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Die Erfindung betrifft einen Satz nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1. Eine Ausrüstung zum Verabreichen von festen
Präparaten ist aus der EP-A-0 255 123 bekannt. Ein weiteres Verfahren
dieses Typs ist in der PCT-Anmeldung 87/04900 offenbart.
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Aus dem Stand der Technik ist es allgemein bekannt, Transponder
zu Identifizierungszwecken in Lebewesen einzuführen. Ein
Transponder dieses Typs weist gewöhnlich ein Gehäuse auf, in dem
elektronische Bauteile eingebaut sind. Diese elektronischen
Bauteile umfassen eine Sendereinheit, eine Empfangseinheit und
eine Speichereinheit. Der Sender wird durch Bestrahlung des
Transponders mit einem Strahl aus einer außerhalb gelegenen
Quelle aktiviert, um die in dem Speicher gespeicherten Daten zu
senden. Auf diese Weise können Tiere identifiziert werden. In
der obengenannten PCT-Anmeldung ist eine Anwendung dieses Typs
für Fische beschrieben. In diesem Fall wird der Transponder mit
Hilfe einer Injektionsnadel in das Lebewesen eingeführt.
Zunächst wird mit Hilfe der Injektionsnadel eine öffnung in der
Haut des Lebewesens vorgesehen. Dann dient die Injektionsnadel
als Führung, durch die der Transponder bewegt wird. Der
Transponder kann auch durch Verwendung mechanischer Mittel durch die
Injektionsnadel transportiert werden. In der oben erwähnten
PCT-Anmeldung ist beschrieben, daß dieser Transport auch über
Fluidmittel durchgeführt werden kann. D.h. eine Fluidmenge
liegt hinter dem Transponder. Durch Aufbringen von Druck in den
Zylinder der Injektionsspritze wird dieser Druck zu dem Fluid
übertragen und bewegt den Transponder in den Körper des
betreffenden Lebewesens. Werden Transponder in Lebewesen eingeführt,
dann besteht immer das Problem einer Wundinfektion. Dies liegt
hauptsächlich daran, daß an der Haut vorhandene Schmutzstoffe
während der Injektion in den Körper eingebracht werden. Wird in
der Haut ein kreisförmiger Schnitt angebracht, dann wird dieser
kreisförmige Hautabschnitt vor dem Transponder in den Körper
des Lebewesens bewegt. Als Ergebnis kann es zu einer Entzündung
zusammen mit allen damit verbundenen, unerwünschten
Abstoßreaktionen kommen. Dies kann dazu führen, daß der Transponder aus
dem Körper getrieben wird. Um dies zu verhindern, wird in der
obengenannten PCT-Anmeldung vorgeschlagen, daß das Fluid
Desinfektionsmittel enthalten kann. Allerdings hat man in der Praxis
herausgefunden, daß nicht sichergestellt werden kann, daß
unmittelbar nach der Einführung eine kontrollierte Menge an
Desinfektionsmittel in der Nähe des Transponders vorliegt.
Gleichzeitig besteht auch das Problem, daß sich Infektionen erst nach
einem längeren Zeitraum zeigen. Das mit dem Transponder
eingebrachte Fluid wird relativ rasch vorn Einführungsort in den
Körper absorbiert, wobei das Desinfektionsmittel im Ergebnis
später nicht mehr vorhanden ist, während es an dieser Stelle noch
benötigt wird.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Nachteil zu
überwinden.
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Dieses Ziel ist mit einem oben beschriebenen Satz erreicht, der
die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 aufweist. Indem das
Desinfektionsmittel in eine bioabsorbierbare Tablette
eingebettet ist, die mit dem Transponder eingeführt werden soll, ist
sichergestellt, daß eine angemessene Menge an
Desinfektionsmittel in dem Körper des betreffenden Lebewesens vorliegt, wobei
auch langfristig eine Infektion verhindert werden kann, indem
die Freisetzungsrate des Desinfektionsmittels geeignet gewählt
wird.
