DE2923333A1 - Sterilisierung von saeugern - Google Patents

Sterilisierung von saeugern

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Description

. PATENTANWALT ... ft ...
DR. RICHARD KNEISSL Λ JUNI
Widsnmayerstr. 46 . Q/
D-8000 MÜNCHEN 22
™·089ί295125 2923333
ALL INDIA INSTITUTE OF MEDICAL SCIENCES in Neu Delhi /Indien
"Sterilisierung von Säugern"
030037/0547
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf die Sterilisierung von Säugern.
Die Sterilisierung von Säugern zur Beschränkung der Vermehrung von streunenden Tieren und von Herden erfolgt üblicherweise durch Kastration. Bei Männern werden auch Sterilisierung soperat ionen durchgeführt, bei denen eine Vasektomie oder eine Vasligation erfolgt.
Die Schwere dieser Eingriffe und die Tatsache, daß sie von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden müssen, hat den Wunsch nach alternativen Verfahren zur Sterilisierung von Säugern wach werden lassen. Beispielsweise gibt es eine Anzahl von Hormonpräparaten, die Antiandrogene und Androgene enthalten und die die Spermatogenese unterdrücken oder die Reifung des Sperma beeinträchtigen.
Bei klinischen Versuchen mußte jedoch festgestellt werden, daß diese Präparate unangenehme Nebeneffekte hervorbringen, wie z.B. Verlust der Libido. Außerdem· müssen dabei fortlaufend hormonale Steroide verabreicht werden.
Durch die vorliegende Erfindung wird es nunmehr ermöglicht, bei Säugern eine Aspermatogenese ohne Störung der Libido und der Hormonspiegel zu erreichen. Durch die vorliegende Erfindung können chirurgische Eingriffe vermieden und männliche Wesen auf humane Weise sterilisiert werden, wobei nur halbwegs ausgebildetes Personal erforderlich ist.
Gemäß der Erfindung wird der Bacillus von Calmette und Guerin (BCG) intratestikular in einer Menge injiziert, die zumindest
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ausreicht, eine Aspermatogenese herbeizuführen.
Der BCG ist allgemein bekannt und wird allgemein bei Mensch und Tier verwendet, um sie gegen Tuberkulose zu schützen. Bisher war es jedoch nicht bekannt, daß man durch intratestikulare Injektion von BCG in männliche Lebewesen eine Aspermatogenese erreichen kann. Die neue Verwendbarkeit der BCG für die Aspermatogenese ist völlig unerwartet, wenn man die bekannte Verwendbarkeit und die bekannten Eigenschaften der ECG berücksichtigt.
Ohne sich auf irgendeine Theorie festlegen zu wollen, wie die BCG eine Aspermatogenese gemäß der Erfindung hervorrufen, wird darauf hingewiesen, daß Versuche gezeigt haben, daß die BCG im Testikel eine Entzündung hervorrufen, die Zell-en entstehen läßt, welche eine Immunisierung induzieren. Diese Immunisierung wird selektiv gegen die Antigene erzeugt, die auf den Spermazyten und den Entwicklungszwischenstufen der Spermatozoen vorhanden sind, so daß die Spermatogenese blockiert wird.
Das Verfahren hat sich bei allen getesteten Arten als wirksam erwiesen, wie z.B. bei so sehr unterschiedlichen Arten wie Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Hunde , Widder , Böcke und Rhesusaffen. Versuche haben auch die Wirksamkeit und die Verwendbarkeit des Verfahrens bei der Blockierung der Spermatogenese des Menschen demonstriert. Es wurden keinerlei abträgliche Nebeneffekte der Behandlung beobachtet. In allen Fällen behielten die Tiere ihre Libido. Außerdem blieben die Androgenspiegel im Blut durch dieses Verfahren unbeeinflußt. Histologische Untersuchungen zeigten auch die normalen Sertoli- und Leydlg-Zellen. Bei den letzteren wurde dies durch einen Anstieg des AndrogenspiegeIs im Plasma
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nach Verabreichung von Gonadotropinen bestätigt.
Zusätzlich wurden keinerlei Gifteffekte festgestellt. Schließlich wurde auch keine Abnahme des Körpergewichts der Tiere oder andere Anzeichen einer Morbidität beobachtet. Die Blutchemie blieb normal, was normale endokrine, organische und metabolische Funktionen anzeigt.
Die vorliegende Erfindung hat beträchtlichen praktischen Wert sowohl hinsichtlich der Beeinflussung der Vermehrung von streunenden Tieren und Herden als auch der Geburtenkontrolle beim Menschen. Der Bacillus ist leicht verfügbar und verhältnismäßig billig, so da>ß eine groß angelegte Anwendung möglich ist.
Das offensichtliche Fehlen irgendwelcher abträglicher Nebeneffekte, insbesondere der problematischen Nebeneffekte eines Libidoverlustes und der Abnahme der Androgene, wie sie bei den bisherigen Verfahren auftraten, macht das Verfahren besonders vorteilhaft. Die bei der intratestikularen Injektion verwendete Dosierung sollte zumindest ausreichen, eine Aspermatogenese hervorzurufen. Üblicherweise wird ein Überschuß über die Mindestmenge verwendet. Die verwendete Mindestmenge richtet sich nach den Arten, die sterilisiert werden sollen.
Die verwendete Menge an BCG beträgt üblicherweise das ungefähr 3fache der normalen menschlichen Dosis für antituberkulöse Injektionen, oder anders ausgedrückt, mindestens 1,5 χ 10 Organismen. Mengen von mehr als dem lOOOfachen der menschlichen Dosis (5 χ 10 Organismen) ergeben im allgemeinen keinen zusätzlichen Nutzen, obwohl sie natürlich auch verwendet werden können. Die Injektion wirkt innerhalb einer
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kurzen Zeit, im allgemeinen innerhalb weniger als 30 Tagen.
BEISPIELE Beispiel 1 - Hunde
Proben einer BCG-Vaccine, bestehend aus lyophilisierten lebenden Bazillen in einer Menge des 7- bis HOfachen der
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menschlichen Dosis (0,35 bis 5,5 mg, 3,5 χ 10 bis 55 χ 10 Organismen), suspendiert in zunehmenden Mengen Kochsalzlösung (0,15 Gew.-X NaCl in Wasser) von 0,05 ml bis 0,3 ml, wurden in einen jeden Testikel einer Anzahl von ausgewachsenen männlichen Hunden mit einem Gewicht zwischen 13 kg und 20 kg initiiert. Dosen von mehr als 14,0 mg/Testikel zeigten keinen zusätzlichen oder schnelleren Effekt. Eine Sterilisation, die durch Ejakulation einer spermafreien Samenflüssigkeit bestimmt wurde, trat am 21. bis 30. Tag nach der Injektion auf.
Es wurden keinerlei Nebeneffekte beobachtet, was durch Bestimmung der folgenden Parameter festgestellt wurde.
a) Körpergewicht konstant bis zu 10 Monaten.
b) Libido intakt während mindestens 10 Monaten.
c) Volumen der Samenflüssigkeit praktisch unverändert.
d) Testosteron und Cortison im Plasma praktisch normal.
e) Haematologie, insbesondere Haemoglobin, Haemotocrit und Leucozytenzahl, unverändert.
f) Leberfunktionen, einschließlich Bilirubin, ALP, SGPT und LDH, waren unverändert.
g) Nierenfunktionen, wie z.B. Blutharnstoff und Serumcreatinin waren unverändert.
h) Andere metabolische Funktionen, die überwacht und als unverändert gefunden wurden, waren Blutzucker, Serumcholesterin, gesamte Serumproteine, Serumalbumin und Serumglobuline.
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Beispiel II - Widder
Drei Widdern wurde die lOOOfache normale menschliche Dosis
an BCG (ungefähr 50 χ 10 Organismen) in jedem Testikel verabfolgt. Samenflüssigkeitsproben zeigten, daß nach höchstens vier Wochen kein lebensfähiges Sperma mehr vorhanden war. Drei Widder, die in der gleichen Umgebung gehalten wurden und zum Vergleich dienten und denen nichts initiiert wurde, zeigten keinerlei Änderung in der Spermenzahl oder -motilität.
Beispiel III - nicht-humane Primaten
Zwei männliche Affen wurden mit BCG-Vaccine (50- bis lOOfache
Q Q
normale menschliche Dosis, 2,5 bis 5 mg, 2,5 χ 10 bis 5 χ 10 Organismen) in jedem Testikel initiiert. Eine überwachung der metabolischen Funktionen zeigte, daß die Affen vollständig gesund blieben. Eine histologische Überprüfung nach Biopsie zeigte, daß die Spermatogenese aufgehört hatte.
Beispiel IV - andere Arten
Eine Anzahl weiterer Arten wurden mit BCG-Vaccine in Dosen des 3- bis lOOOfachen der normalen menschlichen Dosis behandelt. Darunter waren Ratten, Meerschweinchen und Kaninchen. In allen Fällen blieben die metabolischen Funktionen unverändert und zeigten eine histologische Prüfung und Biopsie, daß die Spermatogenese aufgehört hatte. Die durchschnittliche Dosis war die lOfache Dosis der normalen menschlichen Dosis.
#30037/0547

