DE2923626C2 - Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblöcken und Verfahren zur Herstellung eines Härtebodens - Google Patents
Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblöcken und Verfahren zur Herstellung eines HärtebodensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblökken,
mit einer als Wand des Formkastens ausgebildeten langgestreckten Bodenplatte und einem die Bodenplatte
an ihrer Rückseite abstützenden und mit ihr fest verbundenen starren Rahmen.
Ein Härteboden dieser Gattung ist durch die DE-PS 11 89 905,Spalte I.Zeilen 17-33,bekannt.
Bei der Herstellung von Porenbeton, beispielsweise Gasbeton, werden etwa 6 m lange und 0,6 — 0,7 m hohe
Formkästen verwendet, in welche die den Gasbeton bildende Mischung eingegossen wird. Die durch
Reaktion der Mischungskomponenten einsetzende Gasentwicklung bläht die Mischung unter gleichzeitiger
Erwärmung auf und läßt schließlich eine homogen mit Poren versehene, verfestigte Gasbetonmasse entstehen,
die den Formkasten als Block ausfüllt und bei Abschluß des Gasentwicklungsprozesses eine Temperatur von
etwa 80 —9O0C aufweist. Nach dem Ausformen wird
dieser halbfeste Block zerschnitten und abschließend einer Dampfhärtung im Autoklaven bei etwa
160 -180° C unterzogen.
Zur Erleichterung des Ausformens nach Abschluß des Gasentwicklungsprozesses ist bei bekannten Formkästen
eine Längswand als von den übrigen Teilen des Formkastens ablösbarer »Härteboden« ausgebildet, auf
welchem der Block nach Abnahme der übrigen Teile des Formkastens horizontal aufliegend transportiert wird
und zum Zerschneiden und abschließenden Härten seitlich und oben frei zugänglich ist. Ein derartiger
Härteboden ist aus einer ebenen Platte aufgebaut, die angesichts des beträchtlichen Gewichts des Blockes an
ihrer Rück- bzw. Unterseite mit einem durchgehenden starren Rahmen abgestützt ist, um Verformungen der
Bodenplatte unter dem Gewicht des Blockes zu unterbinden. Wenn diese Bodenplatte zur Erzielung der
gewünschten hohen Steifigkeit starr mit dem Rahmen verbunden ist, ergeben sich in der Praxis erhebliche
Probleme.
Bei Abschluß des Gasentwicklungsvorganges nimmt nämlich die Gasbetonmasse und die mit ihr als Wand
des Formkastens unmittelbar in Berührung stehende Bodenplatte des Härtebodens eine Temperatur von
80-90°C an, während der der Umgebungsatmosphäre ausgesetzte Rahmen etwa auf Raumtemperatur von
200C bleibt. Da im allgemeinen die Bodenplatte und der Rahmen aus einem Material mit etwa gleichem oder
vergleichbarem positivem Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen, führt dieser Temperaturunterschied
dazu, daß sich die Bodenplatte relativ zum Rahmen entsprechend dem Temperaturunterschied von ca. 7O0C
nennenswert in Längsrichtung ausdehnt. Dadurch treten zwischen der Bodenplatte und dem Rahmen
außerordentlich hohe Kräfte auf, die zu einer Zerstörung der Verbindungen der Bodenplatte mit dem
Rahmen oder zu einer Auswölbung der Bodenplatte führen.
