DE2920909C2 - Dentalpräparat zur Verhütung und Hemmung der Zahnkaries - Google Patents

Dentalpräparat zur Verhütung und Hemmung der Zahnkaries

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DE2920909C2 DE19792920909 DE2920909A DE2920909C2 DE 2920909 C2 DE2920909 C2 DE 2920909C2 DE 19792920909 DE19792920909 DE 19792920909 DE 2920909 A DE2920909 A DE 2920909A DE 2920909 C2 DE2920909 C2 DE 2920909C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Dentalpräparat zur Verhinderung und Bekämpfung der Zahnkaries. Das Dentalpräparat gemäß der Erfindung entfaltet seine antikariöse Wirkung durch Hemmung sowohl der Digestion der Weichsubstanz oder des weichen Gewebes (organische Komponenten) in den Zähnen durch eine Protease als auch der Decalcifizierung der Hartsubstanz (anorganische Komponenten) in den Zähnen mit einer Säure.
Zur Verhinderung der Zahnkaries werden wasserlösliche Fluoride, beispielsweise Natriumfluorid, Zinn(II)-fluorid oder Natriumsilicofluorid, verwendet Diese Fluoride werden gewöhnlich zu einem Präparat für die Behandlung der Zahnoberflächen formuliert Diese Behandlung wird häufig in der Primärschule, in Kindergärten, Zahnkliniken u.dgl. durchgeführt Die Behandlung führt zwar zu beachtlichen Ergebnissen, jedoch genügt die Wirkung der Fluoride als Medikament nicht immer, um Zahnkaries zu verhindern oder zu bekämpfen.
Die antikariöse Funktion oder der antikariöse Mechanismus der Fluoride wurde in vielen Studien ermittelt und bestätigt Das von den Fluoriden abgeleitete Fluoridion (F-) reagiert mit Hydroxyapatit der Hartsubstanz und verleiht dem Gewebe Säurebeständigkeit, so daß das Gewebe widerstandsfähiger gegen Auflösung durch eine Säure wird, die durch Mundbakterien erzeugt wird (Decalcifizierung). Die antikariöse Wirkung der Fluoride zeigt sich somit in einer Hemmung des Abbaues der Hartsubstanz. Die vorstehend genannte Behandlung wird daher in der Erwartung der Wirkung von F-, das sich von den Fluoriden ableitet auf die Hartsubstanz vorgenommen.
Die Zahnkaries läßt sich jedoch nicht lediglich durch den Abbau der Hartsubstanz vollständig erklären. Außer der Hartsubstanz sind etwa 20% Protein als Weichsubstanz oder weiches Gewebe im Dentin vorhanden. Der größte Teil dieses Proteins liegt als Kollagen vor. Kollagen ist ein stabiles Protein und wird beim
it j t j__
&idiagr;- TVCI I UCS
OpClUllGia 111 UUt mUllULlUlUV IIIWU £^Id^t£l·
Kollagen wird jedoch durch eine spezielle Protease, &zgr;. B. Kollagenase, zersetzt. Es wird daher angenommen, daß die Zahnkaries als Folge nicht nur des Abbaues der Hartsubstanz, sondern auch der Weichsubstanz auftritt und fortschreitet.
Wie vorstehend dargelegt, ist aus diesem Grunde die antikariöse Wirkung der Fluoride ungenügend, da der Effekt lediglich von der Wirkung des F aufdic Hartsubstanz abhängt und das F" auf das weiche Gewebe unwirksam ist.
Chem. Abstracts, Vol. 68 (1968) 7364 Rer. 7641 Ij beschreibt lediglich die antikariöse Wirkung von Paramolybdaten. Obwohl die Kombination eines Paramolybdats und von F" beschrieben wird, legt diese Literaturstelle dem Fachmann in keiner Weise die Verwendung einer Verbindung nahe, die sowohl Molybdän als
&iacgr;&ogr; auch Fluor im selben Molekül enthält.
Ähnliches gilt für Chem. Abstr. VoI. 70 (1969) 121, Ref. 45248y, das lediglich die kariostatische Wirkung einer Molybdänverbindung, d. h. von Molybdänsulfat beschreibt.