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE
1. Die Verwendung des Bacillus von Calmette und Guerin zur Sterilisierung von Säugern, wie z.B. Hunden, Widdern, nichthumanen Primaten, Ratten, Meerschweinchen und Kaninchen, insbesondere Hunden.
2. Die Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sterilisierung durch intratestikulare Injektion des Bacillus erreicht wird, wobei der Bacillus in einer
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Menge von mindestens 1,5 χ 10 Organismen je Testikel,
üblicherweise in einer Menge bis zu 50 χ 10 Organismen je Testikel, verwendet wird.
030037/ÖS47
DE2923333A 1979-03-02 1979-06-08 Sterilisierung von Säugern Expired DE2923333C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CA000322706A CA1189789A (en) 1979-03-02 1979-03-02 Sterilization process for mammals

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DE2923333A1 true DE2923333A1 (de) 1980-09-11
DE2923333C2 DE2923333C2 (de) 1986-07-24

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CA (1) CA1189789A (de)
DE (1) DE2923333C2 (de)
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GB (1) GB2042889B (de)
IT (1) IT1205229B (de)

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DE3229234C2 (de) * 1979-04-13 1986-06-19 Philips Roxane, Inc., St. Joseph, Mo. Chemische Kastration
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Behring Codex, Impfstoffe, Heilseren- Plasmapräparate, Stuttgart 1964, S. 188 u. 189 *
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GB2042889B (en) 1983-03-09
FR2487200A1 (fr) 1982-01-29
IT1205229B (it) 1989-03-15
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DE2923333C2 (de) 1986-07-24
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IT8019567A0 (it) 1980-01-30

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