Bei der abschließenden Dampfhärtung werden sowohl der Rahmen als auch die Bodenplatte mit dem
darauf liegenden Gasbetonblock auf eine Temperatur von etwa 160-1800C aufgeheizt, wobei der frei der
Dampftemperatur ausgesetzte Rahmen eine geringfügig höhere Temperatur als die Bodenplatte annehmen
kann. Ein weiterer kritischer Zustr.nd entsteht beim Herausfahren des ausgehärteten Gasbetonblockes aus
dem Autoklaven, da hierbei der Rahmen außerhalb des Autoklaven auf dem Boden eines Lagerplatzes tbgesetzt
wird. Dabei sinkt die Temperatur des Rahmens sehr rasch auf Raumtemperatur ab, während der
ausgehärtete Gasbetonblock zusammen mit dem unmittelbar in inniger Berührung mit ihm stehenden
Formboden nur sehr langsam abkühlt. Wenn der Rahmen beispielsweise eine Temperatur von etwa 40° C,
also geringfügig über der Raumtemperatur des Lagerplatzbodens, erreicht hat, dann beträgt die Temperatur
der Bodenplatte und des Gasbetonblockes noch etwa 120° C. Zwischen der Bodenplatte und Jem Rahmen
entsteht also eine Temperaturdifferenz von 80°C, die wiederum eine beträchtliche Längsausdehnung der
Bodenplatte in bezug zum Rahmen und damit eine Auswölbung und/oder Zerstörung der Verbindungen
der Platte mit dem Rahmen zur Folge hat.
Selbst wenn durch sehr stabile Dimensionierung der Verbindungsstellen des Rahmens mit der Platte eine
Zerstörung unterbleibt, ergibt sich dabei das Problem, daß die unvermeidbaren Verformungen der Bodenplatte
im Verlauf des Verfahrenszyklus zu Rissen in dem noch nicht völlig ausgehärteten Gasbetonblock und
damit zur Qualitätsminderung des Produktes führen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demgemäß darin, einen Härteboden der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, der die Herstellung von Gasbetoriblöcken ohne Rißbildung
ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bodenplatte unter Zugvorspannung in
Längsrichtung nur an ihren Endbereichen fest mit dem Rahmen verbunden ist und daß an der Rückseite der
Bodenplatte eine Vielzahl von in Längsrichtung im Abstand verteilt wegragenden Halteklauen angebracht
ist, die die Bodenplatte senkrecht und quer zur Längsrichtung im Abstand zum Rahmen abstützen.
Der dieser erfindungsgemäßen Ausbildung zugrunde liegende Gedanke beruht auf der Erkenntnis, daß eine
völlige Planhaltung der Bodenplatte wegen der auftretenden, zum Teil inhomogenen Temporaturwechselbelastungen
und der mechanischen Beanspruchung durch externe Einflüsse im Betrieb nicht möglich ist und
daß rißfreie Gasbetonblöcke ohne Qualitätsbeeinträchtigung dann erzielt werden können, wenn die unvermeidlichen
im Betrieb auftretenden Verformungen ein gewisses Maß nicht überschreiten. Solange nämlich die
Verformungen der Bodenplatte nicht zu einer Rißbildung im Gasbetonblock führen, ist die durch sie
hervorgerufene leicht unebene Außenfläche des Gasbetonblockes schon allein deshalb ohne Belag, weil diese
Oberflächenschicht ohnedies durch das stets verwendete Entformungsmittel verunreinigt ist und daher beim
Zerteilen der Form in Einzelelemente als Abfallschicht abgetrennt werden muß.
Beim Härteboden nach der Erfindung hält der starre und stabil aufgebaute Rahmen im Ruhezustand die
Bodenplatte unter einer Zugvorspannung und »streckt« sie gewissermaßen, so daß auch bei Verwendung von
ungerichteten groben Blechen ohne besondere Quali
tätsanspruche eine verhältnismäßig ebene Platte mit
minimaler Welligkeit und Durchbiegung vorliegt.
Die im Ruhezustand vorhandene Zugvorspannung der Bodenplatte hat überdies die Wirkung, daß sie einen
Großteil der am Ende des Gasentwicklungsvorganges durch die Erhöhung der Temperatur der Platte auf
80 —90° C hervorgerufene Dehnung auffängt, so daß nur
ein geringer Überschuß an Druckspannung und damit an Auswölbung an der Bodenplatte tuftritt Ähnliches
gilt auch für den besonders kritischen Zustand beim Herausnehmen des gehärteten Gasbetonblockes aus
dem Autoklaven und Absetzen des Härtebodens auf dem Lagerplatz, wobei, wie eingangs ausgeführt wurde,
zwischen dem Rahmen und der Bodenplatte eine Temperaturdifferenz von bis zu 80°C auftreten kann.