Aus der Literaturstelle »Deutsche Stomatologie« 23, No. 6, S. 417-421 geht hervor, daß Ammoniummolybdat dieselbe antikariöse Hemmwirkung aufweist wie Natriumfluorid. Da die Lehre gegeben wird, daß die Aktivität von Ammoniummolybdat dieselbe ist wie die von Natriumfluorid, ist es klar, daß diese Literaturstelle nicht die karieshemmende Wirkung der Molybdatverbindungen, die in dem Dentalpräparaten gem. vorliegender Erfindung verwendet werden und ihre Wirkung durch Hemmung sowohl der Digestion des Weichgewebes durch Protease als auch des Calciumentzugs der Hartsubstanz entfallen, dem Fachmann offenbaren oder nahelegen kann.
Das Zentralblatt für die ges. Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Bd. 62 (1974) S. 206 beschreibt lediglich den Einfluß von Molybdän im Futter auf die Ernährung und die Kariesfrequenz bei Ratten. Die externe Anwendung von gewissen Molybdatverbindungen wird nicht nahegelegt.
Die Dissertation von G. Reineke (1974, Kiel) zeigt lediglich die kariesreduzierende Wirkung einer wäßrigen Natriummolybdatlösung in vitro. Dem Fachmann wird weder eine Anregung gegeben und schon gar nicht eine Beschreibung, daß er für Dentalpräparate mit ausgezeichneter Wirkung solche verwenden soll, die Verbindungen enthalten, die sowohl Molybdän als auch Fluor im gleichen Molekül enthalten.
Das Zentralblatt für die ges. Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Bd. 63 (1975), S. 97 beschreibt lediglich die antikariöse Wirkung von Molybdän.
In eingehenden Untersuchungen der verschiedensten Medikamente mit starker kariesverhütender und -hemmender Wirkung wird nun gefunden, daß gewisse Molybdän(Vl)-Verbindungen der Weichsubstanz Widerstandsfähigkeit gegen Abbau und Zerstörung durch Protease als auch die Beständigkeit der Hartsubstanz gegen Auflösung durch Säure steigern.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Dcntalpräparat zur Verhütung von Hemmung der Zahnkaries auf der Basis einer Molybdatverbindung. Das Dentalpräparat gemäß der Erfindung enthält 0,1 bis 5 Gew.-% (gerechnet als Molybdän) eines Alkalimetallsalzes des Dioxotetrafluormolybdats oder Ammoniumdioxoletrafluormolybdats, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparats, und einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Ver-M'"rin"ri"srP'tie! T^as Zshnnnsnit °cmäß der Erfindung wird auf die Zahnoberflächen aufgebracht und entfaltet eine ausgezeichnete antikariöse Wirkung durch Hemmung sowohl der Digestion des Weichgewebes durch Protease als auch des Calciumentzugs der Hartsubstanz.
Als erfindungsgemäß verwendete Molybdatverbindungen eignen sich beispielsweise DioxotctrafUiormo-
lybdate der Formel M2MoO2F4, in der M ein Alkalimetall wie Lithium, Natrium oder Kalium oder das Ammoniumkation ist.
Beispiele dieser Molybdatverbindungen sind Natriumdioxotetrafluormolybdat, Kaliumdioxotetrafluormolybdat und Ammoniumdioxotetrafluormolybdat.
Die Molybdatverbindung wird in das Präparat in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% (als Molybdän), vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparats, eingearbeitet, wobei eine Menge von 1 bis 5 Gew.-% besonders bevorzugt wird.
Als pharmazeutisch unbedenkliche Träger oder Verdünnungsmittel eignen sich beispielsweise Wasser, Glycerin, Propylenglykol, Polyäthylenglykol (Macrogol), Äthyllactat oder Gemische dieser Verbindungen.
Das Dentalpräparat gemäß der Erfindung kann in verschiedenen Formen, beispielsweise als Lösung, Suspension oder Paste (z. B. Macrogolsalbe), für die örtliche Anwendung auf die Zahnflächen hergestellt werden. Die Herstellung kann nach üblichen Verfahren, beispielsweise durch Mischen und Auflösen der Bestandteile entsprechend der gewünschten Form des Präparats hergestellt werden. Gegebenenfalls kann das Dentalpräparat weitere Bestandteile, beispielsweise Stabilisatoren und Konservierungsmittel, enthalten. Zur weiteren Verbesserung der antikariösen Wirkung wird der pl I-Wert des Präparats vorzugsweise auf einen Wert im Bereich von 3 bis 8 eingestellt.
