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Ausschwenkbare Fräse für die Bodenkultivierung
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Die Erfindung betrifft eine ausschwenkbare Fräse wie sie vorzugsweise
in Hopfengärten, Weingärten oder ähnlichen Anbaugebieten für die Bodenkultivierung
eingesetzt wird. Sie eignet sich besonders zum Freilegen und Kultivieren des Erdreiches
zwischen und um den Wurzelstöcken herum.
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Die Arbeiten um und zwischen den Wurzelstöcken welche bei diesen Anbauarten
in der Reihe liegen, mußten bisher durch Harken von Handarbeit geleistet werden.
Diese manuellen Arbeiten waren sehr zeitraubend und damit auch sehr kostspielig.
Sie wurden in den letzten Jahren durch Personalmangel in der Landwirtschaft nicht
mehr ausgeführt. Die dadurch bedingte Verfestigung des Bodens, insbesondere zwischen
den einzelnen Stöcken, Rückstände von Kunstdüngern und Salzen sowie die Bildung
von Querausläufern der Wurzeln mit Nebentrieben haben zu einer Wachstum- und Leistungsreduzierung
sowie Krankheiten geführt.
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Durch die Erfindung sollen nunmehr die vorgenannten Nachteile abgestellt
werden. Es ist damit möglich, eine wesentliche schnellere und rationellere Arbeitsmethode
zu entwickeln und außerdem für eine bessere Kultivierung des Bodens zu sorgen.
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Die Erfindung besteht aus einem Zusatzgerät, welches an jede Art von
Schleppern angebaut werden kann. Von der Zentralwelle des Schleppers, über Getriebe
und teleskopartigen Längsausgleich, wird die Fräse angetrieben. Die Fräse ist um
einen Drehpunkt schwenkbar gelagert, so daß je nach Belieben eine Ausschwenkbewegung
erfolgen
kann. Der Tiefeneingriff der Fräse wird durch ein höhenverstellbares Nachlaufrad
newährleistet. Wird nun die Fräse anoetrieben vom Schlepper durch die Reihen der
Wurzelstöcke gezogen, so wird durch die Drehbewegung des Fräsers das Erdreich aufgelockert
und kultiviert. Fit ttilfe der Ausschwenkvorrichtung ist es nunmehr möglich, während
der Vorwärtsbewegung zwischen den Wurzelstöcken die zearbeituno durchzuführen und
um die Wurzelstöcke herumzufahren. Dieser Arbeitseang erfolgt mit weniger Kraftaufwand
automatisch und ist wesentlich intensiver als die bisher übliche Handarheit.
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Beim Durchfahren in Gegenrichtung wird die weite Hälfte der Wur7elstöcl<e
und das Zwischenfeld ebenfalls mit bearbeitet, so daß die kultivierten dlurzelstöcke
und das dazwischenliegende Erdreich vollkommen frei liegen. Die @rtragsfänigkeit
wird wesentlich uesteinert und die Stücke sind vor rankheitsbefall gesichert.
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Fit dieser Erfinduno ist es msclich, in einem Taq ca. 1 1/2 Hektar
Hopfenhärten oder dgl. zu kultivieren. Um die gleiche Leistung manuell durch Harken
wie bisher üblich zu erbringen, ist der Einsat von 15 - 2r landwirtschaftlicher
Arbeitskräften notwendic.
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e nach Größe der u bearbeitenden Felder hat sich die Anschaffuno eines
solchen Gerätes nach ein bis zwei Ernten bereits amortisiert.
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sicht nur ffir die Lockerung und kultivierung des Erdbodens ist dieses
Gerät geeignet, sondern es kann selbstverständlich für die Unkrautbekëmpfunn eingesetzt
werden.
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Derartige Arbeiten konnten bisher in ungenügender Form von nachlaufenden
Pflügen oder Scheibenpflügen ausgeführt werden. Diese Einrichtuncen arbeiteten neradlinir,
so daß das zwischen den Stöcken stehende Erdreich nicht erreicht wurde. Im Gegenteil
zum Vorschlag der Erfindung, welche jetzt ein Ausschwenken um und zwischen dem Wurzelbereich
ermöglicht, mußte bei den bisherigen Ausführungen, um eine Beschädigung der Wureln
zu vermeiden, noch ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.
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SelbstvPrständlich kann dieser Vorgang auch mit zwei spiegelbildlich
arbeitenden Fräsen ausgeführt werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
die Abstände der Reihen und der Wurzelstöcke untereinander qleichgehalten sind.
Unter diesen Voraussetzungen ist eine weitere Ersparnis um die Hälfte des bisherigen
Aufwandes möglich.
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Bei ungleichmäßigen Breiten und Abstandsverhältnissen ist eine manuelle
Bedienung für die Ausschwenkbetätigung der Fräse von Vorteil. Dagegen ist bei Vorlage
von gleichmäßigen geometrischen Verhaltnissen der Wurzelstöcke eine mechanisch betätiote
zwangsweise gesteuerte Bewegung des Auslegers durch eine elektromechanische Steuerung
über Anschlag, mechanische Abtastung oder Photozellensteuerung möglich. Die Fräse
selbst kann durch Umstecken auf die Getriebezapfen sowohl im Links- als auch im
Rechtslauf arbeiten. Be nach den 90den verhältnissen ist die Form und Zähnezahl
der Zähne der Fräse zu wählen. Auch lassen sich den jeweiligen Bodenverhältnissen
angepaßt, die gewünschten Ergebnisse durch nach vorne oder nach hinten abgewinkelte
Zähne der Fräse ergeben.
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Je nach dem Aufgabengebiet können diese Arbeiten sowohl von sog. Schmalspurschleppern
als auch von wesentlich breiteren Zugmaschinen vorgenommen werden.
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Eine beispielsweise Ajsführungsform der Erfindung wird im folgenden
anhand von Zeichnungen beschrieben.
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Fig. 1 zeigt die Arbeitsweise der ausschwenkbaren Fräse hei einachsiger
Ausführung. In punktierter bzw. strichlierter Linie sind die verschiedenen Varianten
der Arbeitsweise dargestellt.
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Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit zwei parallel angeordneten Fräsen
in spiegelbildlicher Arbeitsweise.
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Fig. 3 eigt schematisch den Aufbau, die Wirkungsweise sowie den Antrieb
der ausschwenkbaren Fräse.
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Fig. 4 zeigt die Ausbildungsform einer vierzahnigen rräse mit nach
hinten bzw nach vorne abgewinkelten Zähnen.
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Fig. 5 zeigt ein Ausführunosbeispiel in perspektivischer Darstellung.
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In Fig. 1 sind die in Reihe liegenden Wurzelstöcke 1 gekennzeichnet.
Der Schlepper zieht die ausschwenkbare Fräse in Arbeitsrichtung 2. Nach Durchfahren
der Reihe wendet der Schlepper mit Vorrichtung und fährt entgegengesetzt in Arbeitsrichtung
3. Beim Vorbeifahren an den einzelnen Wurzelstöcken nimmt die ausschwenkbare Fräse
verschiedene Winkelstellungen 4, 5, 6, 7 ein.
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In entgegengesetzter Fahrtrichtung erfolgt der gleiche Vorgang, wobei
bei maximaler Ausschwenkung der Fräse im Rereich zwischen den Wurzelstöcken eine
Überschneidung eintritt.
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In Fig. 2 fährt der Zugschlepper in der Mitte 8 der in Reihe liegenden
Wurzelstöcken 1. Durch die spiegelbildliche Anordnung und Arbeitsweise der beiden
ausschwenkbaren Fräsen 9 werden zwei Wurzelstockreihen gleichzeitig bsarbeitet.
Der Abstand der Schwenkpunkte 10 und der Winkelweg der ausschwenkbaren Fräsen 11
kann hierbei durch Wenbegrenzuncen bzw Anschläge, welche verstellbar angeordnet
sind 12, den örtlichen Verhältnissen angepaßt werden.
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In Fig. 3 ist der Aufbau der Einheit schematisch dargestellt. Die
wesentlicher Funktionsmerkmale werder wie folgt beschrieben: ahmei ur Aufahme der
gesamten Einrichtung 13. An dem Rahmen ist eine Aufhängevorrichtung 14 zum Ankuppeln
an den Schlepper vorgesehen. Am hinteren Ende des !lalmens ist das Nachlaufrad 15
untergebracht. Die Ti feneinstellung Der Fräse wird durch eine Höhenverstellung
16 des Nachlaufrades gewährleistet.