Die anfänglich der Bodenplatte verliehene Zugspannung nimmt nämlich hier wiederum einen großen Teil
der durch ihre nunmehr höhere Temperatur bedingten Dehnung auf, so daß in der Bodenplatte in Längsrichtung
eine geringe Druckspannung auftritt. In beiden kritischen Fällen, nämlich nach dem Ende des
Gasentwicklungsvorganges und nach dem Herausnehmen aus dem Autoklaven, treten also im Vergleich zu
einer herkömmlichen starren Konstruktion erheblich kleinere Kräfte an den Verbindungsstellen der Bodenplatte
mit dem Rahmen auf, und die Bodenplatte wird während des gesamten Temperaturzyklus erheblich
geringeren Verformungen unterworfen.
Trotz der Vorspannung würde sich jedoch die Bodenplatte infolge der im Betrieb noch vorhandenen
Druckspannung um ein der gesamten Längsdehnung entsprechendes Maö auswölben, wobei die Amplitude
der Auswölbung in Längsrichtung der Bodenplatte gesehen in der Mitte am größten wäre. Durch die
Vielzahl der verteilt angeordneten Halteklauen wird nun aber die gesamte Auswölbung über die Länge der
Bodenplatte derart verteilt, daß in der Bodenplatte entsprechend der Anzahl der Halteklauen mehrere
kleinere Wellen entstehen, deren jeweiliges Ausbeulungsmaß sehr gering ist und daher auf den Gasbetonblock
keine nachteilige Auswirkung hat.
Besonders bevorzugt ist es gemäß der Erfindung, daß die Zugvorspannung der Bodenplatte betragsmäßig
etwa der Hälfte der maximal während eines Betriebszyklus auftretenden Druckspannung einer nicht vorgespannten,
mit dem Rahmen an den Enden starr verbundenen Platte entspricht. Dadurch wird die durch
die höhere Temperatur der Bodenplatte in bezug auf den Rahmen hervorgerufene resultierende Druckspannung
der Platte etwa auf die Hälfte herabgesetzt, so daß die Verbindungsstellen der Platte mit dem Rahmen auch
nur mit den halben Kräften beaufschlagt werden. Auf diese Weise lassen sich also nicht nur Brüche der
Verbindungen, beispielsweise Schweißverbindungen, verhindern, sondern es wird zugleich sichergestellt, daß
die Bodenplatte während des Temperaturzyklus nur geringfügig verformt und damit auch eine Rißbildung in
der Gasbetonmasse vermieden wird.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Härtebodens, bei dem der Rahmen
einen in Längsrichtung dei Bodenplatte verlaufenden mittleren !-Profilträger und zwei beiderseits parallel zu
diesem angeordnete, zum I-Profilträger hin offene U-Profilträger aufweist und die freien Ränder der der
Bodenplatte nächstgelegenen Schenkel der U-Profilträger in im Abstand etwa parallel zur Bodenplatte
verlaufende Schlitze der Halteklauen eingreifen. Dieses Verfahren ist nach der Erfindung dadurch gekennzeich-
net, daß der vorbereitete Rahmen zur Ausrichtung in Längsrichtung in die Schlitze der Halteklauen der
Bodenplatte eingeschoben wird und daß dann die Bodenplatte durch Erwärmung in Längsrichtung vorgedehnt
und im vorgedehnten Zustand an den Endbereichen mit den Rahmen fest verbunden wird.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Härtebodens und des
Verfahrens zu seiner Herstellung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Draufsicht der linken Hälfte eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Härtebodens,
und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie A-A in
Fig. 1.
