter und sonstige Halter für ähnliche Instrumente und Materialien, bei welchen derjenige Theil oder das bewegliche Glied, welches die Feder, das Blei oder Reifsinstrnment enthält oder trägt, durch die Schwerkraft oder das Gewicht dieses Gliedes aus dem Gehäuse heraustreten gelassen oder in dasselbe zurückgezogen werden kann, und dies dadurch hervorgebracht wird, dafs auf die Schlufskappe des Halters oder des Gehäuses gedrückt oder dieselbe nach innen geschoben wird.

Fig. ι ist ein Längsschnitt eines Bleistiftgehäuses, welches nach meiner Erfindung construirt ist; der bewegliche Theil ist dabei in seiner zurückgezogenen Lage dargestellt.

Fig. 2 ist ein Schnitt nach Entfernung der äufseren Hülse mit zurückgezogenem beweglichen Theile.

Fig. 3 ist ebenfalls ein Schnitt nach Entfernung der äufseren Hülse, wo aber der bewegliche Theil aus der Scheide gezogen und infolge der Schwerkraft oder seines eigenen Gewichtes nach Aufhören des Druckes auf die Kappe am oberen Ende des Gehäuses aus letzterem herausgefallen ist. Die übrigen Figuren stellen verschiedene Thejle des Bleistiftgehäuses dar.

α ist das äufsere Gehäuse und b die gleitende Schieberöhre, welche durch ihr Functioniren den beweglichen Theil frei macht; die Schieberöhre ist an ihrem oberen Ende mit einer Kappe b¹ versehen. Diese Schlufskappe dient dazu, um bei Benutzung des Bleistiftgehäuses den beweglichen Theil erforderlichenfalls aus dem Gehäuse heraus- oder in dasselbe zurücktreten zu lassen.

Die Schieberöhre hat einen langen Schlitz ^² mit winkligen, nach unten gerichteten Querschlitzen b^s und b^l am oberen und unteren Ende, in welchen ein an dem beweglichen Theil befindlicher Stift geht;- b^b ist ein offener Schlitz, welcher eine an der Leitröhre feste Rippe i⁵ aufnimmt. Der nach unten gerichtete Querschlitz b^s drückt und bewegt den Stift des beweglichen Theiles aus dem oberen oder Absperrschlitz tf³ der Leitröhre, während der untere Schlitz b* den erwähnten Stift d² zwingt, sich aus dem Absperrschlitz cⁱ der Leitröhre zu entfernen. f² ist ein langer Schlitz, welcher dem Schlitz b² der Schieberöhre b gegenüberliegt und sich mit demselben deckt. Der Schlitz c'* hat ebenfalls am oberen und unteren Ende die Schlitze c³c^l.

Der bewegliche Theil d gleitet innerhalb der Leitröhre c und sein Stift d"* folgt und bewegt sich in den beiden Schlitzen £²i² der Leit- und Schieberöhren b c. f ist eine Schraubenfeder, um der Schieberöhre nach jeder Bewegung ab- , wärts die Rückbewegung zu geben. e ist ein Untersatz, welcher die Schraubenfeder / trägt.

Der Vorgang bei dem Bleistiftgehäuse ist nun folgender:

Drückt man bei zurückgezogener Stellung, wie Fig. ι und 2· darstellen, die Kappe P vertical nach innen, so geht der Schieber b hierbei nieder und der Stift des beweglichen Theiles ist gehalten, zur Ecke des Querschlitzes b¹ vorzurücken. Gleichzeitig geht der Stift allmälig nieder infolge des Gewichtes des beweglichen Theiles und wird so geführt und gezwungen, den geneigten Querschlitz P der Leitröhre herabzugleiten, so dafs der bewegliche Theil frei

wird und infolge seines eigenen Gewichtes niederfällt, indem sein Stift in die über einander liegenden Schlitze b² c² tritt und dieselben durchläuft. Läist man nun die Kappe. b¹ los, so treibt die Schraubenfeder / die Schieberöhre aufwärts in ihre normale Lage; die untere geneigte Ecke b¹ des geneigten Schlitzes £⁴ drängt den auf dem Boden des Schlitzes c² liegenden Stift in den Absperrschlitz c* und hält so den beweglichen Theil in der gewünschten und zum Gebrauch fertigen Lage fest.

Um nun den beweglichen Theil wieder zurück und in das Gehäuse eintreten zu lassen, um die Spitze gegen Beschädigungen zu schützen, oder zu anderen Zwecken, ist es nur nöthig, das Bleistiftgehäuse umzustürzen, so dafs die Mündung nach aufwärts gerichtet ist, und die Kappe b' nach innen zu drücken, so dafs der Stift d² mit dem Schlitz c* frei wird. Dies wird dadurch erzielt, dafs die geneigte Ecke b^s des Schlitzes i⁴ niedergelassen wird und so den Stift d² zwingt, aus diesem Schlitz herauszutreten, wenn der bewegliche Theil d infolge seiner Schwerkraft in sein Gehäuse zurückfällt und darin festgehalten wird, sobald man aufhört, auf die Kappe b^l zu drücken.

Will ich nun meine Erfindung bei Haltern für Federn, Messer, Zahnstocher oder dergleichen anwenden, so bringe ich an der Mündung des beweglichen Theiles d einen passend geformten Halter an.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Combination der gleitenden Schieberöhre und der Kappe b b¹ mit ihren Schlitzen P b^% b^ und der festen Leitröhre c mit ihren Schlitzen c² c³ c^l, um den Stift d² des beweglichen Theiles d festzuhalten und freizugeben.

   Hierzu ϊ Blatt Zeichnungen.