Zur Ermittlung der Wirkung des Zahnpräparats gpmäß der Erfindung wurden die nachstehend beschriebenen Versuche durchgeführt.
Die Fähigkeit, die Zerstörung der Weichsubstanz oder des weichen Gewebes zu hemmen und zu bekämpfen, wurde nach der von Yanagida und Mitarbeitern in Shonishikagaku Zasshi 9 (1971) 39 beschriebenen Verfahren ermittelt. Hierzu wurden verschiedene Molybdatverbindungen (Na2MoO2F4, K2MoO2F4 oder (NII4)JMoOjF4) in entionisiertem Wasser in verschiedenen Konzentrationen zur Bildung verschiedener Test-Präparate gelöst. Eine bestimmte Menge von menschlichem decalcifiziertem Dentinpulver wurde mit jedem dieser Präparate während einer bestimmten Zeit behandelt, worauf ungebundene überschüssige Komponenten durch Dialyse entfernt wurden und ein Probepulver erhalten wurde. Dann wurde eine undurchsichtige Agarplatte aus einem Gemisch von Agar und dem Probepulver hergestellt und eine Protease (Kollagenase oder Trypsin) der Platte zugesetzt. Die Hemmwirkung wurde ermittelt, indem beobachtet wurde, ob sich eine klare Zone auf der Platte bildete (die klare Zone wird durch Auflösen des Pulvers durch das Enzym gebildet, und ihre Bildung bedeutet die Digestion oder Zerstörung des Weichgewebes). Alle untersuchten Präparate zeigten eine ähnliche Wirkung ohne Rücksicht auf die Art der verwendeten Molybdatverbindungen. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 1 genannt
Tabelle 1
Mo-Gehalt im Fähigkeit zur Hemmung der
im Präparat, % Digestion durch Protease
Präparat mit pH 1 Präparat mit
pH 5
0,5 + +
0,1 + ±
0,05 ±
0,01
+ : Digestion durch Protease wird gehemmt
+ : Digestion durch Protease wird schwach gehemmt.
- : Digestion durch Protease wird nicht gehemmt.
Wie die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, hemmt das Dentalpräparat die Digestion des Weichgewebes durch Protease bei einem Molybdängehalt von 0,1 bis 5 Gew.-%. Wenn der Molybdängehalt niedrig ist, wird vorzugsweise der pH-Wert des Präparats gesenkt. Bei Verwendung von Natriumfluorid bei dem vorstehend beschriebenen Test zeigte dieses keine Hemmung der Digestion durch Protease.
Die Fähigkeit, die Decalcifizierung der Hartsubstanz zu hemmen, wurde nach der von Nishino in Osaka University Shigaku Zasshi 14 (1969), 1 beschriebenen Methode ermittelt. Hierzu wird zunächst eine bestimmte Menge von pulverförmigem menschlichem Dentin mit dem zu testenden Präparat (wäßrige Lösung einer Molybdatverbindung) während einer bestimmten Zeit behandelt, worauf ungebundene überschüssige Komponenten durch Waschen mit Wasser entfernt werden und eine Pulverprobe erhalten wird. Die Pulverprobe wird dann mit einer sauren Lösung behandelt (Decalcifizierung), worauf die durch die Einwirkung der Säure gelöste Calciummenge in der Lösung bestimmt wird (Calciumgehalt der Probe). Ebenso wird unbehandeltes Dentinpulver einer Säurelösung zugesetzt und die Calciummenge in der'sauren Lösung bestimmt (Calciumgehalt der Kontrollprobe). Aus diesen Werten wird die Hemmungsrate der Decalcifizierung wie folgt berechnet:
Hemmungsrate der Decalcifizierung, % -^l Calciumgehalt der Probe >
Calciumgehalt der Kontrollprobe,
X 10° "
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 genannt. Zum fluorid enthielt, durchgeführt. Die Ergebnisse sind Vergleich wurds sir. gleicher Versuch unter Verv/ep.- ebenfalls in Tabelle 2 genennt, dung einer wäßrigen Lösung, die 2 Gew.-% Natrium-
Tabelle 2
Präparat
Molybdatverbindung
Hemmungsrate der Decalclfizierung, %
Mo pH Decalcifizie- Decalcifizie- Decalcifizie- Decalcifizie-
% rungsdauej nmgsdauer rungsdauer rungsdauer
0,5 Std. 1 Std. 3 Std. 5 Std.