Die in der Fig. 1 in Draufsicht dargestellte linke Hälfte eines Ausführungsbeispiels des Härtebodens ist
symmetrisch zu der nicht gezeigten rechten Hälfte ausgebildet. Insgesamt besteht der Härteboden aus der
Bodenplatte 1 und dem Rahmen 2.
Wie im einzelnen aus den F i g. 1 und 2 zu entnehmen ist, sind an der Rückseite der Bodenplatte 1 zwei parallel
zur Längsrichtung angeordnete Reihen von jeweils einer Vielzahl im Abstand zueinander angeordneter
Halteklauen 10 angebracht. Jede dieser Halteklauen besteht aus einem rechteckigen, etwa senkrecht zur
Rückseite der Bodenplatte 1 ausgerichteten Blech, das mit einem Seitenrand an der Bodenplatte 1 verankert,
beispielsweise angesch- ?ißt ist. Jede der Halteklauen
weist einen parallel und im Abstand zur Rückseite der Bodenplatte verlaufenden Schlitz 13 auf, der sich bei der
oberen Reihe (Fig. 2) der Halteklauen nach oben und bei der unteren Reihe der Halteklauen nach unten
öffnet.
Der Rahmen 2 umfaßt einen mittleren !-Profilträger 21 und jeweils einen oberhalb und unterhalb angeordneten
U-Profilträger 20, die parallel zueinander und im Abstand zur Rückseite der Bodenplatte 1 sich parallel zu
deren Längsrichtung erstrecken. Der I-Profilträger 21
und die beiden U-Profilträger 20 sind in jeder Hälfte des Härtebodens durch zwei Rohre 22 miteinander
verbunden, die sich jeweils durch öffnungen in den Querstegen 28 der U-Profilträger 20 bzw. des
Mittelsteges des I-Profilträgers 21 hindurch erstrecken
und mit Schweißnähten 24 fest mit den Trägern 20. 21 verbunden sind, so daß sich insgesamt ein starrer
Rahmen ergibt. In jeder Hälfte des Rahmens 2 ist zwischen den freien Rändern des Schenkels 26 des
U-Profilträgers 20 und des Flansches 27 des I-Profilträgers
2i jeweils eine Stützpiaue 23 angebracht, die mittels der Schweißnähte 24 befestigt ist. Diese
Stützplatten 23 ragen etwas über die fluchtenden Außenflächen der Profilträger 20 und 21 hinaus; sie
dienen einerseits der Versteifung des Rahmens und andererseits aber als Stützfüße zur Auflage des
Härtebodens auf einem Transportwagen oder einer anderen Unterlage.
Wie in der F i g. 2 zu erkennen ist. sind die freien Ränder der der Bodenplatte zugewandten Schenkel 26
des oberen und unteren U-Profilträgers 20 in den
Schlitzen 13 der an der Bodenplatte 1 befestigten Halteklauen aufgenommen. Die Gestaltung und die
Abmessungen der Schlitze 13 der Halteklauen 10 sind dabei derart an die Querschnittsgestalt der Schenkel 26
der U-Profilträger 20 angepaßt, daß sich ein allseitiges
Spiel von etwa 1 mm ergibt, um Maßtoleranzen der Profilträger und Ungenauigkeiten der Ausrichtung der
Halteklauen bei der Herstellung ausgleichen zu können. An den beiden Endbereichen des Härtebodens sind die
Bodenplatte 1 und der Rahmen 2 jeweils über zwei Verbindungsstücke 11 starr miteinander verbunden.
Jedes Verbindungsstück 11 besteht aus einem den Abstand zwischen dem Rahmen 2 und der Rückseite der
Bodenplatte überbrückenden länglichen Blech, welches etwa senkrecht zur Ebene der Bodenplatte und parallel
zu deren Längsrichtung ausgerichtet ist und an der Außenfläche des Querstegs 28 jedes U-Profilträgers 20
anliegt. Die Verbindungsstücke 11 sind jeweils über längslaufende Schweißnähte 12 mit der Rückseite der
Bodenplatte 1 und der Außenseite des Quersteges 28 des zugehörigen U-Profilträgers 20 fest verbunden.