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Bei der Vorrichtung nach der PCT-Anrneldung 89/004900 wird das
Fluid notwendigerweise hinter dem Transponder in das Lebewesen
eingebracht. Schließlich ist das Fluid das Antriebsmedium zum
Einführen des Transponders in das Lebewesen. Gleichzeitig sieht
der Transponder einen Verschluß für das in dem Zylinder der
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Spritze vorhandene Fluid vor. Wie bereits oben angedeutet, hat
man jedoch herausgefunden, daß eine Infektion insbesondere als
Ergebnis einer Verschmutzung auftritt, die von der Haut ausgeht
und mit oder vor dem Transponder ins Innere des Lebewesens
bewegt wird. Als Ergebnis ergibt sich wiederum eine Entzündung in
der Nähe des Transponders oder davor. Eine Entzündung dieses
Typs ist schädlicher als eine Entzündung hinter dem
Transponder, d.h. eine Entzündung näher an der Haut. Schließlich bemüht
sich der Körper von Lebewesen, Schmutzstoffe und andere
unerwünschte Teilchen nach außen zu bringen, indem das Gewebe in
der Nähe des unerwünschten Teilchens weicher wird und eine
Bewegung nach außerhalb durchgeführt wird. Liegt die
Verschmutzung hinter dem Transponder, d.h. näher an der Haut, dann wird
sie nach außen bewegt, ohne daß dadurch die Position des
Transponders beeinflußt wird. Liegt die Verschmutzung jedoch in der
Nähe des Transponders oder davor, d.h. tiefer im Körper, dann
besteht die Gefahr, daß der Transponder mit der Verschmutzung
nach außen bewegt wird, wenn diese nach außen gebracht wird. In
der Praxis hat man herausgefunden, daß der Transponder auf
diese Weise mit allen damit verbundenen nachteiligen Folgen leicht
verlorengehen kann. Nach einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird zur Behebung dieses Nachteils vorgeschlagen,
die Mittel vor dem Transponder einzubringen. D.h., wird der
Transponder beispielsweise mit Hilfe einer möglicherweise
verschlossenen oder unverschlossenen Injektionsnadel eingeführt,
dann wird das Desinfektionsmittel vor dem Transponder
eingebracht. Das Desinfektionsmittel kann zusammen mit dem
Transponder durch alle aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
eingebracht werden, d.h. mit Hilfe mechanischer Mittel oder mit
Hilfe von Fluiddruck. Da sich das Desinfektionsmittel nun vor
dem Transponder befindet, wird der gegenüber Entzündungen
kritischste Teil des Lebewesens direkt mit dem Desinfektionsmittel
versehen, wodurch eine Entzündung vor dem Transponder und in
der Nähe davon verhindert wird und sichergestellt ist, daß der
Transponder nicht als Ergebnis einer Abwehrreaktion aus dem
Körper austritt.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird
nicht wie beim Stand der Technik ein kreisförmiger Schnitt in
der Haut des Tieres ausgeführt. Wenn ein geschlossener
kreisförmiger Schnitt ausgeführt wird, dann bewegt sich schließlich
der so abgelöste Hautabschnitt nach innen, und die an dem
Hautabschnitt vorliegende Verschmutzung bildet eine Quelle für
Abwehrreaktionen durch den Körper des Lebewesens. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, daß ein U-förmiger Schnitt ausgeführt wird,
dann der derart gebildete Hautabschnitt umgeschlagen wird und
der Transponder und das Desinfektionsmittel eingebracht werden.
Danach kann der Hautabschnitt in seine ursprüngliche Position
zurückbewegt werden. Bei diesem Verfahren bleibt lediglich noch
die Gefahr, daß an dem Hautabschnitt haftender Schmutz mit dem
Transponder nach innen bewegt wird, aber diese Verschmutzung
ist viel weniger ernst als eine Verschmutzung des ganzen
Hautabschnitts in Verbindung mit der zu erwartenden Abstoßreaktion
durch den Körper und wird durch die Maßnahmen nach der
Erfindung verhindert.
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Die Erfindung betrifft auch ein Desinfektionsmittel zum
Einführen in ein Lebewesen vor einem Transponder, wobei das
Desinfektionsmittel aus einer bioabsorbierbaren Tablette besteht, die
im wesentlichen den gleichen Querschnitt wie der Transponder
hat. Auf diese Weise können der Transponder und das
Desinfektionsmittel beispielsweise mit Hilfe einer Injektionsnadel
zusammen eingeführt werden. Aus der Verwendung von auf den
Transponder aufgetragenen Salben oder Flüssigkeiten, die ein
Desinfektionsmittel enthalten, ergibt sich stets eine hohe
Konzentration solcher Verbindungen hinter dem Transponder (in
Einführungsrichtung), eine niedrige Konzentration an den Seiten des
Transponders und überhaupt kein Desinfektionsmittel davor, während
Verunreinigungen normalerweise vor dem Transponder zu finden
sind. Wird eine Tablette nach der Erfindung verwendet und vor
dem Transponder eingeführt, dann wird ein solcher unerwünschter
Konzentrationsgradient vermieden. Werden das
Desinfektionsmittel und der Transponder ohne eine Hilfe wie eine
Injektionsnadel eingeführt, dann ist die Tablette nach einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung derart geformt, daß das Ende, das
zuerst mit der Haut des Lebewesens in Kontakt gelangt, zu einer
Spitze verjüngt ist und die Tablette mit dem Transponder
verbunden ist. Dadurch kann leichter ein Pfad für das
Desinfektionsmittel und den Transponder hergestellt werden.
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Die Tablette enthält bevorzugt einen Träger auf der Basis eines
Proteinmaterials, in das das Desinfektionsmittel eingebettet
ist. Dieses Desinfektionsmittel kann jede aus dem Stand der
Technik bekannte Substanz enthalten. Das Proteinmaterial
entspricht bevorzugt den Proteinen, die den Proteinen des
betreffenden Lebewesens entsprechen. Auf diese Weise lassen sich
Abstoßungsreaktionen verhindern.
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Andere bioabsorbierbare Mittel, die für den Träger bevorzugt
sind, umfassen die Polymilchsäure.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Bezug auf eine in der
Zeichnung veranschaulichte Ausführungsforrn veranschaulicht;
darin zeigen:
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Fig. 1 teilweise im Querschnitt eine Seitenansicht einer
Einführungsnadel, die mit einem Transponder und einem
Desinfektionsmittel nach der Erfindung versehen ist; und
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Fig. 2 eine Draufsicht der Einrichtung nach Fig. 1.
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Aus Fig. 1 und Fig. 2 ist zu ersehen, daß eine insgesamt mit 1
bezeichnete Nadel derart geformt ist, daß sie nach vorne
abgeschrägt ist. Diese Nadel ist mit einem abgeschrägten Abschnitt
11 versehen, der an einer Seite an ein Ende 12 angrenzt, das
mit Facetten versehen ist, und an der anderen Seite durch einen
horizontalen Abschnitt 15 begrenzt ist. Ebenso ist ein
Übergangsabschnitt 13 vorhanden, der das Ende der Nadel mit dem
Nadelkörper 10 verbindet. Dieser Nadelkörper 10 ist auf eine
nicht gezeigte Weise über eine Kupplung 14 mit einer
Einführungspistole verbunden. Ein Transponder 3 und eine Tablette 4
mit Desinfektionsmittel nach der Erfindung sind in der Nadel
gezeigt. Die Tablette 4 besteht aus einem Träger mit einem
darin eingebetteten Des infektionsmittel.
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Der Träger kann aus Polymilchsäure oder einer Substanz auf
Basis eines Proteinmatenais bestehen, das mit dem
Proteinmatenal des Lebewesens kompatibel ist, in das der Transponder
eingeführt ist. Das Desinfektionsmittel kann aus irgendeinem aus dem
Stand der Technik bekannten Desinfektionsmittel bestehen. Der
Transponder 3 ist ein im Stand der Technik üblicher
Transponder. Er kann beispielsweise ein Glastransponder sein, in dem
elektronische Bauteile wie eine Sende-/Empfängerantenne, ein
Speicher sowie ein Sender und Empfänger aufgenommen sind. Wird
der Transponder mit einem Strahl bestrahlt, dann sendet er ein
Signal aus, das Daten enthält, die den in dem Speicher
gespeicherten Daten entsprechen.
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Die oben beschriebene Vorrichtung funktioniert wie folgt:
Soll ein Lebewesen aus irgendwelchen Gründen identifiziert
werden, dann sollte ein Transponder 3 in dem Lebewesen angebracht
werden. Dazu wird in der Haut ein U-förmiger Schnitt
ausgeführt, indem die Nadel 1 eingeführt wird. Dies ist in der
niederländischen Patentanmeldung 8902938 im einzelnen beschrieben,
die nicht vorveröffentlicht ist. Nach dem Einführen der Nadel
in den Körper des Lebewesens wird der Transponder 3 mit Hilfe
von nicht gezeigten Mitteln in den Körper des Tiers getrieben,
wobei sich die Tablette 4 vor dem Transponder bewegt. Beide
streifen an dem nach innen gefalteten Hautabschnitt vorbei,
weshalb die Gefahr besteht, daß trotz der Vorreinigung des
betreffenden Bereichs weitere Schmutzstoffe in den Körper des
betreffenden Lebewesens eingebracht werden. Da die Tablette 4 vor
dem Transponder in das Lebewesen eingeführt wird, wird an
dieser Stelle jede Infektion heftig bekämpft, indem das
Desinfektionsmittel aus der Tablette 4 freigesetzt wird. Dadurch wird
verhindert, daß es an der "Stelle oberhalb" des Transponders zu
einer Entzündung kommt, was besonders gefährlich ist, weil sich
daraus eine Abwehrreaktion ergeben kann, bei der schließlich
der Transponder aus dem Körper getrieben wird. Wird keine
Einführungsnadel verwendet, dann ist die Tablette 4 bevorzugt mit
einer scharfen Spitze versehen und mit dem Transponder
verbunden. Auf diese Weise läßt sich leicht ein Pfad im Körper des
Lebewesens herstellen. Die Dauer der Freisetzung von Desinfek-
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tionsmittel kann von Stunden bis Tagen schwanken. Dies ist
anders als bei den im Stand der Technik verwendeten Wirkstoffen
wie Jod, das bestenfalls eine Stunde lang wirkt.
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In der Praxis hat man herausgefunden, daß Transponder-Ausfälle
deutlich verringert werden können, indem das
Desinfektionsmittel vor dem Transponder eingeführt wird.
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Oben wurde zwar eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beschrieben; es versteht sich aber, daß daran zahlreiche
Modifizierungen vorgenommen werden können. So kann die Vorderseite
des Transponders mit dem Desinfektionsmittel integriert sein.
Ebenso kann der Transponder in einem Hohlraum in einem
zylindrischen Träger für das Desinfektionsmittel aufgenommen sein.
Das hier beschriebene Verfahren ist auch auf die Einführung
anderer Fremdkörper als Transponder in Lebewesen anzuwenden, die
nicht eine medizinische Behandlung betreffen. Diese und alle
anderen Modifizierungen fallen unter den Umfang der
vorliegenden Erfindung.