Na2MoO2F4
Vergleichsversuch
(NaF 2%)
63,30 64,65 66,67 66,28
G2,39 50,51 49,59 49,43
44,43 34,60 36,47 37,27
44,43 45,45 42,39 43,12
43,91 40,66 47,97 38,76
41,94 36,36 36,59 36,93
Wie die Ergebnisse in Tabelle 2 erkennen lassen, zeigt das Dentalpräparat gemäß der Erfindung allgemein eine ebenso gute oder bessere Hemmwirküng auf die Decalcifizierung als das NaF enthaltende Präparat
Die Fähigkeit des Präparats gemäß der Erfindung zur Hemmung der Zahnkaries wurde ferner in vivo wie folgt ermittelt:
45 männliche Sprague-Dawley-Ratten (Alter 18 Tage) wurden in drei Gruppen (15 Ratten je Gruppe) eingeteilt. Diese Ratten erhielten während der Versuchsdauer (8 Wochen) die folgende kariogene Diät und entionisiertes Wasser:
Kariogene Diät
Bestandteile
Gew.-%
Zucker (Confectionary sugar)
Kasein
Palmitinsäure
Cholinchlorid
Vitamine
Vollmilchpulver
McCollum-Salz
64 15 10
0.5
0,5
35
40
45
Jeder Ratte wurden einmal täglich während einer Zeit von 5 Tagen 0,2 ml eines Kulturmediums, das durch anaerobe Kultivierung von Streptococcus mutans in Hirn-Herz-Infusionsbrühe für 24 Stunden bei 37° C hergestellt worden war, oral verabreicht Am 1, 7, 14, 21, 28. und 35. Tag der Versuchsdauer wurde eine 10%ige Lösung von (NH4^MoO2F4 in entionisiertem Wasser (pH 7,5) zweimal auf die Unterkiefermahlzähne jeder Ratte der ersten Gruppe mit einem Watteapplikator aufgebracht und 5 Minuten getrocknet Auf die entsprechenden Zähne jeder Ratte der zweiten Gruppe wurde eine 2%ige NaF-Lösung in entionisiertem Wasser (pH 3,6) aufgetragen. Zum Vergleich wurde lediglich entionisiertes Wasser bei den Ratten der dritten Gruppe verwendet Nach 8 Wochen wurden die Ratten getötet Der Unterkiefer jeder Ratte wurde isoliert und 5 Minuten bei 121°C im Autoklav behandelt, um das daran haftende Zahnfleisch u. dgl. zu entfernen. Nach dem Trocknen wurde die Schwere der Zahnkaries jedes isolierten Unterkiefermahlzahns nach einer Kariesbewertungsskala nach der von P. H. Keyes in J. Dent Res. 19 (1958), 1088 bis 1099 beschriebenen Methode ermittelt Die durchschnittliche Kariesbewertung und die Hemmungsrate der Zahnkaries bei jeder Gruppe sind in den Tabellen 3 und 4 genannt. In diesen Tabellen haben die Abkürzungen der Bewertung der Schwere der Zahnkaries die folgenden Bedeutungen:
Ds: Leichte Zahnkaries (die Zahnkaries erstreckt sich nicht über den vierten Teil zwischen Zahnschmelz
und Zahnpulpa);
Dm: mäßige Zahnkaries (Zahnkaries erstreckt sich auf 1At bis· 3/4 des Teils zwischen Zahnschmelz und
Zahnpulpa);
Dx: ausgedehnte Zahnkaries (Zahnkaries erstreckt sich auf mehr als 3A des Teils zwischen Zahnschmelz und Zahnpulpa).
Die Hemmungsrate der Zahnkaries wird wie folgt berechnet:
Hemmungsrate der Dentalkaries in % =
1 -
Mittlere Kariesbewertung der mit dem Präparat
behandelten Gruppe
Mittlere Kariesbewertung der mit entionisiertem
Wasser behandelten Gruppe
&khgr; 100.
Tabelle 3
Schwere Durchschnittliche Kariesbewertung
der Karies (+Standardabweichung)
1. Gruppe 2. Gruppe 3. Gruppe
entionisiertes Wasser
Tabelle 4
3,9 ±0,6
0,7 ±0,2
0,2±0,2
6,9 ±0,8
2,3 ±0,5
1,1 ±0,4
8,6 ±0,6
4.1 ±0,9
3.2 ±0,8
Schwere
der Karies
Hemmungsrate der Zahnkaries, %
1. Gruppe 2. Gruppe
4 NaF
54,7
82,9
93,8
19,8
43,9
65,6
Wie die Ergebnisse in den Tabellen 3 und 4 erkennen lassen, zeigt das (NH4J2MoO2F4 enthaltende Dentalpräparat gemäß der Erfindung eine hervorragende karieshemmende Wirkung. Insbesondere zeigen die Bewertungen »Dm« und »Dx« in Tabelle 3, daß mäßige und umfangreiche Zahnkaries durch die Behandlung mit dem Präparat fast gehemmt wird. Außerdem ist die Hemmungsrate der Zahnkaries derjenigen durch das NaF enthaltende Präparat bei jedem Schweregrad weit überlegen. Außerdem wurde während der Versuchszeit keine auf die verwendeten Medikamente zurückzuführende Nebenwirkung beobachtet, und die mit dem Medikament behandelten Ratten zeigten die gleiche Gewichtszunahme wie die Ratten in der Kontrollgruppe (mit entionisiertem Wasser behandelt).
Das Dentalpräparat gemäß der Erfindung bekämpft und hemmt somit sowohl die Decalcifizierung der Hartsubstanz als auch die Zerstörung des weichen Gewebes durch Protease, während NaF die Zerstörung des weichen Gewebes durch Protease nicht hemmt Ferner ist das Dentalpräparat gemäß der Erfindung vorteilhaft vom Standpunkt der Toxizität da die gemäß der Erfindung verwendeten Molybdatverbindungen eine ebenso geringe Toxizität wie andere Medikamente, die gewöhnlich zur Bekämpfung und Hemmung der Zahnkaries verwendet werden, aufweisen. Beispielsweise ergibt die Erprobung von (NH4J2MoO2F4 bei der Maus eine LDso(p.o.) von 124 mg/kg.
Das Dentalpräparat gemäß der Erfindung kann angewendet werden, indem eine geeignete Menge auf die Zahnflächen gestrichen und einige Minuten darauf belassen wird. Diese Behandlung wird in regelmäßigen Zeitabständen wie-ierholt Beispielsweise wird bei Verwendung eines flüssigen Dentalpräparats gemäß der Erfindung zur Verhütung der Zahnkaries zunächst die Zahnfläche sorgfältig gereinigt Die Feuchtigkeit wird vom zu behandelnden Zahn und dem umgebenden Bereich entfernt Fm Röhrchen kann zur Entfernung des Speichels in den Mund eingeführt werden, wenn zu viel Speichel abgesondert worden ist Dann wird die Zahnfläche mit einem Lappen abgewischt, mit einer Luftpistole gegrocknet und dann mit einem anderen Lappen, der mit dem Dentalpräparat getränkt ist,
eingerieben. Das Präparat wird jedes mal 3 bis 4 Minuten auf die Zahnfläche aufgebracht. Bei Verwendung des Dentalpräparats zur Hemmung des Fortschritts der Zahnkaries wird zunächst erweichtes Dentin des zerstörten Teils des Zahns (unter Verwendung eines Exkavatorlöffels) entfernt und die Zahnoberfläche gereinigt und getrocknet. Dann wird das Präparat 3 bis 4 Minuten in der vor; ;ehend beschriebenen Weise auf die Zahnfläche aufgebracht. Diese Behandlungen werden
&iacgr;&ogr; alle 2 bis 7 Tage mehrmals wiederholt. Wenn ein Dentalpräparat mit niedrigem Molybdängehalt verwendet wird, werden die Behandlungen vorzugsweise häufiger wiederholt
Wie bereits erwähnt, entfaltet das Dentalpräparat gemäß der Erfindung seine antikariöse Wirkung nicht nur in der Hemmung der Decalcifizierung der Hartsubstanz, sondern auch durch Hemmung der Proteasedigestion des weichen Gewebes. Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert. In diesen Beispielen verstehend sich die Teile als Gewichtsteile.
Beispiel 1
11,2 Teile Natriumdioxotetrafluormolybdatmonohydrat wurden in entionisiertem Wasser gelöst. Die Lösung wurde mit 30%igem NaOH auf pH 3,0 eingestellt und mit entionisiertem Wasser auf 100 Teile aufgefüllt, wobei das gewünschte flüssige Dentalpräparat erhalten wurde.