Zusätzlich ist an dem der Bodenplatte 1 zugewandten Flansch 27 des I-Profilträgers 21 etwa in der Mitte der
Länge des Härtebodens ein quer zur Längsrichtung angeordneter Anschlagsteg 25 vorgesehen, der am
Flansch 27 befestigt ist und lose an der Rückseite der Bodenplatte 1 anliegt.
Bei der Herstellung eines derartigen Härtebodens wird zuerst der Rahmen 1, bestehend aus den Teilen 20
bis 28, fertig zusammengebaut und die Bodenplatte 1, die aus gewöhnlichem Grobblech besteht, mit den
Halteklauen 10 bestückt. Sodann wird der Rahmen 2 in die Schlitze 13 der Halteklauen 10 in Längsrichtung
eingeschoben, so daß er quer zur Längsrichtung der Bodenplatte 1 und im senkrechten Abstand zur
Rückseite der Bodenplatte gehalten ist. Daraufhin wird die Bodenplatte soweit erwärmt, daß sich in Längsrichtung
etwa um ein Maß D/2 dehnt, das etwa der Hälfte derjenigen Dehnung D entspricht, die sich aufgrund
einer maximal während des vorgesehenen Betriebs-Temperaturzyklus auftretenden Temperaturdifferenz
zwischen der Bodenplatte und dem Rahmen einstellen würde. Die derart vorgedehnte Bodenplatte 1 wird nun
unverzüglich mittels jeweils zweier Verbindungsstücke 11 an jedem Endbereich fest mit dem Rahmen 2
verschweißt. Nach dem Erkalten auf Raumtemperatur weist nun die Bodenplatte 1 entsprechend dem
Rückgang ihrer Wärmedehnung eine Zugvorspannung in Längsrichtung auf, die von dem starren Rahmen 2
aufrechterhalten wird.
Die Erwärmung der Bodenplatte 1 zur Vordehnung beim Zusammenbau mit dem Rahmen 2 kann auf
einfache Weise mittels eines Gasbrenners erfolgen, wobei im allgemeinen unmittelbar nur der mittlere
Bereich der Bodenplatte erhitzt werden muß. Vorteilhaft kann es auch sein, daß die Erwärmung der
Bodenplatte insgesamt in einem Sand- oder Wasserbad eniMgi, da hierbei eine gleichmäßigere Erwärmung
ohne Verwerfungen erzielbar ist.
Bei einem Temperatur-Betriebszyklus, wie er bei der Herstellung von Gasbeton üblich ist d.h. mit einer
Gasentwicklungs-Endtemperatur von 80—90°C und einer Dampfhärtungstemperatur im Autoklaven von
etwa 1800C, wird die Bodenplatte zur Vordehnung auf
etwa 40° C über Raumtemperatur erwärmt
Beim Gebrauch eines derartigen Härtebodens mit vorgespannter Bodenplatte treten die folgenden Zustände
auf:
Im Ruhezustand, beispielsweise bei Lagerung, beträgt
die Temperatur Tb der Bodenplatte und die Temperatur Tr des Rahmens etwa 200C (Raumtemperatur), und die
Temperaturdifferenz Tb -Tr=0°C und die Bodenplatte
ist einer Zugspannung unterworfen, die einer Längsdehnung von D/2 entspricht wobei D diejenige Dehnung
ist, die bei maximaler Temperaturdiff'-ren? zwischen
Bodenplatte und Rahmen während des Betriebszyklus ahne Vorspannung auftreten würde.