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Der Antrieb der Fräse erfolgt über den Zentralantrieb des Schleppers
17. Über eine Kupplung und Kardangelenkg 18 erfolgt die Einleitung der Drehbewegung
über die im Rahmen gelagerte Achse 19. Über einen [<etten- oder Winkelantrieb
20 erfolgt die Weiterleitung der Drehbewegung in das am Rahmen gelagerte Getriebe
21.
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Am Getriebeausgang befinden sich wei Anschlußachsen für Linkslauf
22 und für
Rechtslauf 23. Über ein weiteres l<ardangelenk 25
wird die Achse der Fräse 24 wahlweise je nach Drehrichtung an die Achsen des Getriebes
22/23 angekuppelt.
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Die durch die Quer- und Höhenverstellung bedinoten Längenunterschiede
der Fräserachse werden durch die mit einem Langsaus4leich versehene Kupplung 26
abgefangen. 9ei größeren Unebenheiten oder beim Auftreffen der Fräse auf harte Gegenstände
z.B. Stein ist für eine Ausweichmöglichkeit über die Feder 27 gegeben. Für die Kultivierung
des Erdreiches sorgt die Fräse 28. Die Ausschwenkbewegung der Fräse selbst erfolgt
über den feststehenden Lagerzapfen 29, welcher fest mit dem Rahmen verbunden ist.
Um diesen Drehpunkt bewegt sich nun der Schwenkarm 30. Dieser ermöglicht die Ausschwenkbewegung
der Fräse. Die Schwenkbewegung selbst wird über einen zwischen rahmen und Schwenkachse
gelagerten Hydraulikzylinder 31 gesteuert. Die Einleitung der Hydraulik für die
Steuerung des Zylinders erfolgt über zwei Kupplungsstücke für Hydrauliköl vor-und
rücklauf 32 an die Zentralhydraulik des Schleppers. Über Handbedienung mittels des
Steuerhebels 33 vom Hydraulikventil 34 wird die Schwenkbewegung der Fräse gesteuert.
Über verstellbare Anschläge (Fig. 2, 12) kann der Ausschlagwinkel stufenlos eingestellt
werden. Zum weicheren ergan- der schnellen kurvenförmigen Bewegungen sind Dämpfungselemente
wie -.n. Federn, Stoßdämpfer oder Gummipolster vorgesehen.
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In Fig. 4 sind zwei Ausbildungsformen des Fräsmessers 28 dargestellt.
Das Fräsmesser selbst wird wie in Fig. 3 beschrieben über die Welle 24 in Rechts-oder
Linkslauf angetrieben. Die Ausschwenkbewegung und Tiefeneinstellung wurde bereits
beschrieben. Es ist nun vorteilhaft, das Fräsmesser den Bodenverhältnissen anzupassen.
Soll der Boden nur durchgearbeitet werden, so empfiehlt sich die Gestaltung des
Fräsmessers 28 mit nach hinten abnewinkelten Zähnen 35.
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Die Zähne selbst sind gehärtet und an beiden Seiten mit geschliffenen
Schneiden versehen, so daß sie wahlweise für Rechts- und Linkslauf einnesetzt werden
können. Sollen Ausleger, Nebentriebe und Unkraut zerhackt bzw. gerodet werden, so
empfiehlt sich die Ausführung des Fräsmessers 28 mit nach vorne abgewinkelten Zähnen
36. Als vorteilhaft hat sich die Ausbildung der Zähne als Rechteck 37, Raute 38
oder mit zwei kreisförmigen Bögen 39 ausgestaltet erwiesen.
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In Fig. 4 ist das Messer mit vier Schneiden gezeichnet. Je nach den
Bodenverhältnissen können aber auch Messer mit zwei oder noch mehr Schneiden verwendet
werden.
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In Fio. 5 ist die ganze Einrichtune nochmals bildlich dargestellt.
Bei der manuellen Bedienung ist es noch von Vorteil, wenn ein Dedienungssitz 40
mit vorgesehen wird. Durch den sicheren Sitz kann sich dann die Bedienungsperson
bequem und konzentriert dem Steuervorgang widmen.