Beispiel 2
5,4 Teile Ammoniumdioxotetrafluormolybdat wurden in entionisiertem Wasser gelöst. Die Lösung wurde mit konzentriertem NH4OH auf pH 5,0 eingestellt und mit entionisiertem Wasser auf 100 Teile aufgefüllt, wobei das gewünschte flüssige Dentalpräparat erhalten wurde.
Beispiel 3
Bestandteile
Natriumdioxotetrafluormolybdatmonohydrat 2,8
Gemisch von entionisiertem Wasser und 97,2
Glycerin (1 : 1)
Diese Bestandteile wurden gemischt und zum gewünschten flüssigen Dentalpräparat gelöst.
Beispiel 4
Bestandteile
Natriumdioxotetrafluonnolybdatmonohydrat 2,8 50%ige Milchsäure 97,2
Diese Bestandteile wurden zur Bildung des gewünschten flüssigen Dentalpräparats gemischt und gelöst.
Zusammenfassung von Vergleichsversuchen
Der Test der Hemmung der Zahnkaries in vivo durch die erfindungsgemäße Molybdat-Verbindung, Ammoniumdioxotetrafluormolybdat [(NH4)2MoO2F4] wurde mit Sprague-Dawley-Ratten durchgeführt, die kariogene Diät als Futter erhielten und denen zur Erzeugung künstlicher Zahnkaries eine Kulturbrühe von Streptococcus mutans verabreicht worden war. Zur Hemmung wurde eine wäßrige Lösung der Verbindung [eine lOproz. wäßrige Lösung von (NH4J2MoO2F4 (pH 7,5)] auf die Unterkiefermahlzähne der Tiere zur Einwirkung gebracht, und die Auswertung erfolgte mit Hilfe der Kariesbewertungsskala nach der in J. Dent. Res. 19 1088-1099 (1958) beschriebenen Methode. Als inaktive Kontrolle wurde entionisiertes Wasser verwendet. Als aktive Kontrollen wurde eine 2proz. wäßrige NaF-Lösung (pH 7,2), eine 2proz. wäßrige NaF-Lösung (pH 3,6), eine 12,5proz. wäßrige Na2MoO4 · 2 H2O-Lösung (pH 9,0) sowie eine wäßrige Lösung einer Mischung aus NaF (2%) und Na2MoO4 · 2 H2O (12,5%) verwendet.
Im Testergebnis zeigte (NH4)2MoO2F4 die stärkste Hemmwirkung. Die Hemmungsraten des (NH4)2MoO2F4 sind bei leichter Karies (Ds) das 2- bis 9,4mal, bei mäßiger Karies (Dm) 1,9- bis 8,5mal und bei ausgedehnter Karies (Dx) 1,4- bis 4,2mal so hoch wie diejenigen der aktiven Kontrollen.
Das Testergebnis zeigt, daß die Hemmwirkung des (NH4J2MoOiF4 beträchtlich höher ist als diejenige der F-haltigen Verbindung, der Mo-haltigen Verbindung und der Mischung aus diesen Verbindungen, und daß sie stärker ist als der synergistische Effekt von F und Mo.
35
40
45
50
55
•0
•s

Claims (3)

1. Dentalpräparat zur Verhütung und Hemmung der Zahnkaries auf der Basis einer Molybdatverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß es0,1 bis 5 Gew.-% (gerechnet als Molybdän) eines Alkalimetallsalzes des Dioxotetrafluormolybdats oder Ammoniumdioxotetra/iuormolybdats, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparats, und einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger oder ein pharmazeutisch unbedenkliches Verdünnungsmittel enthält.
2. Dentalpräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% der Molybdatverbindung enthält.
3. Dentalpräparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Molybdatverbindung Natriumdioxotetrafluormolybdat enthält
DE19792920909 1979-05-23 1979-05-23 Dentalpräparat zur Verhütung und Hemmung der Zahnkaries Expired DE2920909C2 (de)

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Non-Patent Citations (6)

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Title
Deutsche Stomatologie 23/6, 1973, S. 417-421 *
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Zentralbl. f. Zahn-, Mund- u. Kieferheilkunde 63, 1975, S. 87 *

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