Nach Beendigung des Gasentwickluiigsprozesses im
Formkasten weist die Bodenplatte eine Temperatur T>> von etwa 80 —90°C auf, während sich der Rahmen nur
auf eine Temperatur von etwa Tr 30°C erwärmt hat; die Temperaturdifferenz Tu-Tr beträgt also etwa 6O0C
Aufgrund dieser Temperaturdiffert^ will sich die
Bodenplatte in Längsrichtung derart ausdehnen, daß die
Zugvorspannung mehr als ausgeglichen wird, so daß •;:ch in der Bodenplatte eine Druckspannung in
Längsrichtung einstellt, die etwa einer Dehnung von -D/4 (also einer Kompression in Längsrichtung)
entspricht und daher zu einer geringfügigen Ausbeulung führt. Diese geringfügige Ausbeulung, die sich am
stärksten etwa in der Mitte der Bodenplatte auswirken würde, wird durch die Vielzahl der Halteklauen 10 üb?"·
die Länge der Bodenplatte verteilt, da die Schlitze 13 :.:
den Halteklauen 10 jeweils örtlich das Maß oer Ausbeulung begrenzen Insgesamt wird also die
Bodenplatte eine in Längsrichtung !eicht gewellte Gestalt annehmen, deren maximale Wellenamplitude
jedoch sehr gering ist und auf den Gasbetonblock keine nachteilige Auswirkung hat.
Bei der Dampfhärtung im Autoklaven werden insgesamt die Bodenplatte, der Rahmen und auch der
Gasbetonblock etwa auf eine Temperatur von 1600C-1800C aufgeheizt, wobei die geringfügigen
Temperaturdifferenzen praktisch unbeachtet bleiben körnen, da mi* wesentlich geringer sind als beim Ende
des Gasestwicklungsprozesiijs.
Nach dem Herausnehmen des ausgehärteten Gasbetonblock:; aus dem Autoklaven und dem Abstellen auf
dem Doden eines Lagerplatzes sinkt die Temperatur des
Rahmens, der ja unmittelbar int dem Boden des
Lagerplatzes in Berührung sieht, sehr rasch ab. Die ungünstigste Situation besteh! bei diesen"; Abkühlungsvorgang etwa dann, wenn die Bodenplatte eine
Temperatur \on etwa Tp = 120"C und der Rahmen eine
Temperatur von etwa Tr =40"C aufweisen. In diesem Zustand beträgt die Temperaiurdifferenz Tb-Tr etwa
800C. Durch diese hohe Temr>eraturdiit'erenz wird die
7novnrjpannijpg der Bodenplatte völlig überwunden
und c5 tritt >?'; ·;■ maximale Druckspannung in Längsrichtung
auf, die etwa einer Dehnung von -D/2 (also Kompression) entspricht. Wiederum wird hier die
maximale örtliche Ausbeulung der Bodenplatte, die ohnedies nur die Hälfte derjenigen Ausbeulung beträgt,
die bei einem herkömmliche Härteboden ohnr Vorspannung auftreten würde, durch das Spiel in den
Schlitzen 13 der Halteklauen 10 begrenzt. Die Ausbeulung der Bodenplatte wird also, 'vie am Ende des
Gasentwicklungsprozesses wellenförmig über die gesamte Länge verteilt, so daß sich keine nachteiligen
Auswirkungen auf den ausgehärteten Gasbetonblock ergeben.
Claims (11)
1. Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblöcken, mit einer als =
Wand des Formkastens ausgebildeten langgestreckten Bodenplatte und einem die Bodenplatte an ihrer
Rückseite abstützenden und mit ihr fest verbundenen starren Rahmen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenplatte (1) unter Zugvorspannung so in Längsrichtung nur an ihren Endbereichen fest mit
dem Rahmen (2) verbunden ist und daß an der Rückseite der Bodenplatte (1) eine Violzahl von in
Längsrichtung im Abstand verteilt wegragenden Halteklauen (10) angebracht ist, die die Bodenplatte is
(1) senkrecht und quer zur Längsrichtung im Abstand zum Rahmen (2) abstützen.
2. Härteboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) einen in Längsrichtung
der Bodenplatte (1) verlaufenden mittleren I-Profilträger
(21) und zwei beiderseits parallel zu diesem angeordnete, zum !-Profilträger (21) hin offene
U-Profilträger (20) aufweist und daß die freien Ränder der der Bodenplatte (1) nächstgelegenen
Schenkel (26) der U-Profilträger (20) in im Abstand r, etwa parallel zur Bodenplatte (1) verlaufende
Schlitze (13) der Halteklauen (10) eingreifen.
3. Härteboden nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung etwa in der Mitte
eines der Bodenplatte (1) zugewandten Flansches jo (27) des I-Profiiträgers (21) ein quer zur Längsrichtung
ausgerichteter Anschlagsteg (25) befestigt ist, der lose an der Bodenplatte (1) anliegt.
4. Härteboden nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Rand der Schenkel r>
(26) der U-Profilträger (20) mit Spiel lose in den Schlitzen (13) der Halteklauen (10) aufgenommen ist.
5. Härteboden nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, da3 an den Endbereichen
des Rahmens (2) jeweils wenigstens ein den Abstand zur Bodenplatte (1) überbrückendes, mit dem
Rahmen (2) und der Bodenplatte (1) verschweißtes Verbindungsstück (11) vorgesehen ist.
6. Härteboden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem Endbereich des Rahmens (2) 4-5 zwei jeweils mit der Außenfläche des Stegs (28)
eines U-Profilträgers (20) parallel zur Längsrichtung der Bodenplatte (1) ausgerichtet verschweißte
längliche Verbindungsstücke (11) vorgesehen sind.
7. Härteboden nach einem der Ansprüche 1 bis 6, w dadurch gekennzeichnet, daß der Betrag der
Zugvorspannung der Bodenplatte (1) etwa der Hälfte der maximal während eines Betriebszyklus
auftretenden Druckspannung einer nicht vorgespannten, mit dem Rahmen an den Enden starr
verbundenen Platte entspricht.
8. Verfahren zur Herstellung eines Härtebodens nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der vorbereitete Rahmen (2) zur Ausrichtung in Längsrichtung in die Schlitze (13)
der Halteklauen (10) der Bodenplatte (1) eingeschoben wird und daß dann die Bodenplatte durch
Erwärmung in Längsrichtung vorgedehnt und im vorgedehnten Zustand an den Endbereichen mit
dem Rahmen fest verbunden wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte etwa um 4O0C über
RaumtemDeratur erwärmt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte im mittleren
Bereich mittels eines Gasbrenners erwärmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte in einem Sandoder
Wasserbad erwärmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792923626 DE2923626C2 (de) | 1979-06-11 | 1979-06-11 | Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblöcken und Verfahren zur Herstellung eines Härtebodens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792923626 DE2923626C2 (de) | 1979-06-11 | 1979-06-11 | Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblöcken und Verfahren zur Herstellung eines Härtebodens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2923626B1 DE2923626B1 (de) | 1981-01-22 |
DE2923626C2 true DE2923626C2 (de) | 1981-10-29 |
Family
ID=6072986
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792923626 Expired DE2923626C2 (de) | 1979-06-11 | 1979-06-11 | Härteboden für Formkästen, insbesondere zur Herstellung von Gasbetonblöcken und Verfahren zur Herstellung eines Härtebodens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2923626C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2302359A1 (de) * | 1973-01-18 | 1974-07-25 | Max Paul & Soehne Maschf | Fertigungsbett zum herstellen von formstuecken aus erhaertbarer masse |
-
1979
- 1979-06-11 DE DE19792923626 patent/DE2923626C2/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2302359A1 (de) * | 1973-01-18 | 1974-07-25 | Max Paul & Soehne Maschf | Fertigungsbett zum herstellen von formstuecken aus erhaertbarer masse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2923626B1 (de) | 1981-01-22 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |